*Gemeinsamer Tumormarker bei Mensch und Hund

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Chrisi3506
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Registriert: Di 11. Jan 2011, 23:06

*Gemeinsamer Tumormarker bei Mensch und Hund

Beitrag von Chrisi3506 »

Gemeinsamer Tumormarker bei Mensch und Hund als Therapiechance bei Krebs


(18.04.2011) In einer aktuell publizierten Kooperationsstudie zwischen der
MedUni Wien und der Vetmeduni Vienna unter der Leitung von Erika
Jensen-Jarolim wurde die Ähnlichkeit zwischen Brustkrebs des Hundes und des
Menschen im Hinblick auf den wichtigen Tumormarker CEA (carcinoembryonales
Antigen) untersucht.


Studienleiterin Erika Jensen-Jarolim und Michael Willmann

Da dieser bei Mensch und Hund annähernd gleich ist, könnten jetzt schneller
als üblich neue Therapeutika für beide Spezies erforscht werden.

Tumorerkrankungen gehören trotz immer besserer Diagnose- und
Therapiemöglichkeiten immer noch zu den häufigsten Todesursachen beim
Menschen. Weniger bekannt ist, dass dies auch bei Haustieren wie dem Hund
der Fall ist.

Schätzungsweise 4.000 Hunde erkranken in Österreich jedes Jahr an Krebs.
Jeder zweite Hund über zehn Jahre stirbt an einem Karzinom, das dem Tumor
eines Menschen biologisch ähnlich ist.

Das CEA Antigen gehört zu den wichtigsten Tumormarkern, da es bei Krebs in
einer sehr hohen Konzentration auftritt, und es könnte über ein spezifisches
Empfängermolekül, den CEA-Rezeptor, Signalwirkung an Tumorzellen ausüben.
Die Studie zeigt, dass CEA selbst bei Mensch und Tier sehr unterschiedlich
aufgebaut ist und ein besonders uneinheitliches, komplexes System aus
mehreren unterschiedlichen Molekülfamilien darstellt.

Im Gegensatz dazu erwies sich der CEA-Rezeptor überraschenderweise bei
Mensch und Hund als annähernd gleich. Die ForscherInnen erklären diesen
Umstand dadurch, dass es sich um ein evolutionär sehr altes Molekül handelt,
das durch seine biologische Wichtigkeit zwischen den untersuchten Spezies
nahezu unverändert geblieben ist.

Die Frage die es jetzt zu lösen gilt ist, welche löslichen Moleküle in
menschlichem Brustkrebs oder Milchdrüsenkrebs des Hundes an diesen Rezeptor
binden können und ob man dieses Wissen für neue Therapieansätze verwerten
wird können.

Studienleiterin Jensen-Jarolim zu diesen Perspektiven: „Da Hunde eine
kürzere Lebenszeit haben als Menschen, laufen die entsprechenden Zyklen
jedoch schneller ab. Das bedeutet, es gibt auch rascher
Forschungsergebnisse. Durch vergleichende Forschung zwischen den Spezies,
sogenannter Komparativer Medizin, könnte es gelingen, wesentlich rascher
neue Generationen von Diagnostika und Therapeutika zu entwickeln, die für
Mensch und Tier anwendbar sind.“

Univ. Prof.in Dr.in Erika Jensen-Jarolim leitet das Institut für
Pathophysiologie & Allergieforschung (IPA) an der MedUni Wien und ist
stellvertretende Universitätsratsvorsitzende der Vetmeduni Vienna.

Publikation in „PLOS Currents“:

PLOS Currents ist ein Journal der Public Library of Science und schreibt
thematische Zyklen aus. Unter dem Thema „The Tree of Life“ publizierten
Marlene Weichselbaumer et al. den Artikel

„Phylogenetic discordance of human and canine carcinoembryonic antigen (CEA,
CEACAM) families, but striking identity of the CEA receptors will impact
comparative oncology studies”.
Weichselbaumer, Marlene; Willmann, Michael; Reifinger, Martin; Singer,
Josef; Bajna, Erika; Sobanov, Yuriy; Mechtcherikova, Diana; Selzer, Edgar;
Thalhammer, Johann G.; Kammerer, Robert; Jensen-Jarolim, Erika.

Der wissenschaftliche Artikel im Volltext online: PLoS Currents: Tree of
Life. 2011 March: PMC3059814,


<http://knol.google.com/k/marlene-weichs ... ordance-of
-human-and/1glqeci8ut3qh/8>
http://knol.google.com/k/marlene-weichs ... rdance-of-
human-and/1glqeci8ut3qh/8
Schöne Grüsse Petra

"Man hat nicht ein Herz nur für Tiere oder nur für Menschen
Entweder man hat ein Herz für alle oder keins"
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