Jagtverhalten meiner Santa (Galga 3 1/2 Jahre)

Unser Galgo - Der Jagdhund
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Berlinerluft
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Re: Jagtverhalten meiner Santa (Galga 3 1/2 Jahre)

#21 Beitrag von Berlinerluft » Fr 20. Jul 2012, 13:06

Ups - also - dazu habe ich nun auch etwas zu sagen:
Wir sind nämlich gerade dabei, völlig unterschiedliche Dinge in einen Topf zu werfen! -
Es ging ja ursprünglich um Jagdverhalten - und nun kommen Übergriffe aus dem "Spiel" heraus dazu (wenn sich bei Rennspielen ein Hund plötzlich wie Beute benimmt!), Aggressionen unter den Hunden (fast jeder hat da ja einen "Lieblingsfeind") - und Mobbing ist auch schon wieder erwähnt worden (und das ist ein feindliches Verhalten von mehreren Individuen gegenüber einem Einzelnen über einen längeren Zeitraum)!
Beim Jagdverhalten teile ich Marvins Beobachtungen - lautes Schreien scheinen die Hunde zwar tatsächlich wahrzunehmen - als Anfeuerung (denn Windhunde sollen sich ja auch durch nichts von ihrer Beute abbringen lassen!). -
Das heisst für mich: Ist die Jagd erst einmal im Gange, kann man nichts mehr tun (es sei denn, es spielt sich direkt vor unseren Füssen ab!). -
Und deshalb habe ich meine Hunde immer ihre "Arbeit" zu Ende bringen lassen, wenn sie die Beute schon gepackt hatten - um längeres Leiden für das erbeutete Tier zu verhindern. - Wildtiere stehen dann nämlich schon derart unter Schock, dass sie schon daran verenden können. - Tiere bis zu Hasengrösse (und das sind hier bei uns teilweise ziemlich grosse Burschen!) werden im Genick gepackt und geschüttelt - bei grösserem Wild wird die Kehle gepackt ...........
Alles andere - ob die Beute z.B. "angeschnitten" wird - ist ganz unterschiedlich. - Bei meiner Afghanenmeute waren es die Hündinnen, die ihre Beute auffressen wollten (auf unser Gelände gerieten damals immer wieder Hasen und Füchse!) - und da konnte ich einige Jagden beobachten. War die ganze "Familie" im Gelände unterwegs, formierten sie sich sofort fächerförmig, Sie wussten, dass der Sloughi der schnellste war - der blieb in der direkten Spur des Hasen - die Afghanen machten rechts und links die Seitenabsicherung. - In einem Fall war dann eine 10 Monate alte Afghanenhündin erfolgreich - der Hase war sofort tot. Daraufhin wurde sie von dem Sloughi begrängt, der ihr die Beute abnehmen wollte. Das sah sie aber überhaupt nicht ein - und während die Beiden knurrend an dem Hasen zerrten, kam der Chef-Rüde ganz ruhig auf die Beiden zu - fasste ebenso ruhig den Hasen in der Mitte - die beiden Zankäpfel liessen sofort los. Atos trug die Beute weg.
Ich konnte mich nicht sofort um ihn kümmern - ein Besuchshund war im Eis auf dem Teich eingebrochen und musste gebadet werden - Gäste mussten bekocht werden - und als mir dann auffiel, dass Atos fehlte, fand ich ihn im Schnee liegend vor - die unversehrte Beute zwischen den Vorderläufen. - Das ist Jagdverhalten. - Zu all den anderen Punkten könnte ich auch noch viel schreiben - möchte Eure Geduld aber nicht allzu sehr strapazieren ...........
Liebe Grüsse von
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Re: Jagtverhalten meiner Santa (Galga 3 1/2 Jahre)

#22 Beitrag von Tay-Santa » Fr 20. Jul 2012, 16:11

Nur kurz zur Erklärung ich stand direkt dabei, habe vorher ja noch zw. Katze und Santa gestanden, es waren also keine 100 meter dazwischen. Ich konnte nur nicht richtig eingreifen, da sich ja auch inzwischen Tay für die Angelegenheit interressiert und wenn gerade Santa von ihr abließ, versuchte er ja ranzukommen. Deshalb mußte ich schon auf Hilfe von Schwiegervater, der ja bereits unterwegs war und meinem Mann warten und durch das Rufen konnte ich zu mindesten Tay verschrecken (leider) :( , er brachte sich in Sicherheit (guter Hund) :streichel:
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Re: Jagtverhalten meiner Santa (Galga 3 1/2 Jahre)

#23 Beitrag von Gelöschter Benutzer 700 » Fr 20. Jul 2012, 17:58

zina hat geschrieben:
Mulato hat geschrieben:Wenn ich allerdings fast 100 meter vom Tatort entfernt bin, ist ein schnelles eingreifen nicht wirklich möglich, also kann ich nur versuchen vom "Opfer" abzulenken, und das gelingt bei meinen Hunden immer.
Wow, da hätte ich gerne gewusst wie Du das machst?

