Mobbing oder Rudeljagd?

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greycie
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Re: Mobbing oder Rudeljagd?

#41 Beitrag von greycie » Fr 17. Feb 2012, 09:19

...und das ist ein weiterer Grund für mich Ausläufe zu meiden:
Troy würde beißen, wenn er bedrängt wird und wenn er in einer Meute läuft, die mobbt, macht er mit und auch da würde er zwicken, also müsste ich ihn mit Maulkorb laufen lassen - wo ich dann Angst habe, dass ER dann aber gebissen wird, ohne "abwehren" zu können.

Wobei ich auch sage; Haiger-Burbach ist für mich auch ein guter Auslauf, da es dort keine ebenen Flächen gibt, wo die Hunde Fahrt aufnehmen und über größere Distanzen jagen können ....

die Struktur des Geländes lädt eher zum schnupper, spielen ein, als zu wilden Verfolgungsjagden.
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Re: Mobbing oder Rudeljagd?

#42 Beitrag von Berlinerluft » Fr 17. Feb 2012, 11:03

....... könnt Ihr Euch noch erinnern :tuschel: :

In letzter Zeit fällt mir immer häufiger auf, dass von „mobbenden“ (Wind-)Hunden die Rede ist und dass – in Folge dessen – inzwischen auf so manchem (Windhund)-Auslauf „Maulkorbzwang“ herrscht! –
Darauf konnte ich mir zunächst überhaupt keinen Reim machen, denn in meiner aktiven DWZRV-Zeit hatte ich zwar „mobbende“ Windhunde (im ursprünglichen Sinne des Wortes!) erlebt!
Da wurden Hunde, die sich nicht „artgemäss“ verhielten, gemassregelt – ihnen wurde also mitgeteilt: “So nicht!“ – und DAS war es dann.
Das war – in des Wortes ursprünglicher Bedeutung - dann tatsächlich „mobbing“, was sich anhand meiner eigenen Beobachtungen voll bestätigt:
„gemobbt“ wird unter (Wind-)Hunden, wer sich nicht der Art gemäss verhält – also ein Hund, der zumindest Defizite im Sozialverhalten aufweist.
Mit diesen meinen Beobachtungen beziehe ich mich übrigens immer auf Windhunde – erhebe also keineswegs den Anspruch, dass diese auf ALLE Hunde zutreffen. –

Was sich nun jedoch auf den (Wind-) Hundeausläufen abspielt, wird ja meist völlig falsch interpretiert – da ist der „Mobber“ der böse Täter und der „Gemoppte“ das arme Opfer! –
„Opfer“ sind ja eigentlich ALLE beteiligten Hunde – die gemoppten, weil Menschen es versäumt haben, ihnen eine vollständige Sozialisation zu ermöglichen und die so abgestempelten „Mobber“, die einen nicht richtig sozialisierten Hund identifiziert haben und sich ihrer Art gemäss völlig korrekt verhalten haben – nun aber als die bösen „Mobber“ gelten!

