Stress-bezogene Probleme nach einem Rennen, ein Rückblick
Viele stressbedingte Erkrankungen wie subklinische Krämpfe, verzögerte Urinausscheidung und Atemnot können mit offensichtlichen äußeren physischen Anzeichen innerhalb von 1-6 Stunden nach einem harten Rennen auftreten.
Allerdings gibt es auch eine Reihe von selteneren metabolischen und andere Bedingungen die im Zusammenhang mit extremen körperlichen Anstrengung auftreten
Dies sind oft ohne sichtbare Symptome aber beeinflussen die Greyhounds in den ersten 6-72 Stunden während ihrer Erholungsphase nach einem Rennen.
Diese Bedingungen stehen nicht immer relativ zu dem Fitness-Zustand des Greyhounds.
Obwohl die gut konditionierten und vorbereiteten Greyhounds weniger Anzeichen von metabolischem Stress entwickeln.
In vielen Fällen sind es auch andere Bedingungen die Ursache für eine Überanstrengung an einem bestimmten Tag; der Einfluss des Wetters, sowie Störungen oder die Kontrolle in einem Rennen, wo ein scharfer Greyhound versucht, verlorenen Boden wieder gut zu machen und dabei überschreitet er seine physikalische Grenze.
Da die meisten dieser Bedingungen schwere körperliche Stoffwechsel-oder lebensbedrohliche Folgen haben kann, ist eine prompt Erkennung ausschlaggebend um langfristige Komplikationen zu vermeiden.
Erschwerte Blasenentleerung nach einem Rennen
Besonders männliche Greyhounds können Schwierigkeiten beim Wasserlassen haben vor allem innerhalb der ersten 12-36 Stunden nach einem harten Rennen.
Es gibt unterschiedliche Grade dieses Syndroms (Dysurie), welches nach dem Rennen auftreten kann, das heißt, eine erschwerte Blasenentleerung hervorrufen kann.
Angefangen bei der milden Form, wo ein Greyhound nicht in der Lage ist, seine Blase ganz zu öffnen und nur einen dünnen pulsierenden Strahl von Urin ablassen kann, bis zur Abschaltung des kompletten Muskels (Sphinkter) der für das Blasen entleeren zuständig ist und das für insgesamt 36 oder mehr Stunden.
Es wird vermutet, dass dies durch nervöse Krämpfe in der normalen Wirbelsäulen-Blasen Nerven Regelung veranlasst wird, wo der Impulse der für die Blasenentleerung zuständig ist aufgrund neurologischem Stress in der Phase nach dem Rennen ausgeschaltet ist.
Die milde Form regelt sich oft mit der einkehrenden Ruhe und der Entspannung in einem ruhigen, warmen Zwinger in den nächsten Stunden nach dem Rennen.
Wenn jedoch der Greyhound unfähig ist, Harn abzulassen, kann dies zu erhöhten Blasendruck kommen und zu einer unbequem Ausdehnung dieser, sowie durch den Druck von hinten auf die Niere zu einem Nieren-Schaden führen kann.
Es gibt Medikamente, die von Ihrem Tierarzt verschrieben werden können, um den Schließmuskel der Harnblase zu entspannen und damit die neurologische Blockade aufheben zu können.
Doch in einer akuten Blasen-Ausdehnung muss die Blase entleert werden in dem ein Katheter in die Harnröhre eingeführt wird, um den Druck zu lindern.
In wenigen Fällen muss der Katheter bis zu 48 Stunden eingesetzt bleiben um den Urin abtropfen lassen zu können, bis die neurologischen Krämpfe wieder nachgelassen haben.
Fragen Sie Ihren Tierarzt um Rat, sobald es offensichtlich ist, dass ein Greyhound nicht in der Lage ist frei zu "pinkeln" nach einem harten Rennen.
Geben Sie unter keinen Umständen ein Diuretikum Medikament (Anm.d.Ü.: ist ein Arzneimittel, das zur Ausschwemmung von Wasser aus dem menschlichen oder tierischen Körper (Diurese) eingesetzt wird), es kann zu starken Rückenschmerzen und Druckaufbau kommen sowie bleibende Schäden an den Nieren.
Renndurst
Die Symptome des "Renn-Durstes" oder "Wasser-Diabetes" sind in der Regel offensichtlich in den ersten 6-12 Stunden nach einem anstrengenden Rennen oder der körperliche Überanstrengung in dem Bemühen, verlorenen Boden Zurückzugewinnen.
Die milde Form kann sich in einem früheren Rennen entwickeln und nicht bemerkt werden, bis der Greyhound beginnt in große Mengen Wasser zu trinken (Polydipsie = Anm.d.Ü.: ...ein Symptom, welches gekennzeichnet ist durch Aufnahme großer Wassermengen über einen längeren Zeitraum.
Häufig ist dieses Symptom gekoppelt mit einer Polyurie und tritt als häufiges Begleitsymptom verschiedener Erkrankungen auf) und reichlich Absetzen von schwachen, farblosen Urin. (=Polyuri = Anm. d.Ü.: Übermäßige Absonderung des Urins)
Die Konsequenz kann sein, dass der Greyhound rasch einen schweren Flüssigkeitsmangel erleidet und es zur Austrocknung kommen kann, mit 1-2 kg Verlust vom Körpergewicht über 24-26 Stunden.
Akut betroffene Greyhounds können 2-3 Liter Wasser innerhalb weniger Stunden nach dem Rennen zu sich nehmen und es kann sogar so weit kommen, dass sie ihren eigenen schwachen Urin auflecken, in einem verzweifelten Versuch, ihren unersättlichen Durst zu stillen.
