Alter Hund - Na und ?

[JustGalgo]

Hi,

ich möchte jetzt nochmals ein einen Beitrag zu diesem Thema eröffnen, weil es mich im Moment sehr beschäftigt.

Auch wenn es für andere der x-tausendste Beitrag von Moro ist Es gibt ja noch andere alte Hunde....

Im Moment habe ich das Gefühl als würde man glauben, ich lasse meinen alten Rüden leiden, weil ich so egoistisch bin und ich ihn nicht gehen lassen kann.
Das trifft mich sehr, auch aus dem Grund, weil wir in den letzten Jahren viele alte Hunde hatten, zum Teil auch erst mit 12,13 aufgenommen und die alle noch 2,3 gute Jahre hatten, auch wenn es mit Schmerzmedis war.

Aber ich lasse ja auch einen 90-jährigen Menschen weiterleben, wenn er nur mehr mit Schmerzmedis gehen kann.

Für mich ist immer eines wichtig, kann mein Hund noch von selber aufstehen ? Kann er seinen Stuhl u seinen Urin halten ?
Hat er noch Interesse am Leben ? Frisst er noch jeden Tag gut ?

Und das kann ich bei meinem Hund noch alles mit einem guten JA beantworten.

Er bekommt jeden Tag 1 Tablette Metacam, wenns ihm schlechter geht, dann 1,5 bis 2 - aber immer mit dem TA abgesprochen

Das schönste ist für ihn Autofahren u absolut alles anzubellen was unseren Weg kreuzt und auch wenn die Fahrt 1 Stunde dauert, legt er sich nicht hin - klar ist er dann am Abend erschöpft u die nächsten Tage läuft er dann nicht mehr so gut.

Wir haben jetzt alle 2 Wochen einen Termin bei der Physiotherapie, dort wird er durchbewegt und das tut ihm gut - jetzt können wir halt nicht mehr 1 Stunde spazieren gehen, aber sehr wenig 90-jährige gehen länger spazieren....

Ich liebe alte Hunde deswegen so sehr, weil sie einem viel mehr zeigen, wo sie im Leben stehen, sie werden wieder viel sensibler, viel empfindlicher auch brauchen sie meistens wieder mehr Aufmerksamkeit und die Weisheit in den Augen kann dir nur ein alter Hund zeigen...

Bis jetzt hat es mir noch jeder Hund gezeigt, wann der Zeitpunkt kommt zu gehen und für mich ist er dann gekommen, wenn mein alter Mann nicht mehr aufstehen möchte...

[filou007de]

es ist und bleibt ein sehr schwieriges und sensibles Thema.

Petra ich weiß das Du sehr sensibel auf Deine Hunde achtest und so wie ich Dich kenne machst Du ALLES richtig

[JustGalgo]

Ne, ich bin weit davon entfernt alles richtig zu machen und ich lerne auch ständig dazu, weil jedes Lebewesen anders reagiert - aber ich lasse sicher kein Lebewesen leiden ohne Ende auf biegen und brechen - aber es darf sehr wohl alt bei mir werden mit all seinen Seiten dazu...

[Lara]

Ich kann dich gut verstehen. In den letzten Lebenswochen von Henry und Janosch wurden wir auch schon mal dumm von der Seite angequatscht, von irgendwelchen Passanten. Da kamen dann so Sprüche wie "da kann ich ja gar nicht hinschauen" usw.

Hallo? Nur weil hier alte Menschen im Altersheim weggesperrt werden, hat man ein Problem mit Alter und Krankheit! Dabei gehört das zum Leben dazu, ist der ganz normale Prozess!

Beide Hunde waren halt total abgemagert und liefen halt noch ein Miniründchen mit, das aber gerne! Sie liefen langsam, konnten schnuppern und gucken und stehen bleiben, wenn sie wollten.

Jede Lebensgeschichte ist eine andere, aber man kennt ja seine Tiere und auch ich wusste immer, wann es Zeit war Abschied zu nehmen. Für mich war es auch immer der Tag, an dem sie nicht aufstehen konnten und nichts mehr essen wollten...

