Das Schicksal tausender Greyhound Welpen Jahr für Jahr

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Das Schicksal tausender Greyhound Welpen Jahr für Jahr

Beitrag von Greyhound-Forum »

Das Schicksal Tausender Greyhoundwelpen

Greyhound Watch hat eine Untersuchung durchgeführt – die erste dieser Art – über die Zucht und das Schicksal von in Großbritannien geborenen Greyhoundwelpen.

Clive Ellis sagte: “Die Untersuchung zieht alle Zuchtbuch-Wurfeinträge, aufgenommen zwischen Juni 2005 und Mai 2006 mit ein, und zeigt, dass nur 2267 von geborenen 4332 Welpen zu Rennen eingetragen wurden. Mit anderen Worten, nur 52% wurden den Anforderungen gerecht – was sogleich mit dem Märchen aufräumt, dass ALLE Greyhounds es lieben zu hetzen.“

Als Teil seiner Recherche und um herauszufinden, wo die Welpen verblieben waren, kontaktierte Clive die RGT (Retired Greyhound Trust – Stiftung für ausgeschiedene Greyhounds), die einschätzte, dass etwa 30% der ca. 4500 Greyhounds, die durch ihre Arbeit ein Zuhause fanden, nicht für Rennen registriert waren und deshalb der Vergleich der Anzahl der adoptierten Greyhounds gegenüber der Anzahl der für Rennen registrierten und ausgeschiedenen Hunde von Seiten der Rennindustrie irreführend ist.

RGT Direktor – Ivor Stocker – hat außerdem Gerüchte bestätigt, dass die Zahl der Hunde, die laut Rennindustrie ein Zuhause bekamen, ungenau ist: „Es gab mit Sicherheit Fälle in den letzten zwei oder drei Jahren, bei denen Hunde bei mehr als einer Gelegenheit gezählt wurden, denn der Trainer gibt ein Formular ab und wir (RGT) geben ein Formular ab.“

Der Verbleib und das Schicksal von noch mehr Ex-Renn-Greys ist nun deutlich fragwürdig.
http://www.dogmagazine.net/archives/235 ... -question/
(leider wurde die Seite deaktiviert)
Angegeben bei
www.greytexploitations.com
Für mich nach wie vor immer noch nicht nachvollziehbar "nature_sorry"
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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Thetis
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Re: Das Schicksal tausender Greyhound Welpen Jahr für Jahr

Beitrag von Thetis »

Unverständlich ist mir dabei vor allem, daß der RGT es nicht schafft, seine Vermittlungen vernünftig zu belegen. Das sollte doch in deren Interesse liegen, wenn die Zahlen der Tierschützer wirklich zu hoch sind.

Andererseits kann die einfache Rechnung der Tierschützer auch nicht ganz stimmen. Ich habe ein Beispiel dafür auf der Couch. Tätowiert, aber bis vor kurzem nicht registriert, also einer, der in der Tierschutzstatistik als 'ungeklärt, möglicherweise getötet' gezählt wurde. Es werden also tatsächlich eine gewisse Anzahl Greyhounds von Züchtern und Trainern an Privatpersonen verschenkt oder billig abgegeben. Das kann sich allerdings der RGT nicht als Erfolg anrechnen lassen.

Ich habe vor längerer Zeit mal einen ähnlichen Bericht mit mehr Zahlenmaterial übersetzt.
Mir stellt sich die Frage, warum es keine aktuelleren Zahlen als die von 2005/2006 gibt?
Eine weitere Frage ist, warum es praktisch keine Welpen in der Vermittlung gibt.

Mit dem Herzen sehen, mit dem Verstand entscheiden, mit den Händen anpacken.
Oval 5

Re: Das Schicksal tausender Greyhound Welpen Jahr für Jahr

Beitrag von Oval 5 »

