Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

rund um die Versorgung bei einer Erkrankung
schlumpfine

Re: Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

Beitrag von schlumpfine »

Ich kannte mal eine Katze, die immer in Streßsituationen nahezu alle Haare verloren hat. Da war es definitiv psychisch veranlagt. Vielleicht liegt der Fall bei euch ähnlich, wenn sich keine körperlichen Ursachen festmachen lassen.
Und vielleicht wird der Haarverlust noch zusätzlich durch den winterlichen Fellwechsel begünstigt.

... nur mal so vermutet
Oval 5

Re: Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

Beitrag von Oval 5 »

aaalsooo - die Kastra wurde bei uns früher (und zum Teil auch heute noch) auch so gemacht daß nix übrig war - aber das ist da nicht das Thema, es geht viel mehr darum, ob Reste von hormonbildenden Geweben übersehen und eben nicht operiert wurden. Das kann man nicht sehen von außen, das muß man irgendwie testen, ggf. nachoperieren. Aber dazu bitte den TA - wie immer :mgreen:

Und wenn es Streß ist (auch Verlassensängste sind Steß) dann kann man natürlich entsprechend auch mit Bachblüten oder Psychopharmaka etc... darauf reagieren - auch ggf. als Basis dafür, daß eine Umkonditionierung überhaupt funktioniert.
Vielleicht hilft Dir dieser Text hier über Gegenkonditionierung weiter, einen konkreten Umlernprozeß zu entwickeln.
Zuletzt geändert von Oval 5 am Di 8. Nov 2011, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

Beitrag von Greyhound-Forum »

ok, also eine Desensibilisierung bzw. Gegenkonditionierung ist nur dann möglich, wenn wir wissen, auf was er so reagiert.
Das lässt er aber leider nicht erkennen.

Er macht nichts kaputt wenn er alleine ist, er macht nicht in die Wohnung, er ist still, also bellt weder noch winselt er.
Noch ist er unruhig. Wenn ich das Haus verlasse, liegt er auf dem Sofa, auf dem Rücken und schläft.

Er "scheint" völlig normal zu sein.

Den "Stress" merkt man erst dann, wenn ich nach Hause komme und er seine Übersprungshandlung zeigt. Was aber auch pure Freude sein kann!

Da er viele viele Baustellen hatte, sind wir natürlich alle nach einander angegangen, welche am schlimmsten war zuerst.

Das waren die Hundebegegnungen. Deswegen gingen wir an die 2 Jahre in eine Hundeschule.
Sein Problem war, dass er, sobald er einen Hund sah, sofort in hysterisches Geschrei verfallen ist. Er war nicht ansprechbar, nicht handelbar. Er schrie und stand auf den Hinterbeinen und warf sich in die Leine.

Hätte man ihm bei lebendigem Leib das Fell abgezogen, wäre es nicht schlimmer gewesen.

Ich stell dazu mal ein Film heute abend ein, wie er nach fast einem Jahr Hundeschule und Gegenkonditionierung (keine Desensibilisierung) war.
Da kann man sich annähernd vorstellen, wie er am Anfang war.

Es war der purer Horror mit ihm spazieren zu gehen.

Nachdem die Hundeschule festgestellt hat, dass er keinerlei sprachgebähren hatte (wurde er direkt mit anderen Hunden konfromitert wurde er starr/steif, wartete bis der Fremde Hund in erreichbarer Nähe war und biss sofort zu. Ohne Beschwichtigung, ohne Warnung, ohne irgendwelche Reaktionen) haben wir in vielen Einzelstunden und entsprechend der Situation zur Verfügung stehenden Hunden gezielt die Sprache wieder geweckt.

Nach einigen Wochen konnte er wieder "kommunizieren", sprich Beschwichtigen, Blick senken, sich abwenden, Signale erkennen und selber senden. Aber auch warnen, wenn es ihm zu viel wurde.

Danach gingen wir in Gruppenübungen über.

Social Walk, sprich, den fremden Hunden in gebührendem Abstand hinterher laufen. Ihn erkennen lassen, dass es viele verschieden Rassen gab, dass keiner ihm was böses wollte.

Mein damaliger Einkaufsmarkt hatte in den zwei Jahren einen guten Absatz an Wurst und Käse "25"

Erst nach wiederum einigen Wochen gingen wir dazu über, in der Gruppe zu laufen. Bis er soweit war, dass er in der Gruppe selber sich frei bewegen durfte (mit Maulkorb).
Als wir das einigermaßen im Griff hatten, gingen wir den "Wald" an, vor dem er auch sehr viel Angst hatte.

