AZAWAKH - Standard, FCI N° 307, 19.09.1994 /D © imjc

Alles über den Windhund aus Mali
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Falena

AZAWAKH - Standard, FCI N° 307, 19.09.1994 /D © imjc

#1 Beitrag von Falena » Mi 13. Mai 2009, 10:31

AZAWAKH - Standard, FCI N° 307, 19.09.1994 /D © imjc


Übersetzung : Mme Michèle Schneider
Ursprungsland : Mali
Patronat : Frankreich
Originalstandard - Datum : (1981/24.01.94) 22.08.94
Verwendung : Jagd auf sicht. Die Nomaden sehen in ihm zudem Prunktier und Gefährten
FCI - Einteilung : Gruppe 10 : Windhunde
Sektion 3 : kurzhaarige Windhunde ohne Arbeitsprüfung
kynologische Einteilung : orientalische Windhunde mit Hängeohren


Kurzer geschichtlicher Abriß
Es handelt sich hier um einen afrikanischen Windhund afroasiatischen Modells, der in Europa gegen
1970 erschien. Er stammt aus dem Becken des mittleren Niger, unter anderem aus dem Tal des Azawakh
(WadiAzauakh) und ist seit Hunderten von Jahren der Begleiter von Nomaden der Süd - Sahara.

Allgemeine Erscheinung
Besonders hochläufig und elegant, vermittelt der Azawakh - Windhund insgesamt den Eindruck hohen
Adels. Knochengerüst und Muskulatur bleiben unter dünnem und trockenem Bindegewebe sichtbar.
Dieser Windhund ist hochläufig und sein Körper läßt sich von einem hochgestellten Rechteck umschrei -
ben.

Wichtigste Körperproportionen
Körperlänge : Widerristhöhe 9 : 10, kann bei Hündinnen leicht überschritten werden.
Brusttiefe : Widerristhöhe 4 : 10 (ca.)
Fanglänge : Kopflänge 1 : 2
Schädelbreite : Kopflänge 4 : 10

Verhalten und Wesen
Lebhaft, aufmerksam, distanziert, Fremden gegenüber ist er reserviert, manchmal sogar unnahbar, kann
aber zu Leuten, die er anzunehmen geruht, sanft und liebevoll sein.

Kopf
Lang, fein, trocken, ziseliert, ziemlich schmal, dabei ohne Übermaß

Schädelregion : Der Schädel ist nahezu flach, eher länglich. Die Schädelbreite muß deutlich weniger als
die halbe Kopflänge betragen. Die obere Begrenzungslinien von Schädel und Fang verlaufen oft nach
vorne leicht divergent. Augenbrauenbögen und Stirnfurche sind wenig ausgeprägt, der Hinterhauptkamm
tritt deutlich hervor, der Hinterhaupthöcker ist aus ausgeprägt, der Stop ist sehr wenig ausgeprägt !

Gesichtsregion :
Nase : Nasenlöcher gut geöffnet, Nasenschwamm schwarz oder braun
Fang : lang, gerade, nach vorne ohne Übertreibung sich verjüngend
Kiefer : lang und kräftig
Wangen : flach
Gebiß : Scherengebiß
Augen : mandelförmig; ziemlich groß. Ihre Farbe ist dunkel oder bernsteinfarbig, die Lider sind
pigmentiert.
Ohren : ziemlich hoch angesetzt. Sie sind dünn, immer herabhängend und flach, mit ziemlich breiter
Basis am Schädel anliegend und niemals ein Rosenohr. Sie haben die Form eines Dreiecks mit
leicht abgerundeter Spitze. Ihre Basis richtet sich bei Aufmerksamkeit auf.
Hals : gut abgesetzt, lang dünn (meint : schlank !) und muskulös, leicht gebogen. Die Haut ist dünn
und bildet keine Wamme.

Rumpf
Obere Linie : Nahezu gerade verlaufend, horizontal oder zur Hüfte hin leicht ansteigend.
Widerrist : Gut hervortretend
Lende : Kurz, trocken und oft leicht gewölbt
Hüfthöcker : Deutlich hervortretend und stets auf gleicher Höhe mit dem Widerrist oder höher lie -
gend.
Kruppe : Schräg, aber nicht zu stark abfallend
Vorbrust : Nicht sehr breit
Brust : Von gut entwickelter Länge, tief, jedoch nie bis zu den Ellbogen hinabreichend. sie ist nicht sehr breit, muß aber für das Herz genügend Volumen bieten, deshalb darf sich der Brustkorb gegen das Sternum hin nicht plötzlich verengen.
Rippen : Lang, sichtbar, leicht und regelmäßig bis zum Brustbein hin gerundet.
Untere Linie : Der Brustkorb ist betont und geht ohne Unterbrechung in den bis sehr hoch unter die Lendenwölbung hochgezogenen Bauch über.
Rute : Tief angesetzt, lang, dünn, trocken und schlank auslaufend. Sie ist von gleichem Haar
wie der Körper bedeckt und trägt an der Spitze einen weißen Pinsel. Sie ist herabhängend mit leicht aufgebogener Spitze; in Erregung kann sie über der Horizontalen getragen werden.

