Die eine oder andere nerve ich, das ist mir schon klar, nur beschäftige ich mich schon so lange mit diesem Thema, dass ich einfach viel zu sagen (in diesem Falle zu schreiben) habe.
Der Satz “Bei mir hat’s geholfen” ist so alt wie die Diskussion und ebenso wenig hilfreich bis hilflos!
Kann es denn nicht sein, dass man sich einfach nur irren kann?
Dass ein zeitlicher Zusammenhang kein ursächlicher sein muss?
Dass Krankheiten auch spontan heilen können – egal, was man unternimmt?
Dass Wunschdenken eine Rolle spielt?
Wie will man sich gegen solche Irrtümer schützen?
Es gibt nur eine einzige Möglichkeit: Man macht eine Studie!
Eine Studie, in der Patienten vollkommen zufällig mit dem zu testenden Medikament behandelt werden oder mit einem Placebo. Und zwar so, dass weder Patient noch Arzt wissen, wer was bekommt! Das nennt man eine randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudie.
Und alle diese Studien zeigen ausnahmslos, dass Homöopathie und Co um keinen Deut besser sind als Placebos. Punkt!
Zweitens: Es geht um das System Medizin! Nicht darum, dass Ärzte sich irren können! Das können sie! Es ist schlecht, dass sie das können, aber es passiert.
Aber Versagen eines Arztes ist nicht Versagen des Systems Medizin!
Das Versagen der Homöopathie liegt jedoch nicht im Verschulden eines Behandlers, sondern im System!
Wenn ein empathischer Homöopathie-Behandler ein langes Gespräch führt, dann ist das bessere Gefühl im Patienten nahezu sicher!
Das ist aber nicht die Wirkung der Kügelchen!
Nur mal so: Das System der Homöopathie ist 200 Jahre alt, das der wissenschaftlichen Hochschulmedizin etwa 100 Jahre. Die Homöopathie hatte 100 Jahre für sich allein und was hat sich erreicht? Nichts!
In den 100 Jahren der wissenschaftlichen Hochschulmedizin ist die Lebenserwartung von 35 Jahre auf über 80 Jahren angestiegen.
Drittens: Der Vorwurf, jeder, der sich um ehrliches Wissen bemüht, sei ein Handlanger der Pharmaindustrie, ist abstrus!
Es ist ein Totschlagargument, das den Schreiber jener Zeilen von vornherein disqualifiziert!
Im übrigen sind Kügelchen auch nicht kostenlos zu bekommen! Bezogen darauf, dass nichts drin ist, sind sie sogar unendlich teuer!
Und noch eins:
Weltweit sind mehrere Preisgelder für den Beweis von paranormalen Phänomenen oder Fähigkeiten der Wirkung von Homöopathie und ähnliches ausgelobt worden.
Einige dieser Preisgelder gibt es bereits seit Jahrzehnten, ohne dass jemand den entsprechenden Nachweis antreten konnte.
Das wohl bekannteste davon ist die 1 Million US-Dollar von James Randi.
• "JREF MDC" 1 Million US-Dollar für den Nachweis von etwas Paranormalem oder für einen Beweis der Wirksamkeit der Homöopathie.
• Dieses Preisgeld wurde zuerst 1964 in einer Höhe vom 1.000 US-Dollar ausgelobt. Viele Jahre später konnte das Preisgeld durch Spenden auf 1 Million heraufgesetzt werden. Anfang März 2010 sollte das Preisgeld ursprünglich zurückgenommen und die "Million Dollar Challenge" beendet werden, um Zeit und Geld für andere Projekte der JREF verwenden zu können. Im Juli 2009 wurde aber die Fortführung beschlossen.
Es gibt auch Kritiker, die behaupten, dass das Geld gar nicht verfügbar sei oder das Testverfahren unfair und nicht schaffbar. Diesen tritt die JREF entgegen, indem sich jeder selbst bei der entsprechenden Bank vom Vorhandensein des Geldes überzeugen kann. Zusätzlich erfolgt durch die JREF eine öffentliche Protokollierung aller Bewerbungen, der Aushandlung der Testprotokolle und eine Veröffentlichung der Testergebnisse. Die eigentliche Motivation dieser Kritiker offenbart sich dann meist recht schnell, da es sich oft um gescheiterte Bewerber handelt.
Edzard Ernst und Simon Singh
• 10.000 Pfund für einen Beweis der Wirksamkeit der Homöopathie
• 100.000 Dollar für einen Beweis der Wirksamkeit der Homöopathie.
Dieses Angebot ist die Aufstockung des zusammen mit Simon Singh ausgelobten Preisgeldes von 10.000 Pfund.
Preisgelder
(Neulich erzählte mir eine Mutter: "Was ich mache, wenn mein Sohn z.B. Schmerzen hat? Ich gebe ihm einen Teelöffel Wasser, mal gezuckert, mal gesalzen und preise dies als hochwirksames Medikament an. Und: Es wirkt fast immer." Was zeigt das? Erfahrungen einzelner sind kein Nachweis einer pharmakologischen Wirkung. Nun wissen wir, warum viele glauben, Homöopathika wären wirksam.) 