Training - Verletzungen - Prävention

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Training - Verletzungen - Prävention

Beitrag von Greyhound-Forum »

Am Beispiel des Greyhounds

Diplomarbeit von Anne Käthy Bretscher im Rahmen der Ausbildung zur Hundephysiotherapeutin nach Blümchen/Wosslick

Ich möchte mich sehr bei Anne Käthy bedanken, dass sie mir sofort zusagte, was zum Thema Greyhounds fürs Forum beizusteuern.
Das es ein so umfangreiches, informatives Material ist ist einfach Wahnsinn!
Da es viel Stoff ist, den man lesen, verstehen und verinnerlichen muss, stelle ich Thema für Thema in einen eigenen Beitrag.

WICHTIG: wenn jemand hieraus etwas zitiert oder anderweitig irgendwo verwendet: es ist ZWINGEND DAS COPYRIGHT zu beachten!
Die Freigabe ist hier für das Greyhound Forum. Wenn es woanders verwendet werden sollte, muss die Autorin explizit ihre Erlaubnis dafür geben!
Ich bitte dies zu beachten!


Folgende Themen werden behandelt:
1)Einleitung
2)Physiologie des Greyhounds
3)Training
4)Vorbereitung
5)Rennbahn/Geläuf
6)Verletzungen/Behandlung
7) Bemer3000 – Bio-Elektro-Magnetische-Energie-Regulation, Laser

Ich sperre den Beitrag erst einmal, bis alle Themen behandelt sind, dann öffne ich ihn wieder und wir können darüber diskutieren!
Wer Fragen dazu hat, kann sie mir gerne stellen, Anne Käthy beantwortet diese sehr gern!
Wer Anne Käthy noch nicht kennt, kann sich hier ein kurzes Bild von ihr machen:
http://greyhoundracing.ch/de/content/47/39/team
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Re: Training - Verletzungen - Prävention

Beitrag von Greyhound-Forum »

1)Einleitung
Im Humanbereich des Leistungssportes ist es heute üblich, dass dem Sportler verschiedene Fachleute zur Optimierung ihrer Leistung zur Verfügung stehen. Trainer, Ernährungsberater, Sportwissenschaftler, Therapeuten – alle geben ihr Bestes um den Sportler für diese unphysiologisch hohe Leistung bestmöglich vorzubereiten und nachzubetreuen.

Im Greyhoundsport sieht das leider nicht so aus. Der Hochleistungssportler Greyhound wird meist von seinem Besitzer „bestmöglich“ trainiert und mit einer guten Ernährung fit gehalten. (Ich beziehe mich auf uns „Hobby-Greyhoundbesitzer und nicht auf England etc.), aber leider sind diese beiden Massnahmen leider zu wenig, als dass ein Greyhound über eine lange zeit im Renneinsatz stehen kann.
Meine Motivation ist es, den Rennsport der Windhunde mit einem tiefen Wissen und immer wieder neuen Erfahrungen für den Spitzenathleten möglichst ungefährlich zu machen – dies kann nur erreicht werden, wenn man sich sehr viel mit diesem wunderbaren Hund abgibt und seine Bewegungen und auch im Stande ist zu lesen.
In meiner Arbeit möchte ich auf die die vielschichtigen Anforderungen, die Vorbereitung und Nachbetreuung des Rennhundes, auf Verletzungen und deren Folgen sowie auf die Ernährung und Nahrungsergänzung eingehen.
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Re: Training - Verletzungen - Prävention

Beitrag von Greyhound-Forum »

2) Physiologie des Greyhounds

Die Hasenatrappe vor Augen, sind die Windhunde nicht mehr zu halten, der Jagdtrieb erwacht in den Tieren, in der ovalen Rennbahn sind beim Greyhound Tempi bis 70 Stundenkilometer keine Seltenheit. Greyhounds sind die schnellsten Landsäugetiere nach dem Geparden. Nur durch seine genetisch bedingte auf Schnelligkeit ausgerichtete Physiologie macht dies möglich.
Der Greyhound ist der König der Rennbahn. Jede Faser seines Körpers, jeder Muskel und jeder Knochen ist auf einen Zweck ausgerichtet. Rennen .. so schnell als möglich.
Der Greyhound ist ein reines Muskelpaket. Sein Fettanteil bewegt sich nahe bei 0 Prozent. Die Muskeln bestehen bis zu 99 Prozent ausschliesslich aus schnellen Muskelfasern (als Vergleich: beim Foxhound beträgt der Anteil der schnellen Muskelfasern 55-70Prozent).
Das Geheimnis der Muskelbewegung steckt vor allem in den Myofibrillen. Sie bestehen aus winzigen aneinandergereihten Kammern, den Sarkomeren. Wenn sich de Muskel kontrahiert, agieren darin hauptsächlich zwei Sorten fadenförmiger Proteine, Myosin und Aktin. Die Proteine selbst ziehen, sich nicht zusammen. Der Mechanismus ähnelt vielmehr im Prinzip einem altmodischen Teleskop, das eingefahren wird: die Aktionsfäden, die von beiden Enden der Kammer wie Borsten zwischen das zentrale Myosinbündel ragen, werden zu dessen Mitte gezogen.
Muskelfasern unterscheiden sich in ihrer Kontraktionsgeschwindigkeit. Hierfür ist nun die chemische Zusammensetzung des Myosinmoleküls entscheidend, und zwar speziell seine grösste Teilkomponente, die so genannte schwere Kette. Beim Hund unterscheidet man in 2 Typen, Typ I und Typ II Fasern. Bei den Typ II Fasern spricht man von den schnellen Fasern, hingegen bei Typ I Fasern von langsamen. Diese Klassifizierung ist durchaus berechtigt, wenn man bedenkt, dass der träge Fasertyp sich etwa zehn mal langsamer verkürzt als der schnell Typ II. Beeinträchtigt wird die Kontraktionsgeschwindigkeit der Muskelfasern durch die unterschiedliche Geschwindigkeit, mit der an der schweren Myosinkette Adenosintriphosphat (ATP) gespalten und damit verbraucht wird. Diese Substanz ist der universelle Energielieferant aller Zellen.
Das wissenschaftliche Interesse an Skelettmuskeln konzentriert sich unter anderem auf zwei, besonders auch für Sportler interessante Fragen: Wie können Muskeln durch Training und andere Reize aufgebaut werden, und wie kann sich dabei ein Fasertyp in einen anderen umwandeln? Die Vorgeschichte reicht bis in die sechziger Jahre zurück. Damals zeigten mehrere Wissenschaftler, unter ihnen der Medizinnobelpreisträger on 1963 John C. Eccles von der australischen Nationaluniversität in Canberra, dass sich bei tierischen Skelettmuskeln langsame und schnelle Fasertypen ineinander umwandeln lassen. Die Forscher bedienten sich dabei hauptsächlich der sogenannten Kreuzinnervation. Sie vertauschten die Nerven zwischen einem insgesamt langsamen und einem insgesamt schnellen Muskel. Verblüffender weise kehrten sich deren Kontraktionseigenschaften um. Ferner reizten die Forscher jeweils einen Muskel elektrisch über längere Zeit, um ihn zu aktivieren. Oder sie durchtrennten seinen Nerv, um das Gegenteil zu erreichen. Während des Kraftrainings – der Durchführung von kurzen Sprints auf dem Trainingsgelände nimmt das schnelle Myosin II ab; danach kehrt es aber nicht einfach auf seinen Ausgangswert zurück, sondern verdoppelt seinen Anteil im Laufe einer dreimonatigen Ruhephase. Für einen Sprinter - oder eben für den Greyhound bedeutet das: vor Wettkämpfen das Trainingspensum reduzieren.

