Angekommen - die SICHERE Übergabe

Was ist in den ersten Stunden, Tagen, Wochen zu beachten?!
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Greyhound-Forum
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Angekommen - die SICHERE Übergabe

Beitrag von Greyhound-Forum »

Sichere Übergaben
Es darf nicht sein, dass Hunde aus dem Ausland bei der Übergabe entlaufen. Es darf nicht sein, dass ein Hund, der nach einem traurigen Leben und einer anstrengenden langen Autofahrt, bevor er in seinem neuen Zuhause ankommt, aus Panik davon rennt. In einer Gegend, die er nicht kennt, die Gefahren birgt, die er nie kennenlernen konnte und somit nicht einschätzen kann. In einer Gegend, in der niemand wohnt, der verantwortlich für ihn ist und ihn suchen und ihm helfen kann.
Warum passiert es dennoch immer wieder und wie kann man das mit einfachen Mitteln verhindern?
Zuerst einmal muss man sich anschauen, wie ein solcher Transport für gewöhnlich vonstattengeht. Die Hunde werden im Ausland in Boxen auf einen Transporter, meist Kleinbus, geladen. Dies kann an einem Ort sein, oder an mehreren, wenn der Fahrer die Hunde für verschiedene Organisationen einsammelt. Die Hunde tragen, wenn überhaupt, meist ein Halsband. Hintergrund hierfür ist neben den finanziellen Aspekten, dass manche Hunde ein Geschirr auf der Fahrt durchbeißen können. In Deutschland werden dann vorher festgelegte Städte angefahren, wo die Hunde durch ihre Adoptanten abgeholt werden. Oft noch weit weg vom zukünftigen Zuhause. Durch wetter- und verkehrsbedingte Probleme, verspätet sich die Ankunft der Transporte häufig. Um nicht noch weitere zeitliche Verzögerungen zu provozieren, werden die Hunde meist in der Nähe der Autobahn übergeben, so dass die Fahrt schnellstmöglich fortgesetzt werden kann. Der Transporter hält also, der Fahrer holt die entsprechenden Hunde aus ihren Boxen und übergibt sie dem jeweiligen Abholer. So wie sie sind. Im besten Falle mit einem Halsband. Man kann sich vorstellen, dass die Freude beim Adoptanten riesengroß ist, schließlich hat er sich ja den Hund ausgesucht und ewig auf seine Ankunft gewartet. Dass sich die Freude beim Hund allerdings in Grenzen hält, muss man wohl nicht weiter erklären. Nun drückt der Fahrer den Hund also dem Adoptanten in den Arm. Der Hund findet das nicht so toll, zappelt oder schnappt eventuell sogar und schwupps wird er fallen gelassen. Weg ist er. Hat der Hund es aber bis ins Auto des Adoptanten geschafft, müsste man meinen, dass alles gut ist. Mitnichten. Jetzt sitzt also der neue Freund auf der Rückbank oder im Kofferraum. Er riecht nicht gut, klar, nach der Fahrt ohne Gassigang ... Da muss man ja auf die Idee kommen, dass der arme Kerl mal raus muss. Okay, schnell auf den Rastplatz gefahren - denn auch jetzt möchte man ja so schnell wie möglich nach Hause kommen - Leine dran und Tür auf. Dann kommt es wie es kommen muss, der Hund erschreckt sich, zieht sich aus dem Halsband und ist weg. Das gilt natürlich auch für die Ankunft im neuen Heim. Nicht selten liest man, dass ein Hund, der bei der Übergabe entlaufen ist, überfahren aufgefunden wurde. Oder man hört nie wieder was von ihm. Erfolgsmeldungen sind doch eher selten.
Wie also kann man das verhindern?
In erster Linie sehen wir natürlich die Vermittler in der Pflicht. Sie müssen die Tiere mit einem Sicherheitsgeschirr ausstatten, das vor der Übergabe im geschlossenen Transporter vom Fahrer angelegt wird. Die Kosten kann man auf die Vermittlungsgebühr draufschlagen. Das Geschirr ist sowieso notwendig und ob der Adoptant es in Deutschland kauft oder gleich mitgeliefert bekommt, ist kostenmäßig egal. So können sich Vereine aber sicher sein, dass er zumindest eins hat.
Sollte den Vermittlern dies ihr Hund nicht wert sein, dann sind die Adoptanten in der Pflicht. Ja, auch wenn sie möglicherweise nicht so viel Ahnung von solchen Situationen haben. Sie sind verantwortlich für ihren zukünftigen Hund und müssen sich gefälligst vorher schlau machen. Also entweder bringen sie zur Übergabe ein Sicherheitsgeschirr mit oder eine Box, aus der der Hund erst IM neuen Zuhause rausgelassen wird. Sollte der Adoptant sich mit der Größe des Sicherheitsgeschirrs nicht sicher sein, kann er bei www.tierschutzrettetleben.de für eine geringe Gebühr welche leihen.
Eine weitere Möglichkeit, die Gefahren des Entlaufens bei der Übergabe zu minimieren, sind sichere Übergabeplätze. D.h. Übergabeplätze mit hohen, ausbruchsicheren Zäunen. Diese Plätze gibt es, ggf. muss der Fahrer einen Umweg in Kauf nehmen. Zwischenzeitlich gibt es auch Gruppen auf Facebook, auf denen sich Vereine nach solchen Plätzen erkundigen können.
Es gibt KEINEN Grund, warum diese Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten werden können. Dem Hund ist es völlig egal, wer letztendlich Schuld an seinem Tod hat. Es ist egal, ob der Adoptant beraten wurde, sich aber nicht an die Vorgaben gehalten hat. Oder ob der Adoptant nicht beraten wurde und es deshalb nicht besser wissen konnte. JEDER Hund kann sicher in seinem neuen Zuhause ankommen, wenn alle Verantwortung übernehmen und entsprechend HANDELN!
Wir bitten darum, dass endlich ein Umdenken bei den vermittelnden Organisationen oder auch den Privatvermittlern stattfindet. Manche Vereine sind hier schon absolute Vorreiter, leider sind sie immer noch in der Minderheit. (bb)
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
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