Pro und Kontra Kastration

Informationen rund Hormone und Kastration
Oval 5

Re: Pro und Kontra Kastration

Beitrag von Oval 5 »

Man muß halt ehrlich sagen:
Wer hier einen ExRacer aus dem Tierschutz hat, hat diesbezüglich fast keine Wahl - der Hund geht aus Irland oder England in aller Regel nicht unkastriert über die Grenze - da muß man schon selber sozusagen hinfahren und eine kaufen, wenn man ihn unkastriert haben möchte. Und dann ist es keiner aus dem Tierschutz sondern eben von Privat. Weil soweit mir das bekannt ist gibt es keine Orga, die unkastrierte Tiere vermittelt.
Ich hadere mit dieser Tatsache schon lange, kann aber durchaus die Argumentation der Tierschützer nachvollziehen, die sich Jahr für Jahr der Realität stellen müssen, daß sie nur einen Bruchteil der Hunde unterbringen können, die ausrangiert werden. Es ist aus deren Sicht nur logisch, sich strikt daran zu halten, die Hunde ausschließlich kastriert abzugeben um jeden zusätzlichen Wurf zu unterbinden. Die Realitäten in den verschiedenen Ländern auch innerhalb der EU wird da einfach leicht unterschätzt. Daß man mit einem fertilen Tierschutzhund nicht züchtet mag in Deutschland weitgehend selbstverständlich sein und eine vertragliche Vereinbarung in aller Regel auch Absicherung genug, in anderen Ländern wären solche Sätze das Papier nicht wert, auf dem sie stehen.
Insofern habe ich meinen Frieden damit gefunden, daß ich einen fertilen ExRacer-Greyhound fast nur vom Vorbesitzer bekommen kann.

(Edit: Tippfehler)
Zuletzt geändert von Oval 5 am Mi 9. Nov 2011, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Greyhound-Forum
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Re: Pro und Kontra Kastration

Beitrag von Greyhound-Forum »

Habe hier mal noch eine gute Seite gefunden.

http://www.homoeotherapie.de/tiergesund ... ation.html
Bild
Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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Caricia
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Re: Pro und Kontra Kastration

Beitrag von Caricia »

Grundsätzlich sehe ich das Thema Kastration eher kritisch, wie ja viele andere auch.

Dennoch haben wir uns im August dazu entschieden unsere Evita kastrieren zu lassen. Wir haben sie mit 6 Monaten bekommen, mit einem Jahr war sie zum ersten Mal läufig, danach in einem Abstand von 6 Monaten. Schnell ist uns klar geworden, dass sie sehr unter Hormonschwankungen leidet und insgesammt immer fast 4 Monate mit einem Zyklus zu kämpfen hatte. Sie wurde zum Ende hin immer sehr depressiv und zwischenzeitlich auch leicht agressiv auf Artgenossen. Sie hatte jedes Mal ganz gut Milch und war mit ihrem Zustand mehr als unzufrieden. Lange habe ich hin und her überlegt immer wenn ich mich schon fast dazu entschieden hatte, kamen wieder Zweifel.

Nun im Sommer war der Cut zwischen Depression und Lebensfreude so groß, dass wir uns zu einer Kastration entschlossen habe allerdings unter der Vorraussetzung, dass lediglich die Eileiter entfernt werden um den Eingriff so klein wie möglich zu gestalten. Den richtigen Zeitpunkt haben wir gut ausgewählt, es sollte einer sein, wo der Hormonhauhalt sehr weit unten ist und sie sowohl körperlich als auch psychisch fit ist. Zum Kastrationszeitpunkt war Evita 3 1/2 Jahre alt und hat bereits ihre 6. Läufigkeit hinter sich gebracht und machte nun auch einen sehr erwachsenen Eindruck auf uns.