Anhand dieser Ausführung wird auch deutlich, dass der Rennhund auch in den Wintermonaten gefordert werden muss und dass kaum eine Leistungssteigerung zu erwarten ist, wenn der Hund „nur „ 2 bis 3 Wochen vor Rennsaisonbeginn „auf trainiert“ wird.

Der Greyhound besitzt ein überdurchschnittlich grosses Herz – dies ist genetisch bedingt und der Trainingszustand des Tieres spielt eine untergeordnete Rolle (dies natürlich nur in Bezug auf die Grösse des Herzens, nicht aber auf den Hämatokrit, Hämoglobin Wert).
Seine Herzmuskelmasse ist proportional zu seinem Körpergewicht rund 75 Prozent grösser als bei Mischlingshunden. Das vergrösserte Herz erhöht die Herzleistung und transportiert so mehr Sauerstoff und Substrate in die Muskeln.
Der Blutstrom des Herzens beträgt beim Greyhound 1.8 bis 2.2 Meter/Sekunde, bei anderen Rassen 1.0 bis 1.4 Meter/Sekunde.
Aufgrund des erhöhten Hämatokrit (Normalwert bei trainiertem Greyhound liegt bei 64 Prozent, andere Hunderassen haben einen Wert von 32 Prozent), des hohen Blutstromes und der häufigsten kompatiblen Blutgruppe werden Greyhounds auch häufig als Blutspender eingesetzt. Der Blutdruck fällt beim Spenden nur minimal ab, von 140 auf 120 systolisch. Es wird aus der Jugularisvene zirka 450 ml entnommen.
Der Kreatinwert ist beim Rennhund erhöht, da aufgrund der hohen Muskelmasse mehr Abfallstoffe anfallen und somit ist auch die Arbeit des Renalsystemes von sehr grosser Bedeutung.
Die Schilddrüsenwerte T4 und T3 sind beim Greyhound im Vergleich zu anderen Rassen immer tiefer, das TSH ist gleichbleibend – wenn der TSH –Wert zu hoch ist, erfolgt eine Substitution durch Thyroxin.
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Re: Training - Verletzungen - Prävention

Beitrag von Greyhound-Forum »

