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*Informationen rund ums Greyhoundherz

Beitrag von Greyhound-Forum »

Gerri hat geschrieben:Herzprobleme bei Greyhounds
von Judy Kody Paulsen, Founder, GCNM
(Auszug der Herbstausgabe 2001 von GCNM News)

Ich bin Larry P. Tilley, Dr. der Veterinärmedizin, dankbar für die Zeit und den Einsatz, die er für diesen Artikel aufgewendet hat. Dr. Tilley hat seinen Doktorgrad in Veterinärmedizin an der Iowa State Universität erlangt und sein Praxissemester und seine Fachartzausbildung in Kardiologie zwischen 1969 und 1972 am Animal Medical Center in New York City abgelegt. 1999 wurde er zum Waltham International Tierarzt des Jahres ernannt; er wurde mit dem "Redner des Jahres"-Preis der Nordamerikanischen Verterinärskonferenz von 1997 sowie dem Preis für herausragende Leistungen eines Absolventen des Animal Medical Center im Jahr 1992 ausgezeichnet. Er hat hunderte Artikel und über ein dutzend Bücher geschrieben, darunter die "Grundlagen der caninen und felinen Elektrokardiographie", das "Handbuch der caninen und felinen Kardiologie", "Selbsteinschätzung: Arrhytmien bei Kleintieren" und den "Tierärztlichen Berater in 5 Minuten" (erste und zweite Ausgabe), die auch bei Amazon erhältlich ist. Im Jahr 1989 wurde Dr. Tilley vom Verband Amerikanischer Tierkliniken zum Tierarzt des Jahres der USA ernannt und erhielt zudem 1987 den Preis für Herausragende Dienste in der Veterinärmedizin von der Tierärztlichen Gesellschaft des Staates New York. Dr. Tilley ist weltweit immer wieder als Redner im Bereich der Veterinärmedizin eingeladen worden und hat mehr als 400 Präsentationen zur Inneren Veterinärmedizin und Kardiologie gehalten.

Viele Greyhound-Adoptanten im ganzen Land sind mit beunruhigenden Nachrichten ihrer Tierärzte konfrontiert worden, in denen es um diverse Herzauffälligkeiten bei ihren Exracern ging. Alles vom "Herzgeräusch" bis hin zu einem "ernstlich vergrößerten Herzen", "kongestiver Herzinsuffizienz" und "Tachycardie oder Arrythmie" wurde als Erklärung für unterschiedliche eher vage Symptome und Befunde herangezogen, und das bei minimaler Beweislage um diese Diagnosen zu belegen. Zudem zeigen sich diese Zustände häufig nicht während der Untersuchung bei einem Veterinärkardiologen.

Laut "Pflege des Renn-Greyhounds - Ein Leitfaden für Trainer, Züchter und Tierärzte", "hat der Greyhound für seine Körpergröße ein großes Herz, verglichen mit anderen Rassen. Es wurde gezeigt, dass das zu einem Teil eine genetisch bedingte oder vererbte Eigenschaft ist, zu einem anderen Teil jedoch das Ergebnis des Trainings und der Arbeit, die ein Renn-Greyhound leistet." Dr. Larry Tilley äußert jedoch, dass ihre Herzen nicht unbedingt größer sind, sondern dass es viel mehr einige "falsche" Veränderungen aufgrund der einzigartigen Form des Brustkorbs sind, die den Anschein eines Herzens erwecken könnten, das größer als normal ist.

So wie bei jedem Athleten, menschlich und canin, je mehr Training der Körper durchmacht, desto mehr wird er konditioniert und alle Muskeln, das Herz eingeschlossen, werden ein gewisses Maß an Hypertrophie (Verdickung oder Vergrößerung) zeigen. Laut Dr. Tilley haben Greyhounds "vollkommen andere Herzwerte", insbesondere bezogen auf Ultraschall-Untersuchungen, und sind nicht vergleichbar mit anderen Rassen. Ein vergrößertes Herz, so wie es von Ultraschall-Studien definiert wurde, weist nicht immer auf eine Erkrankung des Herzens hin. Bestimmte körperliche Verfassungen, wie beispielsweise Übergewicht, natürliche Alterserscheinungen oder niedrige Schilddrüsenwerte können ein vergrößertes Herz bedingen, demnach ist eine aktue Kardiomyopathie (Herzerkrankung) wie beispielsweise kongestive Herzinsuffizienz nicht immer der Schuldige.

