*Sind Namen Schall und Rauch?

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*Sind Namen Schall und Rauch?

Beitrag von Greyhound-Forum »

Sind Namen Schall und Rauch?
Oft hören wir von Adoptanten, daß ihr frisch übernommener Greyhound nicht auf seinen Rufnamen hört.
Ein Rufname ist der Name, den Trainer und ihre Assistenten während des Trainings und der Pflege um einen einzelnen Greyhound anzusprechen. In den meisten Fällen hat der Rufname eines Greyhounds keinerlei Ähnlichkeit mit dem registrierten, offiziellen Rennamen.
In Einzelfällen ist er eine Ableitung oder Abkürzung dieses Namens. Trotzdem ist es im Interesse beider, des Adoptanten und des Greyhounds, wenn der Rufname bekannt ist.
Gelegentlich geht dieser Name während der Verlegung von der Rennbahn zum Vermittlungszwinger zum Adoptanten verloren.

Ungeachtet dessen, wenn man bedenkt, was dem frisch adoptierten Greyhound bevorsteht; für einige ist es eine umwälzende Veränderung ihres Lebensraums und Lebensstils, kann es eine Wohltat für ihn sein, den vertrauten Namen von diesen Fremden zu hören, die bald der Mittelpunkt seines neuen Lebens sein sollen.