3) Training

Die Fähigkeit eines Athleten, eine maximale Geschwindigkeit zu erreichen und aufrecht zu erhalten hängt von der Balance zwischen aeroben (sauerstoffverbrauchenden) und anaeroben Energiestoffwechsel ab. Bewegungsenergie wird am effizientesten im aeroben Abbau von Muskelglykogen produziert, doch spielt der anaerobe Stoffwechsel eine wichtige Rolle in Phasen, während der die benötigte Sauerstoffmenge nicht zur Verfügung steht. Es ist allgemein bekannt, dass Greyhounds aufgrund ihrer Befähigung zu sehr rascher Beschleunigung auf den anaeroben Energiestoffwechsel angewiesen sind.
Von allen Athleten, deren Leistung auf Geschwindigkeit beruht, haben Rennpferde die höchste Sauerstoffaufnahmekapazität. Sie können 80 % ihrer Energie aus aeroben Prozessen gewinnen, so dass ein Rennpferd 164 ml 02/kg/min, ein Greyhound dagegen „nur“ 100 ml02/kg/min aufnimmt. Greyhounds haben ein höheres Verhältnis von Muskelmasse zu Körpergewicht als Rennpferde, wodurch gegenüber diesen die Sauerstoffaufnahme zur Muskelarbeit eigentlich noch zusätzlich erhöht sein müsste, würden sie ihre Energie nicht auch zu einem hohen Grad aus anaeroben Prozessen gewinnen können.
Ihre Besonderheit spiegelt sich auch darin wieder, dass sie schon nach zirka 15-20 sec ihre höchste Sauerstoffaufnahme erreichen. Um dies zu ermöglichen besitzen sie eine höhere Anzahl an roten Blutkörperchen und einen höheren Hämoglobingehalt als andere Warmblüter, die beide der Sauerstoffaufnahme und dem Sauerstofftransport dienen.
Die Hetzerregung in Erwartung eines Rennens durch das Geräusch des Hasenzugs entleert den Blutspeicher in der Milz, erhöht den Herzschlag pro Minute auf 180-200, so dass ein Greyhound schon kurz vor dem Start zu maximaler Sauerstoffaufnahme befähigt ist.
Da in der Beschleunigungsphase ca. 1/3 der für den gesamten Lauf benötigten Energie verbraucht wird, ist der Greyhound hier im Wesentlichen auf die anaerobe Energiegewinnung angewiesen, während nach Erreichen der Höchstgeschwindigkeit zu deren Aufrechterhaltung nur 50-60% der Energie anaerob gewonnen werden. Ungenügend trainierte Hunde sind auch in dieser Phase stärker auf diese Form angewiesen, was zu hohem Milchsäureanfall in der Muskulatur und damit zu rascher Ermüdung führt. Solche unzureichend vorbereiteten Hunde werden gegen Ende des Rennens langsamer oder laufen weit, was den besser vorbereiteten „Kollegen“ die Chance zum Überholen gibt. Darüberhinaus zeigen sie Neigung zu Muskelkrampf und Muskelschmerzen.
Die Sauerstoffaufnahme und – Verfügbarkeit wird durch ein langfristig durchgeführtes vorbereitendes Training gefördert, wobei ein gradueller Aufbau hinsichtlich Geschwindigkeit und zu laufender Distanz den Greyhound für eine maximale Sauerstoffaufnahme konditioniert. Ein so vorbereiteter Hund wird nicht schneller, zeigt aber wesentlich mehr Ausdauer, die ihn seine volle Geschwindigkeit bis über die Ziellinie durchhalten lässt.
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Dauermethode
• gezieltes Laufen an Leine 60-90 min/d bei 7km/h
Intervallmethode
• Handstart 200 m, Velofahren 5-7 km mit 12 bis 16 km/h, Schwimmen

Erstellung eines Trainingsplanes

Bei der Erstellung eines Trainingsplanes müssen zwei Grundanforderungen erfüllt werden, um einen Windhund effektiv und zugleich schonend auf das erforderliche Leistungsniveau zu bringen:
• Die Entwicklung energieproduzierender Systeme, also Skelettmuskulatur und Herz
• Die Festigung der tragenden Gewebe, also Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder


Messung des spezifischen Gewichtes

Die Messung des spezifischen Gewichtes ist ein guter Indikator der aufzeigt, auf welchem Trainingsniveau, in welcher körperlicher Verfassung der Rennhund ist – wird verwendet zur unterstützenden Massnahme beim Training und nach dem Renneinsatz, somit kann Länge die Erholungsphase genauestens beobachtet werden.

• Spezifisches Gewicht (S.G.) bei austrainiertem Greyhound 1.035-1.045
• S.G. bei beginnendem Übertraining bis 1.050 und höher
• S.G. bei untrainiertem – oder zu wenig intensiv trainierten Greyhound 1.020 – 1.035

Das spezifische Gewicht von Urin ist ein Maß für die Konzentration und wird ins Verhältnis mit Wasser gesetzt. Wasser hat ein spezifisches Gewicht von 1000. Wenn der Urin ein spezifisches Gewicht wie Wasser hat, heißt das, dass es eigentlich Wasser ist, was da ausgeschieden wird. Ist der Urin mehr konzentriert, ist er gelber, das spezifische Gewicht steigt an auf Werte bis 1.050 und höher.

Trainingsaufbau

• Boxentraining, Adaptation an Maulkorb und Renndecke
• Spiel mit Hasenfell
• Ab 11 Monaten Start in Kurve, Rüden je nach Wachstum später
• Ausdauertraining, Laufen an Leine, ab ca. 15 Monaten Velofahren
• Handstarts auf Sandgerade
• Handstarts aus Boxe ohne Hasenfell
• Handstarts aus Boxe mit Hasenfell
• Als Geläuf dient eine Sandstrecke mit Kurve – das frühzeitige Erlernen der Kurventechnik ist sehr wichtig
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Re: Training - Verletzungen - Prävention

Beitrag von Greyhound-Forum »

4)Vorbereitung

Nachbetreuung Rennen -Training

• Normalisierung von Atem- und Pulsfrequenz
• Leichte Bewegung der beanspruchten Muskulatur
• Senken der Körpertemperatur mit kühlen der Extremitäten von distal nach proximal
• Urinkontrolle
• Elektrolytgabe
• Alle 30 min in den ersten 2 Stunden nach einem Renneinsatz kurzes Führen an der Leine
• Bemer3000 niederfrequent

Vor- und Nachbetreuung Rennen

• Vor- und Nachbetreuung gestaltet sich beim Training und beim Rennen gleich
• Windhunde sollten wie Humansprinter aufgewärmt werden. Es gibt eine Studie die belegt, dass ein Sprinter für 100 m OHNE Aufwärmen eine Zeit von 12,8 s benötigt, mit Aufwärmen von 30 min lag die Zeit bei 11,4 s mit einer Körpertemperatur von
39 Grad.
• Unsere Hunde werden vor dem Einsatz 30 bis 45 min warmgelaufen mit Intervalltraining und Dehnungsübungen der Muskulatur nach der 3-minuten Regel nach „The Care of the Racing Greyhound“
• Bandagieren des DIG I beidseits


Rektal Temperatur

Die Rektaltemperatur liegt beim Greyhound, wie bei anderen Hunderassen, zwischen 38,0 und 38,5 Grad.
Die Rektaltemperatur steigt nach einem 480 m Sprint auf 42 Grad. Messungen von über 43 Grad können letale Folgen haben. Vor einem erneuten Renneinsatz muss deshalb die Körpertemperatur bis 40 Grad abgesunken sein. Eine Hyperthermie kann Organschäden zur Folge haben.
Anzeichen von Hitzestau sind: Vomitus, Tachykardie und Hypotension


