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KRALLENPFLEGE – WISSENSCHAFTLICH BETRACHTET

Verfasst: Do 28. Aug 2025, 09:37
von Greyhound-Forum
KRALLENPFLEGE – WISSENSCHAFTLICH BETRACHTET
Eine aktuelle Veröffentlichung des Royal Veterinary College befasst sich mit einem trivial anmutenden Thema, nämlich „Epidemiologie und klinisches Management des Krallenschneidens bei Hunden in der haustierärztlichen Versorgung im Vereinigten Königreich“.
Ausgangspunkt war die Tatsache, dass zu lange Krallen das Gesundheitsproblem sind, welches am vierhäufigsten bei Hunden in der Haustierarztpraxis diagnostiziert wird,
Untersucht wurden die Berichte von knapp 2500 Hunden, bei denen während eines Tierarztbesuchs im Jahr 2019 die Krallen geschnitten wurden. Dabei war in fast 60 % der Fälle die Krallenpflege der ursächliche Anlass für den Tierarztbesuch, die am häufigsten genannten Gründe waren zu lange und/oder eingewachsene Krallen (12,66 %) sowie abgebrochene Krallen oder Daumenkrallen (8,84 %).
Die Forschenden stellten außerdem fest, dass bestimmte Hunderassen vermehrt zur Krallenpflege vorgestellt wurden. Im Vergleich zu Mischlingen waren die vier Rassen mit dem höchsten Prozentsatz an Hunden, denen mindestens einmal jährlich die Krallen geschnitten wurden, Chihuahua (13,29 % pro Jahr), Beagle (12,58 %), Greyhound (11,98 %) und Mops (9,36 %).
Interessanterweise stand die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vierbeiner zur Krallenpflege vorgestellt wurde, in engem Zusammenhang mit der Schädelform:
Bei Hunderassen mit kurzen Schnauzen (z. B. Möpse, Französische Bulldoggen, Shih Tzu) war die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Krallen geschnitten wurden, 1,67-mal höher, während bei Rassen mit gestreckter Kopfform (z. B. Greyhound, Whippet) die Wahrscheinlichkeit, dass sie zum Krallenkürzen kamen, 1,32-mal höher war als bei Rassen mit einem mesocephalen Schädel (z. B. Labrador Retriever, English Springer Spaniel).
Kurzbeinige (chondrodystrophische) Hunderassen hatten ebenfalls eine 1,44-mal höhere „Krallenpflegefrequenz“ als Hunderassen mit geraden Beinen.
Auch Alter und das Körpergewicht hatten einen Einfluss darauf, wie wahrscheinlich es war, dass einem Hund die Krallen geschnitten wurden. Kleinere Hunde mit einem Gewicht von weniger als 10 kg hatten ein höheres Risiko für überlange Krallen als größere Hunde mit einem Gewicht von 40 kg oder mehr.
Kurioserweise wurden am häufigsten junge Hunde im Alter von 1 bis 2 Jahren zur Krallenpflege vorstellig. Erfahrungsgemäß sind es allerdings eher die älteren Semester, bei denen aufgrund von Erkrankungen des Bewegungsapparats und nachlassender Aktivität die Krallen nicht mehr hinreichend abgenutzt werden.
Ebenso auffällig war, dass die allermeisten Hunde nur einmal in dem beobachteten Zeitraum (Jahr 2019) zum Krallenschneiden zum Tierarzt gebracht wurden. Das erscheint bei einem durchschnittlichen Krallenwachstum von ca. einem Millimeter pro Woche (!) doch etwas wenig.
Insgesamt kommen die Autoren zu dem Schluss, dass Krallenpflege ein deutlich unterschätzter Aspekt bei der Gesundheitsvorsorge für Hunde sei. Deswegen empfehlen sie eine stärkere Sensibilisierung der Tierärzte für dieses Thema, routinemäßige Krallenpflege bei Hunden, die aus anderen Gründen in Narkose gelegt werden, sowie die Einbeziehung der Tiermedizinischen Fachangestellten nicht nur als „Krallenpfleger“ im Rahmen von Vorsorgeplänen, sondern auch in der Informationsvermittlung an die Patientenbesitzer.
Ein wichtiges Thema, welches auch hierzulande oft unterschätzt wird. Gut, dass auf diese Weise ein wenig in den Fokus gerät!
https://www.rvc.ac.uk/vetcompass/news/n ... FGXXd6YJcA

Quelle: FB The Greyhoundshow