Racing Durst ist auch unter dem Ungleichgewicht im Stress-Hormon bekannt.
Es wird ausgelöst durch die Unterdrückung des anti-diuretischen Hormons (ADH), welches normalerweise in den Nieren wirkt um den Urin Abfluss zu begrenzen.
Leichte Fälle können durch eine vollständige Ruhe im Zwinger und dem sorgsamen Umgang mit der Ernährung, zusätzlich mit Ergänzungen von Körpersalzen und nur begrenztem Zugang zu Wasser behandelt werden und ihm so die Erholung von diesem weitgehend von Stress ausgelöstem Zustandes zu ermöglichen. Mindestens über 2-3 Tage hinweg.
Doch in schweren Formen, insbesondere wenn ein Greyhound schon eine frühere sub-klinische Form der Erkrankung mit einem erhöhten, aber nicht übermäßiger Durst zeigte, und somit einen Verlust von Flüssigkeit und der Auswaschung von Körpersalzen und anderen lebenswichtigen Stoffwechselprodukte über die Nieren erlitten hat, können nun die Folgen Gewichtsverlust, schwere Dehydratation, sowie Schwäche, und ein Zusammenbruch und anschließender Organschäden sein.
Wenn ein Greyhound nicht innerhalb von 6-12 Stunden auf die Ruhe im Zwinger reagiert und seinen extremen Durst reduziert, dann wird Ihr Tierarzt in der Lage sein, den Erholungsprozess durch das Verschreiben von einer ADH-Ersatz-Therapie einzuleiten und das Essen, die Körpersalze und die Wasseraufnahme über 5-7 Tage genau beobachten.
In den meisten Fällen ist der Zustandes des Greyhounds in 7-10 Tagen wieder in Ordnung, aber es existiert eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich der Zustand wiederholen wird , wenn sich der Greyhound während der Erholungsphase nicht vollkommen ausruht, bevor er zum nächsten Rennen gemeldet wird.
Lungenblutungen von aZZaru übersetzt:
Bei der Mehrheit von Renngreyhounds sind Lungenblutungen eine versteckte Form einer Überanstregung ohne sichtbare äussere Anzeichen.
Umfragen haben ergeben, dass bei bis zu 21 % der Renngreys, die Distanzen von 500 - 700 Meter laufen, es sehr wahrscheinlich ist, dass diese unter Einblutungen in die Lunge leiden. Diese entstehen dadurch, dass die die Lungenbläschen umgebenden Kapillaren der Lugne platzen.
Es ist dokumentiert, dass 90% der Rennpferde nach jedem Rennen an mehr oder minderschwerem Lungenbluten leiden, auch bekannt als arbeitsbedingtes Lungenbluten oder auch EIPH.
Bei Pferden zeigen trotz des erhöhten Vorkommens nur 2% Blut an den Nüstern während eines Rennens zw. Innerhalb der ersten 36 Stunden.
Nur selten findet man eindeutige äussere Anzeichen einer Lungenblutung, wie das Husten von Blut, nach einem Rennen.
Nach einem harten Rennen kann man mit Hilfe eines fiberoptischen Endoskops in der Luftröhre eines Greyhounds Anzeichen für geringfügige Lungenblutungen feststellen. Selbst bei sehr gut trainierten Tieren.
Auch wenn man bei Pferden Blut an den Nüstern findet oder diese Husten nach einem Rennen, weil sie nicht durch den Mund atmen können, zeigt sich bei Greyhounds nur gelegentlich, dass diese bei einem schwereren Grad von Lungenbluten Klumpen von blutigem Schleim husten.
Bei Pferden gibt es aufgrund von Untersuchungen der Lungen nach harten Rennen, Blutdruckmessungen in den Lugnenarterien während der Spitzen oder beim schnellen Training auf dem Laufband, eine Reihe von Theorien.
Die wahrscheinlichste Verbindung zwischen Lungenbluten und körperlicher Belastung ist das Auftreten von sehr hohem Blutdruck (120 bis 140mmHG) in den Lungenarterien.
Auch wenn Greyhounds nur eine Spitze von 40mmHG an Blutdruck in den Lungenarterien erreichen, kann das Galoppieren in Streckenläufen das Risiko von Überstreckung und Schwächung der Blutkapillarwände extrem erhöhen, da sich die Lungenbläschen beim Galopp etwa 80 bis 90 mal pro Minute erweitern und wieder zusammenziehen.
Bei Pferden ist das gleichzeitige Auftreten von Atemwegserkrankungen und die Belastung der Wände der Luftbläschen, sehr wahrscheinlich ein großer Aspekt bezüglich Lugnenblutungen.
Das ist auch oft verbunden mit Staub in Einstreu und Futter.
Lässt man Pferde in der Kälte der frühen Morgenluft oder der Nachtluft galoppieren, was auch bei Nachtrennen von Greyhounds der Fall ist, kann dies dazu führen dass die Bronchiolen zusammengedrückt werden und so der Druck der kleinen Blutgefäße in den Lungenbläschen extrem erhöht wird.
Auch wenn vermutet wird dass Lungenbluten bei Greyhounds bei den unterstützten Rennstrecken auftritt, gibt es keine generell empfohlenen Verfahrensweisen.
Trotzdem ist es wichtig, dass man vermeidet einen Greyhound während der Erholung von Atemwegserkrankungen rennen zu lassen, staubigen Kenneleinstreu zu ersetzen und einen Greyhound vor einem Nachtrennen immer schonend warm zu laufen. So können die Risiken einer Lungenblutung reduziert werden.