Ultraschalluntersuchungen des Herzens (Echokardiographie), Röntgen und Elektrokradiogramme (EKGs) sind die verlässlichsten Methoden, mit denen eine genaue Diagnose erstellt werden kann, wenn die Frage nach einer Veränderung des Herzens im Raum steht. Das unerfahrene Auge könnte fälschlicherweise ein "vergrößertes Herz" bei einem Greyhound diagnostizieren, wenn man sich nur auf das Röntgen verlässt, das wegen des schmalen Brustkorbs ein verlängertes Greyhoundherz darstellt. EKG-Ergebnisse können ungewöhnliche und irreführende große Ausschläge registrieren, die der Nähe de Herzens zur Brustwand geschuldet sind. Ein Veterinärkardiologe kann aber diese vermeintlichen Abnormitäten erkennen und ein physiologisch normales Herz von einem erkrankten oder abnormen Herzen unterscheiden

"Herzrhythmusstörungen" kommen bei Greyhounds nicht häufiger vor als bei den meisten anderen Rassen und weisen nicht zwingend auf ein Problem hin, da sie auch durch Angst und Nervosität des Greyhounds während der tierärztlichen Untersuchung ausgelöst werden können. Eine Diagnose von Arrhythmie oder Tachykardie könnte durchaus auch falsch sein, solange sie nicht durch eine Elektrokardiographie (EKG) bestätigt wurde.

Herzgeräusche scheinen bei Greyhounds in einem jüngeren Alter als bei anderen Rassen aufzutreten, sind aber auch wahrscheinlich eher gentischer Natur als ein Hinweis auf ein krankhaftes Geschehen. Als eine allgemeine Regel kann konstatiert werden, dass Greyhounds tatsächlich nicht anfälliger für Herzgeräusche sind als Hunde anderer großer Rassen. Nur etwa 10% aller Hunde großer Rassen werden ein echtes Herzgeräusch aufweisen, verglichen mit circa 85% aller Hunde kleiner Rassen. Geräusche können bei fast allen Rassen festgestellt werden, die älter als zehn Jahre sind. Wird eine Medikation erwogen, sollten Ultraschall und/oder EKG durchgeführt werden, um den Schweregrad des Herzgeräusches zu bestimmen. Nach Dr. Tilley's Meinung ist die medikamentöse Behandlung eines asymptomatischen Hundes wegen eines Herzgeräusches von geringem oder ohne jeglichen Wert. Präventive Gaben von Antibiotika sind bei Hunden mit Herzgeräuschen nicht empfehlenswert (wie beispielsweise vor Zahnbehandlungen oder vor einer Anästhesie), weil sie Infektionen nicht auf die Art und Weise aufweisen wie Menschen mit Herzgeräuschen das mitunter tun.

Laut Dr. Tilley ist die Verschreibung von Medikamenten zur Behandlung eines vergrößerten Herzens nicht angezeigt, es sei denn das Ultraschall zeigt Veränderungen und Auffälligkeiten und der Hund ist symptomatisch. Die häufigsten Symptome einer kongestiven Herzinsuffizienz oder einer anderen Art von Kardiomyopathie sind chronisches Husten bei gleichzeitger extremer Lethargie.

Die vielversprechende Seite all des oben genannten ist, dass die Tests, die notwendig sind um das Vorhandensein einer Herzerkrankung auszuschließen, überraschend billig und vollkommen nicht-invasiv sind. Narkosen sind nicht notwendig und die professionelle Meinung eines Veterinärkardiologen kann über das nächste Computerterminal eingeholt werden. Jedwede Röntgenbilder, Ultraschallergebnisse oder EKGs können über den Computer zwecks Auswertung an einen Veterinärkardiologen übermittelt werden, beispielsweise an eine Praxis wie Dr. Tilleys.

