Die Jagd mit Galgos

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greycie
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Die Jagd mit Galgos

#1 Beitrag von greycie » Mi 12. Dez 2018, 15:07

Ich möchte diesen speziellen Auszug aus meinem Greyhound – Galgo Vergleich herauslösen und hier einstellen.
Auf die Schnelle mal das Forum durchsucht, aber ich glaub, in der Art haben wir noch nichts.
Ein kurzer Abriss von Caroline Löhr über den Ursprung und die Regeln des spanischen Coursings/Jagd mit den Galgos.
Sehr interessant und lehrreich.

Die Jagd mit Galgos war auf der Iberischen Halbinsel eine weit verbreitete Tradition, aber man darf auch nicht vergessen, dass der Galgo in schweren Zeiten, wie z.B. der Nachkriegszeit in der jüngeren Geschichte, dafür sorgte, dass der ein oder andere Hase auf den Tisch kam und die Familie ernährte.

Während in früheren Zeiten bei der reinen Jagd die Anzahl der Beutetiere im Vordergrund stand, geht es im heutigen Sport um den Wettbewerb, die schnelle Verfolgungsjagd, das Duell zweier Hunde, die gegeneinander antreten, die Haken, die sie schlagen, und den Jagdeifer der Hunde.

Die ersten Wettbewerbe fanden Anfang des 20. Jahrhunderts statt. Seit seiner Gründung im Jahr 1939 organisiert und veranstaltet der Dachverband Federación Española de Galgos (FEG) diese Wettbewerbe auf autonomer (eine autonome Region ist ungefähr unseren Bundesländern vergleichbar) wie nationaler Ebene.

Die Bedingungen für die Wettbewerbe sind dieselben wie für die Jagd: In offenem Gelände durchschreitet eine Gruppe von Menschen ("mano" genannt) organisiert und schweigend das Gelände auf einer imaginären Linie und sucht den Hasen in seiner Sasse (Kuhle, in die sich der Hase duckt). Vor der Gruppe läuft der Hundeführer ("soltador" oder "traillero" genannt) mit den beiden Galgos, die gegeneinander antreten. Sieht die "mano" den Hasen, scheucht sie ihn auf. Der Traillero läuft mit beiden angeleinten Hunden hinter dem Hasen her, bis dieser einen Abstand erreicht hat, der ihm eine faire Überlebenschance gibt. Die "trailla" ist eine Spezialleine, die die Hunde auf Zug an einer durch sie laufenden Kordel, die um das Handgelenk getragen wird, automatisch aus ihren Halsungen befreit. Ist der Abstand groß genug, werden die Hunde von der Leine gelassen. Ein Lauf beginnt mit dem Loslassen der Hunde und endet mit dem Schlagen des Hasens oder wenn dieser sich versteckt und die Hunde ihn nicht mehr sehen.

Im Wettbewerb werden die Galgos mit einer roten und einer weißen Halskrause gekennzeichnet. Sie werden von drei Richtern zu Pferd begleitet, die den Zeitpunkt zum Freilassen der Hunde bestimmen und den Lauf bewerten. Ein gültiger Lauf muss mindestens 55 Sekunden dauern.

Bewertet werden:

- Schnelligkeit

- Ausdauer

- Überholen des gegnerischen Galgos auf gerader Linie

- Hasenkontakt

- Haken schlagen

- Schlagen des Hasens

Die Wertung wird von den Richtern mittels farbigen Tüchern angezeigt:

- Rot: Gewinner ist der Galgo mit der Halskrause der gleichen Farbe.

- Weiß: Gewinner ist der Galgo mit der Halskrause der gleichen Farbe.

- Gelb: Ungültiger Lauf. Dies kann verschiedene Gründe haben wie z.B. Ereignisse während des Rennens, ein Rennen unter 55 Sekunden, ein nicht gut von den Richtern einzusehendes Rennen usw.

- Grün: Unentschieden.

- Gelb, schwarz und die Farbe der Halskrause (weiß oder rot) in der linken Hand: Verwarnung eines Galgos aufgrund eines Verstoßes während des Rennens. Der Gewinner ist somit der andere Galgo, auch wenn dessen Sieg unverdient ist.

- Schwarz und die Farbe der Halskrause (in der linken Hand): Disqualifizierung des Galgos mit der Halskrause der gleichen Farbe. Dies kann aufgrund einer doppelten Verwarnung oder wegen Anhaltens während des Laufs geschehen.

Um an einem solchen Wettbewerb teilnehmen zu dürfen, muss ein Galgo mindestens 16 Monate alt sein. Im Alter von 14-15 Monaten werden die Galgos aber "probiert", d.h. zum ersten Mal auf Hasen angesetzt.

Einen wirklich strikten Trainingsplan wie bei den Greyhounds gibt es bei den Galgos nicht. Empfohlen werden tägliche ausgedehnte Spaziergänge mit ausreichend Freilauf das ganze Jahr hindurch.

(C) C.Löhr
Videos dazu findet ihr genügend auf Youtube.
Zwei Videos mal hier (ACHTUNG: die Jagd auf lebende Hasen)
Ich finde, jeder Galgo Halter sollte sich anschauen, zu was diese Rasse gezüchtet wurde. Ob man die Jagd jetzt als solches „gut“ oder „schlecht“ findet. Es ist das elementare Grundbedürfnis dieser Rasse.
https://youtu.be/uswdysvrCdE
https://youtu.be/quc4nRpuqVQ

Wer den gesamten Vergleich mal lesen möchte:
http://happy-sighthound.de/index.php/en ... -greyhound
Michaela mit den Jungs und den Mädels
.....................................
Nur wer seinen Windhund hat jagen sehen, weiß was er an der Leine hat
"h12"

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