Prävention


• Grundlagenausdauer – zur Vorbeugung der Greyhoundsperre
• Bestmögliches Antrainieren auf der Bahn um Verletzungen, die durch Unsicherheiten auf dem Trail geschehen können, zu minimieren
• Optimale Aufzucht mit viel Freilauf um Bänder, Sehnen, Gelenke und Muskulatur zu kräftigen
• Ausgewogene Ernährung mit Zusätzen wie: L-Carnitine, Vit E, Vit C, Biosfour B4 etc.
• 3-minuten Regel nach „The Care of the Greyhoundracing“
• Physiotherapeutische Unterstützung mit Massage, Dehnen, Magnetfeld, Laser etc.
• Renneinsätze max. 10 pro Jahr
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Re: Training - Verletzungen - Prävention

Beitrag von Greyhound-Forum »

5)Rennbahn/Geläuf
Innen – und Aussenläufer
Für die Bezeichnung eines Innen- oder Aussenläufers ist das Verhalten eines Greyhounds in der ersten Kurve massgebend. Die Mehrzahl der Hunde zieht dort nach innen, egal aus welcher Box startend, während nur wenige Hunde einen konsequenten Aussenkurs verfolgen. Da in der Regel das grösste Gedränge in der ersten Kurve entsteht, ist es zur Vermeidung unnötiger und gefährlicher Interaktionen zwischen den Hunden sinnvoll, sie entsprechend ihrem Laufstil in die geeigneten Boxen zu setzen.
Leider kann sich der Laufstil eines Greyhounds von Bahn zu Bahn oder im Verlauf seiner Rennkarriere ändern, so dass immer wieder Anpassungen an sein aktuelles Rennverhalten nötig sind. In jedem Fall ist verletzungsbedingtes Abdriften in der ersten Kurve davon zu unterscheiden. Im Übrigen gibt es auch jene seltenen Greyhounds, die aus jeder Boxe gleich gut laufen.
Obwohl die Innenläufer an der Bande den entscheidenden Vorteil der sehr viel kürzeren zurückzulegenden Strecke haben, sind sichere Aussenläufer in einem Rennen oft im Vorteil, weil sie mit unverminderter Geschwindigkeit die Kurve meistern können, was in einem gleichstarken Sechserfeld von grosser Bedeutung sein kann.
Bei den Innenläufern ist überdurchschnittliche early pace der entscheidende Vorteil gegenüber den Mitkonkurrenten, da sie sich dadurch ebenfalls in der ersten Kurve einen unbeeinträchtigten Lauf sichern können. Beeindruckendes Beispiel für solch einen Greyhound war Staplers Jo, der trotz notorisch schlechtem Start mit seiner phänomenalen early pace in der Regel das übrige Feld vor der ersten Kurve hinter sich liess.
Obwohl es sich bei unseren Hunden nicht um derartige Champions handelt, ist es doch wichtig, ihre Laufeigenschaften zu erkennen, um sie entsprechend einsetzen zu können. Abgesehen davon, bietet ein Rennablauf erst bei genauer Kenntnis der Schwierigkeiten, die ein Hund überwinden muss all die Höhepunkte, die von Laien einfach mit Sieg oder „Niederlage“ abgetan werden.
Diese Situation in der ersten Kurve veranschaulicht, dass die beiden aussengesetzten Hunde sich aus dem Gedränge der vier Innenläufer heraushalten können.

Zur Frage der Kurvenüberhöhung
Auf den meisten Bahnen erweist sich die erste Kurve, in der die Hunde nach dem Start ihre Höchstgeschwindigkeit erreicht haben, als Haupthindernis für ein unbeeinträchtigtes Rennen. In ihr wird damit nicht nur über Sieg oder Niederlage entschieden, sondern sehr häufig auch über Verletzungen der Greyhounds. Kleine Kurvenradien und unzureichende Überhöhung zwingen die Hunde zu unphysiologischer Schräglage, um die hier auftretende Zentrifugalkraft auszugleichen. Wie in früheren Artikeln ausgeführt, resultiert dies in Überbelastung einzelner Abschnitte der unteren Gliedmassen, die dem Druck auf Dauer nicht standhalten und bei Nichtbeachtung geringgradiger Veränderungen u.a. zu den gefürchteten Sprunggelenksbrüchen führen. Aus diesem Grunde ist de Vergleich mit einem Rennradfahrer vollkommen unzureichend, der ja nur die Schräglage seines dafür konstruierten Sportgerätes ändern muss, um auf dem beabsichtigten engen oder weiten Kurs zu bleiben und seine ganze Aufmerksamkeit üblicherweise nicht auf eine vorneweg gezogenes Lockmittel richtet.
Die Fliehkräfte drücken den Hund in der Kurve nach aussen, während er gleichzeitig durch seine eigene Muskelkraft in gerader Linie vorwärts getrieben wird. Greyhounds bekommen diese Kräfte während des zweiten bis dritten Galoppsprunges in der Kurve im Schultergürtel zu spüren, wenn sie sich nicht durch entsprechende Schräglage ausgleichen können. Wie Plunkett Devlin anlässlich des ersten Trainerseminares ausführte und auch bei unseren Hunden feststellte, sind Zerrungen und Versteifungen der Wirbelgelenke im Bereich der unteren Hals – und Brustwirbelsäule (oft mit fortgeleitetem Schmerz bis in die Fusswurzel) , sowie Muskel (faser)risse der Oberarmmuskulatur die Folge (auch sie werden oft übersehen).
Probleme in der ersten Kurve
Die erforderliche Schräglage einzunehmen, ist dem Greyhound v.a. dann unmöglich, wenn er im Gedränge durch andere Hunde aus Platzmangel oder wegen Kollisionen daran gehindert wird. Er driftet nach aussen, wobei er in der Regel mindestens einen weiteren Hund mitnimmt und verliert für Augenblicke die Kontrolle über seine Fortbewegung
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Greyhounds mit (unbekannten) Muskelzerrungen in der linken Schulter oder rechten Hüfte gehen (abgesehen von den wenigen echten Aussenläufern) auch bei unbeeinträchtigtem Lauf in der Kurve nach aussen, um die Krafteinwirkung auf diese Körperregionen zu vermindern.
Für die Rennsicherheit der Greyhounds spielt deshalb die Kurvenüberhöhung eine wichtige Rolle. Weltweit wird durch reiches Zahlenmaterial und vielfältige Untersuchungen die Notwendigkeit hinreichend belegt und neuerdings durch die Neugestaltung Monmore und Waterford erneut bewiesen.
Um die Zentrifugalkraft in der Kurve vollständig zu kompensieren, müsste die Überhöhung bei einem Radius von 50 m 30-35 % betragen, was natürlich nur bei zementierten Radrennbahnen möglich ist. Auf Greyhoundrennbahnen sind 8-12 % machbar, während bei stärkerer Neigung der Bahnbelag in kurzer Zeit nach innen abrutscht. Sie ist bei durchgängigem Radius der Kurven relativ unproblematisch zu bewerkstelligen, während die seltenen Kurven mit unterschiedlichem Eingangs- und Ausgangsradius eine geeignete Überhöhung erschweren oder unmöglich machen. Über die dazu notwendigen Erd- oder Sandmassen darf man sich allerdings keiner Illusion hingeben.
Um die Überhöhung aufrechtzuerhalten, ist die regelmässige Bahnpflege von grosser Wichtigkeit, die durch adäquate Wässerung, Auflockerung und anschliessende Verfestigung nicht nur den nötigen Halt gibt, sondern auch einem Abrutschen des Belages nach innen durch den Rennbetrieb entgegenwirkt.
In den meisten Fällen sind Greyhounds fähig, die Unzulänglichkeiten einer Bahn zu meistern. Bei unerkannten Schäden kommt es aber zu Folgeverletzungen, die nur durch eine richtige Untersuchungstechnik, entsprechender Ruhepause und geeignete Behandlung vermieden werden können.