Am Anfang aller „sozial“ lebenden Säugetiere steht immer die richtige „Sozialisation“. Erst Sozialisation ermöglicht dem Individuum ein Überleben in seiner Gruppe – dem Rudel, der Herde. Wer sich widersetzt, wird von seiner Gruppe ausgeschlossen („gemobbt“ im ursprünglichen Sinne des Wortes!).
Die „Züchter-Windhunde“, mit denen ich zu tun hatte, hatten alle vom frühesten Welpenalter an Kontakte zu anderen Windhunden jeden Alters und jeder Rasse - so zumindest habe ich es mit meinen Welpen gehalten.
Sie hatten u.a. gelernt, dass zu festes Zupacken zum noch festeren Zupacken des „Gegners“ führt und dass das wehtut. Sie wussten daher z.B. auch, dass beim spielen NICHT gebissen wird!! –
Kennen Sie das:
Sie sind im Auslaufgebiet – die Hunde haben sich verteilt – einige raufen, andere
Schnuppern herum – wieder andere spielen „hetzen“ – DAS sieht z.B. so aus:
Einer rennt vorne weg – andere schließen sich an – die Meute wird immer größer.
Der „Gehetzte“ hat genug, bremst ab, die Meute überläuft ihn – es folgt eine kurze
„Lauerposition“ des bisher Gehetzten – und dann geht es weiter – nun wird ein anderer zum spielerischen „Hetzobjekt“. –
So sieht es aus, wenn Windhunde schon im Welpenalter diese Hetzspiele kennen lernen konnten. –
Ein Hund jedoch, der nie die gemeinsamen Hetzspiele mit Geschwistern und erwachsenen Artgenossen kennen lernen konnte (wo der Hetzende in ständigem Wechsel auch wieder zum Gehetzten wird!), fühlt sich bei solchen Spielen im Auslauf oft als Beute, wird nun panisch flüchten wollen und wird von den ursprünglich „spielenden“ Hunden dann auch als Beute gesehen – aus dem Spiel kann dann eine ernsthafte Hetzjagd werden! –
Oder – ein „Neuer“ betritt das Gelände – anwesende Hunde nähern sich freundlich zur Begrüssung – der „Neue“ jedoch reagiert panisch – klemmt die Rute ein oder fängt gar an zu schreien.
Da könnte es durchaus geschehen, dass einer der Hunde sich veranlasst sieht, dem „Neuen“ möglicherweise drastisch mitzuteilen, dass „Hund“ sich so bei einer Begrüssung nicht verhält!
Ein richtig sozialisierter Hund schnappt und keift auch nicht herum, wenn Andere das ganz „normale“, freundliche Begrüssungsritual vollziehen möchten!

Richtig sozialisierte Hunde haben all diese Rituale nämlich schon im Welpenalter lernen müssen – und wer da nicht „hören wollte, musste fühlen“!

Hunde beobachten also sehr genau, dass die richtigen „Benimmregeln“ eingehalten werden – übrigens auch DIE, die wir Menschen aufstellen. –
Wenn Besuchshunde oder Welpen etwas taten, was ich verboten hatte (also Papierkörbe ausleeren, z.B.), war der Rudelchef sofort mit vorwurfsvollen und empörten Blicken bei mir, legte mir seine Pranke aufs Knie und „sagte“ , dass da etwas im Gange war, was „verboten“ war!
Das heißt also: Für ein sozial funktionierendes Miteinander und die Einhaltung dieser Regeln und Rituale unter den Hunden ist das Rudel zuständig – wer da nicht mitmachen will, wird bestraft! –
Für die Sozialisation in unsere „Menschenwelt“ sind wir Menschen zuständig und natürlich auch dafür, dass diese Regeln eingehalten werden.
Hunde leisten da eine geradezu unglaubliche „Anpassungsarbeit“ an unsere „Menschenwelt“. Wir sind es ihnen schuldig, nun auch endlich begreifen zu lernen, wie „Hund funktioniert“ – seine Körpersprache und sein Sozialverhalten richtig zu verstehen, sollte zum „Lernziel“ eines jeden Hundehalters werden!

Das „Problem“ steht und fällt also mit der Sozialisation unserer Hunde – und da scheint – trotz all der Heerscharen von Hundetrainern, -psychologen, Hundeschulen und Welpenspielgruppen – so einiges im Argen zu liegen!!!!!!!! –

„Welpenspielgruppen“, in denen nur Gleichaltrige miteinander spielen dürfen, betrachte ich mit einiger Skepsis – das ist dann ungefähr so, als würden Kinder z.B. nur mit Gleichaltrigen zusammen sein – WAS würden sie dabei wohl lernen?? –

Jeder möchte natürlich einen gut sozialisierten Hund halten und hält es für eine „Schuldzuweisung“ an seinen Hund, wenn das nicht der Fall ist. – Schuld ist am „Fehlverhalten“ von Haustieren immer der Mensch – oftmals, weil er der Natur zuviel ins Handwerk pfuscht – weil er meint, alles besser zu wissen, als von der Natur vorgesehen – und teils auch, wenn er nicht eingreift, wo ein Eingreifen nötig wäre! –

Und ganz besonders schlimm wird es dann, wenn nicht sozialisierte Menschen (und davon scheint es immer mehr zu geben!), sich dazu aufschwingen, das Sozialverhalten anderer – auch der Hunde – zu be- und verurteilen!
Dann geschieht es nämlich, dass ein gut sozialisierter Hund, der einen nicht Sozialisierten erkennt und „bestraft“ zum „Mobber“ erklärt wird!