Gliedmassen :
Vorne : Gesamtansicht : lang, dünn, fast völlig senkrecht gestellt
Stellung : absolut gerade und senkrecht
Schultern : lang, trocken bemuskelt und im Profil betrachtet wenig schräg gestellt. Der Winkel Schulterblatt/Oberarmknochen ist sehr offen, ca 130 °
Pfoten : von rundlicher Form mit dünnen, engstehenden Zehen, die Ballen sind pigmentiert. Auf
weichem Boden, besonders auf Sand oder Schnee, kann der Azawakh die Zehen spreizen und sinkt dadurch weniger ein !
Hinten : Gesamtansicht : lang und trocken
Stellung : absolut gerade und senkrecht
Oberschenkel: lang mit hervortretender, trockener Bemuskelung. Der Winkel Hüftbein/Oberschenkel ist sehr offen, ca 130 °.
Kniegelenk : der Winkel Oberschenkelknochen/Schienbein ist sehr offen, ca 145 °.
Mittelfuß : Fußwurzel und Hintermittelfuß sind gerade und trocken, ohne Afterkrallen
Pfoten : von rundlicher Form, die Ballen sind pigmentiert.
Gangart : Immer sehr geschmeidig, vor allem im Trab und Schritt mit hoher Aktion der Läufe. *
Sprunghafter Galopp. Der Azawakh vermittelt sehr den Eindruck von Leichtigkeit und Elastizität. Der Bewegung kommt bei dieser Rasse essentieller Bedeutung bei.

* Es gibt aber auch Richter, die den üblichen kraftvollen Trab knapp über dem Boden vorziehen, da der Azawakh keinesfalls ein Windspielgangwerk haben soll !


Haarkleid
Haut : dünn und am gesamten Körper straff anliegend
Haar : kurz, dünn, am Bauch bis zur Haarlosigkeit reduziert
Farben : Fauve, die Scheckung ist auf die Gliedmaßen beschränkt. Alle Farbnuancen von hellen
Sandfarben bis zum dunklen fauve ** sind zulässig. Der Kopf kann eine schwarze Maske
eigen oder auch nicht und die Blesse zeigt sich sehr unregelmäßig. Zur Farbausstattung
gehört ein weißer Brustfleck und ein weißer Pinsel an der Rutenspitze. Alle vier Gliedmaßen müssen weiße Stiefel aufweisen, zumindest müssen an den Pfoten Spuren von weiß vorhanden sein. Schwarze Stromung ist zugelassen.

** korrekt : vom hellsten Sandfarben bis zum dunkelsten Rot- oder Braunton ist jede
Farbe zulässig, genauso grizzle in allen Farbschattierungen. Genauso kommen immer
wieder mehr oder weniger schwarze Stichelhaare vor, die ebenfalls korrekt sind.
à Weiters ist es den Richtern freigestellt, Schecken (wenn ansonsten anatomisch
perfekt) von der Disqualifikation bis zum Siegertitel alles zu geben.

Größe und Gewicht
Widerristhöhe: Rüden zwischen 64 und 74 cm
Hündinnen zwischen 60 und 70 cm

Gewicht : Rüden zwischen 20 und 25 kg
Hündinnen zwischen 15 und 20 kg

Sonstiges
Rüden müssen 2 offensichtlich normal entwickelte, völlig ins Scrotum abgestiegene Hoden aufweisen.

Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muß als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung
in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte:
* allgemeine Erscheinung zu schwer,
* Körper zu lang,
* Schädel zu breit,
* betonterStop,
* Hüfthöcker deutlich tiefer liegend als der Widerrist,
* starke Depigmentierung

Ausschließende Fehler
* Mangel an Typ, insbesondere wenn dies auf eine jüngst erfolgte Kreuzung mit einer anderen Rasse
hinweist.
* Abweichung in der Größen um mehr als 3 cm von der Standardnorm.
* Nicht unfallbedingte starke anatomische Missbildungen.
* Nicht erworbene, zur Invalidität führende Anomalie.
* Jeder erkennbare erhebliche Mangel.
* Rippe, die im unteren Brustbein nach innen gewölbt sind, sodaß die Brust das Aussehen eines "Geigenkastens" annimmt.
* Vor- oder Rückbiß.
* Drahthaar oder halblanges Haar, nicht standardgerechtes Haarkleid.
* Fehlen von irgendwelchen weißen Abzeichen an einem oder mehreren Gliedmaßen.
* Helles Auge, sog. Raubvogelauge.
* Panisch - ängstliches oder bis zum Angriff aggressives Wesen.
* Hodenanomalien.

Quelle: http://www.fci.be/

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