Die unterschiedlichen Behandlungsansätze von Schulmedizin un

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filou007de
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Die unterschiedlichen Behandlungsansätze von Schulmedizin un

Beitrag von filou007de »

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Die unterschiedlichen Behandlungsansätze von Schulmedizin und klassischer Homöopathie

Zum besseren Verständnis der klassischen Homöopathie ist es hilfreich, die Behandlungsweisen von Schulmedizin und Homöopathie zu betrachten und die Unterschiede herauszuarbeiten.
Die Therapien und die eingesetzten Arzneimittel sind total gegensätzlich, so dass sie zu unterschiedlichen und sogar entgegengesetzten Therapieansätzen führen.

Anhand eines konkreten Falles, Hündin mit Juckreiz, werde ich versuchen, den Unterschied zwischen schulmedizinischer und klassisch homöopathischer Behandlungsweise darzustellen.
Ich beschreibe erst die Tierarztbesuche und die schulmedizinische Therapie. Dann erläutere ich die Vorgehensweise der klassisch homöopathischen Behandlung.

Fall:
Der Hund, ein Mischling, zwei Jahre, weiblich, nicht kastriert wird vorgestellt.
Er war vorher noch nie krank. Futter: Fertigfutter Chappi. Letzter Impftermin: 12/01
Er hat über den ganzen Körper verteilt offene, oberflächliche Wunden, die teilweise entzündet sind. Das restliche Fell ist stumpf, dürftig und ohne Unterwolle. Er kratzt sich seit Anfang März häufig und heftig, so dass die Besitzer es nicht mehr ertagen können.

Erster Besuch beim Tierarzt:
Suche nach dem Auslöser --> Hautgeschabsel untersuchen auf Parasiten und Allergietest, Blutuntersuchung
Behandlung der Wunden --> Antibiotikum
Behandlung des Juckreiz --> Cortison, weil die Besitzer ganz genervt sind

Prognose: Laborergebnisse abwarten

Zweiter Besuch beim Tierarzt nach vier Tagen:
Der Hund kratzt sich nicht mehr so sehr und einige Wunden heilen zu.

Die Laborergebnisse sind da --> Befund Milben, Allergietest negativ, Blut ok
Behandlung: Milbenbekämpfungsmittel, Antibiotika, wegen der restlichen Wunden

Dritter Besuch beim Tierarzt nach vier Tagen:
Hund kratzt sich wieder heftigst

Behandlung : Hautgeschabsel zur Kontrolle, Antibiotika wegen neuer Wunden, Cortison wegen Juckreiz

Vierter Besuch beim Tierarzt nach zwei Wochen:
Juckreiz hält sich in Grenzen, kommt nur noch anfallsweise.
Die Laborergebnisse sind da --> Befund Milben sind weg

Aber der Hund ist schlapp, kein Appetit und Durchfall

Behandlung : Mittel gegen Durchfall und/oder Futterumstellung, weiterhin Cortison

Fünfter Besuch bei Tierarzt nach vier Wochen:
Juckreiz hält sich in Grenzen, kommt nur noch anfallsweise.
Kein Durchfall mehr, Appetit ist mässig

Aber der Hund hustet nach der geringsten Anstrengung

Behandlung : Antibiotika gegen Husten, Abhören, vielleicht röntgen

Ein paar Worte zur schulmedizinischen Behandlung:
Der Tierarzt hat die Hündin nach bestem Wissen und Gewissen behandelt.
Während im Labor die Ursache des Juckreiz gesucht wird, müssen die lokal entzündeten Wunden behandelt werden. Da die Besitzer den Juckreiz nicht mehr ertragen können, kommt kurzfristig Cortison zur Anwendung.

Beim zweiten Besuch ist das Laborergebnis da, nämlich Milben. Sie werden jetzt gezielt angegangen, denn sie sind offenbar die Ursache für den Juckreiz.

Beim dritten Tierarztbesuch zeigt sich, dass entweder die Milben noch da sind oder nicht die Ursache des Juckreiz, denn der Juckreiz ist trotz Antimilbenbehandlung wieder so stark vorhanden wie beim ersten Besuch. Also noch ein Hautgeschabsel zur Absicherung und Cortison gegen den Juckreiz.