Wenn man sich nun all die vielen möglichen Konstellationen von „richtig“, „teilweise“ oder „überhaupt nicht“ sozialisierten Hunden und dann dazu noch „richtig“, „teilweise“ oder „überhaupt nicht“ sozialisierte Hundehalter vorstellt (die all DAS, was sie jeweils wahrnehmen, auch noch falsch interpretieren) – DANN ist das Chaos perfekt!

Fazit: Wir sollten erst ganz genau beobachten, WAS sich abspielt, bevor wir einem Hund den Stempel „Mobber“ aufdrücken – und natürlich sofort eingreifen, wenn eine Situation zu eskalieren droht! –


Monika Giese im April 2009
Liebe Grüsse von
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Re: Mobbing oder Rudeljagd?

#43 Beitrag von greycie » Fr 17. Feb 2012, 12:27

Nun, reden wir aber mal nicht von gut sozialisierten Züchterhunden - reden wir von aus dem TS stammende Hunde, die fast ausschließlich Mängel in der Sozialisierung aufweisen.
Wie z.B. mein Troy.
Ein Hund, der durch permante Mobbingatacken im Großrudel (wovon ich ausgeh) beim Jäger und in der Auffangstation in Spanien verlernt hat, sich richtig zu verhalten.
Dieser Hund trifft auf andere Hunde. Hunde die sozialisiert sind.
Doch dieser eine Hund erkennt nun mal nicht was richtig und was falsch ist, weil er durch seine Erlebnisse gelernt hat, besser zuerst beißen, dann Fragen zu stellen.
So verhält sich mein Troy - er sucht sich einen Hund aus - der sich sogar korrekt verhält - nämlich beschwichtigt, zur Seite blickt, die Nase leckt - signalisiert, ich will vor dir nichts.
Diesem Hund geht mein Hund ins Genick und beißt ihn, so dass es Löcher gibt und blutet.
Sogar wenn der Hund weiterhin sich korrekt verhält.

Sobald er versucht dieser Situation zu engehen, wird er von meinem Troy gestellt, erneut attackiert - er würde sich da richtig reinsteigern.

Ich denke, DAS sind die Problemfälle, die hier aufschlagen. Und hier muss ich einschreiten und meinen Hund rausholen, nicht, weil ich ihn zu unrecht verurteile, sondern weil ich ihm zeige, dass dies kein korrektes Verhalten ist.

Ich war schon 8 Std. Aufsichtsperson in einem Auslauf auf einer Veranstaltung. Es ist eine sehr anstrengende Arbeit, weil nämlich enorm viele solche Situationen in jeder Ecke entstehen und meist sind es immer die gleichen Unruhestifter.
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Re: Mobbing oder Rudeljagd?

#44 Beitrag von Lara » Fr 17. Feb 2012, 12:40

greycie hat geschrieben:Nun, reden wir aber mal nicht von gut sozialisierten Züchterhunden - reden wir von aus dem TS stammende Hunde, die fast ausschließlich Mängel in der Sozialisierung aufweisen.
Ich würde das überhaupt nicht unterscheiden. Das sogenannte Mobbing ist ja nicht nur Züchter- und TS-Hund unabhängig, sondern auch Rassen unabhängig zu sehen. Wieviel die Aufzucht/Haltung und wieviel der ureigene Charakter ausmacht, das steht wohl in den Sternen.

Es erinnert mich an die Diskussionen um Triebtäter... nicht alle mit einer schlechten Kindheit werden ja zu einem solchen!
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Re: Mobbing oder Rudeljagd?