Suchspiele mit Leckerlis, auf Baumstämmen laufen, mit seinen inzwischen Freunden im Wald spielen etc.pp.

Am Ende stand die Desensibilisierung der lauten Geräusche bevor. Silversterballerei z.B. welche wir auch seit vorigem Jahr erfolgreich überstanden haben. Er ist völlig ruhig, wenns jetzt knallt.

Troy ist und bleibt einfach ein großes Geheimnis. Evtl. der Ansatz von verbliebendem Hormonproduzierendem Restgewebe wäre noch ein Ansatz!
Zuletzt geändert von Greyhound-Forum am Di 8. Nov 2011, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Nur wer einmal seinen Windhund jagen gesehen hat, der weiß, was er an der Leine hat!
Michaela
Oval 5

Re: Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

Beitrag von Oval 5 »

Ah - o.k., da ist ja deutlich mehr passiert schon, als ich das wußte. Danke für die ausführliche Erklärung!
Wahrscheinlich hast Du das längst alles irgendwo geschrieben gehabt, nur ich hab es nicht gelesen, weil ich dort nicht bin...

Wenn ich das alles lese - wie kommt der bei Dir zurecht, wenn er ständig im großen Verband lebt? Ich meine bei aller Konditionierung - einen Raum ohne andere Hunde hat er ja dann praktisch nie, oder? Weil letzendlch ist die Konditionierung ja nichts anderes, als einen Verhaltensänderung. Das ändert ja nicht primär das Reizempfinden, sondern in erster Linie die Reaktion darauf. Er hat eben gelernt, sich so zu verhalten, daß er zurecht kommt. Und was Du beschreibst ist ja genau das: Er verhällt sich so, daß man meint alles müßte in Ordnung sein. Und vielleicht ist es das auch auf der mentalen Ebene, aber eben nicht sicher.

Ist wirklich einen vertrackte Situation, wenn er so auf Dich fixiert ist, weil da kann man ja nicht mal so richtig sehen, wie er wäre ohne die vielen anderen um sich herum.
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Anne Sasson
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Re: Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

Beitrag von Anne Sasson »

greycie hat geschrieben:
filou007de hat geschrieben:
Das Problem ist, gegen was behandeln bzw. was unterstützen?
Wir wissen ja nicht wo seine Probleme liegen.
Hi Michaela,

natürlich ist es hilfreich, wenn man die Ursache kennt. Doch wenn man rein klassisch homöopathisch denkt, bräuchte man sie nicht zwangsläufig, da man ja nur die vorhandene Symptomatik nimmt. Nicht falsch verstehen: Ich bin bei der Behandlung eines Hundes auch froh, wenn ich weiß, womit ich es zu tun habe. Es hilft insbesondere bei der Beurteilung des Fallverlaufs. Aber "grundsätzlich" könnte man die über die Symptomatik und die Modalitäten (also über die "Äußerungen der Krankheit") ein Mittel finden. Was sagt deine THP dazu?
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Re: Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

Beitrag von Greyhound-Forum »

Hm, bin mir nicht sicher ob ich so im Detail überhaupt irgendwo über ihn geschrieben habe.
Eher immer so in Themen die hier und da angesprochen wurden, dass ich auch mit Troy da ein Problem hatte.

Das "lustige" bei ihm ist ja, dass er sich in SEINEM Verband richtig sicher fühlt. Er wird sehr nervös, wenn einer fehlt.
Es ist sein Zusammenhalt.

Er heißt bei uns auch unser "Rückholhund" weil, sobald einer sich im Freilauf über eine gewisse Distanz hinaus fortbewegt, wird er sofort von Troy zurück geholt.
Da Troy schnell ist, hat er diese meist schnell eingeholt, eingezingelt und bringt sie dazu, zurück zu kommen. Notfalls bekommen sie in den Hintern gezwickt.

Flash ist im Sommer letzten Jahres abgehauen, in einem riesen Gebiet im Urlaub. Wir hätten ihn niemals wieder gefunden.
Troy rannte den Weg entlang und wir hörten die beiden nur kreischen und Flash kam zurück gerannt und Troy so hinter ihm, dass Flash gar keine Chance hatte wo anders hin zu laufen als zu mir zurück.