Beim vierten Tierarztbesuch zeigt das Laborergebnis, dass die Milben nicht als Auslöser des Juckreiz in Frage kommen. Die Hündin juckt sich weniger wegen Cortison.
Aber die Besitzer kommen aus einem anderen Anlass, der Hund hat schlimmen Durchfall, ist appetitlos und matt. Es wird ein Antidurchfallmittel verabreicht.
Für den Tierarzt besteht möglicherweise ein Zusammenhang zwischen der Vorbehandlung und dem Durchfall, der aber sowohl für die Behandlung als auch für die Arzneimittelwahl nicht relevant ist.

Der fünfte Besuch beinhaltet für den Tierarzt eine neue Störung Husten, die nichts mit der Vorgeschichte zu tun hat.

Was versteht die Schulmedizin unter dem Begriff Krankheit ?
Die Krankheit muss messbar und/oder sichtbar sein, also mit Hilfe von Mikroskop, Röntgen, Labor usw. erfassbar. Dabei werden lokale Befunde als die Krankheit selbst angesehen, die bekämpft werden muss. Sind z.B. die Bakterien abgetötet und nicht mehr feststellbar, gilt die Krankheit als geheilt. Ist ein Hautausschlag nach Salbenanwendung verschwunden, gilt er als geheilt.

Arzneimittel, die in der Schulmedizin eingesetzt werden.
Die schulmedizinischen oder allopathischen Arzneimittel bestehen aus mindestens einer chemischen Verbindung, die massiven Einfluss auf Körperfunktionen nimmt. Dabei kann nicht zwischen gestörten und intakten Körperfunktionen unterschieden werden.

Die Kenntnis der Arzneimittelwirkung basiert auf Tierversuchen und Erfahrungsberichten verschiedener Ärzte, die dieses Mittel bei ihren Patienten bereits eingesetzt haben.
Bei Fieber kommt z.B. ein fiebersenkendes Mittel zum Einsatz.
Je höher das Fieber, desto stärker das Arzneimittel zur Fiebersenkung.

Die klassisch homöopathische Behandlung :
Eckpfeiler der klassisch homöopathischen Behandlung sind der momentane Zustand des Hundes, der Bericht des Hundebesitzers und die Beobachtungen des Homöopathen.
Zu dem Bericht gehören alle Impf- und Wurmkurdaten, alle bisher aufgetretenen Störungen, seine Vorlieben und Abneigungen, seine Stärken und Schwächen, seine Besonderheiten, seine Ängste und was es sonst noch zu berichten gibt.

Laut Impfpass hat die Hündin im Dezember die 8fach-Impfung bekommen, die Hautprobleme sind erstmals im März aufgetreten.
Für den Homöopathen besteht ein Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Hautgeschehen, was für die Arzneimittelwahl ausschlaggebend ist.

Nehmen wir an, der Hund kommt vor der ersten Tierarztbehandlung zum homöopathischen Therapeuten, dann bestehen gute Heilungsaussichten, denn er ist jung und noch nicht schulmedizinisch vorbehandelt.

Der erste Eindruck der Hündin ist lebhaft interessiert und offen, schlanke Figur, klare Augen. Das Haarkleid ist trocken, dünn; die Kratzwunden sind entzündet. Alles andere ist in Ordnung.

Bei der Fallaufnahme berichtet der Besitzer beiläufig, dass sie seit Auftreten des Juckreizes keine Milch mehr trinken will, während sie vorher gern mal ein Schälchen getrunken hat.
Ich muss nun die Informationen, die ich vom Besitzer und vom Hund bekommen habe, bewerten und in die Sprache des Symptomenverzeichnisses (Repertorium) übersetzen.
Zwei Mittel kommen in die engere Auswahl. Das passendste wird ausgewählt.
Die Verdünnungsstufe (Potenz) richtet sich nach der Lebenskraft und Dauer der Beschwerden.

