Anaplasmose – eine durch Zecken übertragene Erkrankung

was gibt es für Parasiten, Keime, Erreger etc. und was kann man dagegen tun?
Antworten
Benutzeravatar
Greyhound-Forum
Administrator
Beiträge: 14872
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 06:44

Anaplasmose – eine durch Zecken übertragene Erkrankung

Beitrag von Greyhound-Forum »

Die Übertragung des Krankheitserregers erfolgt durch den Stich der bei uns beheimateten Zeckenart, dem Holzbock. Nach der Infektion befallen die Anaplasmen bestimmte weiße Blutzellen (Granulozyten), vermehren sich in ihnen und zerstören sie.

Endemiegebiete: Der Erreger Anaplasma kommt in all den Regionen vor, in denen der Holzbock verbreitet ist. Hierzu zählen die Länder England, Schweden, Dänemark, Norwegen, Holland, Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Nordspanien, Norditalien, Polen, Ungarn, Tschechische Republik, Bulgarien, Slowenien und Kroatien. Deutschland liegt mitten in diesem Verbreitungsgebiet und zählt somit zum Endemiegebiet der Anaplasmose. Die Befallsrate der Zecken in Deutschland beträgt ca. 2-5%, d.h. jede 20. Zecke kann mit dem Erreger infiziert sein und bei ihrer Blutmahlzeit unsere Hunde infizieren.

Symptome: Die klinischen Symptome der Anaplasmose reichen von Apathie, hohem Fieber über 3-5 Tage, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust, Milz- und Lebervergrößerung, Atemnot, Ödemen in den Gliedmaßen, Lymphknotenschwellungen bis hin zu Bewegungsunlust und Lahmheiten aufgrund von Gelenkentzündungen (Polyarthritis) und Gelenkschwellungen. Auch das Zentrale Nervensystem kann betroffen sein (Krämpfe, Gleichgewichtsstörungen,
Lähmungen). Im Blutbild fallen zu wenig Blutplättchen = Thrombozyten, zu wenig weiße Blutkörperchen = Leukozyten, und zu wenig rote Blutkörperchen = Erythrozyten (Anämie) auf.

Diagnostik: Ca. einen Monat nach der Infektion können im Blut Antikörper nachgewiesen werden. In der Regel treten auch erst zu diesem Zeitpunkt Symptome auf, so dass das Tier dem Tierarzt vorgestellt wird. Der direkte Erregernachweis durch PCR ist bei einem unklaren serologischen Befund sowie zur Therapiekontrolle geeignet.

Therapie: Die Anaplasmose wird mit einem speziellen Antibiotikum (Doxycyclin hyclat) therapiert. Zusätzlich muss je nach Beschwerden symptomatisch
behandelt werden.

Prognose: Die Prognose ist bei rechtzeitiger Behandlung in der Regel günstig, ungünstig bei fortgeschrittenen Fällen.

Prophylaxe: Zum Schutz vor der Anaplasmose und anderen durch Zecken übertragenen Krankheiten (FSME, Borreliose, Babesiose u.a.) sollten unsere Hunde konsequent unter Zeckenschutz stehen. Mittel der Wahl sind dabei Präparate, die alle, vor allem die in Deutschland vorkommenden Zeckenarten abwehren. Besonders effektiv sind dabei Präparate, die eine so genannte repellierende Wirkung haben, d.h. die Zecke wird abgewehrt bevor es zum gefährlichen Saugakt und der Erregerübertragung kommt. Zum Schutz des Umfeldes und uns Menschen sollten die Mittel darüber hinaus auch eine abtötende Komponente enthalten. Allein das Absammeln von Zecken nach dem Spazierengehen reicht leider als Zeckenschutz nicht aus – bitte schützt eure Hunde!

Danke an Helmka! (eine mir persönlich bekannte gute Tierärztin)
Bild
Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
Benutzeravatar
Chrisi3506
Beiträge: 3756
Registriert: Di 11. Jan 2011, 23:06

Re: Anaplasmose – eine durch Zecken übertragene Erkrankung

Beitrag von Chrisi3506 »

Tja, wir sind derzeit leider auch live dabei....