Kräftediagramm
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Maximale Hyperextension Carpalgelenk links
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Maximale Krafteinwirkung auf das Tarsalgelenk rechts
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Dateianhänge
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Re: Training - Verletzungen - Prävention

Beitrag von Greyhound-Forum »

6) Verletzungen

„The Care of The Racing Greyhound“


Von der Halswirbelsäule über die Brustwirbelsäule zur Lendenwirbelsäule

Palpation der vorderen Gliedmasse rechts und Hinteren Gliedmasse rechts, anschliessend dann die linke Vorderhand und die linke Hinterhand
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Hinterhand
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Verteilung der Verletzungen in %
Studie 1990-1995 bei 50000 Rennen mit insgesamt 400 000 Hunden nach M.S. Bloomberg, Uni Florida

Muskelverletzungen 9,85
Frakturen der Röhrenknochen 6,15
Sprunggelenksverletzungen 44,29
Mittelfussknochen 13,16
Handwurzelgelenk 4,96
Zehenverletzungen 7,80
Muskelkrampf 0,79
Beobachtung und Interpretation des Laufstils ermöglicht eine schnelle Analyse und allenfalls aufgetretene Verletzungen. Hier unterscheiden wir zwischen dem Gangbild auf der Gerade und relevanten Beobachtungen über die ganze Distanz verteilt.
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Re: Training - Verletzungen - Prävention

Beitrag von Greyhound-Forum »

Relevante Beobachtungen
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beobachtung.jpg (36.05 KiB) 2378 mal betrachtet
Gangbildabweichungen vor allem in den Kurven ist häufig die rechte Hinterhand, Metacarpalgelenk, Carpalgelenk oder die Schulter betroffen.

Gangbildabweichungen vor allem in den Geraden ist häufig die linke Hinterhand betroffen.


Gangbild bei Sprint auf der Gerade
Bei dieser Ausführung soll veranschaulicht werden, wie sich die Kopf- und Rumpfhaltung bei auftretenden Problemen in der Vorder- oder Hinterhand verändert:
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gang.jpg (20.65 KiB) 2378 mal betrachtet
Vierbein-Antrieb (Kurven –Trick macht Hunde schnell)

Laufende Menschen müssen vor einer Kurve abbremsen – oder sie fliegen aus der Bahn. Hunde dagegen können immer mit vollem Tempo rennen, egal ob geradeaus oder um die Ecke. Forscher haben jetzt herausgefunden, wie sie das machen.

Wenn Athleten in Arenen um Medaillen laufen, geht es nicht ganz fair zu. Für Sprinter auf den inneren Bahnen ist der Kurvenradius kleiner als für Sportler, die weiter aussen laufen. Je enger aber eine Kurve ist, desto grösser ist die Zentripetalkraft, die Läufer aufbringen müssen, um durch die Fliehkraft nicht zu weit nach aussen getragen zu werden. Vereint erhöhen Flieh- und Schwerkraft das empfundene Körpergewicht des Athleten.
Um nicht einfach wegzurutschen, muss der Läufer den Bodenkontakt seiner Füsse erhöhen; Er muss in Kurven öfter auftreten als auf einer geraden Laufstrecke, wodurch sich seine Geschwindigkeit verringert. Alan Wilson und Jim Usherwood vom Royal Veterinary College haben diesen Effekt belegt, als sie die Ergebnisse der 200-m Wettbewerbe bei der Indoor-Weltmeisterschaft und den olympischen Spielen von 2004 analysierten.
Hunde kennen das Kurvenproblem jedoch nicht. Wer schon einmal ein Windhunderennen beobachtet hat, weiss: Die Rennhunde sind in den Kurven genau so schnell wie in den Geraden. Den Trick dahinter haben Wilson und Usherwood jetzt enträtselt, indem sie die Lauftechnik von 40 englischen Greyhounds bei Testrennen in einer Arena untersuchten.
Im Unterschied zum Menschen verändern die Vierbeiner in Kurven demnach nicht die Anzahl ihrer Schritte, da sie über eine ganz andere Form des Laufantriebes verfügen. Bei menschlichen Sprintern müssen die für das Laufen eingesetzten Muskeln zugleich auch noch das Körpergewicht tragen, das eben in Kurven grösser ist. Im Körper von Hunden sind diese Aufgaben hingegen verteilt: Die Hinterbeine liefern allein die für das sprinten notwendige Kraft!
In Kurven sorgen die Hunde durch Verdrehen der Hüfte und Streckung des Rückens für unveränderten Vortrieb. Mit dem Körpergewicht und seinem Zuwachs in Kurven müssen dagegen die Vorderbeine fertig werden. Ihre Knochen, Muskeln und Sehnen ähneln passiven Federn, die einem beträchtlichen Gewicht standhalten können. Dank dieser Arbeitsteilung sind die Vierbeiner nicht gezwungen, vor Kurven einen Gang runter zu schalten.
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Re: Training - Verletzungen - Prävention