Es kommen jede Menge Herausforderungen auf den gerade umgezogenen Greyhound zu und dazu auch noch lernen zu müssen, auf einen neuen Namen zu hören, kann die Anpassung nur schwerer machen.
Es gibt einige Greyhounds, die nicht auf eine fremde Stimme reagieren oder nicht auf eine unbekannte Person oder nicht auf jemanden, mit dem sie sich nicht völlig wohl fühlen. Das sollte vom neuen Besitzer nicht als persönliche Zurückweisung interpretiert werden. Es ist eben so, daß manche Greyhounds eine fast katzenartige Zurückhaltung an den Tag legen bei neuen Personen in ihrem Bereich oder ihrer Umgebung.
Diese Zurückhaltung kann durch die erschreckende Feststellung verstärkt werden, daß diese Umgebung völlig ungewohnt, voller unbekannter Geräusche und oft auch seltsamer, beängstigender Ansichten, Geräusche und Dinge ist.
Ihr Rufname könnte zu diesem Zeitpunkt das einzig Bekannte sein, an dem sie sich festhalten können. In den Tagen als ich noch im Geschäft war, kamen die meisten Greyhounds mit ihren Rufnamen auf die Transportboxen geklebt oder auf ihre Halsbänder geschrieben im Zwinger an. Da es eine Rennkommissionsregel war, daß die offiziellen Rennamen nicht an den Boxen angebracht werden durften (damit kein Fremder manipulationen vornehmen konnte und die Leistung der Hunde beeinflussen) wurde der Rufname auf ein Stück Klebeband gedruckt und dann an der Außenseite der Box befestigt.
Ein häufiger Irrglaube unter Adoptanten ist, daß wenn der Hund nicht auf den ihnen genannten Namen hört, der Hund keinen Rufnamen hat. Während es möglich ist, daß das in extremen Einzelfällen der Fall ist, kann ich ihnen versichern, daß aus meiner Erfahrung, die meisten einen Rufnamen haben. Es wäre geradezu unmöglich für einen Trainer, Ordnung und Effizienz in seinem/ihrem Zwinger aufrechtzuerhalten, wenn die einzelnen Greyhounds in ihrer Obhut nicht auf die Rufe und Kommandos ihrer Trainer hören würden.
Wenn ich zurückblicke gibt es Fälle, wo ich mich nicht an den Rennamen eines Greyhound, den ich betreut habe erinnere, aber fast immer weiß ich noch die Rufnamen. Wir kannten sie bei diesen Namen. Da ist zum Beispiel der seltsame Fall eines rot-gestromten, 34 kilo Greyhounds, genannt Lamont. Er hatte die wirklich ärgerliche Angewohnheit, immer auf der Außenbahn zu laufen, gleich neben dem Grasstreifen --- die ganze Runde. Er scherte nicht einfach an den Geraden aus, um dann die Kurven weiträumig außen zu nehmen. Nein, im Gegenteil, er parkte sich so weit außen wie hundlich möglich, und blieb dort das gesamte Rennen. Da er dabei jede Menge Raum an seine Gegner abgab, hatte er ziemlich Schwierigkeiten, diesen Vorsprung in einem 550 Yard Rennen wieder einzuholen.
Zwar war er mit außergewöhnlicher Schnelligkeit und Kondition gesegnet, aber er hatte einfach nicht genug Zeit aufzuholen, um die guten Hunde zu schlagen, wegen seiner bizarren, extremen Fixierung auf die Außenbahn.
Weder Training noch Gebete, Zauberei und Hexenwerk noch Versuche ihm gut zuzureden, konnten das ändern. Also entschied ich, das zukünftig sein Erfolg einfacher durch einen Wechsel zu längeren Distanzen gesichert werden konnte.
Obwohl dies eine weitere Kurve bedeutete, in der er unvermeidlich mehr Raum abgeben würde, hatte ich keine Zweifel, daß er leicht die Marathon Distanz von 770 Yard laufen konnte.
Der Plan war ihn einige Rennen auf 660 Yard laufen zu lassen, um zu sehen wie er damit zurecht kam und dann auf die lange Distanz zu gehen. Nun muß man den Rennsekretär vom Wechsel eines Greyhounds von einer Distanz auf die andere in Kenntnis setzen und es gibt ein Standardformular, daß man ausfüllen muß, sodaß der Hnd für die neue, bevorzugte Distanz eingesetzt wird.
Ich tat das und arbeitete mit Lamont, um ihn für ein neues Abenteuer im geübten-Raum-aufgeben vorzubereiten. Normalerweise verliert der Hund keinen Renntag, sondern wird oft sogar früher eingesetzt, wenn man von einer kurzen Distanz auf eine längere wechselt ( es sind immer weniger Hunde für die langen Distanzen gemeldet als für den üblichen 550 Yard Sprint, die Rotation ist also schneller).
Aus irgendeinem Grund wurde Lamont jedoch garnicht eingesetzt. Ich wartete 5 Tage bevor ich mich entschied, beim Rennsekretär nachzufragen, was das Problem sei. Aber das mußte ich garnicht. An jenem Abend, nach dem Wiegen der Nachtläufer war eine Nachricht vom Rennsekretär in meinem Postfach im Rennbüro.

Die Nachricht lautete: “Kein Hund namens Lamont auf der Rennliste.” Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Gedankenlos hatte ich den Hund mit seinem Rufnamen eingetragen! Lamont war nicht Lamont, nicht für die Öffentlickeit oder dem Rennsekretär. Sein offizieller Renname war - ironisch genug - Beyond Recall (Nicht Abrufbar) copyright, 2017
Dennis McKeon 2017

Übersetzt von Bettty Mueritz fürs Greyhound Forum.
Übersetzungsfreigabe des Originalautors liegt vor

Diskussionen bitte hier:
http://info-hz.de/greyhound/viewtopic.php?f=189&t=9791
What’s In A Name?

We often hear from new adopters of retired greyhounds, that the greyhound they have adopted doesn’t respond to its “call name”. A call name is the name that the trainers and the assistants use when training, handling and addressing an individual greyhound.

Many times, the greyhound’s call name bears no resemblance to the dog’s registered, official, racing name, but sometimes it is a derivation or abbreviation of that name. Nevertheless, it is to both the greyhounds’ and their adopters’ benefit, if the call name is known. Sometimes, the greyhound’s call name is lost in the transition from track, to adoption kennel, to adopter, however.

