Serie aus Greyhound-Data: Blutwerte

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Serie aus Greyhound-Data: Blutwerte

Beitrag von Greyhound-Forum »

http://www.greyhound-data.com
Suzanne Stack, DVM


Die Blutwerte von Greyhounds weichen in einem solchen Maße von den Blutwerten anderer Hunde ab, dass sie irrtümlich als „normal“ oder „abnorm“ erscheinen können, wenn man mit diesen Unterschieden nicht vertraut ist. In der Folge werden die herausragendsten Unterschie-de aufgeführt.

CBC=Komplettes Blutbild
RBC= Rote Blutkörperchen
Hgb= Hämoglobin
PCV/HCT = Packed Cell Volume / Hämatokrit
WBC= Weiße Blutkörperchen
Blutplättchen

NORMWERTE FÜR:
Greyhounds Andere Hunde
RBC: 7,4 – 9,0 5,5 – 8,5
Hgb: 19,0 – 21,5 12,0 – 18,0
PCV: 55 - 65 37 – 55

Greyhounds haben wesentlich mehr rote Blutkörperchen als andere Rassen. Dies erhöht die RBC-, Hämoglobin und PCV/HCT-Werte und ist der Grund, warum Greyhounds als Blut-spender so begehrt sind. Den meisten Tierärzten sind diese Unterschiede bekannt.
Akzeptieren Sie bei einem Greyhound niemals die Diagnose Polyzythämie – eine extrem sel-tenen Diagnose einer krankhaften Überproduktion roter Blutkörperchen.
Andererseits sollten bezüglich des PCV Werte von 30 bis Anfang 40 bei einem Greyhound niemals als normal interpretiert werden, nur weil dies bei anderen Hunden der Fall ist. Ein Greyhound mit einem PCV zwischen 30 und Anfang 40 ist ein anämischer Greyhound. Hier in Arizona ist der PCV eines Greyhounds von < 50 ein Alarmsignal für die Veranlassung ei-nes Ehrlichiose-Tests.

WBC
Greyhounds: 3,5 – 6,5
Andere Hunde: 6,0 – 17,0
Andere Abweichungen im Blutbild von Greyhounds sind weniger bekannt. Die normalerwei-se niedrigen WBC-Werte bei Greyhounds haben bei mehr als einem gesunden Greyhound zu eine Knochenmarksbiopsie zur Feststellung von „Krebs“ oder anderen Ursachen für den „niedrigen WBC-Wert“ geführt.

Blutplättchen
Greyhounds: 80.000 – 200.000
Andere Hunde: 150.000 – 400.000
Auch die Anzahl der Blutplättchen ist bei Greyhounds durchschnittlich niedriger als bei ande-ren Rassen, was möglicherweise als Hinweis auf ein Gesundheitsproblem fehlinterpretiert wird. Man nimmt an, dass der Gehalt an WBC, Blutplättchen und Gesamtproteinen bei Grey-hounds möglicherweise deshalb niedriger ist, um im Blutstrom physiologisch für den erhöh-ten Gehalt an roten Blutkörperchen „Platz zu schaffen“.
Zur Verwirrung tragen diese regulär niedrigen Werte der WBC und der Blutplättchen insofern bei, als Ehrlichiose, ein bei Greyhounds verbreiteter Blutparasit, die WBC-Werte und die An-zahl der Blutplättchen verringern kann. Bestehen also irgendwelche Zweifel, ob die WBC/Blutplättchen-Werte normal sind, ist immer ein Ehrlichiose-Titer angezeigt. Andere typische Veränderungen bei Ehrlichiose sind verringerte PCV- und erhöhte Globulin- und Gesamtproteinwerte. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass nicht bei jedem Greyhound jede Veränderung auftritt und Greyhounds mit Ehrlichiose normale Blutbilder aufweisen können.

Blutchemische Werte

TP=Gesamtprotein
Globulin
Kreatinin
T4

NORMWERTE FÜR:
TP Globulin
Greyhounds: 4,5 – 6,2 Greyhounds: 2,1 – 3,2
Andere Hunde: 5,4 – 7,8 Andere Hunde: 2,8 – 4,2
Die Gesamtproteinwerte bewegen sich bei Greyhounds tendenziell am unteren Ende der Norm – TP im Bereich 5,0 und 6,0 sind die Norm. Währen der Albuminanteil des TP dem der anderen Hund gleicht, ist die Globulinkomponente niedriger.

Kreatinin
Greyhounds: 0,8 – 1,6
Andere Hunde: 0,0 – 1,0
Der Kreatininanteil ist bei Greyhounds infolge ihrer großen, trockenen Muskelmasse höher als bei anderen Rassen. Eine Studie am Auburn University College für Tiermedizin ergab, dass 80% der untersuchten nicht mehr aktiven Greyhounds Kreatininwerte aufwiesen, die bis zum 1,6-fachen höher waren, als die Obergrenze der Standardreferenzwerte für „andere Hun-de“. Als Einzelbefund ist ein „erhöhter Kreatininwert“ kein Hinweis auf ein drohendes Nie-renversagen. Ist der BUN und die Harnuntersuchung unauffällig, ist es auch der „erhöhte“ Kreatininwert.

T4
Greyhounds: 0,5 – 3,6 (durchschnittlich 1,47 +/- 0,63)
Andere Hunde: 1,52 – 3,60
Diese Zahlen stammen aus einer Studie der University of Florida zur Schilddrüsenfunktion von 221 Greyhounds – 97 Rennhunden, 99 Zuchthündinnen und 25 Zuchtrüden – es wurden also sowohl Rennhunde, als auch „inaktive“ Hunde berücksichtigt. Während die Schilddrü-senwerte von Greyhounds ein Kapitel für sich sind, ist eine gute Faustregel, dass die T4-Werte von Greyhounds in etwa halb so hoch wie die Werte der anderen Rassen sind.

Urinwerte
Zu guter Letzt die gute Nachricht – die Urinwerte von Greyhounds sind die gleichen wie bei anderen Rassen. Bei Rüden ist es normal, wenn der Urin einen geringen bis mäßigen Gehalt an Bilirubin aufweist.

Quellen:
M.R. Herron, Tierarzt, ACVS, Clinical Pathology of the Racing Greyhound, 1991
C. Guillermo Couto, Tierarzt, ACIVM, Managing Thrombocytopenia in Dogs & Cats“, Vete-rinary Medicine, Mai 1999
J. Steiss, Tierarzt, W. Brewer, Tierarzt, E. Welles, Tierarzt, J. Wright, Tierarzt, „Hematologic & Serum Beiochemical Reference Values in Retired Greyhounds“, Compendium of Continu-ing Education, März 2000
M. Bloomberg, Tierarzt, MS, „Thyroid Function of the Racing Greyhound“, University of Florida, 1987.
D. Bruyette, Tierarzt, ACVIM, Veterinary Information Network, 2001

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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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