Beuteschema kleiner Hund

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Brunhilde
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Beuteschema kleiner Hund

#1 Beitrag von Brunhilde » Di 26. Jan 2016, 12:26

Hallo zusammen,

als ich gestern mit meinem Rudel spazieren war, habe ich mich auf dem Feldweg von fern gewundert, warum die Katze des Bauern nicht weglief. Tja, es war keine Katze, sondern ein Jack Russell, der mal kurz auf einem Ausflug war, allein.
Wir kamen näher und Mary stieg sofort im Geschirr hoch, bellte wie verrückt und war kaum zu bändigen. Während die anderen zwei Nichtgalgos nett geschnüffelt haben, sah ich Mary schon mit Serviette, Messer und Gabel am Tisch sitzen :-)
Hab sie nur mit Mühe am Hündchen vorbei bekommen, dem ich geraten habe, um sein Leben zu laufen. "h12" Tat er dann auch :-)

Das passiert euch sicher auch, oder? Wie geht ihr damit um? Abstand bei Hundebegegnungen? Maulkorb? Training?
Ich kann sie ja gar nicht auf eine Spielwiese lassen, wenn sie so auf kleine Hundis reagiert ...

LG Brunhilde

straßenköter
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Re: Beuteschema kleiner Hund

#2 Beitrag von straßenköter » Di 26. Jan 2016, 18:46

Nee, in der Form kenne ich zumindest das nicht.
Ronnie wollte vielmehr jahrelang JEDEN Hund fressen, egal ob groß oder klein, er hatte panische Angst, die sich nur mit sehr viel Training über die Jahre auf ein halbwegs alltagstaugliches Maß reduzieren ließ.
Inzwischen ist der Knoten geplatzt, jetzt kommt er mehr oder weniger mit allen Hundetypen einigermaßen klar, mit kleinen oft fast sogar noch besser als mit großen Energiebündeln.

Hast du denn eine Ahnung, was sie gestört hat? Ob sie ihn tatsächlich für ein Beutetier gehalten hat, ob er ihr eventuell zu wuselig war?

Köttel-Elsa :)
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Re: Beuteschema kleiner Hund

#3 Beitrag von Köttel-Elsa :) » Di 26. Jan 2016, 19:52

Unser Galgo findet an der Leine hier und da Hunde doof, egal ob groß, klein, Rüde oder Hündin...
Sehr junge Welpen findet er an der Leine besonders doof, auch wenn sie nix machen .. Einfach nur weil sie da sind.. Bild
Im Freilauf findet er eigentlich jeden Hund gut "daumen-hoch" Gerne rennt er mit nem wirklich kleinen JR um die Wette, den wir recht oft im Feld mit seinem Hunderudel treffen.
Bild Zauberhafte Grüße von Iris mit den Willems-Zwillingen ANUKET (07.10.2008-27.07.2016 :(), DARIUS (25.08.2004-14.08.2014 :() , Köttel-ELSA ( 04.06.2008- 02.09.2015 :() KITO 12.05.2014Bild und unser Barsoimädel HEIDI 13.04.2016 Bild

Brunhilde
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Re: Beuteschema kleiner Hund

#4 Beitrag von Brunhilde » Mi 27. Jan 2016, 12:43

straßenköter hat geschrieben:Nee, in der Form kenne ich zumindest das nicht.
Ronnie wollte vielmehr jahrelang JEDEN Hund fressen, egal ob groß oder klein, er hatte panische Angst, die sich nur mit sehr viel Training über die Jahre auf ein halbwegs alltagstaugliches Maß reduzieren ließ.
Inzwischen ist der Knoten geplatzt, jetzt kommt er mehr oder weniger mit allen Hundetypen einigermaßen klar, mit kleinen oft fast sogar noch besser als mit großen Energiebündeln.

Hast du denn eine Ahnung, was sie gestört hat? Ob sie ihn tatsächlich für ein Beutetier gehalten hat, ob er ihr eventuell zu wuselig war?

