Tötet Rumänien aufgrund falscher Tatsachen Hunde?

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Tötet Rumänien aufgrund falscher Tatsachen Hunde?

Beitrag von Greyhound-Forum »

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Instrumentalisierung der Medien durch rumänische Politiker: eine Klarstellung

Offener Brief ---- Düsseldorf, 11.09.2013

Sehr geehrte Medienvertreter und Journalisten

Ich beginne mein Anliegen an Sie nicht mit einer reißerischen Schlagzeile, wie es leider in der heutigen Zeit üblich ist.

Das Thema der Hundetötungen in Rumänien bewegt eine ganze Nation, es bewegt Europa: die Netzwelt ist voll von Protestaktionen, Petitionen und unschönen Bildern.

Die Berichterstattung hierüber lässt allerdings an der Objektivität sowohl rumänischer als auch deutscher Medien zweifeln.

Schlagzeilen beginnen mit „Sie haben mein Kind gefressen“ und stellen die Straßenhunde Rumäniens als Bestien dar. Das entspricht allerdings nicht den Tatsachen.

Dass diese doch sehr einseitige Medienpublikation durch gezielte Manipulation der rumänischen Politiker und Verantwortlichen forciert wurde, scheint hierbei niemanden zu stören. Auch Sie nicht.

Wo bleibt die Unabhängigkeit, die Gründlichkeit und Sorgfaltspflicht, nach denen jeder Journalist gemäß dem Leitbild des Medienkodex arbeiten sollte? Lassen Sie sich nicht von den rumänischen Politikern instrumentalisieren!

Ich habe Ihnen die Faktenlage noch einmal kurz und bündig zusammengefasst. Bitte nehmen Sie sich einige Minuten Zeit diese zu visualisieren.

Am 2. September ist in Rumänien ein 4-jähriger Junge getötet worden. Ein tragischer Unfall. Der kleine Ionut und sein 2 Jahre älterer Bruder spielten zusammen in einem Park in Rumäniens Hauptstadt Bukarest und wurden von ihrer Großmutter beaufsichtigt. Doch dann verließen die Jungen ohne Aufsicht den Park. Der 4-Jährige wurde schließlich mehr als 45 Minuten später tot auf einem 1,5 Kilometer entfernten Grundstück aufgefunden. Der Bruder des Opfers kehrte mit Bissverletzungen zu seiner Großmutter zurück. Soweit der Tatsachenbericht.

Ein rumänischer Journalisten und Tierschützer hat ein Video veröffentlicht, dass den Weg zeigt, den der kleine Ionut und sein Bruder genommen haben müssen, abgehend vom Park, wo ihre Großmutter sie das letzte Mal sah, bis zum Fundort der Leiche. Es gibt viele Widersprüche (das Video enthält Untertitel):

http://www.youtube.com/watch?v=7mhibif7c60

Anders als öffentlich verbreitet liegen Spielplatz und Tatort 1,5 Kilometer voneinander entfernt, so dass die Annahme, die vier und sechs Jahre alten Brüder hätten sich spontan zum Spielen entfernt, kaum haltbar ist. Ebenso die Tatsache, dass der 4-Jährige 1,5 Kilometer hätte laufen müssen.

Gleichermaßen soll das Gelände bis auf ein kleines Loch umzäunt und schwer zugänglich sein. Warum die beiden Kinder den Spielplatz verließen, um das undurchsichtige Grundstück zu betreten, bleibt ein Rätsel. Im Raum steht inzwischen eine andere These, die zunehmend auch im Fernsehen und in der Öffentlichkeit in Erwägung gezogen wird. Möglicherweise sind die Jungen an die falschen Menschen geraten, so berichtet der bmt (http://www.bmt-tierschutz.de/).

Selbst Vadim Tudor, Mitglied des europäischen Parlaments und Rumäne, äußert Zweifel an der offiziellen Version der rumänischen Politiker und Medien und erwähnt, dass das forensisches Gutachten vertuscht wurde:

http://www.dcnews.ro/2013/09/jurnalista ... a-adapost/

Warum werden diese Widersprüche nicht in den Medien veröffentlicht?

Die Öffentlichkeit wird gezielt manipuliert. Der Fall des kleinen Ionut wird seit 9 Tagen in rumänischen Medien aufgebauscht und instrumentalisiert.

• Präsident Traian Basescu kommt diese Tragödie gerade recht, denn so verlieren die Proteste gegen das umweltgefährdende Goldbergwerk in Rosia Montana an Bedeutung. Ja, sie werden von den rumänischen Medien gar ignoriert, wie die Frankfurter Rundschau berichtet. Nicht einmal die Blockade des hoch symbolischen Universitätsplatzes in Bukarest kann die heimliche Nachrichtensperre durchbrechen.

• Die Medien veröffentlichen unglaublich tragische Interviews von Menschen, die sich bedroht fühlen von Hunden und falsche Beisstatistiken. In Deutschland werden statistisch gesehen (gemessen am Bevölkerungsvolumen) ebenso viele Menschen von Hunden gebissen, wie in Rumänien, nur dass es in Deutschland keine gefährlichen Straßenhunde gibt.

Wo werden die Interviews veröffentlicht, die Tierschützer vor Ort zeigen, die machtlos gegen die brutalen Tiermisshandlungen kämpfen?

• Das Straßenhunde-Business in Rumänien ist ein Millionengeschäft, gesponsert aus öffentlichen Geldern u.a. der EU. Eine langfristige und finale Lösung des Problems durch Kastrationsprogramme zu beheben, ist nicht vorgesehen, obwohl Beispiele aus dem eigenen Land (z.B. aus der Stadt Oradea) zeigen, dass nur flächendeckende Kastrationen die Hundepopulation senken können.