Wenn Ihr Greyhound (oder anderer Hund oder Katze) mit einer Veränderung des Herzens diagnostiziert wurde, würde Sie eine gründliche Kardio-Beurteilung wahrscheinlich sehr beruhigen. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach der Möglichkeit einer Überweisung zu einem Herzspezialisten für Tiere - Ihr Seelenfrieden ist die Zeit und die annehmbaren Kosten allemal Wert und Sie könnten sogar zukünftige Ausgaben für unnötige Herzmedikamente vermeiden. Manche Rassen haben eine Veranlagung für Herzerkrankungen, wie zum Beispiel Dobermänner und Boxer, aber die häufigste Herzerkrankung bei Greyhounds ist wohl das "Sportler-Herz", welches viel eher auf eine lange Geschichte intensiven Trainings als auf eine Erkrankung hinweist.


http://www.gcnm.org/heartnews.html
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Heart Problems in Greyhounds
by Judy Kody Paulsen, Founder, GCNM
(Excerpt from Fall 2001 issue of GCNM News)

I am grateful to Larry P. Tilley, D.V.M., for his time and enthusiasm in providing information for this article. Dr. Tilley received his D.V.M. from Iowa State University and performed his internship and residency in cardiology at the Animal Medical Center in New York City, from 1969-1972. In 1999, he was named the Waltham International Recognized Veterinarian of the Year; he was awarded the Speaker of the Year Award from the North American Veterinary Conference in 1997 and the Animal Medical Center Distinguished Alumnus Award in 1992. He has written hundreds of articles and over a dozen text books including Essentials of Canine and Feline Electrocardiography and Manual of Canine and Feline Cardiology and Self-Assessment:Small Animal Arrhythmias and, The 5 Minute Veterinary Consult (1st and 2nd Edition), which is available on Amazon.com. In 1989, Dr. Tilley was named the United States Veterinarian of the Year by the American Animal Hospital Association and also received the Outstanding Service to Veterinary Medicine Award by the New York State Veterinary Society in 1987. Dr. Tilley has been an invited speaker on veterinary medicine throughout the world, giving over 400 presentations on internal veterinary medicine and cardiology.





Many greyhound adopters across the country have been confronted with alarming news from their veterinarians concerning various heart abnormalities in their retired racers. Everything from “heart murmur” to “severely enlarged heart”, “congestive heart failure”, and “tachycardia or arrhythmia” has been offered as an explanation for various, vague symptoms and findings, with minimal evidence to support the diagnosis. And often, these conditions fail to present themselves upon evaluation by a veterinary cardiologist.

According to Care of the Racing Greyhound - A Guide for Trainers, Breeders and Veterinarians, “The greyhound has a large heart for its body size compared with other breeds. It has been shown that part of this is a genetic or inherited trait and part of it is the result of the exercise or work that a racing greyhound does.” However, Dr. Larry Tilley states that their hearts are really not necessarily any bigger, rather, there are some “false” changes because of the unique chest conformation of the greyhound that may give the appearance of a larger than normal heart.

As with any athlete, human or canine, the more exercise the body endures, the more conditioned it will become and all muscles, including the heart will exhibit some degree of hypertrophy (thickening or enlarging). According to Dr. Tilley, greyhounds have “totally different heart values”, particularly in relation to ultrasound testing, and cannot be compared to other breeds. An enlarged heart, as determined by ultrasound studies, does not always indicate disease of the heart. Certain physical conditions, such as obesity, natural aging changes or low thyroid can result in an enlarged heart, however the presence of actual cardiomyopathy (heart disease) such as congestive heart failure is not always the culprit.

Ultrasound studies of the heart (echocardiography), X-rays and electrocardiograms (ECGs) are the most reliable methods by which an accurate diagnosis can be made when there is a question of any heart abnormality. The inexperienced eye may erroneously diagnose “enlarged heart” in a greyhound if relying only on x-ray, due to the narrow chest and resulting elongated appearance of the greyhound heart. ECG results may register unusual and misleading large voltage readings due to the closeness of the heart to the chest wall, however, a veterinary cardiologist can discern these faux abnormalities and distinguish a physiologically normal heart from that of a diseased or abnormal heart.