Schlussendlich muss das jeder für sich entscheiden und mit dieser Verantwortung dann auch leben.

Das waren die zwei Buben letzten April, kurz vor Henrys Tod. Janosch überlebte ihn nur um ein paar Monate...

Niederpleis_10.jpg

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[Ohrenhund]

Ich finde diesen Thread sehr interessant. Tina, wie alt waren Henry und Janosch denn auf dem Bild bzw. wie alt sind sie geworden? Ich persönlich hatte noch keinen richtig alten Hund, aber meine Laky ist jetzt 10 Jahre alt und natürlich kein Jungspund mehr. Auch wenn man ihr noch nix anmerkt, außer dass sie eben etwas ruhiger geworden ist. Sportlich und agil ist sie wie eh und je, ich hoffe dass sie uns noch einige Jahre erhalten bleibt. Wichtig wäre mir auch immer folgendes: Hat mein Hund noch Lebensfreude? Frisst er noch gut? Kann er noch Kot und Urin halten?

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass man als langjähriger Halter und Begleiter seines Hundes spürt, wenn es nicht mehr geht. Dass der Hund einem zu verstehen gibt, bis hierhin und nicht weiter. Man kennt doch seinen Hund.

Was mich sehr interessieren würde, ist, wie alt eure Windhunde geworden sind?

Laky ist ja 10 Jahre alt. Meine Jungs sind 3 und 4 Jahre alt mit einem halben Jahr Altersunterschied, ich gehe davon aus dass meine Jungs irgendwann gemeinsam alt werden. Und wer weiß, vielleicht sieht das dann auch so aus wie auf dem Bild von Henry und Janosch? Ich wünsche es mir sehr, dass sie wirklich alt werden und das würdevoll.

[Lara]

Das ist so eine Sache mit dem Alter, wenn die Hunde schon älter aus dem TS kommen und keine Papiere haben. Lt. Impfpass wurde Henry ca 9 und Janosch 12. Aber, das Alter wurde ja damals auch nur geschätzt! Es kann aber schon hinkommen, wobei ich Henry etwas älter schätzen würde.
Er bekam Diabetes und trank dadurch auch sehr viel.

Janoschs Herz arbeitete nicht mehr richtig und er bekam zum Schluss ausser Herzmedis auch Entwässerungstabletten. So mussten beide recht häufig raus und verpeilte man die Zeit, konnte auch mal was danebengehen.

Den Henry hab ich auch jede Nacht rauslassen müssen, er meldete sich aber und ich hab eh einen super leichten Schlaf. Man vergisst das alles wieder mit der Zeit.
Klar, kranke Hunde machen mehr Mühe und Arbeit, es kostet Zeit und Geld. Aber das ist der Lauf der Dinge!

Meine erste Galga, Lara, wurde in Spanien auf 4 Jahre geschätzt, demzufolge wäre sie nur 7 geworden. Sie war mit Sicherheit viel älter, sie war einfach fertig. Wenn ich mir Blanca und Lori anschaue, die sind jetzt 6 und 7 - da liegen WELTEN dazwischen! Das kann man überhaupt nicht vergleichen. Also, entweder war sie viel älter oder sie wurde in Spanien extrem schlecht gehalten. Vermutlich trifft beides zu, sie kam ja schon krank und sehr ängstlich hier an. Sie war bei Zigeunern gewesen.

Meine beiden ersten Hunde wurden 14 und 13, das war mein Collie/Schäfer-Mix Whisky und der Collie Jesse. Der Erste wurde quasi gesund alt. Er war nie krank, bekam innerhalb von zwei Tagen zwei Schlaganfälle und wurde dann eingeschläfert. Jesse kam schon als alter blinder Hund zu mir, ich pflegte ihn quasi drei Jahre lang. Es war ein wunderbarer Hund mit einer ganz besonders lieben Seele.