Zum besseren Verständniss: Ich war 32 Jahre meines Lebens Berufssoldat/Pilot bei der Nato, seit nunmehr 6 Jahren retired/Pensioniert,...bin mit meinen Hunden jatzt 24 h zusammen, arbeite desweiteren Täglich mindestens 2 h mit meinem Rudel.
Insbesondere habe ich seit meinem 14. Lebensjahr mit Windhunden zu tun,..das sind nunmehr über 42 Jahre "Leben mit Windhunden", und ja, auch mir sind schon Hunde abgehauen und erst stunden später zurückgekehrt :wink: und ich habe die Weisheit nicht mit der großen Kelle gelöffelt :mrgreen: bin einfach nur ich selbst, habe von anderen Hunderassen kaum Wissen oder Erfahrung, weil ich nur Windhunde hatte,...und 42 Jahr erfahrungen mit diesen speziellen Hunden sind nicht aus angelesenem gefährlichen Halbwissen entstanden,...lerne auch heute noch gerne dazu.

Ich habe einen einfachen abruf, der kommt deutlich bei meinen Hunden an, alle wissen dann, das der Spaß vorbei ist, weil meine Körpersprache eindeutig ist.

Ins Auto einsteigen/aussteigen, auch unter Stressbedingungen, wie zb. andere Hunde am Auto.
Meine Hunde bewegen sich nicht, bis ich das Kommando zum Aussteigen gebe,..das mache ich schon alleine um sie vor einem Sprung an ein herannahendes Auto zu bewahren.
Das sofortige einsteigen ins Auto wenn die Heckklappe geöffnet wird, ohne das ich erst eine "Einladung" versenden muß, da brauche ich nicht lange zu warten.

Was viele hier nicht wissen, ich Arbeite und Trainiere mit vielen Neu-Galgobesitzern, helfe diesen, ihre Galgos besser zu verstehen um mögliche Gefahren schneller zu erkennen.
Selbst hochaggressive Galgos, die ander Hunde ständig Überfallen, Leinenpöbler oder Ängstliche Galgos sind kein Problem,..die meisten Probleme machten die Halter, weil sie glaubten, das Galgos aus Spanien jetzt lieber Zuhause auf dem Sofa bekuschelt werden wollen oder Froh sind, das sie jetzt nicht mehr bei den Bösen Jägern leben müssen.

Wie bereits erwähnt, Galgos sind recht einfach Gestrickt weil sie eigentlich alles richtig machen wollen um zu Gefallen, das nutze ich Schamlos aus :wink: ..so einfach ist das, wenn man sich mühe gibt um sie zu Verstehen bzw. wenn man ihr Jagdverhalten kennt !!.

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Re: Jagtverhalten meiner Santa (Galga 3 1/2 Jahre)

#24 Beitrag von JustGalgo » Fr 20. Jul 2012, 22:15

Berlinerluft hat geschrieben: - und während die Beiden knurrend an dem Hasen zerrten, kam der Chef-Rüde ganz ruhig auf die Beiden zu - fasste ebenso ruhig den Hasen in der Mitte - die beiden Zankäpfel liessen sofort los. Atos trug die Beute weg.
I fand ich ihn im Schnee liegend vor - die unversehrte Beute zwischen den Vorderläufen. - Das ist Jagdverhalten. - Zu all den anderen Punkten könnte ich auch noch viel schreiben - möchte Eure Geduld aber nicht allzu sehr strapazieren ...........
Klasse dieses Jagdverhalten !

