Alles über IRISCHER WOLFSHUND

Alles über den irischen Wolfshund
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JustGalgo
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Alles über IRISCHER WOLFSHUND

#1 Beitrag von JustGalgo » Mi 19. Mär 2008, 13:58

IRISCHER WOLFSHUND


Ursprung:
Ob der Irische Wolfshund einer der ältesten Windhunde oder gar Hunde ist, oder in Wahrheit erst vor etwas mehr als 100 Jahren (neu) erfunden wurde, ist Ansichts- und Definitionssache. Schon die Kelten sollen sehr grosse, rauhaarige Hunde gehabt haben und manche Quellen sprechen von Wolfshunden, die im alten Rom in der Arena gekämpft haben.

Ab etwa 1700 finden sich immer wieder Hinweise auf die Seltenheit des großen Irisch Wolfhound/Wolfdog/Greyhound und die Möglichkeit des Aussterbens der Rasse. Die Hauptaufgabe der Hunde lag in der Jagd auf Wölfe. (Name!) Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Wölfe in Irland so gut wie ausgerottet und damit die Aufgabe des Irish Wolfhound. Grosse Hunde sind teuer in der Haltung und die Menschen mit den Möglichkeiten, solche Hunde zu halten waren selten.

Captain George Graham (1833 - 1909) gilt allgemein als der Retter des Irish Wolfhound, obwohl sich bereits vor ihm immer wieder Menschen um die Rasse bemühten. Graham begann in Indien rauhhaarige Greyhounds zu sammeln, die Bemühungen führten aber noch nicht zum gewünschten Erfolg. Nach seiner Rückkehr nach Irland (1862) bemühte er sich weiter um den Neuaufbau der Rasse. Er führte ein Zuchtbuch. IW1 wurde Faust, ein sehr kraftvoller, rauhhariger, roter Rüde, 29,5 ins (75cm) groß und 115lbs (51kg) schwer. Da es unmöglich schien, ausreichend Irish Wolfhounds zu finden, kreuzte er Scottish Deerhounds, aber auch Russische Wolfhounds (Barsoi) ein.

Rassestandards gibt es erst in der neueren Zeit (seit ende 19. Jhdt.), dementsprechend “untypisch” mögen alte Bilder vom Irish Wolfhound auf uns wirken.

Wesen/Verhalten:
Der moderne Irish Wolfhound gilt als “sanfter Riese”. Als Windhund mit Anteilen von Lagerhundblut (Dänische Dogge, die ebenfalls eingekreuzt wurde, um dem Hund Masse zu verleihen) ist der Ire ein eher gemütlicher Hund, der aber bei passender Gelegenheit blitzschnell den Sichthetzer hervorkehren kann.

Wie alle Windhunde ist auch der Irische Wolfshund ein familienbezogener Hund, der in Haus oder Wohnung mit Familienanschluss gehalten werden soll. Er sollte auch nicht täglich mehrere Stunden alleine bleiben müssen. Trotz seiner Grösse kann er problemlos ins Büro mitgebracht werden und bleibt ruhig, wenn er nur in der Nähe seiner Bezugsperson bleiben darf.


Haltung:
Wichtiger als stundenlange Spaziergänge ist, dass er sich nach Windhundart auspowern kann. Entweder im Spiel mit anderen Windhunden oder bei Coursing und auf der Rennbahn. Auch Reitbegleitung ist möglich. Doch sollte man unbedingt abwarten, bis der Hund ausgewachsen ist, sich die Knochen verfestigt haben und die Gelenke belastet werden können. Ein so grosser Hund braucht entsprechend länger, bis er “fertig” ist.



Typen:
Es gibt Zuchtlinien, die sich am “Showtyp” orientieren, bei dem Grösse und Masse im Vordergrund steht. Hier gibt es oft die Empfehlung, den Welpen bloss nicht zu viel zu bewegen. Linien, die sich eher am “Leistungstyp” orientieren, empfehlen durchaus auch im Welpenalter Bewegung. Bewegung heisst, spielen mit anderen Hunden, kleine Spaziergänge nach Möglichkeit ohne Leine. Wichtig ist, den Hund zu beobachten, da oft der Kopf noch spielen will, der Körper jedoch bereits müde ist. Dann den Welpen beruhigen und aus dem Spiel nehmen. Hunde des “Leistungstyps” sind durchaus auch auf Rennbahnen und bei Coursings zu finden und haben Spass an der Bewegung.

