*Lumbalstenose beim Greyhound

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*Lumbalstenose beim Greyhound

Beitrag von Greyhound-Forum »

Lumbalstenose beim Grey

Wenn unsere GHs älter werden, fangen so einige von ihnen - vermehrt die Rüden - an, schwach, wackelig und/oder schmerzhaft in der Hinterhand zu werden.Viele von ihnen werden durch eine Lumbalstenose (LS) beeinträchtigt, eine Verrengung im letzten Stück des Rückenmarkkanals die die Nervenenden zusammen drückt.

Signale sind Hinterhandschmerzen, Lahmheit, Schwäche, "Schlurfen", überköten, Pfoten über den Boden schleifen und Muskelschwäche. Verlust der Kontrolle über Blase und Schließmuskel stellen dabei die höchste Stufe dar. GHs verlieren oft sogar den Appetit vor Schmerz und "schmelzen" regelrecht dahin.

Die Schwierigkeit, LS zu diagonstizieren, besteht aus 2 Problemen: Viele TÄe registrieren die Symtome einfach nicht. LS sieht aus wie ein neurologisches Problem, und technisch gesehen ist es das ja auch. Aber keineswegs selten und obskur. Vorsicht bei der Diagnose "Hüftdisplasie" - GH-Hüften sind im Großen und Ganzen excellent! Das zweite Problem ist, wenn Ihr GH nicht grade so "glücklich" ist, an der Wirbelsäule arthritische Veränderungen zu haben, ist die einzige Möglichkeit, LS klar darzustellen, High-Tech zu benutzen: CT, MRT, Diskographie, etc...

Es ist aber nicht nur schwierig, LS sicher zu diagnostizieren. Das andere Problem ist, daß orale Medikamente wie Rimadyl, (Etogesic), Glucosamine, Aspirin, Prednisolon etc. nicht wirklich viel ausrichten, da es eben keine Arthrose ist, eher "Ischias", ein Einklemmen der Nervenenden. Ein trauriges Problem. Die "Heilung" ist die Empfehlung einer Wirbelsäulen-OP um die eingeklemmten Nerven zu befreien. Nicht gerade etwas, was der Besitzer einem alten GH antun möchte. Viele wenn nicht die meisten werden einfach schlechter und schlechter bis eine Euthanasie notwendig wird.

Die gute Nachricht ist: es gibt einfache Abtast-Techniken die helfen, eine LS zu diagnostizieren und es ist möglich, Lidocain entlang der betroffenen Stellen zu spritzen um Erleichterung zu schaffen, wie man das da auch beim Menschen macht. Es wurde mir gezeigt von Dr. Mike Herron, einem Professor der Kleintierchirurgie der Texas A&M über 32 Jahre, GH-Besitzer und schlechthin ein "GH-Guru". Sie können das hier gerne ausschneiden und Ihrem eigenen Tierarzt zeigen.

Es ist eine einfaches Verfahren welches beim stehenden Hund angewandt wird, im Grunde nichts anderes als eine intramuskuläre Injektion entlang der Wirbelsäule. Es besteht keinerlei Gefahr, das Rückenmark zu treffen oder andere wichtige Strukturen. Im schlimmsten Fall hilft es dem Hund einfach nicht.

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Suche zuerst - auf einem Diagram - wo die lumbosakrale Verbindung liegt in Bezug zum Beckenkamm um durch Tasten mit den Daumen die richtige Stelle zu finden. Dort wird die Injektion gesetzt.
Setze alle Finger auf die ventrale Kante des Hüftkammes des betroffenen GHs. Setz den Daumen medial von jedem Beckenkamm ungefähr die Hälfte unterm Kamm. Deine Daumen sollten zwischen Beckenkamm und Wirbelkörper liegen. Versuch, die lumbosakrale Verbindung zu bewegen - kräftig drücken! Wenn es schmerzt oder der Hund gar einbricht besteht sehr wahrscheinlich eine LS.
Injiziere 10 mg Lidocain je Seite mit einer feinen Nadel, jeweils re und li der WS, dort wo mit den Daumen gedrückt wurde.
Wenn der GH keine Besserung zeigt innerhalb 48 Stunden, liegt das Problem woanders. Ansonsten wiederhole die Behandlung sobald die Wirkung abnimmt, normalerweise alle 3 - 6 Monate.
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Eine Fußnote die der Erwähnung wert ist ist die Verwendung von Tramadol bei LS. Ein Humankombinationspräparat mit narkotisierender und beruhigender Komponente. Wird ab und an bei Knochenkrebs bei Hunden - eine weitere sehr schmerzvolle Erkrankung - angewandt. Ich habe es mit gutem Resultat an 2 LS-Hunden angewandt bei denen Lidocain nicht ausreichend war. Eine GH-Dosis ist 50 g Tramadol gegen Schmerzen, 2 x täglich.

http://www.greyhealth.com/lumbosacral.html

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Bemerkung der Übersetzerin: ich habe den Artikel jetzt einfach mal wörtlich aus dem Amerikanischen übersetzt, die Anweisung über das Setzten der Injektionen absichtlich in "Medizinersprache" gelassen. In D ist die Lidocain-Injektion durchaus bekannt und wird auch angewandt.
Tramadol hingegen unterliegt in D der Betäubungsmittelverordnung und wird nur gegen dementsprechendes Rezept ausgegeben. Dies ist ein Aufwand, den nicht jeder TA bereit ist, zu treiben.
Übersetzt von C.P. Für das Greyhound Forum vielen Dank.
Übersetzungsfreigabe liegt vor
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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