Zur entwicklung nach der Kastration kann ich sagen, dass sie sehr viel lustiger geworden ist, in einer Umgebung, in der sie sich wohl fühlt. Sie öffnet sich nun so super und steht sich nicht mehr selbst im Weg um auch mal einen Spaß mitzumachen und von Herzen albern zu sein. Aber sie reagiert gleichbleibend, bzw. vielleicht auch minimal heftiger mit Angst auf fremde Hunde und möchte ihre große individualdistanz gerne respektiert haben. Auch von fremden Menschen mag sie nicht gerne angefasst werden.
Fazit, solange sie sich sicher fühlt ist sie sehr viel offener geworden, ist eine Situation unbekannt oder unheimlich hat sich ihr ohnehin schon eher ängstliches Verhalten noch etwas verstärkt.
'...Und wir waren wie ein Sturm und flogen übers Land...' (Cultus Ferox - Wolfsbalade)

Madeleine mit Kiki, Evita, Ernie und Kido im Herzen
Rumford
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Re: Pro und Kontra Kastration

Beitrag von Rumford »

ich gehe mal davon aus, daß Ihr die Eierstöcke entfernen lassen habt, nicht nur die Eileiter...
Rumford Greyhounds
http://www.houndstation.de
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Caricia
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Re: Pro und Kontra Kastration

Beitrag von Caricia »

Rumford hat geschrieben:ich gehe mal davon aus, daß Ihr die Eierstöcke entfernen lassen habt, nicht nur die Eileiter...
Äh ja, natürlich "conf45"
'...Und wir waren wie ein Sturm und flogen übers Land...' (Cultus Ferox - Wolfsbalade)

Madeleine mit Kiki, Evita, Ernie und Kido im Herzen
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Anne Sasson
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Re: Pro und Kontra Kastration

Beitrag von Anne Sasson »

Kürzlich erschienen:

http://www.amazon.de/Kastration-Verhalt ... 3275018205

Vorträge von ihm bislang immer sehr informativ und aufschlussreich.
filou007de
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Re: Pro und Kontra Kastration

Beitrag von filou007de »

http://www.naiaonline.org/pdfs/longterm ... indogs.pdf

Long-Term Health Risks and Benefits Associated with Spay / Neuter in Dogs
Laura J. Sanborn, M.S.
May 14, 2007
longtermhealtheffectsofspayneuterindogs.pdf
(94.17 KiB) 182-mal heruntergeladen
Liebe Grüße

Annette und die Chaostruppe


„Was immer du tust oder unterlässt hat Folgen“
Julchen
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Re: Pro und Kontra Kastration

Beitrag von Julchen »

Interessantes Thema....ich habe auch beide kastriert bekommen und mir darüber am Anfang gar keine Gedanken gemacht.

Gesundheitlich haben beide damit kein Problem, von Verhalten her hätte ich den Rüden gerne intakt kennengelernt (er ist sehr unsicher). Als ich unsere Problemchen mal bei einem Bloch/Gansloßer-Vortrag beschrieb, meinten beide sofort, den hätte man nicht kastrieren dürfen. Naja, leider zu spät.

Ich fände bei sportlichen Wettbewerben eine Klasse für kastrierte Hunde gut, gehe aber selbst nicht zu sowas hin (bzw. nicht als Teilnehmer).

Den nächsten Hunde würde ich gerne intakt übernehmen und dann selbst entscheiden, aber wie Oval schon schrieb, ist das bei TS-Hunden eher unwahrscheinlich.
Liebe Grüße,
Julia & Co
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sarah
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Registriert: Mi 30. Nov 2011, 07:48

Re: Pro und Kontra Kastration

Beitrag von sarah »

Meine Rüden waren nicht kastriert und die Hündin mußten wir aus gesundheitlichen Gründen kastrieren lassen. Sarah litt im Alter dann an Inkontinenz. :-(

Mein Whippetrüde war bereits kastriert als ich ihn übernommen habe und die Hündin haben wir nach der ersten Hitze kastrieren lassen, weil es für sie einfach die bessere Entscheidung war. Seitdem lebt sie ein normales und glückliches Hundeleben.

Ich persönlich bin kein Freund von Kastrationen, wenn es aber im Einzelfall nötig ist, dann ist das halt so.

In diesem Jahr zieht ja Nikki hier ein. Die Maus ist nicht kastriert und das soll auch so bleiben. ;-)
LG,

Katy
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