Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

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greycie
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Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

#1 Beitrag von greycie » Fr 27. Dez 2019, 10:05

Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo? Diese Frage ist die erste, die sich ein Interessent stellen sollte.
Wenn aus deiner Antwort vor allem Mitleid spricht, sage ich dir, dies ist kein guter Wegweiser bei der Wahl des passenden Hundes.

Ein Galgo ist als aller erstes auch "nur" eine Hunderasse.
Aber wie fast jede Hunderasse hat auch der "eigentliche" Galgo Espanol einen Ursprung und vor allem einen Verwendungszweck.
Kurz und knapp.
Der Galgo Espanol ist ein Jagdhund oder um genau zu sein, ein Sighthound.
Der Jagdtrieb ist genetisch bedingt und der Galgo muss die Jagd nicht ernst erlernen. Der Standart jagt also lediglich mit den Augen, heißt, der Hund geht nicht auf Spur.
Natürlich gibt es auch hier immer Ausnahmen.
Die meisten Ausnahmen findet man hier aber im Bereich der TS-Galgos.
Diese sind i.d.R aber auch keine reinrassigen Tiere, sondern oftmals Galgo/Grey Mischlinge oder Galgo/Podi (Solitärjäger).
Es gab
/gibt auch andere Kombinationen.

Der Galgo kann eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 60/70 km/h erreichen und das bereits nach einigen Sekunden.
Diese kann er aber nur wenige Minuten halten.
Auf gut deutsch
Er kann in kurzer Zeit eine große Strecke zurücklegen.
In Spanien, wo der Galgo herkommt, ist dies in einigen Regionen und Ortschaften kein Problem.
Alleine die Besiedlung ist deutlich geringer und es gibt Strecken, wo ein Galgo gefahrlos mehrere Kilometer zurücklegen kann.
Anders ist das oft in Deutschland.
Es bringt im Ernstfall nicht viel, wenn die nächste Straße "ja 1-2km entfernt war".

Zum Thema Angsthund möchte ich heute lediglich kurz erwähnen, das der Großteil derer, die als solche betitelt werden, keine sind.

Der Galgo an sich soll freundlich, aber reserviert gegenüber Fremden sein.
Deshalb bezeichnen viele Windhunde auch als "arrogant".
Eine leicht eingeklemmte Rute ist bei einem Galgo auch nicht unbedingt immer ein Zeichen von Angst.

Und ein unsicherer Hund ist kein Angsthund und auch kein Panikhund.
Viele Galgos sind besonders zu Beginn im TH unsicher oder neigen eher zur Unsicherheit, weil für sie alles neu ist.
Der spanische Galgo wird nicht geprägt, sozialisiert oder im Haus gehalten.
Die Gruppen werden i.d.R außerhalb der Stadt gehalten, auf alten Farmen, Höfen, Bunkern und Zwingeranlagen.
Der menschliche Kontakt ist begrenzt und fremde Situationen lernt der Hund auch nicht kennen.
Diese anfängliche Unsicherheit legt sich bei vielen in ein paar Monaten und man kann deutliche Fortschritte erzielen, auch wenn oftmals eine gewisse Grundunsicherheit bleibt.

Ein echter Angsthund ist nicht in 4 Monaten rehabilitiert.
Auch wenn "Jan Mustermann" oder andere Leute das bei ihren "Angst"Hunden so schnell mit ganz Liebe hinbekommen haben.