Das mit den Welpen ist relativ logisch: Sie heben kein Tatoo..
Also zahlt auch keiner für sie irgendetwas. Das kann sich aber eben kaum einer leisten. Die untätowierten Hunde fallen unter "Lurcher" und die Unterbringung von Lurchers ist rein aus Spendeneinnahmen zu finanzieren. Bei der Anzahl an konkurrierenden registrierten (und damit auch zumindest teilsubventionierten) Rennhunden im Tierschutz ist das allerdings eine bedenkenswerte Tatsache.
Was man aber kann ist Welpen ganz einfach auf dem Markt verkaufen. Ich vermute (und etwas anderes ist das wirklich nicht), daß Welpen, wenn sie denn überhaupt eine zweite Chance bekommen, verkauft werden.
Wobei das alles ja nicht wie bei anderen Hundewelpen ist, die man in der Regel mit etwa 8 bis 12 Wochen kauft.
Beim RennGrey werden sehr hohe Anteile der Welpen beim Züchter aufgezogen und erst zum Verkauf geboten, wenn sie etwa ein Jahr alt sind oder sogar erst nach den ersten Trials.
Aus der Logik der Rennindustrie ist ein grey bis zu den bestandenen Trials (entspricht in etwa Lizenzläufen) eigentlich nicht besonders wertvoll. Auch steigt der Wert mit den Rennerfolgen nahe verwandter Tiere. Ein Züchter, der sich das erlauben kann, wird also versuchen die Welpen, die im Ansatz zeigen, daß sie es auf die Bahn schaffen könnten, zu behalten mindestens bis sie fürs Training alt genug sind. Und er hofft (oder baut darauf), daß bis dahin zum Beispiel der Bruder der Mutterhündin eine gute Zeit in einem wichtigen Rennen erreicht hat. Denn damit steigt der Preis für die Junghunde deutlich.

Und jeder der nun denkt - ja, aber das ist doch alles so unsicher - hat natürlich recht. Aber es ist eben dieses Spiel mit der Hoffnung auf das große Glück, was Menschen auch dazu bringt, viel Geld in einen Lottoschein zu investieren, obwohl man mit einem Hauch von Logik schon wissen muß, daß die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen nicht im Verhältnis steht zur Wahrscheinlichkeit zu verlieren.
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Thetis
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Re: Das Schicksal tausender Greyhound Welpen Jahr für Jahr

Beitrag von Thetis »

Oval5 hat geschrieben:Das mit den Welpen ist relativ logisch: Sie haben kein Tatoo..
Wann wird denn tätowiert bzw. eine Wurfmeldung ans Zuchtbuch gegeben?

Mit dem Herzen sehen, mit dem Verstand entscheiden, mit den Händen anpacken.
Oval 5

Re: Das Schicksal tausender Greyhound Welpen Jahr für Jahr

Beitrag von Oval 5 »

Ich weiß nix über England, aber in Irland ist das alles ziemlich spät.
Die Wurfmeldung - also wieviele Welpen ist schon erst mit drei Monaten oder so. Und tätowiert werden sie wenn ich das richtig verstanden habe erst, bevor sie zu den Trails angemeldet werden. Da sind sie aber schon 12 bis 14 Monate alt etwa.
Ich bin sicher, daß mancher Hund auch früher tätowiert wird, aber man muß halt nicht..

Es gibt ein Mindestalter für die Hunde im Rennsport, vor dem ja nicht richtig gearbeitet werden darf, das liegt bei etwa einem Jahr. Ich bin leider mit den Angaben nicht so 100%ig, weil ich das alles immer aus dem Blickwinkel des ExRacer-Besitzers lese und mir auch merke. Also wenn jemand exakte Altersangaben weiß, kann das hier auch präziser werden.

Jedenfalls, um auf der Bahn laufen zu dürfen, auch für die Trials, brauchen die Hunde ihre Official Identety Card, die enthält das Certificate of Registration Naming and Identification und ist nicht gültig ohne das Siegel des Irish Greyhound Studbook vorne drauf.
Bei meinem Iren ist dieses Siegel vom 6.4.2005 - geboren ist er am 14.6.2004 also 10 Monate zuvor. Am 31.8.2005 ist dann das erste Trial eingetragen mit einer Distanz von 525 m.

Ich gehe, auch aufgrund der postings, die ich im Lauf der letzten Jahre vor allem in der Greyhound-Data gelesen habe davon aus, daß es gängige Praxis ist, diese Identifikation auf den Zeitpunkt zu verschieben, bevor der junge grey antrainiert werden soll mit etwa 12 Monaten.
Es kostet ja alles Geld und bei einem Hund der sich bis dahin einen Kariere verhindernden Bruch zugezogen hat oder andere Verletzungen, wäre es verlorenes Geld.
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Greyhound-Forum
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Re: Das Schicksal tausender Greyhound Welpen Jahr für Jahr

Beitrag von Greyhound-Forum »

Velvet aus England hatte mit 3 Monaten ihre Tattos schon. Die war schon eingetragen, auf den Impfpapieren, die sie ab dem Zeitpunkt erhalten hat.
Eingetragen war sie jedoch noch nicht.
Das musste ich erst übernehmen.
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