Erziehung:
Was für alle Hunde gilt, dass man mit positivier Bestärkung auch zum Ziel kommt (zwar langsamer, aber dafür nachhaltiger), gilt für Windhunde und den Irish Wolfhound ganz besonders. Mit Zwang geht gar nix mehr und der grosse graue Hund mutiert zum grossen, grauen, sturen Esel, der bockig steht oder sitzt und wartet, bis der Mensch wieder zur Vernunft gekommen ist und ruhig agiert. Ausserdem kann man einen Iren sehr schnell langweilen. Hat er eine Aufgabe gemeistert, findet er Wiederholungen im allgemeinen derartig öde, dass er die Zusammenarbeit einstellt. Die klassische Unterordnung ist mit einem Iren wohl möglich, aber sicher nicht die beste Möglichkeit der gemeinsamen Freizeitgestaltung. Agility scheitert meist an viel zu kleinen Geräten. Breitensport ist realistischer.

Sozialisierung:
Wie bei allen anderen Hunden auch: Was der Welpe lernt, ist besonders gut eingeprägt. Im guten, wie im schlechten. Zeigen sie ihrem IWH-Welpen ruhig möglichst viel. Menschenansammlungen, Autofahren, verschiedene Bodenbeläge, Geräusche und - wichtig - verschiedene Hunderassen! Trotz der grösse lernen IWH im allgemeinen sehr rasch, auch mit kleineren Hunden umzugehen und sie sind in ihren Spielen sehr anpassungsfähig.

Bevor Sie einen IWH zu sich nehmen:
Besuchen Sie nach Möglichkeit verschiedene ZüchterInnen, bevor Sie sich für einen Irish Wolfhound entscheiden. Lernen Sie unbedingt einen ausgewachsenen Hund kennen. Es gibt Züchter, die anbieten, Sie zu besuchen, um ihre Wohngegebenheiten auf IWH-tauglichkeit zu überprüfen. Rechnen Sie damit, dass ein grösseres Auto eine der nächsten Anschaffungen ist, wenn Sie sich für einen IWH entscheiden. Sehr viele IWH-HalterInnen entscheiden sich über kurz oder lang für einen zweiten IWH und spätestens dann ist der Bus oder Lieferwagen fällig.


(Quelle: http://www.windhund.eu/news/2008/02/13/ ... d/#more-11)
Schöne Grüsse Petra :-)
mit Galgos, Whippet, Saluki & Chinesen


"Man hat nicht ein Herz nur für Tiere oder nur für Menschen
Entweder man hat ein Herz für alle oder keins"

monika

Re: Alles über IRISCHER WOLFSHUND

#2 Beitrag von monika » Sa 12. Apr 2008, 19:15

An alle IW - Fans!

Ich heiße Monika und habe seit einiger Zeit einen Irischen Wolfhound namens Aengus, ein Hund, der mir seit meiner Kindheit in sehr guter Erinnerung ist. Ich hatte nämlich große Angst vor allen möglichen Hunden, mit Ausnahme der 2 Iws eines entfernten Nachbarn. Niemals bellten sie mich an, sie knurrten nicht und liefen mir beim Radfahren nicht nach, sie wirkten einfach souverän und absolut gutmütig auf mich.

Schon damals nahm ich mir vor, auch einmal solche Hunde zu besitzen - obwohl ich sie damals noch hässlich fand. Inzwischen hat sich meine Meinung darüber natürlich enorm verändert, wie kann man die Schönheit dieses Hundes nicht sofort erkennen :wink: ?

Ich glaube aber auch, dass der Charakter eines IWs das absolut Beste an ihm ist. Sehr, sehr gutmütig, vertrauenswürdig, humorvoll und manchmal etwas dickköpfig :wink: . Aber wer will schon einen Hund, der sich nicht auch ein bisschen Selbstständigkeit und eigenen Willen bewahrt hat :lol: . (Ich wollte das zumindest nicht.)

Zum Wolfshund haben wir seit einiger Zeit auch noch Moro, einen Galgo aus Spanien. Moro ist ein sehr braver Galgo (stiehlt nichts!!), aber das Spielen mit Aengus war anfangs doch noch zu waghalsig für ihn. Inzwischen geht es aber schon langsam los.