Kann ich einem Galgo gerecht werden?
Was ist zu beachten.
Wichtig!
Gehe immer vom schlimmsten für dich aus. Stelle dir die schlimmste Situation mit einem Hund für dich vor.
Du möchtest einen Galgo, der irgendwann freilaufen kann, hast dann aber eine absolute Jagdsau.
Da hilft auch die Liebe Bindung nix, von denen immer so einige Pappenheimer erzählen.
Kannst du deinem Hund dann dennoch die nötige Auslastung bieten?
Wenn du dies nur mit Nein beantworten kannst oder es willst, weil du keine Lust hast, dir viele Umstände zu bereiten, dann sieh bitte von einer Adoption ab.
Denn gesicherte Freilauf ist besonders in der ersten Wochen unumgänglich und darf niemals ungesichert stattfinden!
In den ersten Wochen sollte ein neuer TS-Hund doppelt gesichert in einem Sicherheitsgeschirr geführt werden, bis man ihn in diversen Situationen einschätzen kann.

Plan A ist zu also Beginn immer der, einen sicheren Auslauf zu finden.
Da gibt es einige Möglichkeiten, wie bei Hundeschulen anfragen wegen Nutzung des Hundeplatzes; bei öffentlichen Auslaufflächen schauen, die umzäunt sind; bei Reitställen anfragen bezüglich Nutzung der Reithalle; eigene Wiese pachten und einzäunen; [...].

Bei allen ist wichtig auf die Sicherheit zu achten.
Sind die Zäune überall hoch genug? Gibt es dort Löcher oder andere Fluchtmöglichkeiten?

Der Freilauf mit Galgos ist möglich, ABER nicht bei allen.
Nein, geht nicht davon aus, das euer Galgo ableinbar ist, denn dann schmerzt das erwachsen umso mehr.
Und nein, es hat auch kaum etwas mit der lieben Bindung zutun, von der immer alle reden, denn der Jagdtrieb ist, wie bereits oben auch erwähnt, genetisch bedingt.
Wer also auf den Gedanken kommt, sich eben einen Welpen zu holen, sollte diesen Gedanken nochmal überdenken.

Hinter dem Freilauf steckt bei über 90% Monate intensiver Arbeit.
Besonders der Mensch muss in dieser Zeit lernen.
Lernen den Hund zu lesen, die Natur zu sehen und zu verstehen.
Man muss im Stande sein schnell und zuverlässig seine Umgebung zu scannen und im Ernstfall ruhig bleiben und die potentielle Gefahr vor dem Hund sehen.

Ich wiederhole mich noch einmal.
Der ungesicherte Freilauf sollte niemals Plan A sein und niemals in den ersten Wochen nach Ankunft stattfinden.
Solch leichtsinniges Verhalten hat der eine oder andere Galgo leider schon mit dem Tod bezahlen müssen.

Kommen wir zurück zu Plan A.
Wenn es keine Option in der Nähe gibt und man keine Lust hat, zweimal die Woche 30 min irgendwohin zu fahren, weil es dort erst die Möglichkeit gibt für den sicheren Freilauf, dem möchte ich jetzt etwas mit auf den Weg geben.

Es gibt über 390 anerkannte Rassen und etliche tausende Mischlinge.
Ein Ende ist übrigens nicht in Sicht.

AUCH ein Galgo passt nicht in jedem Haushalt. So schön dieser Gedanke auch wäre, somit möglichst vielen einen Platz zu geben.
Aber warum sollte er auch? Ein Herdenschutzhund, ein Dalmatiner oder ein Listenhund passen auch nicht in jeden Haushalt.

Warum will man einen Hund von einer bestimmten Rasse, wenn man ihn nicht spezifisch auslasten will oder kann?
Warum will man einen Jagdhund, wenn die erste Frage in einer Gruppe ist, was man von Anti-Jagd Trainings hält und ob es funktioniert?
Oder aus Mitleid?
Ist es gerecht, dem Hund dieses Leben aufzuzwingen, nur weil ich diese Rasse will?
Auch ein Galgo hat nur dieses kurze Hundeleben, welches meist nicht auf der Sonnenseite des Leben begann.
Es muss Priorität sein, ihnen ihre verbleibende Lebenszeit bei uns so artgerecht und liebevoll wie möglich zu gestalten.

