Guten Morgen Zusammen,
gestern wurde unsere Maus von einer Hündin gebissen.
Wir sind daraufhin in eine Tierklinik gefahren und sie wurde getackert.
Sie hat eine 4 cm lange triangelförmige Risswunde.
Zudem wurden ihr eine Antibiose und ein Schmerzmittel gespritzt.
Hätte man mir hier stattdessen Globuli angeboten, wäre ich wohl .... geworden.
Hat man aber nicht.
Mal zu einem anderen Thema, anbei ein paar Zahlen, denn auch der derzeitige Anteil an homöopathischen Arzneimitteln bewegt sich in einer Größenordnung, welche nicht zu verachten ist. Tendenz steigend.
Marktbedeutung und Akzeptanz
Der Umsatz mit homöopathischen Arzneimitteln weltweit liegt geschätzt in einer Größenordnung von 2 Milliarden Euro. Damit hat er am gesamten Arzneimittelmarkt einen Anteil von unter einem Prozent. Die Hälfte des Homöopathie-Marktes entfällt auf Europa. Die größten Märkte sind Frankreich, USA, Deutschland und Indien.
Für rezeptfreie Arzneimittel sind in deutschen Apotheken im Jahr 2010 insgesamt 5,11 Mrd. Euro (Endverbraucherpreise) ausgegeben worden. Homöopathische Arzneimittel hatten daran einen Anteil von rund 8 % und etwa 392 Mio. Euro, wobei 2 % (94 Mio. Euro) durch Verordnungen durch den Therapeuten und 6 % (294 Mio. Euro) durch Selbstkäufe getätigt wurden. Gegenüber dem Vorjahr ist dabei eine Veränderung von minus 8,4 % bzw. minus 2,2 % zu verzeichnen.
Quelle
Tinkturen und Pillen auf Rezept
Homöopathische Arzneimittel sind ein großes Geschäft. Fast eine Milliarde Euro werden damit umgesetzt. Sogar die Mannschaftsärzte von Bundesligaclubs verabreichen die Mittelchen. Die Hersteller träumen vom ganz großen Wurf: der Anerkennung durch die Krankenkassen. Doch dazu fehlt ihnen noch ein wichtiger Beweis.
(Das ändert sich gerade, auch ohne Beweis, was die Umsatzzahlen weiter voranbringen wird)
Erkennungszeichen der Homöopathie: weiße Kügelchen mit dem Namen Globuli
Der Imposante Glaskörper sieht aus, als könnte er aus dem alchemistischen Labor des Doktor Faustus stammen. Ein Metallarm bewegt eine riesige Ampulle in kreisenden Bewegungen, die gelbe Flüssigkeit schwappt darin gemächlich hin und her. Doch hier wird nicht versucht, Gold herzustellen. Der Apparat im Werk der Firma Heel verbindet traditionelle homöopathische Methoden und moderne Technik. 200 Liter Wirkstoffe und Alkohollösung werden vollautomatisch gemischt. Die Blaupause für die Rezepturen ist über 200 Jahre alt. Bei Heel wird streng nach den Vorgaben des Meißener Arztes Samuel Hahnemann (1775–1843), Ahnherr der Homöopathie, gemixt.
Das Baden-Badener Unternehmen Heel fertigt seit Jahrzehnten Naturheilprodukte. 640 Tonnen Salben und Tropfen und 750 Millionen Tabletten werden auf dem Gelände am Rande des Kurorts nach homöopathischen Regeln hergestellt. Heel erwirtschaftete damit 2007 einen Umsatz von über 165 Millionen Euro, immerhin zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.
Homöopathie boomt.
Eine wachsende Gemeinde Patienten vertraut den Tropfen und Globuli – das sind die weißen Kügelchen der Homöopathen. Das hat einen veritablen Industriezweig entstehen lassen.
Der Verband Echamp in dem Europas homöopathische Arzneimittelhersteller organisiert sind, gibt an, dass die Branche mit 8000 Mitarbeitern in Europa jährlich 963 Millionen Euro Umsatz macht und 8000 Menschen Arbeit gibt. Homöopathische Arzneimittel haben einen Marktanteil von sieben Prozent bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten. Jährliches Wachstum: rund fünf Prozent.
Doch einen Schönheitsfehler hat die Homöopathie. Sie steht wissenschaftlich auf wackeligen Beinen. Unternehmen wie Heel wollen sich nun daranmachen, die Wirksamkeit von Samuel Hahnemanns Lehren zu belegen. Denn daran entscheidet sich der weitere wirtschaftliche Erfolg der Branche.
Heel steckt eigenen Angaben zufolge jährlich mehrere Millionen Euro in Forschungsprojekte, um endlich die Nachweise zu erbringen. „Wir arbeiten als eines der wenigen Unternehmen der Branche intensiv daran“, sagt Geschäftsführer Ralph Schmidt, „schließlich haben wir selbst größtes Interesse an einem Wirkungsnachweis.“ Und die gesamte Branche schaut gespannt, ob der Nachweis gelingt. Denn dann nehmen die Krankenkassen in Deutschland die Kügelchen vielleicht in ihren Leistungskatalog auf. Das wäre für eine Firma wie Heel das große Los.
In Frankreich ist das bereits der Fall. Dementsprechend ist das westliche Nachbarland führend beim Therapieren mit geringer Dosierung. Dort beträgt der jährliche Umsatz der Branche 300 Millionen Euro. Platz eins der Homöopathie-Weltrangliste. Deutschland liegt weltweit mit einem Umsatz von 200 Millionen Euro auf Platz zwei.
