Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

häufig diagnostiziert - aber immer richtig?
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Greyhound-Forum
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Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

Beitrag von Greyhound-Forum »

Hi!!

Ich hab mal eine Frage an die medizinische bewanderten User!

Ich krieg immer wieder Nachfragen von Personen, die von ihrem Tierarzt Schilddrüsentabletten aufgedrängt bekommen, Hilferufe.
Sie möchten, das ich mir die Blutwerte anschaue, ob sie einen Windhund mit Schilddrüsen Probleme haben.

Nun - leider bin ich zwar mit einem SDU Hund gesegnet, aber die Interpretation der Blutwerte kann ich wirklich nicht.

Wäre es möglich, das wir hier einen kleinen Bereich aufbauen, wo Blutwerte mit allgemein Befinden des Hundes, Bilder und Verhalten einstellen können, und hier User ein wenig Hilfe bekommen?

Mir wäre das sehr wichtig, weil leider immer und immer wieder Windhund SDU diagnostiziert bekommen, die gar keine SDU haben.

Bitte gebt mir kurz Bescheid!

Gern kann die "Beratung" auch per PM erfolgen, nachdem ich die Werte eingestellt habe!
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
Gelöschter Benutzer 59

Re: Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

Beitrag von Gelöschter Benutzer 59 »

Wäre ich auch interessiert - Toby hat auch SDU und Sancho angeblich auch - das sehe ich abernicht so an Hand der Werte,
allerdings kann ich das auch nicht wirklich beurteilen weilmir die Erfahrung fehlt - was ist zu niedrig was richtig beim Greys bzw auch im Bezug auf das Verhalten....

Werde morgen mal unserer Werte raus suchen und die hier einstellen.
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Galgo-Podenco
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Re: Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

Beitrag von Galgo-Podenco »

Mit führend in der Thematik Schilddrüse (übrigens auch bei Windhunden!) und fachlich top sind Udo Gansloßer und Sophie Strodtbeck mit ihrer Plattform Einzelfelle.de. Sie stellen teilweise auch ganz anders ein als andere TAs.
Man kann sie unter www.einzelfelle.de kontaktieren und bekommt eine persönliches Beratung/Gespräch. Sie arbeiten auch mit dem behandelnden TAs zusammen! Kann ich nur empfehlen.
Liebe Grüße

Kathrin,Ginger, Raoul, Blanca, Santos & Elmar
& Sidney im Herzen


http://www.hounds-die-hundeschule.de

http://www.spanische-wind-und-jagdhunde.de
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Hölzern
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Re: Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

Beitrag von Hölzern »

Interessieren würde es mich auch, nur habe ich so gut wie keine Ahnung.
Aber eine Zusatzfrage: ist bei Windhunden eigentlich auch ma eine ÜBERfunktion beschrieben oder immer nur die Unterfunktion??
Habe ersteres mal gegoogelt und bin ordentlich erschrocken! Und da gibts sicherlich noch weniger "Berichte" als für die Unterfunktion.Also, wenn es hier mit reinpaßt und jemand etwas weiß wäre ich auch hier für Infos sehr dankbar.
Katharina mit Nobèl in den Sternen und Enno und April hier bei mir


Glück kann man nicht kaufen, aber Liebe kann man schenken.
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Greyhound-Forum
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Re: Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

Beitrag von Greyhound-Forum »

#so viel ich weiß ist eine Überfunktion bei Hunden so gut wie nie diagnostiziert.
Ich hab auch irgendwo mal was drüber gefunden gehabt, warum dies so ist ... ohweh wenn ich jetzt nur wüsste, wo das war :?
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Michaela
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Re: Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

Beitrag von Greyhound-Forum »

Galgo-Podenco hat geschrieben:Mit führend in der Thematik Schilddrüse (übrigens auch bei Windhunden!) und fachlich top sind Udo Gansloßer und Sophie Strodtbeck mit ihrer Plattform Einzelfelle.de. Sie stellen teilweise auch ganz anders ein als andere TAs.
Man kann sie unter http://www.einzelfelle.de kontaktieren und bekommt eine persönliches Beratung/Gespräch. Sie arbeiten auch mit dem behandelnden TAs zusammen! Kann ich nur empfehlen.
"danke5" super - vielen Dank für den Tipp!
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Michaela
True Type
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Re: Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

Beitrag von True Type »

Ich würde Euch das gerne mal zusammenfassen, brauche aber etwas Zeit dazu und möchte das dann auch noch mal mit meinem Chef durchsprechen - der ist aber noch in Urlaub.
Da kommen nämlich soooo viele Faktoren dazu, die da rein spielen:
zuerst mal: beim Hund reden wir nahezu ausschließlich von einer UNTERfunkion, der sog. Hypothyreose.
Dazu gehört dann nach dem T4-Wert immer auch der TSH-Wert der sofort nachgefordert werden sollte, wenn der T4 nicht da liegt wo er sein soll.
Dazu braucht der TA auch einfach ein gewisses Maß an Erfahrung: wie alt, welche Leistung, welche Rasse, Allgemeinbefinden, Aussehen,... des Hundes?
Zudem sind nicht alle Wert von den versch. Laboren sofort vergleichbar, auch wenn sie die selben Einheiten angeben. Dazu gehören also auch immer die Normwerte, die das Labor jeweils daneben angibt.
Zudem gibt es noch die Möglichkeit der Ultraschalluntersuchung die oft nicht erwähnt wird, da wird die SD ausgemessen und anhand einer Tabelle ausgewertet.
Denn das ist die verbreitetste Ursache der Hypothyreose: nach einer schleichenden Entzündung baut sich das Gewebe langsam ab.
Die zweite Ursache ist autoimmuner Natur und recht selten, da ergibt sich aber meist auch ein anderes Erscheinungsbild.
Zum Abschluß: es gibt mit Sicherheit WEIT weniger SDUs als "diagnostiziert" werden.... Macht´s aich net narrisch! "winke"
Liebe Grüße
Claudia
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Re: Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

