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Ratgeber Wechselkennzeichen: Top oder Flop

Verfasst: Fr 10. Aug 2012, 20:28
von JustGalgo
Auszug aus Newsletter 07.03.12 promobil

Das Wechselkennzeichen verspricht Entlastung beim Zulassen von zwei Fahrzeugen. Doch weder bei der Steuer noch bei Versicherungen gibt es großes Einsparpotenzial. Was haben Wohnmobilfahrer davon?
Ein gemeinsames Kennzeichen für das Wohnmobil und den Pkw - was auf den ersten Blick finanziell wie bürokratisch nach einer großen Erleichterung für viele Wohnmobilisten klingt, ist bei näherem Hinsehen nicht ganz so attraktiv. Wem nutzt das neue Wechselkennzeichen, und wer sollte die Finger davon lassen?
Knapp zwei Jahre nach der Ankündigung des Bundesverkehrsministeriums soll es im Sommer 2012 so weit sein: Zwei Fahrzeuge können sich ein Kennzeichen teilen, sprich, sie können nur im Wechsel benutzt werden. Das Wechselkennzeichen lässt sich jeweils innerhalb einer Fahrzeugklasse verwenden. Der Vorteil hierbei: Die Bauart-Klasse M1 betrifft Fahrzeuge zur Personenbeförderung mit bis zu acht Sitzplätzen außer dem Fahrersitz. Wer also auf ein gemeinsames Kennzeichen für Reisemobil und Pkw gesetzt hat, wird hier nicht enttäuscht. Ist die Tour mit dem Wohnmobil vorbei und das Stadtauto wieder gefragt, wird das Wechselkennzeichen am Pkw aufgesteckt, während die nummerierten Abschnitte rechts mit der TÜV-Plakette an beiden Fahrzeugen montiert bleiben.
Das bei vielen Wohnmobil-Besitzern beliebte Saisonkennzeichen bekommt also eine Alternative. Wer sein Mobil jedoch mangels privater Stellfläche ohnehin ganzjährig anmeldet und öffentlich parkt, findet im Wechselkennzeichen keine Lösung. Bekanntermaßen darf ohne Kennzeichen kein Fahrzeug auf öffentlichen Plätzen abgestellt werden. Ignoriert man diese Vorschrift, wird ein Bußgeld von 40 Euro fällig.
Der wohl wichtigste Minuspunkt bei Wechselkennzeichen kommt aber noch: Die finanziellen Vergünstigungen in Sachen Steuern und Versicherung sind weit weniger lohnend als erwartet. Während bei den Versicherungen noch Unklarheit darüber herrscht, welche Vergünstigungen der Beitragssätze bei Wechselkennzeichen möglich sind, rudert die Politik kräftig zurück. Bei der geplanten Abänderung der Kfz-Steuer erwartet der Finanzminister zu hohe Ausfälle - die Steuer fällt nach wie vor für beide Fahrzeuge an.
Wer sich trotz alledem für das Wechselkennzeichen entscheidet, kann es ab dem 1. Juli 2012 bei seiner Zulassungsstelle abholen. Sind beide Fahrzeuge bereits zugelassen, zahlt der Wohnmobilfahrer insgesamt rund 105 Euro. Darin enthalten ist eine Gebühr von 65 Euro sowie ein Satz Wechselkennzeichen für 40 Euro. Doch ob sich die Neuerung lohnt und wie groß das Interesse tatsächlich ist, wird sich erst auf lange Sicht zeigen - Verbände und Versicherer rechnen mit einer schleppenden Nachfrage. Besonders die Versicherer sind hier mit gut konditionierten Policen am Zug, damit das W-Kennzeichen für Wohnmobile nicht zum Stiefkind des Saisonkennzeichens wird.
weiter Infos unter http://www.promobil.de

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