Die Ohren gingen hoch, bis der Hund richtig im Visier war. Dann Ziehen an der Leine, weil sie drauf los wollte. Das halte ich für Jagdverhalten, weil JR gelaufen ist. Beim Näherkommen dann Bellen und Steigen ins Geschirr. Der Kleine war nicht wuselig, sondern blieb stehen und war lieb mit den anderen am schnuppern.

Ich werde das auf jeden Fall weiter beobachten ...

Brunhilde

Gelöschter Benutzer 700

Re: Beuteschema kleiner Hund

#5 Beitrag von Gelöschter Benutzer 700 » Mi 27. Jan 2016, 16:19

Alles, was der Hund vorne an der Leine macht,.. wird am anderen ende, also vom Menschen, gesteuert oder Verursacht,.. entweder durch Unterlassen oder Unkenntnis :wink: .
Aus der Betrachtungsweise bzw. aus Sicht eines Hundes macht er (Hund) ja alles richtig,... wenn das Menschlein es indirekt zulässt und nichts adäquates dagegen unternimmt,.. und wenn man das lediglich "Beobachten" möchte, darf man sich nicht Wundern wenn irgendwann auch Zugebissen wird. :wink:

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Re: Beuteschema kleiner Hund

#6 Beitrag von manfred » Do 28. Jan 2016, 10:26

Brunhilde hat geschrieben: Das passiert euch sicher auch, oder?
quatsch, wir sind alle perfekt. :wink:

jau, deine Mary kommt langsam an.

wie alt ist sie eigentlich, weiß man was über ihre vorgeschichte?

was mir in dem tagebuch von Mary aufgefallen ist.
Der blinde hellbraune Kum und die schwarze Luna - beide hat sie schon um den Finger gewickelt. Sie stellt sich vor das Körbchen und schon steht Kum auf, um ihr Platz zu machen
das hat ja z.b. nix mit um den finger wickeln zu tun, macht sie das immer noch?
desweiteren schreibst du, sie ist noch nicht mit deinem mann warm geworden. wie sieht das aus und ist das jetzt besser geworden?
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Re: Beuteschema kleiner Hund

#7 Beitrag von Brunhilde » Do 28. Jan 2016, 11:03

Manfred,

Mary ist 4 Jahre alt und man weiß wenig von ihrer Vorgeschichte, sie wurde als Straßenhund eingefangen.
sie fordert weiterhin ihren Platz ein.
Von meinem Mann nimmt sie inzwischen Leckerlis aus der Hand und weicht nicht mehr ganz so stark aus.

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Re: Beuteschema kleiner Hund

#8 Beitrag von manfred » Do 28. Jan 2016, 11:14

Brunhilde hat geschrieben: sie fordert weiterhin ihren Platz ein.
das mag ich persönlich nicht gerne und unterbinde das hier auch rigoros. du schreibst ja selber - sie fordert.
draußen rümpft man immer die nase bei dem satz "die regeln das unter sich" und ich laß die hunde auch zu hause beileibe nicht alles unter sich regeln. ich greife da schon, wenn nötig, also solche dinge wie eben immer den platz von einem einfordern, recht früh ein.
die hierarchie sollte sehr flach sein.
klar gibt es eine, aber wenn man zu sehr die hunde machen lässt führt das meist zu problemen, meiner meinung nach.
jeder hund ist gleich "wichtig", für alle ist genug da, in jeglicher beziehung.


ja, zu dieser "jagdszene". ist schwer da konkret was zu sagen, ist ja meist irgendwie nur ein kleiner ausschnitt/baustein vom gesamtbild.
wie laufen denn eure hundekontakte so in der regel ab, habt ihr überhaupt häufig welche?
Brunhilde hat geschrieben: Von meinem Mann nimmt sie inzwischen Leckerlis aus der Hand und weicht nicht mehr ganz so stark aus.
das wird schon, nur nix überstürzen. das hatten wir bei Zora auch, es hat fast ein jahr gedauert, bis sie sich überhaupt mit mir in einem raum aufgehalten hat.
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Re: Beuteschema kleiner Hund

