Naja, auch Traumeel ist eine Form von Schmerzmittel - nicht nur, aber auch .
Hat auch durchaus ähnliche Nebenwirkungen bei Dauergabe.
Ich bin an sich nicht der Typ Mensch, der auf Mittelchen und Pulver setzt
bei Beschwerden allgemein, aber es gibt schon Situationen, in denen gerade
Schmerzmittel einfach nötig sind bei Tieren. Die Anthrose hat meine Hündin
zum Beispiel schon im Alter von nur 3,5 Jahren mitgebracht und selbstver-
ständlich tut das weh!
Bis wir soweit waren, das Traumeel absetzen zu können, ist ein dreivirtel Jahr
vergangen. In der Zeit hat sich der Knorpel durch entsprechende Futterzusätze
langsam wieder zumindest soweit nachgebildet, daß sie ohne Schmerzen laufen
kann - gehen..
Das blöde bei Schmerzen ist, daß der Körper respektive das Gehirn sich Schmerz "merkt".
Und selbst wenn die eigentlichen Auslöser der Schmerzen längst weg sind, spürt
das Lebewesen sie doch noch - einfach weil das Schmerzgedächtnis sich daran
erinnert und die entsprechenden Nervenbahnen aktiv hällt.
Deshalb ist eine schnelle und auch funktionierende Schmerzstillung oft für den
Organismus ein Segen. Daß man nicht einfach alles wegbügeln soll und damit die
Vorsicht untergraben ist schon richtig, nur hat man eben leicht dann ein verlängertes
Schmerzempfinden. Das ist für einen Hund, der ja nicht sagen kann, was ihm weh
tut und wo nicht so toll.
Ich hatte eigentlich gedacht, wir hätten hier im Forum schon ein paar Dinge dazu gehabt -
aber irgendwie kann ich die grad gar nicht so finden, wie ich gehofft hatte.
Da gibt es zum Beispiel das Buch
Ganzheitliche Schmerztherapie für Hund und Katze
erschienen Dezember 2006
328 Seiten, 150 Abb., Gebunden
Thieme Georg Verlag | ISBN: 3830490755
Dann hatten wir mal ein Thema
Medikamente dauerhaft geben? wo es auch um Schmerzbehandlung gegangen ist.
Chrisi hat uns auch einen interessanten Artikel mal eingestellt

in dem es heißt:
...........
Weniger Schmerzen – schnellere Genesung Schmerzen haben nachteilige Wirkungen auf den Heilungsverlauf. Durch eine spezifische Schmerzbehandlung mit dem richtigen Medikament erholen sich Hund und Katze dagegen nach einer Operation viel schneller und der Heilungsverlauf wird positiv beeinflusst.
..............
Das ist nun keinen Dauergabe, sondern vielmehr ein Grund, akute Schmerzen zu lindern.
Und zum "Lerneffekt" - daß also der Körper längst vergangene Schmerzen weiterhin spürt
hab ich noch zwei Zitate, über die man sich unterhalten könnte gefunden:
http://www.med-diplom.at hat geschrieben:......Zwischen akutem und chronischem Schmerz gibt es gravierende Unterschiede. Stehen beim akuten Schmerz häufig Nozizeption und Gewebsschaden im Vordergrund, tritt beim chronischen Schmerz die sensorische Komponente in den Hintergrund und die emotionale Komponente des Schmerzes in den Vordergrund. Die Warnfunktion des akuten Schmerzes geht beim chronischen Schmerz verloren wie die Signalwirkung einer Ampel, die nur mehr „rot“ leuchtet. Das durch Schmerz induzierte Schonverhalten und Rückzugsverhalten, als Krankheitsverhalten bezeichnet, wird ähnlich wie bei der Depression selbst zu einem aufrechterhaltenden und verstärkenden Faktor (Angst-Vermeidungsverhalten, Abb. 1 und 2)...........
(weiter) ...
und
http://www.oesg.at hat geschrieben:...........Schmerz stellt einerseits ein wichtiges Warnsignal dar, andererseits hat er auch zerstörerischen Charakter. Die Lebensqualität wird drastisch beeinträchtigt und verschlechtert. Schmerz stellt aber auch eine existentielle Erfahrung und ein bewußsteinsmäßiger Bestandteil des Lebens dar! Schmerz ist nicht nur eine Reaktion auf nozizeptive Reize, sondern ist ebenso eine wichtige besondere Form der Kommunikation nach Innen (eigener Körper) und nach Aussen (soziales Umfeld).
Schmerz unterscheidet vier Ebenen:
(1) Sensorisch-physiologische Ebene
(2) Wahrnehmungsebene
(3) Verhaltensebene
(4) Die Ebene der existentiellen Erfahrung
..............
(weiter) ...
Insofern habe ich mich von jemandem, der wirklich sehr skeptisch ist gegenüber
Schmerzbekämpfung zu einer sehr viel differenzierteren Haltung dazu durchgerungen im
Lauf der Zeit. Aber selbstverständlich macht es wenig Sinn einen Schmerz zu betäuben
und dann nicht dafür zu sorgen, daß das Tier trotzdem entsprechend nötig Ruhe gibt für
die Heilung.
Bei mir gibt es deshalb bei den Arthroseschmerzen oft über Nacht, wenn sich hier eh keiner
groß bewegt Traumeel gegen die Schmerzen und auch gegen die Entzündung und
tagsüber laß ich es dann sein. Damit fahren wir hier relativ gut - vor allem weiß ich damit
dann auch, wann etwas im Argen ist und kann entsprechend die Belastung reduzieren.