Quelle
Am 8. April 2011 stellte die Regierung von Madrid, an ihrer Spitze die bekennende Stierkampfanhängerin Esperanza Aguirre, den Stierkampf unter Schutz, obwohl laut Studien 66 Prozent der Madrilener kein Interesse am Stierkampf haben. Aguirre, verheiratet mit einem Stierzüchter, will die beschönigend „Tauromachie“ (Stierkämpferkunst) genannte blutige Gemetzel an Schulen unterrichtet wissen und den Kindern lehren, die Folter des Stieres zu lieben und die Stierkampfindustrie zu bereichern.
Gerade das Interesse der jungen Bevölkerung am blutigen Gemetzel ist verschwindend gering, daher wurde ein von der Autonomen Gemeinschaft Madrid subventioniertes Kulturprogramm ins Leben gerufen, um Kinder in die Stierkampfarenen zu locken. Schüler der “Educacion Secundaria Obligatoria (ESO), der Mittelschule, müssen nun im Schuljahr 2012/2013 eine Stierkampfarena zu besuchen. An dem Programm teilnehmen werden schätzungsweise 12 000 Kinder im Altern von 12 bis 16 Jahren.
Man wird fast 1 Millionen Euro der Madrilener in die Erziehung der Kinder und Jugendlichen investieren, um dem gerade unter der jungen Bevölkerung nachlassenden Interesse an Stierspektakeln entgegenzuwirken.
Neurdings erhalten junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren einen ermäßigten Eintrittspreis von 30% wenn sie eine Corrida in der Madrider Stierkampfarena Las Ventas besuchen.
Doch nicht nur in der autonomen Gemeinschaft von Madrid wird fleissig die Werbetrommel für den Stierkampf gerührt, auch in Andalusien gibt es ein erstes Bildungsprogramm um die Kinder an die Tierquälerei im Namen der Kultur heran zu führen. Der Stadtrat für Kultur von Los Barrios, Miguel Alconchel hat am vergangenen Freitag, gemeinsam mit dem Stierkämpfer Francisco Ruiz Miguel ein Kulturprogramm vorgestellt, welches in Zusammenarbeit mit der örtlichen Stierkampfschule den Schulkindern der Gemeinde den Stierkampf näherbringen soll. Dazu gehört theoretischer sowie praktischer Unterricht, d.h, man wird auch Stierkampfarenen besuchen und die Stierkampfschule wird versuchen neue Schüler zu gewinnen. Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen.
Auch in Cervera macht die Stierkampflobby mobil, anbei eine Fotostrecke: larioja.com
Auch wenn der Stierkampf ein Symbol der kulturellen Identität Spaniens ist, internationale Studien namhafter Psycholgen wie Richier oder Lenesque belegen, dass Stierkämpfe „negative Auswirkungen“ auf die psychische Gesundheit von Kindern haben.
Für unsereins ist der Anblick eines blutspuckenden, um sein Leben kämpfenden Stieres kaum zu ertragen, wie soll eine Kinderseele solche Eindrücke verarbeiten? Die Erziehung zur Grausamkeit, die Verharmlosung der Folter eines wehrlosen Tieres und die Gewöhnung an die Gewalt können psychische Schäden hinterlassen und führen zu einer emotionaler Abstumpfung.
Zweifelsohne sollte der Schutz der Kinder der Gesellschaft und den Politikern wichtiger sein als das Geschäft des blutigen Geldes einer Minderheit. Tierquälerei unter dem Deckmantel der Kultur hat in in einem modernen Europa seine Daseinsberechtigung schon lange verloren, Kultur und Tradition befinden sich in ständigem Wandel, auch die Inquisition ist nur noch ein schreckliches Zeugnis der Vergangenheit.
http://www.sos-galgos.net" onclick="window.open(this.href);return false;[/quote]