Demenz bei Hunden
Verfasst: Do 23. Jun 2016, 14:18
https://tractive.com/blog/de/gesundheit ... bei-hundenDie Lebenserwartung unserer Hunde steigt – zum Glück – doch auch Krankheiten wie Alterssenilität treten dadurch vermehrt auf. Vor allem bei Haushunden ist eine alzheimerähnliche Erkrankung (das sogenannte kognitive Dysfunktionssyndrom) mittlerweile allgemein bekannt. Eine Diagnose zu stellen ist jedoch nicht immer ganz einfach und auch Therapiemöglichkeiten sind nur begrenzt vorhanden. Wir möchten dir deshalb die Symptome von Demenz und auch mögliche Therapieansätze aufzeigen.
Bei Demenz-Erkrankungen kommt es im Laufe der Zeit zu Beeinträchtigungen des Verhalten deines Hundes. Zu Beginn sind es für dich wahrscheinlich nur “normale” Veränderungen im Alterungsprozess. Beispiele dafür sind Veränderungen im Schlaf-Wach-Rythmus oder reduzierte Lern- und Erinnerungsfähigkeit. Sie sind also kaum von krankheitsbedingten Verhaltensänderungen zu unterscheiden.
Symptome
Die häufigsten Symptome sind Desorientiertheit, veränderte Interaktionen mit bekannten Personen/Tieren, veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus, Stubenunreinheit und veränderte Aktivität. Die Ausprägungen der einzelnen Krankheitssymptome können jedoch sehr unterschiedlich sein.
Desorientiertheit
Dabei kann es vorkommen, dass der betroffene Hund ziellos umherwandert, ins Leere starrt und auch bekannte Personen nicht mehr erkennt. Außerdem äußert sich dieses Symptom dadurch, dass der Vierbeiner an der falschen Türe darauf wartet ins Freie zu gelangen, oder auch auf der falschen Seite der Türe. Ist er endlich draußen, erweckt es den Anschein als ob der Hund nicht mehr weiß wieso er hinausgehen wollte oder er macht insgesamt einen verwirrten Eindruck. Zusätzlich kann es auch vorkommen, dass der Vierbeiner unfähig ist Hindernisse zu überwinden oder auf Rufen des Namens kaum reagiert.
Veränderte Interaktionen
Ein typisches Anzeichen für eine Demenzerkrankung ist auch die veränderte Interaktion. Ist das Verlangen des Hundes nach Zuwendung und Streicheleinheiten gering und auch das Interesse an Spielzeug und interaktiven Spielen nicht mehr vorhanden, deutet dies auf Demenz hin. Kranke Hunde entziehen sich oft dem Streicheln und begrüßen ihre Besitzer nur mehr mit wenig Freude. Zudem sind die Vierbeiner leichter reizbar und plötzlichen Stimmungsschwankungen unterworfen.
Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus
Sind Hunde vermehrt müde und brauchen sie mehr Schlaf als bisher, kann das ebenso ein Anzeichen von Demenz sein. Vor allem aber bei Dämmerung oder in der Dunkelheit scheinen die Hunde ratlos zu sein und wandern hechelnd oder winselnd auf und ab. Der unregelmäßige Schlafrhythmus macht dem Vierbeiner sehr zu schaffen.
Stubenunreinheit
Vierbeiner, die vorher stubenrein waren und plötzlich wieder unsauber sind, können ebenso an Demenz erkrankt sein. Manchmal signalisieren erkrankte Hunde seltener oder sogar gar nicht mehr, dass sie hinausmüssen um ihr Geschäft zu erledigen.
Veränderte Aktivität
Zielloses Umherwandern bzw. ein Abnehmen von zielgerichteten Aktivitäten – also die veränderte Aktivität des Hundes – kann ebenso ein Anzeichen für Demenz sein. Der Vierbeiner zeigt dabei wenig Interesse an der Umgebung und kaum Reaktion auf bekannte Aufforderungen.
Mögliche Therapieansätze
Wird eine Demenzerkrankung beim Hund festgestellt, muss mit der Therapie so bald wie möglich begonnen werden. Besitzer sollten bereits zu Beginn wissen, dass es sich dabei um eine unheilbare Erkrankung handelt und therapeutische Maßnahmen meist nur eine Verlangsamung des Erkrankungsprozesses bewirken. Nur in Einzelfällen werden begrenzte Verbesserungen der Symptome erzielt. Dabei können verhaltenstherapeutische, diätetische und pharmakologische Maßnahmen ergriffen werden. Am besten besprichst du dies aber vorerst mit deinem Tierarzt.
Verhaltenstherapeutische Maßnahmen
Die Erfolge der verhaltentherapeutischen Maßnahmen sind sehr eingeschränkt, lassen sich jedoch mit leichter mentaler Stimulation (z.B. Training neuer Kommandos) und einer Anreicherung der Haltungsumwelt (z.B. Futterspielzeuge) große Erfolge erzielen, vor allem in Kombination mit weiteren Maßnahmen.
Spezialfuttermittel
Spezialfuttermittel um die Fähigkeiten des Hundes zu verbessern gibt es bereits, wobei das Futter exakt auf die alten Vierbeiner abgestimmt wird. Vor allem das mit Antioxidantien und Mitochondrienfaktoren angereicherte Futter sollte verabreicht werden.
Psychopharmaka
Natürlich gibt es auch für unsere Vierbeiner die Möglichkeit Psychopharmaka einzunehmen, um die Demenzerkrankung zu behandeln. Bei dieser Therapiemaßnahme sollte aber auf alle Fälle der Tierarzt miteinbezogen werden.
Sicherheit trotz Demenz bei Hunden?
Die Demenzerkrankung beim Hund macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar. Ist jedoch die Diagnose eindeutig und der Vierbeiner leidet an Demenz, wird es auch beim Besitzer Zeit für ein Umdenken. Denn was passiert, wenn der eigene Hund aufgrund seiner Erkrankung von Zuhause wegläuft und nicht mehr zurückfindet? Diese und ähnliche Situationen gehören leider zum Alltag von demenzkranken Vierbeinern.
Mit dem Tractive GPS Tracker hast du jetzt die Möglichkeit, deinen Hund 24 Stunden am Tag zu überwachen. Jederzeit und überall kannst du den Standort deines Vierbeiners ganz einfach auf deinem Smartphone ablesen. Er hat keine Chance sich zu verstecken und auch wenn er krankheitsbedingt davonläuft und nicht mehr zurückfindet, kannst du ihn aus dieser Situation befeien und ihn wieder heil nach Hause zurückbringen. Auch wenn Demenz eine unheilbare Krankheit ist, haben unsere Vierbeiner genauso das Recht dazu, den Rest ihres Lebens glücklich und zufrieden bei ihren Liebsten zu verbringen, oder?