#45 Beitrag von gallo » Fr 17. Feb 2012, 13:18

Unser Züchterhund Lukas hatte es wohl in den Genen. Er drangsalierte schon den Picard Welpen meiner Mutter, da war er selbst noch ein Junghund. Ich kannte damals so ein Verhalten nicht und wußte nicht so recht, wie ich damit umgehen sollte. Ich habe dann die beiden nicht mehr zusammen gelassen. Da Lukas bis zum 5. Monat mit einigen geschwistern zusammen lebte, hat er bestimmt ein korrektes Verhalten im Rudel gelernt. Aber wie schon gesagt: er war mehr der typ: nach oben buckeln und nach unten treten.
Ich habe ja das Glück, ein richtiges Rudel zu haben: Großmütter bis Enkel, und die beiden Dazugekommen Lara und Uschi, Lara ist nun integriert aber Uschi ist immer noch der Außenseiter. Mobbing als Erziehungsmaßnahme des Rudels gegen einen Einzelnen habe ich bisher noch nicht erlebt: Mama erzieht manchmal ihre Kinder, aber das war es auch. Ich lasse , wenn ich Laufspiele möchte, nur bestimmte Gruppen zusammen, sonst kommt es zu keinem Lauf, sondern es ist einer das Opfer und die anderen verfolgen ihn zuerst und dann stellen sie ihn. es sind immer die gleichen Konstellationen und einige machen auch nie mit: Alex, Paula und Delphine. Zur Zeit muß ich aufpassen, daß nicht die kleine Babette gequält wird.
Viele liebe Grüße

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Re: Mobbing oder Rudeljagd?

#46 Beitrag von Akilus » Fr 17. Feb 2012, 14:19

Lara hat geschrieben:
greycie hat geschrieben:Nun, reden wir aber mal nicht von gut sozialisierten Züchterhunden - reden wir von aus dem TS stammende Hunde, die fast ausschließlich Mängel in der Sozialisierung aufweisen.
Ich kenne es eher umgekehrt, Strassenhunde und Hunde, die lange in Tierheimen in Gruppen gelebt habe, sind in der Regel deutlich besser sozialisiert als Züchterhunde, nicht zuletzt deswegen, weil der Züchter seine Hunde bereits im Welpenalter von 9-10 Wochen abgibt und die weitere "Sozialisation unter Umständen nur noch in der Halterfamilie abspielt.
Ich würde das überhaupt nicht unterscheiden. Das sogenannte Mobbing ist ja nicht nur Züchter- und TS-Hund unabhängig, sondern auch Rassen unabhängig zu sehen. Wieviel die Aufzucht/Haltung und wieviel der ureigene Charakter ausmacht, das steht wohl in den Sternen.

Es erinnert mich an die Diskussionen um Triebtäter... nicht alle mit einer schlechten Kindheit werden ja zu einem solchen!
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Re: Mobbing oder Rudeljagd?

#47 Beitrag von Akilus » Fr 17. Feb 2012, 14:33

Berlinerluft hat geschrieben:....... könnt Ihr Euch noch erinnern :tuschel: :


Was sich nun jedoch auf den (Wind-) Hundeausläufen abspielt, wird ja meist völlig falsch interpretiert – da ist der „Mobber“ der böse Täter und der „Gemoppte“ das arme Opfer! –
„Opfer“ sind ja eigentlich ALLE beteiligten Hunde – die gemoppten, weil Menschen es versäumt haben, ihnen eine vollständige Sozialisation zu ermöglichen und die so abgestempelten „Mobber“, die einen nicht richtig sozialisierten Hund identifiziert haben und sich ihrer Art gemäss völlig korrekt verhalten haben – nun aber als die bösen „Mobber“ gelten!
Was Monika schreibt ist richtig, allerdings sollte man auch mal dem Rechnung tragen, daß es wie bei uns Menschen immer unterschiedliche Verhaltensweisen, Interpretationsarten, verschieden hohe Reiz- und agressionsschwellen gibt. Auch gut sozialisierte Hunde kommen nicht gleich mit ihren Artgenossen aus, sie haben Vorlieben und Abneigungen und reagieren untereinander unterschiedlich.
Ebenso können auch gut sozialisierte Hunde überfordert werden (siehe Beispiel AKIL) in Situationen, wo es zu viele werden, fremde Rudel die gemeinschaftlich in die "Laufspielchen eingreifen, auch stabile Hunde können in Panik geraten, es gibt da keine Patentrezepte und keine Allgemeindiagnosen.
Unsere Hunde verhalten sich innerhalb ihres Rudels völlig anders, als einzeln.
Von anderen wird das natürlich nicht wahrgenommen, das Verhalten ist so einfach für Fremde in dieser Momentaufnahme nicht lesbar, weil der Vergleich fehlt.
Unsere Angsthündin Nieve macht immer dann, wenn das geschlossene Rudel vorgeht, einen völlig selbstsicheren, ja sogar rüpelhaften Eindruck, während sie einzeln zurückhaltend oder sogar sehr ängstlich ist. Sie würde bei geeignetem Opfer durchaus als Mobber gelten, aber eben nur dann.
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Re: Mobbing oder Rudeljagd?