Aengus fordert ihn zum Spiel auf indem er vorsichtig seinen Hals ins Maul nimmt (meist hat auch der ganze Kopf darin Platz) oder mit der Pfote nach ihm tappt. Moro lässt sich das wohl oder übel gefallen und rennt ein paar Runden mit ihm. Sonstige Spiele sind ihm noch nicht ganz geheuer und wenn es ihm zu viel wird, versucht er von unten Aengus´ Hals ins Maul zu nehmen, nachdem die Größenverhältnisse aber doch sehr unterschiedlich sind, erwischt er meist nur seinen Bart und zieht daran. Aengus hält dann ganz still und hört brav auf. Soviel zum Charakter meines Riesenbabys :D .

Ich habe natürlich sehr viel über IWs gelesen und erfragt, nachdem es aber mein erster Hund dieser Rasse ist, weiß ich nicht überall genau Bescheid - aber ich lerne täglich dazu :wink: .

Fall ihr aber etwas Genaueres über die sanften Riesen wissen wollt, bin ich gerne bereit, nach besten Wissen und Gewissen Auskunft zu geben!

Monika, Aengus und Moro (die letzten 2 habe ich als beratende Mitglieder eingestellt...)

Cheyenne

Re: Alles über IRISCHER WOLFSHUND

#3 Beitrag von Cheyenne » So 13. Apr 2008, 09:25

Hallo Monika, schön von dir zu lesen, zumal Moro ja die ersten Tage seines neuen Lebens bei mir verbringen durfte. Knuddel die beiden mal ganz ganz fest von uns durch

Iris

Re: Alles über IRISCHER WOLFSHUND

#4 Beitrag von Iris » Mo 14. Apr 2008, 06:19

Guten Morgen,
Captain Graham verdient ohne Zweifel allein die Ehre, diese Rasse neu erschaffen zu haben. Denn es war ein unglaublich mühsames Unterfangen, aus den damals auch sehr verschiedenen Grey-Typen (und noch existierenden leicht rauhhaarigen) und Deerhounds und Barsoi (von denen stammt die Unterwolle, die der Deer ja keinesfalls mitbringt), einen einheitlichen Typ über viele Generationen heraus zu züchten.
Sein Hauptanliegen - und das geht aus seinem IW-Standard eindeutig hervor - war ein großer, aber keinesfalls zu mächtigr Hund, der auch in unwegsamem Gelände ausdauernd jagen, aber es auch mit Wolf und Luchs aufnehmen kann. Aus Erfahrung wusste er, daß ein noch grösserer Hund nicht mehr gesund ist und nicht mehr seine Aufgabe erfüllen kann.
Daher halte ich die Show - Ausrichtung (die übrigens aus den USA kommt) für verfehlt, einen riesigen Showtyp zu züchten, der höchstens kurze, gemütlicher Spaziergänge bewältigen kann, dafür aber schwerste genetisch veranlagte Krankheiten mitbringt.
Zum Glück gibt es seit einigen Jahren (auch in Österreich) wieder Züchterinnen, die sich eine höhere Sportlichkeit des IW, gesunde, straffe Gelenke und Rücken und gesunde Herzen als Zuchtziel setzen und nicht auf Masse und Übergröße. Sie fahren für eine entsprechende Verpaarung nicht zu Showrüden, sondern zu den wenigen, die noch rennen können, ohne an DCM umzukippen. Und die Welpen und Junghunde aus diesen Verpaarungen dürfen toben und müssen nicht nur an der Leine gehen. :lol:

Woran man als Käufer der Rasse auch denken sollte: das Mindestzuchtalter ist nach meiner Meinung viel zu nieder angesetzt, eine IW-Hündin ist erst mit frühestens 3 Jahren einigermaßen erwachsen und körperlich fertig, die Rüden noch später. Also sollte man sich auch die Eltern gut ansehen.

Gundula

Re: Alles über IRISCHER WOLFSHUND

#5 Beitrag von Gundula » Mo 14. Apr 2008, 10:49

Danke Iris :-))

Speziell das Mächtige an der Rasse stinkt mir doch schon sehr ..Das ist in vielen Fällen kein Windhund mehr ,dass da schwerfällig durch die Ausstellungshallen und Ringe watschelt,sondern hat eher Ähnlichkeit mit zu mächtigen ,unförmigen ..ja was eigentlich ..??? Keine Ahnung .. :roll:

Auf der Ausstellung in Schwarzenfeld war ein Hund ,der muss sicher an die 100 Kilo gewogen haben und mir blieb schier der Mund offen stehen .Schön war was anderes und würde Captain Graham heute diese Hunde sehen ,ich schwörs euch ,er würde sich im Grabe umdrehen .

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