*Anästhesie-Protokoll

Was man bei der Narkose berücksichtigen sollte
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Greyhound-Forum
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*Anästhesie-Protokoll

Beitrag von Greyhound-Forum »

Fakten über "Greyhounds und die Narkose" (Anästhesie-Protokoll)

Bei jeder bekannten Tierart gibt es ein großes Operationsrisiko: die Narkose, egal ob freiwillig oder nicht.

Der Greyhound kann als Ausnahme aufgefasst werden was seine Ausdauer und seine Geschwindigkeit angeht. Der folgende Text ist eine kurze Zusammenfassung, was Greyhounds zu etwas "besonderem" macht, wenn es um die Art einer sicheren und effektiven Narkose-Stabilisierung geht.

Anästhesietechnik sollte ein schmerzfreies Aufwachen veranlassen.
Greyhounds sind Leistungstiere deren Muskelapparat und Skelett darauf aufgebaut sind. Deshalb können in einer langen, empfindlichen Erholungsphasen nach einer Narkose Prellungen/Quetschungen, Schnitte oder andere ernsthafte Verletzungen eine Folge sein.

Durch ihren geringen Körperfettanteil, dem dünnhaarigen Fell und einer großen Körperoberfläche sind Greyhounds anfällig für niedrige Körpertemperaturen während einer Narkosedurchführung (Zeit). Das kann die postoperative (die Zeit nach der OP) Erholungszeit, bedingt durch die Narkosedauer, deutlich verlängern.

Die meisten Narkosemittel basieren auf einer Verlangsamung des Kardiovaskulären Systems ("Herz-und Blutkreislauf betreffend“), welches zu einem niedrigen Blutdruck während der Narkose führen kann.

Das Herz-Kreislauf-System eines Greyhounds ist an anstrengende Arbeitsabläufe/Bewegung angepasst, so dass ihr Blutdruck in Ruhezeiten höher ist als bei anderen Rassen. Daher haben Narkosemittel, die ein Sinken des Blutdrucks auslösen, eine ausgeprägtere Wirkung auf Greyhounds. Dies trifft auch auf bestimmte Beruhigungsmittel und sedativen (angstlösenden, Entspannend, beruhigend, bewusstseinstrübenden) Drogen zu. Abgeschwächt erfüllen diese Mittel dasselbe Ergebnis wie vergleichsweise die normale Dosis bei anderen Rassen.

Eine durchschnittlich normale Narkoseart verbindet ein Thiobabiturat (Injektionsnarkotika) gefolgt von einer Gas-Narkose.
Die Injektionsnarkose in Sighthounds kann potentiell gefährlich sein, sogar fatal! Injektionsnarkosen sind extrem fettlöslich, daher werden sie kurz nach der Verabreichung in eine Vene direkt vom Fettgewebe absorbiert (aufgenommen). Danach werden sie von der Leber gespalten/verarbeitet und mit dem Urin ausgeschieden.
Zuletzt werden die restlichen Thiobabiturate im Fettgewebe aufgeteilt, wo es "zurückzieht" und das Tier sich von der Narkose erholt.
Da Greyhounds nur wenig oder gar kein Fett haben, verbleibt das Narkosemittel in ihrem Blutkreislauf und verursacht so einen übermäßig lange anhaltenden Narkosezustand.

Manchmal ist eine vollständige Erholung auch nach 24 Stunden noch nicht erreicht. Zusätzlich scheint es, dass die Leber der Greyhounds nicht fähig ist die Narkosemittel genauso zu verstoffwechseln wie andere Rassen.

Ein sehr lebensbedrohlicher Zustand, auch genannt "Maligne Hyperthermie" (z. dt. "bösartige Überwärmung") kann eine Folge für Greyhounds in Narkose sein. Das kann fatale Auswirkungen haben und die Körpertemperatur schlagartiv im Körper ansteigen lassen, so dass ihr Körper unfähig ist, das selbst zu regulieren. Der schnelle Angriff auf den Stoffwechsel als ein Folge davon, kann zu einem schockartigen Zustand führen.

Eine rasche/schnelle Behandlung mit Steroiden, Flüssigkeit und Maßnahmen die die Körpertemperatur senken sind notwendig. Glücklicherweise ist das ein seltenes Problem, allerdings eins, welches nicht ignoriert und/oder nicht übersehen werden sollte.

Greyhounds sind normalerweise sehr leise, kooperativ und händelbare Hunde die selten tiefere/intensivere Seditiva zur Ruhigstellung und Controlle benötigen. Klinisch betrachtet, reagieren sie normal auf Narkosemittel (andere als Thiobabiturate/Injektionsnarkosen) solange die Hypertonie (niedriger Blutdruck) und die Hyprerthermia (Überwärmung) vermieden/verhindert werden.

Zusammenfassend sollte man sich der Unterschiede zwischen Sighthounds und anderer Hunderassen bewusst sein, was den Gebrauch von Betäubungsmittel und der Betäubungsart anbelangt.

Für praktizierende Ärzte gilt generell, dass die am häufigsten genutzten Narkosemittel welchen wir vertrauen und welche als sicher für für den Gebrauch bei Greyhounds gelten, von größter Bedeutung sind.


http://www.greyhoundsvirginia.com/docum ... thesia.pdf
Übersetzt von Diane Hasenstab fürs Greyhound Forum. Keine weitere Verteilung ohne Genehmigung.

Zur Diskussion hier:
http://info-hz.de/greyhound/viewtopic.php?f=202&t=9565
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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