Beitrag von Greyhound-Forum »

Verletzungsbilder nach Beschaffenheit des Geläufs
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verletzung4.jpg (21.66 KiB) 2376 mal betrachtet
Aus diesen Angaben resultiert, dass ein inkonsistenter Untergrund für jeden Rennhund physiologisch ungesund ist.


Statistische Zahlen zu Bahnverletzungen nach Studie Dr.Carlson Sports Medicine Symposium, Orlando

Studie wurde am Sports Medicine Symposium 1999 in Orlando, Florida vorgestellt.
In dieser Studie wurde die Verletzungshäufigkeit im Staat Colorado auf 5 Bahnen über 5 Jahre verfolgt.
Die durchschnittliche Verletzungsrate pro 1000 Starts betrug 2,77. Es stellte sich heraus, dass manche Bahnen höhere Verletzungsraten hatten, z.B.
Bahn A 14800 Starts, 86 Verletzungen, pro 1000 Starts 5,8 Verletzungen
Bahn B 20095 Starts, 28 Verletzungen, pro 1000 Starts 1,4 Verletzungen
Faktoren, die sich positivauf das Verletzungsrisiko auswirkten, waren die Bahngeometrie, die oben genannte Bahn B war mehr eiförmig, guter Zustand der Bahn und der Oberfläche sowie gutes Wetter.
Negative Faktoren waren schlechtes Wetter (bei Regen 15,6 Verletzungen/1000 Starts), Schnee, grosse Hitze, zu hoher Lehmanteil im Sand. Auch zu häufiges Einsetzen der Rennhunde führte zu vermehrter Verletzungsanfälligkeit. In den USA ist die Ruhezeit für die Greyhounds im professionellen Einsatz 3-5 Tage….

Häufige Muskelverletzungen

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verletzung3.jpg (30 KiB) 2376 mal betrachtet
Die mit den schwarzen Punkten gekennzeichneten Muskeln sind am häufigsten betroffen von Verletzungen.
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verletzung1.jpg (38.83 KiB) 2376 mal betrachtet
Verletzungen
Vordere Extremität Muskeln
• Biceps brachii
• Pectoralis
• Triceps
• Infraspinatus
• Deltoideus
• Flexor carpi ulnaris
Vordere Extremität Gelenke
• Carpus links, Phalangen

Hintere Extremität Muskeln
• Biceps femoris
• Sartorius
• Tensor fasciae lata
• Gluteus
• Gastrocnemius
• Gracilis
• Pectineus
Hintere Extremität Gelenke
• Calcaneus rechts
• Tarsalgelenk rechts

Muskelverletzungen und Therapie
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verletzung2.jpg (22.34 KiB) 2376 mal betrachtet
Bänder / Sehnen Verletzungen
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verletzung.jpg (27.14 KiB) 2376 mal betrachtet

Knochen-Periostitis und Therapie
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muskel.jpg (30.23 KiB) 2376 mal betrachtet
Gelenkverletzungen und Therapie
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muskel1.jpg (51.44 KiB) 2376 mal betrachtet
Erkrankungen der Pfoten
Abgesehen von Verletzungen der Zehen gibt es bei Greyhounds in diesem Bereich auch einige Erkrankungen, die zwar nicht bedrohlich, aber sehr hinderlich sein können und schon im Anfangsstadium konsequent behandelt werden müssen