Atos war jetzt dein Afghane ??
Schöne Grüsse Petra :-)
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Re: Jagtverhalten meiner Santa (Galga 3 1/2 Jahre)

#25 Beitrag von Berlinerluft » Fr 20. Jul 2012, 22:47

Ja - Atos war der Afghanenrüde! - Und - es ist nur ein Beispiel für "Jagdverhalten"! - Das verändern die Hunde ja jeweils ganz situationsbedingt und auch noch individuell verschieden. Noch ein Beispiel:
Hier im Forsthaus stand den ganzen Tag über das Tor weit offen - es war August. -
Abends mache ich die Haustür auf, um die Hunde aufs Gelände zu lassen (natürlich war das Tor inzwischen wieder geschlossen!). - Als Beide sofort davon rasen, weiss ich sofort: Es ist Wild da - und kaum gedacht, höre ich schon den Todesschrei - renne durch die schwarze Finsternis auf das Geräusch zu und sehe Timido, wie er ein Reh tötet - Jimmy steht daneben! - Ich weiss, dass ich hier nichts mehr tun kann und gehe zurück ins Haus, um den Jagdpächter anzurufen. Noch während ich telefoniere, höre ich Timido an der Haustür fiepen - er hatte "seine" Arbeit erledigt und wollte herein - Jimmy war bei dem Reh geblieben und war damit beschäftigt, es Richtung Haus zu ziehen. Das Interessante daran ist, dass Jimmy nicht töten kann - der lässt los, sobald das Tier schreit (er mag auch die Quietsche-Kuscheltiere nicht!) - und hat diesen Part dem Timido überlassen. Jimmys Part an der Arbeit war dann das "apportieren" .........
Liebe Grüsse von
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Re: Jagtverhalten meiner Santa (Galga 3 1/2 Jahre)

#26 Beitrag von filou007de » Fr 20. Jul 2012, 22:57

Hallo Monika,

ich finde Deine Beiträge sehr interessant, wichtig und aufschlußreich.

Ich hätte die Bitte, damit es nicht untergeht, ob Du evtl mal einen eigenen Thread dazu eröffnen könntest.

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Re: Jagtverhalten meiner Santa (Galga 3 1/2 Jahre)

#27 Beitrag von Berlinerluft » Fr 20. Jul 2012, 23:26

"danke5" - Aber - ich hatte schon gezögert, es überhaupt zu beschreiben, denn leider haben einige noch nicht wirklich begriffen, dass und wie Windhunde jagen! -
Und - ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich wirklich immer alles getan habe, um es zu verhindern - aber - auch bei grösster Sorgfalt kann es doch immer einmal geschehen ......
Da gerät Wild aufs Grundstück - oder es steht direkt hinter dem Zaun über den noch NIE einer gesprungen ist - und dann springt doch einer über die 1,80 m als wärs nichts (und einmal getan, wird er es immer wieder tun!) - da spaziert eine freche Katze oder auch mal ein Eichhörnchen auf der Mauer vor der Nase der Hunde herum - die springen - und auch wenn Katze oder Eichhörnchen entkommen können, wissen diese Burschen ganz genau, wo sie beim letzten Spaziergang Wildsichtung oder Witterung hatten - und ab geht´s ...........
Liebe Grüsse von
Monika mit Jimmy + Milagro


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Re: Jagtverhalten meiner Santa (Galga 3 1/2 Jahre)

#28 Beitrag von Tay-Santa » Sa 21. Jul 2012, 08:45

Ich möchte jetzt auch erstmal "danke5" sagen.

Als ich über den "Vorfall" mit Santa berichtet habe, war ich gespannt, was mich als Antworten erwartet.

Wie ich vorher auch schon geschrieben habe, bei Santa ist klar der Jagttrieb ausgebildet und ich habe damit auch kein Problem. Mir ist schon vor der "Anschaffung" eines Galgo´s klar gewesen, das es ein "Jagthund" ist.

Ich bin positiv überrascht, da ich ja immerhin mit meiner kurzen Zeit von 3 Jahren-windhunderfahrung, wirklich noch im Neuland befinde.

Ich habe auch alle Beiträge zum Jagtverhalten mit grossem Interresse gelesen und habe einiges schon gewußt, aber vieles war mir doch neu.

Aber genau deshalb nehme ich gerne in diesem Forum teil, hier sind viele Windhund-Erfahrene und Neulinge, da ist der Erfahrungsaustausch gut. Es gibt viele Themen und ich kann einiges über meine Hunde lernen und versuchen das "Wesen Windhund" noch besser zu verstehen.

"megadrueck"
Irene mit Santa und Cipriano
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