Kommt der Hund erst nach dem fünften oder sechsten Tierarztbesuch zum homöopathischen Therapeuten, sind die Aussichten auf eine schnelle Heilung nicht mehr so günstig. Jetzt ist der erste Eindruck der Hündin matt, sie legt sich gleich hin.
Der Besitzer hat zwar eine Decke mitgebracht, aber der Hund legt sich auf den kalten Boden. Sie wirkt desinteressiert, hat keinen Appetit, trinkt aber. Die Afterregion ist gerötet.
Der Besitzer berichtet, dass sie nicht mehr spielt und nach dem Gassigehen sofort wieder nach Hause will. Sie muss sich oft entleeren und der Durchfall spritzt heraus. Durch die Unterdrückung der Hautausscheidung (durch Cortison) ist die Störung tiefer in den Organismus getrieben worden. Jetzt sind schon der Darm (Durchfall) mit Tendenz Magen (appetitlos) und das Gemüt (lustlos) betroffen.
Wird dieser Prozess wieder unterdrückt, kann die Ausscheidung über die Lunge vorgenommen werden, wobei die Störung jetzt bei einem wirklich lebenswichtigen Bereich angelangt ist.
Die Heilungsaussichten sind nicht mehr so günstig und die Behandlung wird Monate in Anspruch nehmen.
Diesmal kommt ein anderes Mittel in Frage, denn der Durchfall und die Schwäche sind das erste, was behandelt werden muss. Aber es wird noch ein weiteres Mittel folgen müssen, welches nach den noch verbleibenden Symptomen ausgewählt werden muss.

Die Behandlungsdauer ist abhängig von Dosis und Dauer der vorausgegangenen allopathischen Medikation. An den bestehenden Beschwerden zeigt sich, wie tief die Störung bereits im Organismus vorgedrungen ist. Aus Erfahrungsberichten alter Homöopathen wissen wir, dass der Organismus die Störung so lange wie möglich von lebenswichtigen Organen fernhält.

Die Krankengeschichte hat in der klassischen Homöopathie eine ganz wesentliche Bedeutung. Deshalb muss man sich zur Anamnese (Fallaufnahme) genügend Zeit nehmen. Sie ist ausschlaggebend für die Einschätzung der Reaktionsfähigkeit des Organismus, nach der die Potenz des Mittels ausgewählt wird, für die Heilungsaussichten und für die Dauer der Behandlung.
Ist die Stärke = Potenz = Verdünnungsstufe des homöopathischen Arzneimittels gut gewählt, verläuft die Heilung schnell, sanft und nebenwirkungsfrei.

Also fassen wir noch einmal zusammen:
Bei einer klassisch homöopatischen Behandlung wird jeder Patient als Individuum betrachtet. Seine ganz persönlichen Krankheitssymptome und Empfindungen sind für sein passendes Arzneimittel ausschlaggebend. Dabei ist es nicht so wichtig, welche Krankheit der Patient hat, sondern wie sich diese Krankheit bei ihm äussert.
Aus der Krankengeschichte kann der Homöopath Rückschlüsse auf die Stärke der noch vorhandenen Lebenskraft ziehen. Gleichzeitig kann er die voraussichtliche Dauer und den Verlauf der Behandlung beurteilen.

Was versteht die klassische Homöopathie unter dem Begriff Krankheit ?
Hahnemann nannte Krankheit eine "Verstimmung der Lebenskraft".
Die Lebenskraft ist dem Organismus übergeordnet und steuert alle Lebensfunktionen.
Aufgabe der "Lebenskraft" ist es, die Harmonie und Ordnung im Körper aufrechtzuerhalten.
Sobald sich die "Lebenskraft" im Ungleichgewicht befindet, erkrankt das Lebewesen.
Dieses Ungleichgewicht begünstigt zB das Wachstum von Pilzen, Bakterien und Viren oder die Besiedelung mit Milben, das Entstehen eines Tumors oder .....
Nicht Viren oder Bakterien sind die eigentliche Krankheitsursache, sondern die geschwächte Lebenskraft. Das Lebewesen ist nicht krank, weil es eine Gebärmuttervereiterung hat, sondern die Gebärmuttervereiterung entsteht, weil die Lebenskraft verstimmt ist.

Klassisch homöopathisch gesehen ist Krankheit eine Störung der Lebenskraft, die durch un-homöopathische Behandlung = Unterdrückung tiefer in den Organismus getrieben wird. Ohne Störung der Lebenskraft gibt es keine Krankheit.
Krankheit betrifft immer den ganzen Organismus (Körper, Seele, Geist), nie nur einzelne Organe.

Homöopathische Arzneimittel
Arzneimittel, die in der klassischen Homöopathie zur Anwendung kommen, sind mehr oder weniger giftige Stoffe in starken Verdünnungen.