• nässende Entzündungen der Zwischenzehenhäute
die ausschliesslich an den Hintergliedmassen auftreten, werden durch oberflächliche Abschürfungen auf Sandgeläuf hervorgerufen. Die Ursache ist in einer Schwäche der tiefen und oberflächlichen Zehenbeugemuskeln zu suchen (nach Gannon), wodurch beim Absprung eine extreme Spreizung der Zehen entsteht. Zu weiche und tiefe Geläufe begünstigen das Auftreten. Unbehandelt und ohne Rennpause verschlimmert sich die Erkrankung und führt zu vollständigen Rissen der bodennahen Zehenhaut, die auch nach Wundnaht nicht abheilen. Davon sind traumatisch bedingte, vollständige Risse der Zwischenzehenhaut zu unterscheiden, die nach sorgfältiger Wundnaht der oberen und unteren Hautschicht und folgendem Verbandschutz für 14 Tage (Wechsel alle 2 Tage) gut und vollständig abheilen. Im frühen Stadium werden die Sandabschürfungen mit tanninhaltigen Adstringentien und Zinksalbe behandelt. Wie bei allen oberflächlichen Hautentzündungen im Pfotenbereich ist ein vorhergehendes Reinigungsbad in warmer, gesättigter Salzwasserlösung sinnvoll, um einen komplikationslosen Heilverlauf zu ermöglichen. Eine Futterergänzung mit Zink, Vit A und Vit C ist empfehlenswert. Reizstromtherapie und entsprechendes Training sollen die entsprechenden Muskeln kräftigen und so ein erneutes Auftreten verhindern.
• Pfotenekzeme
sind von den Sandabschürfungen zu unterscheiden. Sie treten auch an den Vordergliedmassen auf und werden durch feuchte, schlammige Ausläufe, durch Putz- und Desinfektionsmittel, die zur Reinigung des Zwingerbodens benutzt werden oder durch Infektionen mit Hakenwurmlarven hervorgerufen. Hakenwurmeier gelangen mit dem Kot infizierter Hunde in den Erdboden der Ausläufe, wo sie sehr lange infektionsfähig bleiben. Die daraus schlüpfenden Larven führen durch Einbohren in die (Pfoten) Haut der Hunde zu erneutem Befall und weiterer Verbreitung, sowie zu örtlichen Entzündungen.
• Nagelbettentzündungen
entstehen durch Schmutzpartikel, die in de Nagelfalz eindringen, mit folgender schmerzhafter Schwellung und Rötung des Nagelbettes. Zu Beginn wird mit einem Seifenbad sorgfältig gereinigt, wobei eine weiche Zahnbürste, immer in Richtung Krallenspitze geführt, hilfreich ist. Anschliessendes Baden in Salzwasser, Trockentupfen mit Küchenpapier und aufbringen einer antibiotischen Salbe, vervollständigt de Behandlung und sollte innerhalb von 2-3 Tagen zur Abheilung führen. In hochgradigen oder verschleppten Fällen wird der Tierarzt eine mehrtägige Antibiose verordnen.
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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Re: Training - Verletzungen - Prävention

Beitrag von Greyhound-Forum »

Zur Wundheilung > Lichtdusche

• Die Lichtdusche besteht aus 40 Leuchtdioden 20 mA
• Gesamtfläche der Lichtaustrittsöffnung beträgt 15cm2, sowie ein Abstrahlwinkel von 18 Grad.
• Wellenlänge des Lichtes: 60 nm; spektrale Bandbreite: 20 nm
• Anwendungsdauer beträgt 2,4 oder 6 Minuten


8) Ernährung/Zusatzstoffe
Ernährung - Erfolg beginnt bei der Fütterung
Bei der Fütterung ist es wichtig, dass ein ausgewogenes Futter dem Hund angeboten wird. Fett/Eiweiss Gehalt im Verhältnis 10 zu 27 %, bei Greyhounds die sich viel im Aussenauslauf aufhalten muss der Fettgehalt gesteigert werden. Zusätzliche Fütterung von Frischfleisch ist empfehlenswert.
In unserem Futter haben wir beinahe alle Zusätze, welcher ein Rennhund benötigt . Das Futter ist aufgebaut auf Hähnchenfleisch mit Reis/Hirse und Kartoffeln. Lachsfischöl als Liferant von Omega 3 und 6. Der Vitamin E Gehalt beläuft sich auf 500 mg natürlichem Vit E auf 1 kg Futter. Vit C 100 mg/kg Futter, L-Carnitine 1000 mg/kg Futter (Erläuterung siehe unten).
Das Futter beinhaltet gleichzeitig B4: Nukleotiden sind die wichtigen Grundbausteine der Zellen. Bei jeder Zellteilung werden diese in grossen Mengen benötigt. Sie sichern lebenswichtige Prozesse im Körper und garantieren ein optimales Funktionieren des Immunsystemes. Im Wachstum, Stress, sportlichen Aktivitäten und während der Trächtigkeit steigt die Zellteilungsrate. Die Hunde sind deshalb auf eine Zufuhr von zusätzlichen Nukleotiden über die Nahrung angewiesen. Auch bei Infektionen und Krankheiten benötigt der Körper grosse Mengen an Nukleotiden, um genügend Abwehrzellen zu produzieren.
Mehr Leistungsfähigkit dank Nukleotiden/Klinoptilolith im Futter
• stärken das Immunsystem und die allgemeine Widerstandskraft
• Ermöglichen dem Körper, rasch und effizient auf bakterielle und virale Infektionen zu reagieren
• Reduzieren die Häufigkeit von Infektionen bei Schürfungen, Wunden und Verletzungen und Beschleunigen den Heilungsprozess
• Vergrössern die Darmzotten über zwanzig Prozent. Dadurch werden mehr wertvolle Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe aus der Nahrung absorbiert – Geweben und Organen steht ein plus dieser vitalen Substanzen für die Leistung zur Verfügung
• Verbesserung der Muskelbildung
• Erhöhung der Zahl der roten Blutkörper und Steigerung der Sauerstoffaufnahme
Klinoptilolith ist ein Vulkangestein aus der Familie der Zeolithe. Es hat eine definierte Gitterstruktur und wird als Ionentauscher eingesetzt. Im Darm bindet Klinoptilolith schädliche Schwermetalle und giftiges Ammonium und optimiert dadurch das Darmmilieu. Die Schadstoffe sind in der Gitterstruktur fest gebunden und werden mit dem Kot ausgeschieden.

Nahrungsergänzung beim Rennhund
• L-Carnitine
• Kreatin
• Vit E
• Performance organics Hydr 8
• Neutradex
• Spirulina




L-Carnitine in der Wissenschaft
Ueber mögliche Leistungssteigerungen durch die Supplementierung von –Carnitine gibt es kontroverse Meinungen. Experten wie Marconi oder Neumann (Lonza) oder aber ….hier noch name von huspypapst….. sind aufgrund von Studien von der positiven Wirkung einer zusätzlichen Carnitineinahme auf den aeroben und anaeroben Stoffwechsel der Muskulatur (Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel) überzeugt.
Beim Rennhund (also beim Schnellkraftsportler) wird L-Carnitin zum Abbau von Lactate eingesetzt – hier sollte dem Hund eine tägliche Dosis von 3 g/30 kg KGW eines L-Carnitine verabreicht werden. Im Schlittenhundesport wird das L-Carnitine zur Umwandlung von Fett in Energie in den Mitochondrien eingesetzt, hier liegt die Dosis bei 2g/30kg KGW.