#9 Beitrag von Brunhilde » Do 28. Jan 2016, 17:15

Bislang läuft bei den Dreien alles gut, sie verstehen sich gut. Das Fordern des Platzes geschieht unaufdringlich,aber schon etwas stur. Nach 20 Jahren Hundehaltung haben wir da schon einiges, meist Gutes, hinter uns, aber so ein großes Rudel hatten wir nicht im Programm :-) Deshalb tasten wir uns auch langsam heran.

Das mit meinem Mann sehe ich auch locker. Das wird schon.

Hier noch ein paar Fotos von heute.

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edda
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Re: Beuteschema kleiner Hund

#10 Beitrag von edda » Sa 30. Jan 2016, 12:14

Das Einfordern des Platzes würde ich auch nicht akzeptieren, auch wenn sie das "unaufdringlich" macht - in euren Augen, so bedeutet es doch in der Beschwichtungssprache nicht unbedingt unaufdringlich, denn sonst würde sie nicht damit durchkommen. Ich würde darauf achten, die angestammten Plätze der Hunde auch weiterhin beizubehalten, bzw. ihr klarmachen, dass die Anderen dort bleiben dürfen, wo sie schon immer waren. Wir haben das auch immer wieder einmal bei unseren Beiden und es genügt ein Blick oder ein Räuspern...

Das Bellen kann sie abgekuckt haben, muss aber nicht sein. In Spanien habe ich Galgos gesehen, die Grundstücke effizient bewachen. Das gibt es wirklich, obwohl wir sie ja gerne zum Sofahund degradieren... Unser Carlos bewacht auch, Rea hingegen interessiert sich überhaupt nicht dafür. Vielleicht legt sich das von alleine wieder, sie ist ja noch nicht lange bei euch. Ich würde das gar nicht gross beachten, ausser ihr möchtet es nicht.
Mulato hat geschrieben:Alles, was der Hund vorne an der Leine macht,.. wird am anderen ende, also vom Menschen, gesteuert oder Verursacht,.. entweder durch Unterlassen oder Unkenntnis :wink: .
Aus der Betrachtungsweise bzw. aus Sicht eines Hundes macht er (Hund) ja alles richtig,... wenn das Menschlein es indirekt zulässt und nichts adäquates dagegen unternimmt,.. und wenn man das lediglich "Beobachten" möchte, darf man sich nicht Wundern wenn irgendwann auch Zugebissen wird. :wink:
Die Frage ist nur, was unternehmen... Ich sehe es nicht ganz so, dass wir am anderen Ende steuern oder verursachen. Das würde bedeuten, dass wir für alles verantwortlich sind, was der Hund da vorne so treibt, wie er reagiert ect. Wie erklärt sich dann, dass der Eine problemlos funktioniert und der Andere nicht... Meiner Meinung nach liegt es also in erster Linie am Hund und dann sind wir dran, wenn wir das Verhalten steuern oder ändern möchten. Und das ist so individuell, dass man kein Patentrezept geben kann.