Ralph Schmidt sagt, er sei früher selbst eher skeptisch gewesen. Nun hätten ihn die Heilungserfolge überzeugt. Und weil Bekenntnisse zur Wirksamkeit von homöopathischen Salben noch überzeugender klingen, wenn sie nicht nur der Geschäftsführer vorträgt, führt Heel Spitzensportler ins Feld, die treue Patienten und gute Kunden sind. Nach einer Umfrage, die Heel in Auftrag gegeben hat, verwenden von 26 Mannschaftsärzten in der Ersten und Zweiten Fußballbundesliga 24 homöopathische Wirkstoffe.
Schmidt, ein braun gebrannter Mittvierziger, weiß, wie man Skeptiker von einem Produkt überzeugt. Er kommt nicht aus der Ökonische sondern aus der Welt des Marketings. Nach dem BWL-Studium war er Manager bei der Fisch-Kette Nordsee. Seit acht Jahren ist er nun bei Heel.
Schmidt berichtet stolz von der deutschen Fußballnationalmannschaft und einigen Olympioniken, die er zu seinen Kunden zählt. Die Leistungssportler schmieren besonders gern den Heel-Verkaufsschlager „Traumeel“ auf ihre lädierten Glieder. Mit der Salbe macht das Unternehmen ein Fünftel seines Umsatzes.
Aber der eigentliche Schatz des Unternehmens sind nicht prominente Sportler. Das wichtigste Kapital wird in einem Keller aufbewahrt, lichtgeschützt, in getönten Glasflaschen. Sogenannte Urtinkturen, Alkoholauszüge also, von teilweise seltenen Pflanzen. Sie liefern später, vielfach verdünnt, die Grundlage für die 500 Heel-Produkte. Manche dieser Flaschen seien mehrere Hundert Euro wert, sagt der Produktionsleiter. Etwa die Tinktur vom Wildröschen, das Sammler in den Weiten Kanadas wild pflücken müssen, da man es nicht züchten kann. Im Raum nebenan rührt eine Maschine an einer Misteltinktur. Eine Premiere, denn Urtinkturen produziert das Unternehmen erst seit kurzer Zeit selbst. Aus Kostengründen, wie es heißt.
Schon der Firmengründer, der Berliner Arzt Hans-Heinrich Reckeweg, experimentierte mit diesen Tinkturen, kombinierte sie und entwickelte so die Lehren Samuel Hahnemanns weiter. 1936 gründete er Heel und stellte Arzneimittel her, die anders als traditionelle homöopathische Produkte gleich aus mehreren Wirkstoffen bestanden. Solche sogenannten Komplexprodukte produziert Heel bis heute.
Nach dem Krieg baute Reckeweg sein Werk in Baden-Baden wieder auf. Heute ist Heel Teil der Vermögensholding Delton, die dem Milliardär und BMW-Großaktionär Stefan Quandt gehört. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 1200 Mitarbeiter, 750 davon arbeiten im Stammwerk Baden-Baden.
Es ist nicht bekannt, ob Quandt ein Jünger der Homöopathie ist. Ralph Schmidt schwört, dass der Milliardär etwa bei Sportverletzungen auf die Traumeel-Salbe aus seinem Hause setzt. Die Besitzverhältnisse seien recht komfortabel, sagt Schmidt. Bei Delton schiele niemand ständig auf Quartalsergebnisse. Dort wisse man um die Unwägbarkeiten des schwierigen Medizinmarktes. Dieser ist in besonderem Maße von gesetzlichen Vorgaben und komplizierten Genehmigungsverfahren abhängig.
Quandt kann mit der Entwicklung des Unternehmens bisher ja zufrieden sein. Heel ist nach dem Marktführer Boiron aus Frankreich der zweitgrößte europäische Hersteller homöopathischer Arzneimittel. Heel-Produkte gib es in über 50 Ländern der Welt. 70 Prozent des Umsatzes macht die Firma jenseits der deutschen Grenzen.
Größter Konkurrent im Inland ist die Deutsche Homöopathie Union (DHU). Deren 400 Mitarbeiter am Standort Karlsruhe erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von knapp 50 Millionen Euro. Die DHU liefert Lösungen und Globuli. Insgesamt 400?000 verschiedene Zubereitungen, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden.
Heel-Geschäftsführer Schmidt hat das ehemalige Familienunternehmen in den vergangenen Jahren modernisiert und nimmt nun auch neue ausländische Märkte in den Blick. Indien hat es dem Geschäftsführer besonders angetan. Indien wäre ideal, sagt Schmidt. Dort seien Naturheilverfahren fest in der Kultur verankert. Noch ist jedoch keine Entscheidung getroffen.
Aber auch in Deutschland sehen die Tinkturen-Mixer noch erhebliches Potenzial. Derzeit liegt der Marktanteil homöopathischer Medikamente in Deutschland bei einem Prozent. Ralph Schmidt ist optimistisch, dass der auch wegen der steigenden Kosten im Gesundheitswesen bald steigen wird.
Der Heel-Chef träumt davon, dass das Land von einer Art „homöopathischem Urknall“ in den nächsten fünf Jahren ereilt wird. „Wenn wir erst beweisen können, wie unsere Mittel wirken, steht einer Verzehnfachung des Marktanteils nichts im Wege“, sagt Schmidt.
Quelle
Da frage ich mich, wenn das Geld für die Forschung offensichtlich vorhaden ist, warum ist es dann soooo schwierig, die Wirkungsweise nachzuweisen

?

fürs Lesen.
Eine gesunde Woche für euch und eure Windis