Wieviel Verantwortung tragen die Vereine ?

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JustGalgo
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Wieviel Verantwortung tragen die Vereine ?

#1 Beitrag von JustGalgo » Sa 28. Jul 2012, 22:24

Hi,

die Frage ist jetzt NICHT provozierend gemeint, darum bitte ich Euch ALLE so sachlich wie möglich mit diesem Thema umzugehen !!!

Es geht auch nicht darum, ob ein Galgo aus Spanien auf einer Bahn laufen sollte, das Thema haben wir in vielen anderen Themen im Forum.
Mir gehts heute um ganz was anderes.

Möchte mich gerne an die wenden, die selber aktive Mitglieder in den Vereinen sind oder vielleicht sogar mehr Funktionen im Verein haben.

Mich interessiert es wirklich, wieviel Verantwortung trägt eigentlich ein Verein ? Ist das unterschiedlich von Verein zu Verein ?

Es haben ja viele eine andere Auffassung z.b. davon, wenn man mit dem Hund zum trainieren anfangen sollte.

Ich habe es jetzt z.b. speziell bei den Salukis schon öfters gehört, das man mit den Hunden nicht vor dem 2. Lebensjahr auf die Bahn gehen sollte bzw. sie nicht aktiv laufen lassen sollte - weil mit 2 Jahren sind sie erst fertig ausgewachsen und dann hat sich auch alles ?gefestigt (sorry mir fällt gerade kein anderer Name dazu ein...)

So gesehen hätte ja erst recht ein Grey eigentlich vor seinem 2. Lebensjahr auch nichts auf einer Bahn zu suchen.

Es gibt aber immer wieder Hunde, die schon mit 1,5 Jahren eine Coursing u Rennlizenz haben ! Da bin ich ehrlich gesagt sprachlos - weil mit diesem Hund muss man dann ja mit mind. einem 3/4 Jahr zu trainieren beginnen.

Es gibt natürlich wieder Linien, die haben mehr *Rennlinien* im Blut - vielleicht ist es bei denen anders ??

Mich hat es hier schon oft interessiert, inwiefern hat dann der Verein eine Verantwortung ? Ist es dem seine *Pflicht* darüber zu wachen, das Hunde ordentlich trainiert werden, nicht zu früh schon alles verlangt (wobei das wahrscheinlich wieder sehr relativ u rassenabhängig ist) wird usw usw usw

Oder kann im Prinzip jeder machen was er will ? Kann ich heute auch mit einem 6 Monaten alten/jungen z.b. Galgo vor der Tür stehen und den trainieren ?

Wie läuft das in euren Vereinen ab ?

Ich habe eigentlich sehr gute Erfahrungen mit meiner Heimatrennbahn gemacht und es sind auch viele gute Tipps von den alten Hasen gekommen - was mich aber gestört hat, war wenn man natürlich als Neuling Fehler macht, die evt. nicht so gut für den Hund sind u dann nur hinterum geredet wird, aber es niemand einem ins Gesicht sagt...das erfährt man zwar dann alles wenn man fragt, was ja gut ist...aber es wäre oft besser, man würde es vorher erfahren....
Schöne Grüsse Petra :-)
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Orfeo

Re: Wieviel Verantwortung tragen die Vereine ?

#2 Beitrag von Orfeo » So 29. Jul 2012, 08:54

Also bei uns in Landstuhl wird sehr darauf geachtet. Junghunde dürfen allerhöchstens mal eine kurze Gerade laufen.

Ein Problem ist, wenn Leute kommen die man nicht kennt, und ab 12 Monaten sehen manche Hunde doch schon gut entwickelt aus, und
die Besitzer nicht sagen wie alt der Hund ist.

Ich habe meine Hunde vor den Lizenzen nie groß trainiert. Startkastentraining plus Gerade bei Orf, dann einmal 280 m alleine, das wars.
Orf und Blossom liefen bei ihren Lizenzläufen beide zum ersten Mal mit anderen Hunden zusammen.

Mit etwas Gefühl für den Hund erkennt man wann und ob er soweit ist.

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Re: Wieviel Verantwortung tragen die Vereine ?

#3 Beitrag von Berlinerluft » Mo 30. Jul 2012, 13:34

Die Vereine tragen eine grosse Verantwortung - und ich kenne keinen Rennverein, der sich dieser Verantwortung nicht auch bewusst ist.
Das fängt damit an, immer ein sorgfältig gepflegtes Geläuf zu haben und endet damit, einige übereifrige Windhundbesitzer zur Geduld zu ermahnen.
Niemand will, dass Hunde sich verletzen oder überfordert werden - oder zu Raufern erzogen werden. All das würde nämlich nicht zueltzt auch den Ruf eines Vereins schädigen.

Es gibt keine festen Grenzen, wann mit dem Training begonnen werden sollte - und was man als Training bezeichnet. - Ich war jedenfalls schon mit den Welpen an der Bahn - zum zusehen - auch das ist schon Training! - Und - zum ersten Geburtstag der Welpenbande war dann grosses Familientreffen angesagt: Für die erste, einzeln und aus der Hand gestartete, Gerade! -

Als Faustregel könnte man sagen, dass Hündinnen mit der ersten Hitze körperlich "fertig" sind - also feste Bänder und Gelenke haben und auch das Grössenwachstum abgeschlossen ist.
Rüden brauchen da deutlich länger und haben in den meisten Fällen auch eine deutliche "Halbstarken-Phase", in der es ihnen einen Heidenspass macht, andere Rüden anzupöbeln! - In dieser Phase können die Hunde durchaus schon einzeln laufen (Distanzen immer nach körperlicher Fitness unterschiedlich!). -

Und all dies - und vieles mehr - fällt in die Verantwortung des Vereins - vor allem des Renn-/Trainingsleiters.