Bei unserer Salukihündin wurde es im Blut nachgewiesen.

Sie bekommt jetzt 3 Wochen lang (2 Wo sind schon vorbei) spezielle Antibiotika.

Sie hat vorher stark abgenommen, ging ins depressive u wollte auch nicht mehr fressen ......

Jetzt geht es ihr schon wieder sehr gut - es ist nur sehr wichtig, das sie ein stabiles Immunsystem hat, weil die Krankheit jederzeit wieder ausbrechen kann.

Bin schon am überlegen was wir machen gegen die Zecken....die Spot-on's sind ja auch alle nicht so ganz ungefährlich für die Gesundheit eines Hundes, speziell wenn das Immunsystem schon angegriffen ist, das gleiche gilt für die Spot-on Bänder. Frontline wird z.b. als besser empfohlen.

Zecken

Vorsicht ist geboten mit dem Inhaltsstoff Permethrin (Spot-on-Produkte: Advantix, Exspot, Preventic), da dieser zu vielseitigen Nebenwirkungen, u.a. auch allergische Reaktionen (Hautrötungen, -abschuppungen), führen kann. Wir raten vom Gebrauch ab und empfehlen Frontline spot-on (Inhaltsstoff: Fipronil), das als sicher gilt!

http://www.deerhound.at/artikel.htm
Schöne Grüsse Petra

"Man hat nicht ein Herz nur für Tiere oder nur für Menschen
Entweder man hat ein Herz für alle oder keins"
aha03
Beiträge: 361
Registriert: Do 3. Feb 2011, 20:31

Re: Anaplasmose – eine durch Zecken übertragene Erkrankung

Beitrag von aha03 »

Wir haben jetzt angefangen zum Zeckenschutz von Luposan das Zeck-weg ins Futter zu geben. Eine Bekannte hat damit gute Erfahrungen.
Bei ihrem einen Grey wurde auch Anaplasmose nachgewiesen, zusätzlich noch einige andere Sachen "troest" letztes Jahr ging es ihm so schlecht, dass ihn der TA einschläfern wollte. Sie hat ihn dann mit MMS behandelt und seitdem geht es ihm wieder relativ gut.
Liebe Grüße Anita und Dreamteam
Mexx - Ex- Racer
Smiley - Ex-Racer

Bushido,Sean und Aisling für immer im Herzen

Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß,
nicht alles glaubt, was man hört
und über den Rest einfach lächelt.
Oval 5

Re: Anaplasmose – eine durch Zecken übertragene Erkrankung

Beitrag von Oval 5 »

aha03 hat geschrieben:Wir haben jetzt angefangen zum Zeckenschutz von Luposan das Zeck-weg ins Futter zu geben. Eine Bekannte hat damit gute Erfahrungen.
Bei ihrem einen Grey wurde auch Anaplasmose nachgewiesen, zusätzlich noch einige andere Sachen "troest" letztes Jahr ging es ihm so schlecht, dass ihn der TA einschläfern wollte. Sie hat ihn dann mit MMS behandelt und seitdem geht es ihm wieder relativ gut.
Was ist MMS?
Dany

Re: Anaplasmose – eine durch Zecken übertragene Erkrankung

Beitrag von Dany »

Was ist MMS?
ein Mineralpräparat

LG
Dany
Dany

Re: Anaplasmose – eine durch Zecken übertragene Erkrankung

Beitrag von Dany »

auch wir haben leider eine leidvolle Erfahrung mit Anaplasmose.
Fehleinschätzung, Falschbehandlung und falsche Interpretation diverser Symptome von verschiedenen Tierärzten.
Fazit, ein Großteil der TÄ hat keinerlei Erfahrung mit Anaplasmose beim Hund und wie man sie behandelt.

Meinem Hund hat die Anaplasmose (und das Nichtreagieren der TÄ) eine Netzhautablösung und somit eine Erblindung des rechten Auges beschert.

Dany
Antworten

Zurück zu „Parasiten, Keime, Erreger und übertragene Krankheiten“