Kreatin
Kreatin ist eine körpereigene Substanz, die in Leber und Niere aus den 3 Aminosäuren Glycin, Arginin und Methionin gebildet wird. Mit Hilfe des Enzyms Kreatinkinase entsteht aus Kreatin und Phosphat das energiereiche Kreatinphosphat, welches dann dem Körper u.a. für die Kontraktion von Skelett – und Herzmuskulatur zur Verfügung steht. Kreatin versorgt den Muskel vor allem kurzfristig mit Energie und hat als Energiepuffer so eine wichtige Bedeutung in Geweben und Zellen mit kurzfristig sehr schnell ansteigendem Energieumsatz. Zu diesen gehören Skelett – Herzmuskulatur, Gehirn und Netzhaut. Kreatin wird aber auch in wachsenden Knochen, Knorpel, Immunzellen und in der glatten Muskulatur gefunden.
Für den Leistungssport spielt Kreatin eine ganz besondere Rolle, da damit fast schon anabole Effekte erzielt werden können. Durch die Einnahme von Kreatin-Präparaten wird der Kreatinphosphatspiegel im Körper erhöht, was zu einer erhöhten Energiefeisetzung in den Muskelzellen führt. Dadurch kann eine Leistungssteigerung, Muskelzuwachs bis zu 30 % bewirkt werden. Zusammen mit Kohlenhydraten und Fetten eingenommen ist Kreatin ein hervorragender Energielieferant während des Trainings.
Zu empfehlen ist 100% reines Kreatinmonohydrat. Beim Rennhund mit ca. 30 – 35 kg werden 3 Tage bis 3 Tage nach dem Renneinsatz 10g täglich verabreicht.

Vitamin E
Tokopherol ist enthalten in Reis, Öle, Getreide, Gemüse. Es stellt ein wichtiges Antioxidans gegen Radikale bei Belastung, Nachbelastung und Entzündungen dar. Es verbessert den Elektronentransport in der Atmungskette und wirkt O2 sparend.
Vitamin E fördert die Sauerstoffutilisation im Muskel und schützt vor freien Radikalen, die bei körperlicher Belastung vermehrt auftreten. Empfehlung beim Leistungshund: 200-250 mg täglich (kann meist über die Fütterung aufgenommen werden). 3 Tage vor Renneinsatz zusätzlich täglich 200 mg natürliches Vitamin E (das synthetisch hergestellte Vit E kann vom Körper nicht genügend resorbiert werden).

Performance organics Hydr8
Diese Flüssigkeit wird im Greyhoundsport als Elektrolyt-Substitution eingesetzt. Die Lösung wurde speziell entwickelt für den Rennhund mit den Inhaltsstoffen Sodium, Potassium, Chloride, Phosphate, Citrat, Magnesium, Sulfaten und Glucose. Die Flüssigkeit wird auch bei Hunden mit Dehydration verwendet.

Neutradex
wird als mildes Diuretika nach dem Renneinsatz verwendet. Beugt einer Acidose und Dehydration vor. Unterstützt die Nierenfunktion beim Abtransport der Giftstoffe, welche nach einem Rennen über die Nieren ausgeschieden werden müssen. Neutradex beugt so auch Muskelschmerzen vor, welche nach harter Arbeit 24 h später einsetzen können durch die Acidose.

Spirulina
“das grüne Kraftwerk der Natur“
Die neuesten Forschungsergebnisse des Physikers Fritz Albert Popp beweisen, dass die Fähigkeit zur Speicherung von Lichtenergie die Qualität der Nahrung bestimmt und nicht die chemische Zusammensetzung. Lichtinformationen in lebendiger Nahrung hat einen massgeblichen Einfluss auf das Energieniveau, die Gemütsverfassung sowie die Konzentrationsfähigkeit und beeinflusst Gewicht und Appetit.
Spirulina ist ein Photonenspeicher ersten Ranges und versorgt die Körperzellen mit Biophotonen(lLichtmoleküle, Lichtinformationen). Diese erhalten das Ordnungsprinzip in jedem lebendigen Organismus aufrecht, damit sich Zellen erneuern und untereinander kommunizieren können. Diese wichtigen Funktionen kann denaturierte, tote und gekochte Nahrung nicht bewerkstelligen. Je höher die gespeicherte Sonnenenergie in Pflanzennahrung ist, desto höher ist die Energieabgabe an die menschlichen Zellen.
Therapeutisch werden heute hauptsächlich die Sorten Spirulina platensis und Spirulina pacifica verwendet. Der Alge werden die folgenden gesundheitsfördernden, wissenschaftlich nachgewiesenen Eigenschaften zugeschrieben.
Spirulina zählt zu den reichhaltigsten und vollständigsten natürlichen Nahrungsmitteln mit 60-70% Eiweissgehalt. Mit allen acht essentiellen und weiteren zehn nicht essentiellen Aminosäuren ist es die reichhaltigste Proteinquelle. Die kurzkettigen Gykoproteine im Verbund mit Chlorophyll sind nicht säurebildend und werden besser resorbiert als die säurebildenden Lipoproteine tierischer Herkunft. Beim Abbau von tierischem Eiweiss (Fleisch, Fisch, Geflügel) fallen starke Säuren an, die den Stoffwechsel belasten und nur je nach Kapazität der Nieren ausgeschieden werden.
Der Rennhund bekommt täglich 10 Presslinge.


Die „Palette“ der Zusatzpräparate könnte noch beliebig erweitert werden – häufig wird der Fehler begangen, dass zu viele Präparate miteinander gegeben und so Kreuzreaktionen hervorgerufen werden.
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
Gesperrt

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