#48 Beitrag von straßenköter » Fr 17. Feb 2012, 15:02

Da sind die Hunde wie die Menschen: "It takes two to dance the tango..."

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Re: Mobbing oder Rudeljagd?

#49 Beitrag von zina » Fr 17. Feb 2012, 15:09

Akilus hat geschrieben:Unsere Angsthündin Nieve macht immer dann, wenn das geschlossene Rudel vorgeht, einen völlig selbstsicheren, ja sogar rüpelhaften Eindruck, während sie einzeln zurückhaltend oder sogar sehr ängstlich ist. Sie würde bei geeignetem Opfer durchaus als Mobber gelten, aber eben nur dann.
Genau wie unsere Giny. Ein Hosenscheisser vor dem Herrn aber im Rudel sooooo stark, ausser sie ist dran mit gejagt werden, dann ist sie das beste Häschen der Welt "schilder_15"
Herzliche Grüße von Silvia, Zina, Giny, Fabienne und Eva

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Re: Mobbing oder Rudeljagd?

#50 Beitrag von Berlinerluft » Fr 17. Feb 2012, 15:46

Ja - natürlich stimmt das Alles - irgendwie! -
Worauf ich vor Allem von jeher aufmerksam machen wollte: Wir sollten nicht fahrlässig irgendwelche "Modebegriffe" verwenden. -
Denn bei all der Streiterei der Verhaltensforscher über die Definition des Begriffes "Mobbing", sind sich die meisten doch darüber einig, dass es sich um Angriffe einer Gruppe auf einen Einzelnen über einen längeren Zeitraum (Tage, Wochen, Monate!) handelt.
Deshalb bin ich nach wie vor der Meinung, das es sich bei den Vorkommnissen auf den Windhundausläufen kaum jemals wirklich um Mobbing handelt - sondern meist um ein ganzes Bündel von situationsbedingten Handlungsabläufen.
Es ist faszinierend, welche charakterlichen Unterschiede es schon bei einem Wurf von unter den gleichen Bedingungen aufwachsenden Hunden gibt. - Vom leicht- bis schwer erziehbaren - vom Draufgänger bis zum etwas Schüchternen - usw. (meine Welpen wuchsen - ab einem Alter von ca. 3 Wochen im Rudel mit Rüden und Hündinnen auf, die auch gemeinsam die "Erziehung" übernahmen!).
Von solchen wirklich gravierenden Fällen höre ich allerdings erst, seit es diese massenhaften Importe von TS-Windhunden gibt.
Diese Hunde wachsen ja auch meist unter völlig anderen Bedingungen auf - wie oft erleben wir es bei TS-Windhunden - die ja altersmässig durchaus meist als Erwachsene Hunde zu uns kommen - dass sie bei uns plötzlich regelrechtes "Welpenverhalten" zeigen - oder auch - dass sie "Spielen" erst lernen müssen. -
Wenn ich an meine ersten "Windhund-Jahre" in Berlin denke - da war das noch das reine Windhundparadies!! -
Täglich ging es mit unseren Jung-Afghanen in eins der riesigen Auslaufgebiete (alles ohne Zäune und mit allen denkbaren Rassen!) - am Wochenende - zunächst nur zum Zusehen und Atmosphäre schnuppern - zu einem der beiden nebeneinander liegenden Rennplätze. Wenn das Training beendet war, konnte die ganze Meute - vom Welpen bis zu den erfahrenen Rennhunden - auf dem grossen, neben der Rennbahn liegenden Gelände, frei herumtoben! - Kein einziger Hund hat da jemals einen Maulkorb getragen! Es gab die eine oder andere "Zurechtweisung" - sonst nichts!!
Nun geschieht es leider viel zu oft, dass so ein sanfter "Sofahund" noch überhaupt nicht richtig in seiner neuen Familie "ankommen" konnte - aber sofort zum "Windhund-Auslauf" gebracht und dort möglicherweise mit Situationen konfrontiert wird, die ihn schlicht überfordern - mit den hier schon so häufig geschilderten Folgen ...
Liebe Grüsse von
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