Wir stehen auch immer wieder vor Rätseln mit unserer Rea. Einmal ist sie lammfromm und friedlich und dann wieder ein Tiger. Wir haben schon alles mögliche versucht, sie lässt sich nicht ablenken. Wir finden auch nicht heraus, trotz intensiver Beobachtung und Tagebuchschreiben und guten Hundetrainern, ob das Ganze ein Schema hat. Ich könnte jetzt seitenweise dazu schreiben aber letztendlich funktioniert jeder Hund anders und so muss jeder Zweibeiner seinen eigenen Weg finden. Ich denke, viele Probleme lassen sich in der Vorgeschichte finden, die wir ja leider meist nicht kennen. Unsere Rea lebte mit 150 Hunden auf 120 qm ohne regelmässiges Futter und Wasser. Absolut verwahrlost, krank, voller Bisswunden, z.T. frassen sie sich gegenseitig auf. Sooo - und nun komme ich und erwarte von ihr ein gutes Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber. "conf45" Da musste ich mich schon oft selbst an der Nase nehmen... Ich für meinen Teil habe gelernt, sie zu akzeptieren wie sie ist und mich an kleinen Erfolgen zu freuen. Ich nehme für mich nicht in Anspruch, sie in eine Schublade zu pressen, wenn ich merke, dass sie mit Situationen überfordert ist. Und ich denke, dass wir in unserer Ungeduld dazu neigen, zu viel von unseren malträtierten Galgos zu verlangen. Wenn man bedenkt, dass viele erst nach Jahren "ankommen" müssen wir ihnen einfach Zeit geben, beobachten, Vertrauen aufbauen und uns vielleicht auch mit Situationen arrangieren, die nicht unbedingt gerade in unseren Alltag passen...

Ein kleines Beispiel - sie lief 3 Jahre lang über keine Holzbrücke, ich musste sie tragen. Plötzlich, ganz ohne Grund, ging sie erhobenen Schwanzes und als ob nichts wäre darüber. Einfach so...

Bei uns gibt es einen dunklen Torbogen, da geht sie bis heute nicht durch. Na, dann lassen wir es halt und gehen eine andere Runde.

Im Treppenhaus unserer Freunde, die sie sehr liebt, läuft sie keinen Schritt. In den Aufzug geht sie aber. Ich bin überzeugt, dass sie irgendwann auch die Treppe läuft, einfach so. Ich werde das aber nie trainieren, wieso auch ? Nur wiel ich das so will ? Sie ist damit überfordert und ich akzeptiere das.

Mit fremden Hunden machen wir das genauso. Besteht die Möglichkeit einer langsamen Annäherung und ich merke, es geht gut, begegnen wir uns. Zeigt sich aber, dass sie wieder einen ihrer, ich sage jetzt mal "schlechten Tage" hat, weichen wir aus. So haben wir gelernt, unseren und ihren Alltag möglichst stressfrei zu gestalten. Und das funktioniert gut.

Und unseren Carlos nehme ich dann ab und zu einzeln mit, damit er nicht verlernt, was er alles kann, z.B. mit fremden Hunden zu kommunizieren oder Alltagssituationen, wie z.B. Dorf, Stadt, Leute, Autos, Katzen, Hühner usw. problemlos zu meistern. Er macht absolut alles mit und freut sich, wenn er auch mal alleine mit mir unterwegs ist.

Wenn ihr für euch oder für einen Trainingsplan wirklich eingrenzen wollt, was sie wann macht und wie sie auf andere Hunde reagiert, hilft Tagebuchschreiben. Das ist aber extrem aufwändig. Es geht hier nicht nur um kleine oder grosse Hunde sondern um alles drumherum. Also Gesundheitszustand, Wetter, Wind, Ausscheidungen ( Kot fest, breiig ) ect... So könnt ihr versuchen, das Verhalten einzugrenzen und dem auf den Grund zu gehen. Es ist selten, dass auf die Grösse oder Farbe eines Hundes festmachen zu können. Oft liegt der Grund ganz wo anders. Aber beobachtet doch am Anfang einfach einmal nur aus Distanz, vielleicht zeigt sich ein Muster, dann könnt ihr dort ansetzen. Nichts übereilen. Aber ihr habt ja lange Hundeerfahrung und ich denke, ihr bekommt das sicher in den Griff.

Übrigens, schöne Fotos "heart" Die 4 Jahre kann ich aber fast nicht glauben. Sie ist schon sehr grau um die Schnauze, die Hübsche...

LG
Edda

Del Niños Vencedores Don Carlos und Rea de Andalucía


Es kommt nicht darauf an mit dem Kopf durch die Wand zu gehen
sondern mit den Augen die Tür zu finden.

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