Kastration kann die Gesundheit gefährden

Informationen rund Hormone und Kastration
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lonja
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von lonja »

greycie hat geschrieben: Bei Pearl ist es so dass sie meist schläft. Irgendwann seh ich sie in der pfütze liegen. Manchmal ist sie aber auch wach und ich bemerke es weil sie es versucht aufzuschlecken. Also es tropft, aber konstant...
Ja so ist es bei Ally auch, schlecken tut sie häufig und wenn ich nachschau seh ich den Urin oder ich seh beim aufstehen dass die halbe Gesässbacke nass ist und/oder auf der Decke bleibt ein grösser nasser Fleck und ich hab es auch schon raustropfen sehen (immer im liegen). Das aber inzwischen eben nicht nur ab und zu sondern mehrmals täglich (ohne Medis) bis so gut wie immer kaum liegt sie.
Grüsse
Lonja mit Ally
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lonja
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von lonja »

Hier noch ein Link zur Inkontinenz;

http://www.svk-asmpa.ch/hund/harninh/index.html

Da steht;
dass 30% der Hündinnen über 20kg inkontinent werden nach der Kastration. (30%!).
Wenn jünger (vor der ersten Läufigkeit) etwas anders; "Diese frühkastrierten Tiere werden also weniger häufig inkontinent, aber falls sie es doch werden, verlieren sie den Urin meistens mehrmals täglich und - im Gegensatz zu den Spätkastrierten - sowohl im Schlaf- als auch im Wachzustand. Bei den spätkastrierten Hündinnen tritt das Problem häufig mal stärker, mal schwächer auf."
Und steht auch, dass die Art der Operation keine Rolle spielt. "Bei jungen Hündinnen werden bei der Kastration in der Regel nur die beiden Eierstöcke entfernt, während die Gebärmutter in der Bauchhöhle belassen wird. Ist die Hündin schon etwas älter, hat sie schon geboren, wurden Spritzen zur Verschiebung der Läufigkeiten durchgeführt oder ist die Gebärmutter entzündet und mit Eiter angefüllt, so werden die beiden Eierstöcke mit der ganzen Gebärmutter entfernt.
Zwischen diesen beiden Operationsarten gibt es keinen Unterschied bezüglich dem Risiko für Harnträufeln. Die Art der Kastration spielt also keine Rolle. Auch die Tierärztin oder der Tierarzt haben durch ihre Operationstechnik keinen Einfluss auf das Inkontinenzrisiko."
Und auch; die Inkontinenz tritt nicht (oder vielleicht selten?) direkt nach der Kastration auf sondern manchmal erst Jahre später. Ich schätze bei Ally waren es etwa 6-8 Monate (ausser sie wäre VOR ihrem Renntraining kastriert worden aber ich glaube das machen sie nicht oder?)
Grüsse
Lonja mit Ally
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taikoussou
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von taikoussou »

Maru wieder ;) Ich liebe Deine detaillierten und fundierten Ausführungen! Danke dafür.
Es grüßen herzlich

Gudrun und die Azis Yeki & Ventoso
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Lara
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von Lara »

Ich glaube, es werden sehr viel mehr Hündinnnen nach Kastrationen unsauber als man so denkt. Es spricht halt auch nicht jeder (gern) darüber.
Mit meinen Galgodamen hatte ich bisher Glück, ist nichts passiert.
Leider ist ja die Doberfrau von meinem Freund auch inkontinent. Sie wurde (leider) schon mit einem guten Jahr kastriert und es dauerte wohl auch nicht lange bis es losging. Da sie auch auf den Couchen, Sesseln schläft (und auch mal im Bett) ist eine Behandlung zwingend.
Sie bekam jetzt jahrelang Caniphedrin. Ich hab sie dann auf Incurin umgestellt, aber da wurde sie "läufig". Ging gar nicht.
Also kriegt sie jetzt halt wieder das Caniphedrin, bis zum Lebensende.

Meine Meinung, Kastration nur aus medizinischen Gründen. Ansonsten könnte man doch sterilisieren?

Die Hunde meiner Zukunft werden nicht kastriert. Entweder sind die vom Züchter oder vom TS, der eben auch unkastrierte Tiere abgibt.
Mein Plan sind dann zwei gleichgeschlechtliche Tiere... Man wird sehen... :lol:

Ich lebte bisher mit zwei unkastrierten Damen zusammen, dem Dackelchen meiner Kindheit und der Greydame Galina. Probleme hatten bzw. haben sie nicht.
Man muss halt während der Läufigkeit ein bißchen mit den Höschen hantieren und hinterher sein, aber das ist doch Gewohnheitssache. Rüden markieren dafür ohne Ende (egal ob kastriert oder nicht). Hat halt alles Vor- und Nachteile 8-)
Viele Grüsse
von Tina und der wilden Horde "herz"

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Die Seele eines Windhundes will laufen.
(altes Sprichwort)
Maru
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von Maru »

Lara hat geschrieben: Ansonsten könnte man doch sterilisieren?
Was ich ganz interessant finde, aber womit ich keine persönlichen Erfahrungen hab ist, bei der Hündin einen Eierstock drin zu lassen, aber sonst alles raus. Dann hat sie die Hormone (wird auch noch läufig, allerdings ohne blutiges Sekret, denn das kommt ja aus dem Uterus... aber riecht interessant, verhält sich entsprechend und würde sich auch decken lassen), aber kann keine Gebärmutterentzündung mehr kriegen und natürlich auch nicht mehr tragend werden. Ein großer Nachteil der Sterilisation bei der Hündin ist sonst nämlich für mich, dass die Hündin einmal durch eine Vollnarkose muss und man dann trotzdem das Pyo-Risiko noch hat und sie auch noch z.B. Eierstockszysten oä bekommen kann, so dass später vielleicht doch ne Kastration aus medizinischen Gründen nötig wird.