Der Grund für das Desinteresse der Politiker an diesen Maßnahmen, ist der befürchtete Erfolg solcher Aktionen, da man befürchtet, dass der tierische Rohstoff für das einträgliche Geschäftsmodell ansonsten ausgeht. So werden öffentliche Gelder für das Fangen und die Versorgung der Tiere, als auch für den Bau von Tierheimen zur Verfügung gestellt, die Tiere aber meist sofort auf bestialische Art und Weise getötet.

ARD Reportage zum Thema:

http://www.daserste.de/information/poli ... d-100.html

Hintergrund zur Geschichte der Straßenhunde in Rumänien:

Seit 20 Jahren werden die Hunde in Rumänien gefangen, gefoltert und in “Tierheime” gebracht – Vernichtungslager, wo sie grausam getötet werden, wenn sie nicht vorher verhungern oder verdursten. Hunderttausende von Hunden wurden in den Stadtlagern vernichtet, und dafür Millionensumme einkassiert.

Ein perfides Geschäft auf Kosten der Hunde:

Im Jahr 2001 hat der damalige Bürgermeister von Bukarest eine Kampagne gestartet, die zur Vernichtung von etwa 144.000 streunenden Hunden allein in der Hauptstadt führte, und dafür zwischen 2001 und 2007 fast 9.000.000 Euro (62 Euro pro Hund).

2007: Rumäniens Senat stimmt für das Gesetz PL 912/2007, das die Massentötung von Streunern verbietet und Kastrationsprogramme fördern soll.

2008: Das Tierschutzgesetz Rumäniens verbietet Massentötungen von Hunden. Das Gesetz wird allerdings 3 Jahre lang von Abgeordneten des Parlaments blockiert.

Zwischen 2008-2010 wurden 20.000 Hunde in Constanta getötet für die 1,5 Millionen Euro kassiert wurden (75 Euro pro Hund). Doch geändert hat sich nichts.

In Brasov wurden in den letzten 10 Jahren (2001-2011) über 30000 Hunde bestialisch getötet.

Am 1. März 2011 stellt der damalige Präfekt von Bukarest einen neuen Gesetzesentwurf vor (Änderung des Gesetzes 912), der die Entscheidung über die Handhabung der Straßenhunde in die Hände der einzelnen Bürgermeister legt. Euthanasie bzw. im Fall von Rumänien eher brutale Tötung oder nicht soll somit individuell entschieden werden können. Die Mehrheit der Bürgermeister ist allerdings PRO Tötung!

Am 07. März 2011 soll die Abgeordnetenkammer über das neue Gesetz abstimmen, doch die Abgeordneten weisen den Gesetzesentwurf ab um den Tierschutzorganisationen Gelegenheit zu geben Vorschläge zur Verbesserung zu machen.

Ende 2011 wird über das neue Gesetz, dass die Entscheidung über die Tötung der Straßenhunde in die Hände der rumänischen Bürgermeister legt, in der Abgeordnetenkammer mit 168 Stimmen für, 111 dagegen und 14 Enthaltungen abgestimmt. Es folgt eine Verfassungsklage.

11.01.2012: Rumäniens oberstes Verfassungsgericht hat das umstrittene Gesetz PL 912 bzw. dessen im Parlament angenommene Änderung aus November 2011, als verfassungswidrig erklärt. Das Verfassungsgericht entschied, dass Art. 6 und 8 des Gesetzes gegen die rumänische Verfassung verstoßen.Das Töten von Straßenhunden ist somit verfassungswidrig

10.09.2013: Das rumänische Parlament hat mit 266 Ja-Stimmen, 20 Nein-Stimmen und 23 Enthaltungen für die Gesetzesänderung und damit für die Tötung der Hunde gestimmt, die nicht innerhalb von 14 Tagen adoptiert werden.

Die Vergangenheit zeigt, dass die Tiere brutalst erschlagen, vergiftet oder erschossen werden.

Augenzeugenberichten zufolge wurde damit bereits begonnen.

Abschließend noch eine Information einer rumänischen Journalistin, die heute, bei dem Versuch Straßenhunde in Rumänien zu retten, verhaftet wurde: http://www.dcnews.ro/2013/09/jurnalista ... a-adapost/

Es häufen sich die Berichte, dass Menschen bei dem Versuch Tiere von der Straße zu retten, angegriffen werden auch deutsche Tierschützer wurden bereits bedroht.

Ich bitte Sie höflichst, die von mir angeführten Punkte in Ihren Veröffentlichungen zu berücksichtigen und eine Richtigstellung der tatsächlichen Situation zu veröffentlichen.

mit freundlichen Grüßen,

Julia Plugge
http://www.million-actions.de

Kontakt:
email j.plugge@million-actions.de
tel: +49-179-5109095
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
Gelöschter Benutzer 59

Re: Tötet Rumänien aufgrund falscher Tatsachen Hunde?

Beitrag von Gelöschter Benutzer 59 »

Der Mensch ist die größte und grausamste Bestie die existiert!

Verdrehung von Tatsachen und Lügen gehören zum täglichen Brot der Politik und der Medien...leider ist dies so....
aha03
Beiträge: 361
Registriert: Do 3. Feb 2011, 20:31

Re: Tötet Rumänien aufgrund falscher Tatsachen Hunde?

Beitrag von aha03 »

Und in Rumänien ist die Korruption und Wortverdrehung ganz groß ! Es leiden nicht nur die Hunde darunter - auch die Bevölkerung.
Liebe Grüße Anita und Dreamteam
Mexx - Ex- Racer
Smiley - Ex-Racer

Bushido,Sean und Aisling für immer im Herzen

Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß,
nicht alles glaubt, was man hört
und über den Rest einfach lächelt.
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