Es liegt also in unseren gemeinsamen Händen, zu versuchen, das Maximum für jeden Hund herauszuholen.
Argumente wie "Alles ist besser als in Spanien" sollten niemals Bauchgefühl und vor allem Kopf ersetzen.

Besonders in der aktuellen Situationen in der "Wir" uns befinden, wird ein Ansturm von Adoptionsanfragen den Großteil glücklich stimmen.
Aber meine Bitte an alle, egal ob Vermittler oder Interessenten.
In erster Linie sollte es immer um den Hund gehen und sein Wohlergehen sollte an oberster stellen.
Bitte schaut genau hin.
Schaut euch die Interessenten genau an, durchlöchert sie mit Fragen zum Thema Galgo, artgerechte und altersgerechte Auslastung und haut sie mit Informationen zur Sicherung um.

An die Interessenten.
Schaut euch die Vereine genau an.
Werdet ihr ausreichend über die Rasse aufgeklärt? Über die Sicherheit? Die Auslastung?
Ist alles seriös?
Gibt es genügend Informationen über den jeweiligen Hund? Werdet ihr beratend und wird geschaut, ob der ausgewählte Hund in euer Leben passt?
Findet eine Vorkontrolle statt?

Ja. Wir kennen die Geschichten alle.
Die Geschichten von den einfachen Galgos.
Die Galgos, die daheim alle nur lieb auf dem Sofa liegen.
Die Galgos, die ohne Probleme ohne Leine laufen können.
Die Galgos, die wie Engel an der Leine gehen.

Aber es gibt eben auch die andere Hunden oder die andere Seite.

Galgos, die dir deine Hütte auseinandernehmen.
Galgos die alles Essbare in 5km Umkreis riechen und auch das Geschick haben, an sämtliche verstecke ranzukommen (durchaus auch höhere).
Galgos, die an der Leine andere Hunde anpöbeln.
Galgos, die eure Katze/euren kleinen Hund für Beute halten.

Besonders Windhund-Anfänger sollen sich bitte an einen seriösen Verein wenden, der Erfahrung mit der Vermittlung von Windhunden hat.
Außerdem ist eine Adoption aus einer Pflegestelle sehr sinnvoll, da man den Hund dort um einiges besser beschreiben und kennenlernen kann.

Zu guter letzt nochmal meine Bitte.
Durch Mitleid sollte niemals eine Entscheidung getroffen werden.
Überlegt euch genau, ob ein TS-Galgo in euer Leben passt mit allen eventuellen Hürden, die es zu überwinden und/oder zu lieben gilt.
Es gibt ansonsten viele Möglichkeiten zu helfen, ob mit Patenschaften, Sachspenden, Geldspenden, aktive Unterstützung.

Und falls du nach sämtlichen Informationen über den Galgo immer noch glaubst, dies wäre der perfekte Hund und Freund für dich
Du dich auf die Rasse einlassen kannst und auf die Reise mitgehst, dann erwartet dich etwas ganz besonderes
Quelle: FB Seite DMK
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Re: Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

#2 Beitrag von india » Fr 27. Dez 2019, 12:03

guter beitrag . ich habe schon seit jahren die meinung , daß ein großteil der galgoadoptenten keine ahnung von windhunden hat und eigentlich auch gar keinen windhund haben will. die werden dann mehr oder weniger erfolgreich umerzogen - oder der besitzer wird vom hund erzogen...
stände eine andere hunderasse z. b. pointer in der massenvermittlung , würden alle pointer nehmen- ohne über deren bedürfnisse kenntnis
zu haben .
aber was solls - für einen großen teil , nicht für alle , ist es trotzdem der bessere weg .
viele grüße jean mit zwei terror - arabern , einer arabischen prinzessin und FROSCHI ! "daumen-hoch"

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Re: Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

#3 Beitrag von Petra2903 » Mo 30. Dez 2019, 09:35

Hihi, ich hab von jeder Sorte einen - mindestens, denn Tristan wird immer selbstbewußter und wer weiß, auf was für Ideen er noch kommen wird, mit Kai als (nicht immer gutem, aber sicherlich interessantem) Vorbild.