Zu Hause liegt er gern auf Körperkontakt mit den anderen, sei es Flash, Colina, Pearl oder Velvet. Er braucht einfach Kontakt .... Er liegt selten alleine.

Was auch Irene (Ronnie) hier bestätigen kann, in einem umzäunten Umfeld, also ein Gelände, welches für ihn sichbar eingegrenzt ist, werden andere Hunde anstandslos akzeptiert.

Wir waren vor 2 oder 3? Jahren am Ammersee auf dem Festival. Innerhalb dieser Umzäunung konnte ich ihn lockerer Leine an jedem Hund vorbei führen.
Sobald wir einen Schritt außerhalb der Umzäunung waren, wurde der erste Hund der kam sofort angemacht.

@Anne: Troy wurde vor 3 Jahren das erste mal meiner THP vorgestellt. Sie hat alle Informationen erhalten, die wir bis dahin hatten. Alter, gesundheitlicher Zustand, Verhalten draußen, Verhalten im Haus, welche Probeme wir am schlimmsten empfanden.
Sie hat daraufhin sein Konstitutionsmittel ermittelt und es ihm einmalig verabreicht. Anschließend, ich weiß den Abstand nicht mehr, bekam er die Bachblüten.
Der DAP Stecker war im Haus angebracht.
ca. 1 Jahr später erhielt er noch mal ein Konstitutionsmittel, welches auf seines bis dato verbessertes Verhalten passte.
Behandlung von Magnetfeldmatte zur Entspannung wurde nebenher noch gemacht.
Da wir dann nach 2 JAhren seine Probleme auf die Schilddrüse umlagerten, haben wir also die letzten beiden Jahre in dieser Richtung weiter gemacht und die Homöopathie außen vor gelassen.
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Michaela
Oval 5

Re: Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

Beitrag von Oval 5 »

greycie - auch ich habe keinen Plan.
Aber für mich klingt das alles, als gäbe es eine einzige bestimmte bisher unerkannte
Ursache mit zig Symptomen.
Taubheit.. x y z - keinen Ahnung - es ist Dein Hund, ich hab den ja nie getroffen.
Aber wenn ich Deine Texte lese..
nur so ein Gefühl ..

Kann Dir echt nur die Daumen drücken und weiter meinen unqualifizierten Senf dazu
abgeben in der Hoffnug, einen Gedanken anzustoßen, der Euch weiter hilft.
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Re: Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

Beitrag von Greyhound-Forum »

Daher hab ich es ja hier mal eingestellt- irgendwann liest Person y das zum x-ten mal und bei jemandem machts PING und vielleicht kommt dann ja eine Lösung.

Ich würde sagen, mittlerweile bin ich bei ihm einfach "betriebsblind" weil wir so viele Dinge schon probiert haben und wir so langsam einfach nicht mehr weiter wissen.

Ich versuche nur so neutral wie möglich auf Fragen, Anregungen meine Erfahrung dazu wieder zu geben.

Vielleicht kommt auch jemand und sagt mir; dass ich etwas falsch interpretiere und vielleicht darin des Rätsels Lösung liegt .... :?

Taubheit und Blindheit ist ausgeschlossen.
Blindheit; weil er auf Handzeichen reagiert
Taubheit, weil er auf versch. Kommandos ohne Sichtzeichen reagiert
Geruch; weil er mehrmals bei der Fährte mit dabei war.

:|
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Oval 5

Re: Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

Beitrag von Oval 5 »

Ja, dann x y z...

Ich versteh Dich schon - das ist eine teuflische Situation mit so einem Kandidaten!
schlumpfine

Re: Auf der Suche nach der unbekannten "Krankheit"

Beitrag von schlumpfine »

ähm mal ne ganz doofe Frage: Wenn ihr spazieren geht, sind da viele Felder?

Ich verfolge gerade einen Gedanken wegen Übersichtlichkeit...

Er scheint sich in übersichtlichen Rahmen sicher zu fühlen. Zu große Weite scheint ein Streßauslöser zu sein - du schriebst über das Erlebnis auf dem Festival

Unübersichtlichkeit macht ihn unsicher, deshalb benötigt er auch immer sein komplettes Rudel...

Ich muß noch ein wenig grübeln, aber vielleicht könnte dies ein Anstoß sein.
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