Beitrag von Greyhound-Forum »

Ich kann ja von meinen beiden Hunden berichten.
Gitano, der zeitlebens unheimlich aggressiv war und ständig Stress mit anderen Hunden angefangen hat, wegen Nichtigkeiten, auch im eigenen Rudeln. Aber äußerlich gar keine Anzeichen einer SDU hatte.
Und Troy, der äußerlich und auch vom Verhalten her ein klassischer SDU Hund war. Fellverlust, träge, oft unnötig gestresst, gepuscht, nahm schnell zu etc.pp.

Ich habe ständig nach Symptomen von Troy gegeoogelt und dabei total übersehen, dass eigentlich alles bei Gitano auf eine SDU hindeutet. Nach einer riesen Eskalation am 1.Weihnachtsfeiertag, wo Gitano den Troy richtiggehend massiv angegriffen und verletzt hat, habe ich das Fortyhron von meiner alten Hündin, die auch SDU hatte (vielleicht auch nicht?) beiden Hunden gegeben.
Es war eine Bauchentscheidung.
Bei Troy und Gitano lies ich Blut nehmen, beide Hunde hatten Werte, die sehr stark auf eine SDU hindeuteten.

Während ich bei Gitano nach 14 Tagen bereits ein deutlich besseres Verhalten feststellte, tat sich bei Troy äußerlich auch viele Wochen danach nichts.

Nach vielen Monaten Irrwegen stellte sich heraus, das bei Troy absolut gar keine SDU vorlag. Bei Gitano aber, aufgrund der Verbesserung des Verhaltens die SDU durch die Medikation bestätigt wurde.
Bei Troy haben wir es wieder ohne Problem ausschleichen können.
Mit und ohne tabletten hat er sich nicht verändert.
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Chrisi3506
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Re: Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

Beitrag von Chrisi3506 »

Hi,

bei meiner 1. Galgohündin, die hatte auch Unterfunktion war es ein 3-jähriges Drama - der Wert sank und sank und sank, egal wieviel sie bekommen hat,
hab sie in den Jahren, homöopathisch unterstützt auch mit der chinesischen Medizin gearbeitet - wir (die Tierklinik und ich) sind fast verrückt geworden, wir wussten nicht mehr was wir noch tun sollten - lange hätte es nicht mehr gedauert und der Wert wäre komplett unten gewesen.

Man hat aber auch vermutet, das es eine grosse Rolle gespielt hat, das sie Tetanus hatte (was ich aber auch erst später erfahren habe)

Irgendwann haben dann die Tabletten angefangen zu wirken...

Bei meiner 2. Hündin war es genau umgekehrt, es war ein Wert, der eigentlich medizinisch gesehen zu niedrig ist, aber für einen Galgo aus Spanien ok.
Der leitende TA war gerade nicht in der Klinik und ein nicht so erfahrener TA meinte, sie muss die Tabletten unbedingt nehmen.
Mit diesen Tabletten ging mit der Zeit allerdings dann wirklich der Teufelskreis los, weil dann wirklich der Wert immer mehr und mehr sank
Chrisi war eine super lustige Hündin, die nur Blödsinn im Kopf hatte, allerdings ist mir aufgefallen, das sich mit der Zeit ihr Körper verändert hat , ihr Hals wurde immer dicker und die Vermutung ging in Richtung Cushing - nachdem damals der Test noch sehr teuer war - hat uns der TA geraten zu warten, vielleicht bessert es sich ja....
Jedenfalls kurz vor der Untersuchung ist sie mir dann bei einem tragischen Unfall gestorben - nachher dachte ich mir oft,
wer weis...was bei dem Test sonst noch alles rausgekommen wäre ...
Schöne Grüsse Petra

"Man hat nicht ein Herz nur für Tiere oder nur für Menschen
Entweder man hat ein Herz für alle oder keins"
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Re: Schilddrüsenblutwerte - Beratung - bei Windhunden

Beitrag von Greyhound-Forum »

Wir haben so viele Themen was die SD angeht, da dies hier ein eher nicht auf einen Hund bezogener Beitrag ist, sondern generell gehalten, will ich die Verlinkung hier mal einstellen:
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/12999/1/ ... _Silke.pdf

viele Seiten, aber teils ziemlich interessant/aufschlussreich
z.B.
Rasse und Körpergröße
Die T4- Parameter sind in der Regel bei großen Rassen niedriger und bei kleinen
Rassen höher (Hämmerling et al., 2009; Reimers et al., 1990), wohingegen die T3-
Werte bei mittelgroßen Hunden höher liegen als bei kleinen und großen Rassen
(Reimers et al., 1990). Für einige Rassen der Schlittenhunde sowie Windhunde
(einschließlich Greyhounds, Deerhounds und Whippets) sind niedrigere Gesamt-
T4- und fT4-Werte ohne Veränderung des TSH-Spiegels physiologisch (Ferguson,
2007; Gaughan und Bruyette, 2001; Shiel et al., 2007). Für andere Rassen existieren
derzeit noch keine Untersuchungen auf die Normalwertbereiche (Hämmerling
et al., 2009).
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Michaela
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