Je höher die Verdünnung, desto tiefgreifender ist die Wirkung.

Unter den Ausgangsstoffen der homöopathischen Arzneimittel findet man auch Gifte. Jedoch ist je nach Verdünnungsgrad wenig bis gar nichts des ursprünglichen Giftes chemisch nachweisbar.
Die Wirkungsweise homöopathischer Arzneimittel wird mit Hilfe gesunder Menschen getestet. Denn ein homöopathisches Arzneimittel kann die Symptome heilen, die es bei regelmässiger Einnahme im Körper erzeugt. Die Beschwerden, die durch regelmässige Einnahme des homöopathischen Arzneimittels entstehen, werden genau beobachtet und aufgezeichnet. Daraus entstammen und entstehen noch heute die Arzneimittelbilder.

Ein verdünntes Arzneimittel wird erst dann für den Patienten homöopathisch (ähnlich), wenn es in der Lage ist, bei Gesunden eine ähnliche Störung (Kunstkrankheit) hervorzurufen.
Der Organismus wird durch die Kunstkrankheit angeregt, seine Selbstheilungskräfte vermehrt zu aktivieren und überwindet so die echte Störung. Die Kunstkrankheit verschwindet nach Absetzen des homöopathischen Arzneimittels.

Warum liegt die Betonung auf "klassisch" ?
Wahrscheinlich fragt sich der Leser, warum ich immer das Wort "klassisch" im Zusammenhang mit Homöopathie benutze.
Im Gegensatz zu den wenigen klassisch arbeitenden Homöopathen gibt es viele sogenannte Homöopathen, die potenzierte Mittel nicht nach klassischen Prinzipien, sondern nach schulmedizinischen Diagnosen verordnen.

Wenn man sich dabei auf die Behandlung akuter Zustände beschränkt, Potenzen nicht höher als D 12 oder C 12 einsetzt und als Allerwichtigstes den Patienten informiert, dass er, wenn nach einer Woche keine Besserung eintritt, das Mittel absetzen soll, ist dagegen nichts einzuwenden.

Um bei unserem Hundebeispiel zu bleiben, hier würden bei nicht klassischer Anwendung ein oder mehrere Mittel eingesetzt werden, bei denen Ekzem und Juckreiz sehr ausgeprägt sind.
Darunter kann natürlich das Mittel sein, das auch nach klassischen Gesichtspunkten ausgesucht worden wäre, aber ohne Berücksichtigung der Tiefe der Störung (falsche Potenz).
Nach einer Woche würde keine Besserung eintreten. Wenn es dann abgesetzt würde, wäre noch kein Schaden entstanden.
Nach vier und mehr Wochen könnte sich der Juckreiz verschlimmern und/oder noch andere unerwünschte Symptome wie z.B. Harnverhalten dazukommen. Man hätte also eine Arzneimittelprüfung provoziert. Von der Lebenskraft her schwache Organismen könnten so in einer Arzneimittelprüfung stecken bleiben.

Komplexmittel:
Um die Wahrscheinlichkeit, das richtige Mittel zu treffen, zu vergrössern, bieten einige homöopathische Arzneimittelhersteller Komplexmittel an, die bis zu zwanzig Einzelmittel in verschiedenen Potenzen enthalten (Schrotschussprinzip: einer trifft bestimmt).
Das hat nun gar nichts mehr mit Homöopathie zu tun.

Bei beiden Arten der sogenannten Homöopathie wird nicht individuell für den Patienten das Arzneimittel verordnet, sondern wie in der Schulmedizin nach der jeweiligen Krankheit. Bei dieser Vorgehensweise werden potenzierte Arzneimittel nach schulmedzinischen Prinzipien angewendet.
Eine Zwitterlösung, die ohne den wichtigsten klassisch homöopathischen Grundsatz zu beachten, wider besseres Wissen als Homöopathie als bezeichnet wird.

Aus diesen Gründen habe ich für alle diejenigen, die eine klassisch homöopathische Behandlung für ihr Tier wünschen, auf meiner Homepage eine Therapeutenliste eingerichtet.

die Liste findet man hier

http://www.elabi.de/homthp.html
Liebe Grüße

Annette und die Chaostruppe


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