“Irregular heartbeats” in greyhounds are not any more common than in most other breeds, and do not necessarily indicate a problem, as this may be present during a veterinary examination due to anxiety and nervousness in the greyhound. A diagnosis of arrhythmia or tachycardia may well be inaccurate unless confirmed by electrocardiography.

Heart murmurs in greyhounds appear to occur at a younger age than most breeds, however are likely to be genetic rather than indicative of pathology. As a general rule, though, greyhounds are no more likely to have heart murmurs than other large breed dogs. Only about 10% of all large breed dogs will present with a true heart murmur compared to approximately 85% of all small breed dogs. Murmurs can be detected in almost all breeds over the age of 10 years. If medication is being considered, ultrasound and/or ECG should be performed to determine the severity of the murmur . In Dr. Tilley’s opinion, medicating an asymptomatic dog for heart murmur is most likely of little or no benefit. Preventative antibiotics are not recommended in canines with heart murmurs (as in the case of pre-dental or pre-anesthesia) as they do not manifest infection the way humans with murmurs can.

In Dr. Tilley’s opinion, prescribing medication for an enlarged heart is not indicated unless the ultrasound is abnormal and the dog is symptomatic. The most common symptoms of congestive heart failure or other types of cardiomyopathy are chronic coughing accompanied by extreme lethargy.

The encouraging side of all the above is that the tests needed to rule out the presence of heart disease are surprisingly inexpensive and completely non-invasive. Anesthesia is not necessary and the expertise of a veterinary cardiologist is as close as the nearest computer terminal. Any x-ray, ultrasound or ECG can be transmitted via computer for evaluation by a veterinary cardiologist in an office such as Dr. Tilley’s.

If your greyhound (or other canine or feline) has been diagnosed with any type of heart abnormality, a thorough cardio evaluation would likely put your mind at ease. Ask your veterinarian about the possibility of a referral to a veterinary heart specialist - the peace of mind is well worth the time and reasonable fees and you may even avoid future expense in heart medication that is unnecessary. Some breeds are predisposed to heart disease, such as dobermans and boxers, but generally the greyhound’s most common heart diagnosis would more likely be “athletic heart”; indicative of a history of vigorous exercise rather than disease.
http://www.gcnm.org/heartnews.html

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Re: Informationen rund ums Greyhoundherz

Beitrag von Greyhound-Forum »

Von einem kardiovaskulären Standpunkt aus, weisen normale Greyhounds typischerweise ein 1-2/6 linksseitiges Herzgeräusch auf (abnormes Herzgeräusch, das durch einen turbulenten Blutfluss oder Verwirbelungen ausgelöst wird), das in die Karotidarterie (Herzgeräusch) ausstrahlt. Das Geräusch wird lauter, wenn der Hund aufgeregt ist und einen höheren Sympathikustonus aufweist. Das Geräusch entsteht, dass Greyhounds sehr große linke Ventrikel haben (Herzkammer, die das Blut in den Körper pumpt), die benötigt werden, um das sehr dickflüssige Blut während körperlicher Belastung durch die kontrahierenden Muskeln zu pumpen. Allerdings ist der Durchmesser des Aortenrings („Ausgangstür“ des linken Ventrikels) ähnlich groß wie bei Hunden vergleichbarer Körpergröße, was ein Geräusch auslöst, das wie eine funktionale Aortenstenose klingt, ausgelöst durch eine hohe Aortengeschwindigkeit. Der vergrößerte linke Ventrikel bei Greyhounds hat einen hohen vertebralen Herzwert zur Folge [gemeint ist ein größeres Herz] und damit einhergehenden Fehldiagnosen von Kardiomegalie [krankhaft vergrößertes Herz] bei Röntgenuntersuchungen. Greyhounds haben auch höhere Konzentrationen an Serum-Troponin I (Proteinkomplex, der in Herz- und Skelettmuskeln vorkommt) und proBNP (Herzinsuffizienzmarker) als andere Hunde; sie sind häufig im Bereich eines Hundes mit Kardiomyopathie [Erkrankung des Herzmuskels].
Auszug aus:
Dr. Guillermo Couto: Are Sighthound really dogs?
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übersetzt von Alina - dankeschön!
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