Meine Hundefamilie halt "megadrueck"

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Re: Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

#4 Beitrag von straßenköter » Mi 1. Jan 2020, 15:13

Also ich wurde vor ein paar Jahren in Bezug auf Ronnie mal von einer anderen Hundehalterin mit sparsamer Miene gefragt, ob ich denn gewusst hätte, was ich mir da ins Haus hole.
Ja, das wusste ich, hatte auch in mancherlei rassebezogener Hinsicht mit "Schlimmerem" gerechnet.
Und seine "Special Effects", die mich zeitweise schier an meine Grenzen gebracht hatten, waren eher rasseunabhängig...

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Re: Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

#5 Beitrag von Mynde » Mi 1. Jan 2020, 18:46

:klatsch: gefällt mir....
Selbstverständlich auch nur weil ich in all den Jahren nur die Sorte 'einfach' hatte /habe "heart"
Sie so, sorry "sport_01"
Das Lea zu Anfang hier und da was von der Arbeitsplatte gemopst hat.... Javel... Meine Schuld, hätte ich halt besser aufpassen müssen.
Is ja nicht so als wenn man mir das zu Anfang der Adoption gesagt hätte. Galgos sind so "91"

Was das Thema Mitleid angeht, so muss ich sagen das wir sicher zu Anfang auch ein wenig aus Mitleid und/aber dem großen Willen helfen zu wollen, die erste Galga *Lina *adoptiert haben.
Natürlich waren wir auch vom Erscheinungsbild und des Charakter der windhunde fasziniert "heart"
Es grüßen Silvia, mit Lea :hund:

Im Herzen und schmerzlich vermisst
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Re: Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

#6 Beitrag von Petra2903 » Do 2. Jan 2020, 10:43

Hihi, ich oute mich. Es war gar kein Galgo, der mich zu den Galgos brachte. Es war ein Mißverständnis..

Meine Freundin hat eine Greyhound-Dame und als wir zu Besuch waren bei ihr, hat die mich total ignoriert. Total. Wie ich das nur von Katzen kenne. Ich hab das natürlich akzeptiert und mich nicht aufgedrängt, aber es hat mich wahnsinnig gemacht. Ich kenne das nicht, Hunde kommen normalerweise immer zu mir oder reagieren zumindest, wenn ich auf sie zugehe.

Madame Joy? Nix. Null. Durch mich durch.

So seien die Greyhounds halt., meinte meine Freundin, da müsste ich nichts drauf geben. Gab ich aber, wo ich doch -zich Jahre Hunde hatte aus dem Tierschutz und mich für eine Art Hundeflüsterer hielt *lach*

Und dann weiß der Geier warum hab ich bei der Suche nach Infos über Greys die Galgos gefunden und bin wohl von der oberflächlichen Erscheinung verführt - oder war es Schicksal? - beim Galgo und Pacino gelandet.

Joy ignoriert mich übrigens immer noch... "Mistwetter"

Petrsa
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Re: Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

#7 Beitrag von greycie » Do 2. Jan 2020, 13:48

Also das völlige ignorieren von Menschen ist nun wahrlich überhaupt nicht Greyhound typisch.
Ich weiß nicht wie diese Besitzer dazu kommen.

Die reserviertheit ist eher dem galgo zuzuschreiben.

Wenn diese grey so war dann weil es ihr persönlicher Charakter war. Aber es ist völlig untypisch.
Die greys fressen einen in der Regel fast und können nicht genug bekommen :lol:
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Re: Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

#8 Beitrag von Ohrenhund » Fr 3. Jan 2020, 10:15

Das stimmt, das Ignorieren eines Menschen hätte ich jetzt auch eher einem Galgo gegeben als dem Greyhound. Ein Greyhound würde uns überdies als nächsten Hund irgendwann auch reizen. Meinem Mann gefallen die sehr, da eben groß, und ich hätte ganz sicher auch Freude dran. Aber gut, das ist ein anderes Thema.