Aktuell haben wir zwei Senioren. Den Podi/Husky Soco, im 12. Jahr und die Lurcherin Wanja im 11. Jahr. Socos Alter wissen wir genau, weil er genau wie Lori und Blanca noch unter einem Jahr war, als er nach D kam. Er ist topfit draussen, leider hat er sehr schlechtes Fell bekommen.
Wanja ist nun auch herzkrank, sie bekommt ein Herzmedikament und als bei der Schwüle der Husten schlimmer wurde auch Entwässerung. Ihr Alter wurde damals ja auch geschätzt, ich vermute sie auch schon älter... aber wissen wird man es nie!

[Lara]

Ach so, vergeßen, Soco ist inkontinent geworden. Tagsüber ist er draussen, nachts bekommt er eine Rüdenwindel an... Sollte er deswegen eingeschläfert werden? Ich denke eher nicht! Er ist ansonsten nämlich wirklich fit. Kaum von der Leine geht es ab wie Rakete...
Ist aber auch ne Mischung: Podenco/Husky (Einmal und nie wieder! Wer sowas mal hatte, der weiss wie easy Galgos und Greys in der Haltung sind!!! Von wegen Freilauf und so... )

[Sandpfoten]

Es ist ein absolut schwieriges Thema, welches auch nur jeder für sich und seinen Hund entscheiden sollte. Allerdings gibt es leider immer Menschen (hier ist niemand angespochen, sondern meine Schwägerin) die den Zeitpunkt nicht sehen wollen.

Ich hatte unglaubliches Glück mit meiner ersten eigenen Hündin (Mischling). Sie begleitete mich 16 Jahre lang obwohl mein damaliger TA sie mit 6 Jahren wegen Organversagen einschäfern wollte. Durch einen erfahrenen Hömöopathen wurde sie wieder so fit, dass sie alle darauf folgenden Jahre unbeschwert mich am Pferd in Wald und Flur begleitete, sogar noch 1 Woche vor ihrem Tod. Sie schlief einfach ein und wachte morgens nicht mehr auf. Medikamente bekam sie keine, nur alle 6 Monate eine Blutanalyse (Radionik).



Ich finde solange ein Hund selbst aufstehen kann, frisst und munter und interessiert an seiner Umwelt ist, solange ist das Leben auch lebenswert.

Wir werden auch in ein paar Jahren (hoffendlich dauert es noch so lange) vor einer Entscheidung bei Angie (jetzt 5 Jahre) stehen. Sie hat HD und jetzt schon große Schmerzen wenn sie am Strand gelaufen ist. Dazu muß erwähnt werden, dass sie 3mal so viel läuft wie unsere Galgos. Habe schon versucht sie zwischendurch an die Leine zu nehmen aber erfolglos.
Sie wird im Herbst Goldimplantate bekommen, aber wie lange hilft das? Bei ihr wissen wir, das sie keine 16 Jahre alt werden wird.

Was ist damit sagen will, kein Tier sollte leiden. Es sollte alles was in finanzieller und medizinischer Möglichkeit gegeben ist versucht werden. ABER, das Leben muß lebenswert bleiben.

Oh je, sorry zu viel geschrieben

VG

[Sophie]

Unser Bert ist ja auch Uralt....
... und eben mit seinem Tennisball durchs Haus gerannt und hat sich einfach gefreut.

So lange er mir noch zeigt, dass sein Leben Spaß mach und er keine Schmerzen hat, bleibt er auch unter uns.
Ich möchte ihm auf jeden Fall in Würde gehen lassen.

Und so lange hat er eben sein spezielles Bert Programm:

- kein Gassi gehen mehr wegen der Hüfte, aber so oft wie möglich ins Wasset weil er gerne schwimmt.
- Kein Urlaub, da er lieber daheim bleibt und in seinen Garten kann, wann immer er will
- das billige Futter vom Discounter und immer ein Rest vom Abenessen, sowie sein Betthupferl, das liebt er
- täglich eine Rimadyl
- abends wird der Rücken massiert, da er wegen seiner Hüfte/Bein sich falsch belastet
- Physiotherapie
... und viiieeeel Liebe und Kuscheleinheiten