Der Nachteil an diesem Verfahren ist, dass es schwieriger ist, den einen Eierstock rauszuholen (weil man ihn erstmal finden muss) falls die Hündin später mal aus medizinischer Indikation "komplett" kastriert werden soll, z.B. bei Diabetes mellitus.
Liebe Grüße von Janica mit Lawrence (unvergessen), Robin, DeeDee und Janaah.
LobitoAzul
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von LobitoAzul »

Ich finde es sehr gut, dass du das mal ansprichst, ich hatte nämlich was dazu geschrieben und dann wieder gelöscht :lol: Weils eben doch noch recht ungewöhnlich ist.
Als unsere Hündin bei der Geburt eine Uterusruptur erlitt, haben wir uns natürlich auch für die Kastration entschieden, alles andere wäre fahrlässig gewesen. Selbst wenn sie alles hätte nähen können, das Risiko für Infekte ist wohl doch größer und das braucht kein Mensch. Aber ich habe zwischen Welpen ausschütteln und trocknen noch die Nerven aufgebracht, meine TÄ danach zu fragen, ob man nicht wenigstens einen Eierstock belassen kann, wegen der Hormonproduktion. Sie fand das nicht gut, wenn, dann alles gleich raus und so wurde es dann gemacht :( Tat mir schon auf der Heimfahrt irrsinnig leid, lässt sich aber nicht mehr ändern.
Natürlich produzieren nicht nur die Keimdrüsen alleine Hormone, aber es ist doch so, dass sich für den Körper sehr viel ändert. Bei Bluni merkt man es ganz stark am Haarkleid, das schlechter geworden ist, ansonsten ist sie auch ein wenig rüdiger ;) Sie war davor ein richtiges Mädchen.
Viele Grüße
Sabine
Maru
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von Maru »

Ich hab bisher auch nur drüber gelesen, aber kenne keinen TA der das macht und keinen so operierten Hund.
Liebe Grüße von Janica mit Lawrence (unvergessen), Robin, DeeDee und Janaah.
LobitoAzul
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von LobitoAzul »

Kannst du dir einen Grund vorstellen? Außer den üblichen Risiken, die das Leben so mit sich bringt ;), mögliche Tumore oder Zysten am Eierstock.
Für mich ist das irgendwie genauso unlogisch wie eine komplette Kastra bei einseitigem Hodenhochstand.
Viele Grüße
Sabine
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lonja
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von lonja »

Finde ja auch SEHR verständlich (und nützlich), dass Hunde und Katzen kastriert werden können um nicht ungewollten Nachwuchs (und damit noch mehr Leid für noch mehr Tiere- und Menschen auch etc.) zu verursachen.
Generell ist das bestimmt richtig so aber es wäre doch schön, könnte man es ein bisschen differenzieren und nicht UNBEDINGT JEDEM "antun".
Denn ganz grundsätzlich muss man doch darüber nachdenken, dass man einem gesunden, und von der Natur so gedachten/gemachten Tier (Lebewesen wie wir) etwas gesundes wegnimmt was nachher fehlt (egal ob das was man entnimmt NATÜRLICH nachher nicht mehr "entarten" kann- wie ja alles was so dran ist an einem Lebewesen- was natürlich auch weiterhin entarten kann weil alles kann man ja nicht wegnehmen).
Wie das gerechtfertigt wird finde ich halt schon wichtig- und zwar GENAU für DAS einzelne Tier in DER bestimmten Situation.
Also finde sollte jeder der ein Tier hat AUSFÜHRLICH einfach darüber nachdenken (müssen!) zu was er/sie wirklich stehen kann und verantworten kann.
Also barfen "daumen" aber Hund intakt (alles dran) "down" "confused"
(ok wenn aus dem TS- ist ja nun aus bestimmten Gründen so (wäre schön es könnte da auch ein bisschen genauer angeschaut werden aber klar das sind Wunschgedanken, ist man ja froh wenn die Hunde überhaupt gerettet werden können.... aber sonst?)
Klar gibt es immer die, die ein Hund haben und das so eine andere Bedeutung hat und das Tier halt so mitkommt im Leben ohne viel Aufhebens und keine Ahnung...nicht gross die Information und Auseinandersetzungsbedürfnisse - und Möglichkeiten da sind und das wohl auch nicht händeln könnten...Aber muss man doch auch voraus denken wie es richtig wäre. Irgendwann sind die Jungen von heute die Alten von Morgen (die immernoch Hunde haben).
Grüsse
Lonja mit Ally
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LobitoAzul
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Re: Kastration kann die Gesundheit gefährden

Beitrag von LobitoAzul »

Heute gelesen, danke Madeleine ;)

http://www.bestehunde.de/massenkastrati ... chutz.html

Auch wenn es eine unbequeme Wahrheit ist: Nein, das ist kein Tierschutz.
Ich bin froh, dieses Thema seit einigen Jahren aus einem differenzierteren Blickwinkel betrachten zu können, Massenkastration im Tierschutz war auch für mich mal (fast) normal...
Viele Grüße
Sabine
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