Was den Text betrifft, der ist super. Und ich sage auch ganz klar: Man muss sich im Klaren darüber sein, dass es möglich ist, dass man auf Hunde-Lebenszeit regelmäßig irgendwelche Ausläufe anfahren, sich bei einem Hundeschul-Grundstück mit einpachten oder sonstwie dafür sorgen muss dass ein eingezäunter Freilauf für den Hund möglich ist. Das bedeutet je nach Wohnort auch mal etliche Kilometer Fahrerei nur für ein bisserl Rennen. Nicht immer ist nämlich gesagt, dass der TS-Galgo irgendwann in reizarmer Umgebung wird frei laufen können. Manche sind zu ängstlich, zu eigenständig, gehen mit der Nase frischen Fährten nach (und das siehst du als Mensch ja nicht vorher), oder ignorieren ihren Menschen einfach sobald sie im freien Feld sind, sodass an Abrufbarkeit noch lange nicht gedacht werden kann. Klar KANN es genauso gut auch unkompliziert klappen, aber es gibt eben keine Garantie. Meine Galga zeigte in der Pflegestelle keinen Jagdtrieb, selbst bei Hasensichtung als alle anderen Hunde ausgerastet sind, schien sie zu fragen was das soll. Nun hätte ich natürlich hingehen und blauäugig davon ausgehen können dass sie keinen Jagdtrieb hat. Tja, hat sie aber wohl. Und nicht gerade wenig. Frische Spuren würde sie sogar mit der Nase nachgehen, also nicht mal ein reiner Sichtjäger.

Das Thema mit den Ausläufen darf man nicht unterschätzen. Leider wissen das teilweise Adoptanten gar nicht und sind da sehr blauäugig. Gibt halt auch immer wieder Orgas, die vermitteln ohne dass überhaupt darüber gesprochen wird. Und es gibt Menschen, die das Thema ebenfalls unterschätzen. Was ich da schon zu hören bekam, da wird es einem schlecht: Galga noch nicht so lange da, aber sooooo lieb, wird abgeleint im Wald. Verschwindet dann auch mal ne halbe Stunde, egal. Spätestens wenn man den Motor vom Auto startet, kommt sie irgendwoher angerannt. Und es könne ja nix passieren mit dem Wild, man ziehe ihr ja schließlich vorher den Maulkorb an. Und sie sieht danach immer so glücklich aus!

Tja... so was aber auch. "ugly" Habe ich tatsächlich wirklich so gesagt bekommen, und dass ich das doch auch mal versuchen soll. :zeitung:

Da hat man denn keine Worte mehr.
Liebe Grüße,
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Re: Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

#9 Beitrag von manfred » Fr 3. Jan 2020, 10:39

wir tun ja alle immer gerne so, als ob wir die weisheit mit dem großen löffel zu uns genommen hätten.
im endeffekt sind die meisten von uns doch genau so auf den hund gekommen.
aufklärung ist immer gut, aber muß immer so viel zeigefinger sein?
was ich so mitbekomme, es läuft zum großteil doch auch gut.
klar passiert auch mal was, ist halt die frage ob sich dann eben genau über diese so heiß geredet wird, daß man meint das solche sachen überwiegen würden.
und letztlich trifft natürlich auch auf hundehalter die gauß'sche normalverteilung zu, unbelehrbare gibt es auch unter uns genug, da helfen keine worte.
the dogs are alright
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Re: Warum hast du Interesse an einem TS-Galgo?

#10 Beitrag von Mynde » Sa 4. Jan 2020, 08:58

Gut beschrieben, René "up_2"
Es grüßen Silvia, mit Lea :hund:

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