Irrespective of all that, given that the newly adopted greyhound is about to go through (what for some of them is) a cataclysmic change of venue and lifestyle, it can be of some, small comfort to them, to hear their familiar name spoken and used by these complete strangers--who will soon become the focus of their new lives. There are many challenging adjustments ahead for the newly re-homed greyhound, and having to learn to respond to an unfamiliar name, can only serve to complicate making those adjustments.

Now there are some greyhounds who may choose not to respond to a strange voice, or to a person with whom they aren’t familiar, or with whom they aren’t yet entirely comfortable. This should not be interpreted by the new adopter as a personal rejection. It’s just that some greyhounds can be almost cat-like in their aloofness, or their reaction to new people within their sphere and environment. That aloofness can be amplified by their shocking discovery that their environment is now entirely unfamiliar, full of strange, and often, mysterious or intimidating sights, sounds and objects. Their call name may be the only familiar thing they have to hold onto, at that stage of the game.

Back in the day, when I was plying the trade, most of the time greyhounds would arrive at the racing kennel with their call name taped or otherwise written on their collars. Since it was a racing commission rule that the greyhound’s official racing name could not be in any way affixed to their crate (so that no stranger could tamper with them in order to affect a dog’s performance), the call name was usually printed on a piece of masking tape, and then affixed to the dog’s crate.

The popular misconception among some adopters, is to infer that in cases where the greyhound is unresponsive to what they were told was its call name, that he or she must not have actually had one. While I suppose that it might the case in very isolated instances, I can assure you, that in my experience, they all had familiar names. It would be virtually impossible for any trainer to maintain order and efficiency in his/her kennel, if the individual greyhounds in their care, were not responsive to their trainer’s call or commands.

Looking back on it all now, there are times when I can’t recall the racing name of a greyhound I may have handled, but I can almost always remember their call names. That’s how we knew them.

For example, there is the curious case of one red-brindle, 76 pounder, called Lamont. He had the most vexing habit of racing on the outermost part of the track, right next to the grass apron---all the way around. He didn’t simply veer wide on the straightaways, and then drop down to the rail to shotgun the turns. Au contraire—he parked himself as wide as was canine-ly possible, and stayed there, for the entire race.

Because he was giving up gobs of ground to his rivals, he had some difficulty recovering that ground in a 550 yard race. And while he was gifted with otherworldly speed and stamina, he just couldn’t get up in time to beat good dogs, given his bizarre, extreme fixation on the outer lane of the racetrack. No amount of training, high, holy novenas, sorcery, witchcraft, or even trying to reason with him, was about to change that.

So I decided that his future success would probably be more easily secured with a change in distance--to longer distance. Even though that would present him with another, additional turn, on which he would inevitably give away even more ground, there was no doubt in my mind that he would easily stay for 770 yards (marathon distance), eventually. The plan was to give him a few races at 660 yards, see how he handled that, and then, go onto the longer, marathon distance.

Now, you have to let the racing secretary know when you wish to change a greyhound from one distance to another, and there was a standard form to fill out, so that he could draw him into a race at the distance you had indicated you preferred. I did that, and went to work on Lamont, getting him ready for yet a new adventure in practiced ground-losing.

Normally, the dog will not miss a day in rotation, and might even draw in to race a day earlier, when you switch from shorter to longer distance (there are always fewer greyhounds entered for distances longer than the standard, 550 yard “sprint”, so the turnaround can be faster). For some reason, Lamont didn’t draw in at all. I guess I waited about 5 days before I decided I had better inquire of the racing secretary, just what was the problem.

But I didn’t have to. That evening, after weighing in the night’s racers, in my message box in the racing office, was a note, from the racing secretary himself. It read simply:

“No dog named Lamont on roster”.

I was god-smacked. I had, mindlessly, entered the dog by his call name!

Lamont wasn’t Lamont, to the public or to the racing secretary. His official racing name was---ironically enough---Beyond Recall.
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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