Aus meiner Erfahrung mit den Trainings der eigenen Hunde auf diversen Rennbahnen, konnte ich mich immer auf die guten Ratschläge der Rennleiter verlassen - und sowohl ich, als auch alle anderen "Anfänger" waren wissbegierig und lernwillig. -

Später - mit meinen Welpenkäufern und auch als Rennleiter - gab es lediglich hin und wieder Anlass, die Besitzer darauf hinzuweisen, noch zu warten - mit dem Laufen über die volle Distanz - mit dem Laufen im vollen Feld - usw.!

Alles, was ich über Windhunde in diesen Anfangsjahren gelernt habe, stammt von erfahrenen Vereinsmitgliedern, Funktionären und Züchtern - und genau darauf konnte ich dann mit meinen eigenen Erfahrungen aufbauen.

"Windhund-Neulinge" wurden immer freudig und freundlich in Empfang genommen - und immer stand ihnen jemand mit Rat und Tat zur Seite - und auch wenn ich nun nicht mehr aktiv dabei bin, gehe ich davon aus, dass das noch immer so ist ........
Liebe Grüsse von
Monika mit Jimmy + Milagro


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Re: Wieviel Verantwortung tragen die Vereine ?

#4 Beitrag von JustGalgo » Mo 30. Jul 2012, 21:22

Danke für eure beiden sehr interessanten Antworten !!
Schöne Grüsse Petra :-)
mit Galgos, Whippet, Saluki & Chinesen


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Felicitas0204

Re: Wieviel Verantwortung tragen die Vereine ?

#5 Beitrag von Felicitas0204 » Do 2. Aug 2012, 09:00

Hallo zusammen,

ich bin schon der Überzeugung, dass die Renn- und Coursingvereine ein große Verantwortung den Hunden gegenüber haben, und die meisten Rennleiter, "alte Hasen" des Vereins usw. nehmen diese auch Verantwortung auch gern und gründlich war, ABER als ehemalige Rennleiterin in Eilenburg habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass manche Leute unbelehrbar sind. Ich selbst mache auch nach Beratschlagung mit Anderen am Ende mit meinen Hunden, was ich für richtig halte, aber manche Leute sind einfach echt beratungsresistent und veranstalten trotz Hinweisen mit ihren Hunde Dinge, über die erfahrene Rennleute nur den Kopf schütteln. Was ich damit sagen will: Ja, die Vereine tragen Verantwortung, aber es ist manchmal schwierig, diese wahrzunehmen. Und man muss dabei auch bedenken: die Besitzer bezahlen für die Trainings (der Verein ist also im weitesten Sinn auch Dienstleister), es ist IHR Hund - kannst Du dann z.B. als Rennleiter oder Verantwortlicher beim Training sagen "Nee, das dürfen Sie nicht!" und Dich weigern, bestimmte Dinge mitzumachen (außer natürlich, es schadet dem Hund definitiv und ist nicht nur kontraproduktiv fürs Training des Hundes)?

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Re: Wieviel Verantwortung tragen die Vereine ?

#6 Beitrag von silkest » Do 2. Aug 2012, 10:42

Ja, manche Leute sind mehr als unbelehrbar. Das kann ich auch nur bestätigen. Ich bemühe mich sehr darauf zu achten, dass die Hunde bei uns nicht zu früh laufen, aber die Diskussionen die man dann teilweise mit den Besitzern führt sind unglaublich.
Grundsätzlich haben die Vereine aber die Pflicht und das Recht darauf zu achten, dass die Bestimmungen des DWZRV eingehalten werden. Dazu gehört übrigens auch, dass Hunde nicht mit Halsband laufen und Afghanen dürfen keine Zöpfe haben etc.

Grundsätzlich gilt, dass kleine Rassen ab 12 Monaten mit dem Training für die Lizenz anfangen dürfen, offiziell starten dürfen sie ab 15 Monate. Große Rassen dürfen mit 15 Monaten mit den Training für die Lizenz beginnen und ab 18 Monaten starten.
Irgendwie ist es aber inzwischen eine Sache des persönlichen Ehrgeizes geworden, dass die Hunde pünktlich mit 12 bzw 15 Monaten ihre Lizenz fertig haben müssen, ansonsten hat man ja einen Looser an der Leine... "Achtung_Ironie"
Was die dann davon haben verstehe ich eh nicht, denn sie dürfen ja sowieso nicht früher starten. "confused"

Die Aussage, dass ein Saluki auf keinen Fall vor zwei Jahren auf die Bahn sollte, kann ich allerdings so nicht unterschreiben. Es hängt hier stark vom jeweiligen Hund ab. Man sollte dem Tier aber die Chance auf ein gründliches Training geben und ihn erst dann zum Rennen oder Coursing melden, wenn er wirklich bereit dazu ist, ansonsten verdirbt man schnell sich und dem Tier die Freude daran.
Ich selber habe jetzt drei Salukis antrainiert die bereits älter als zwei Jahre waren und ja, das hat ihnen nicht geschadet. Nunu und Duni sind beide im "normalen" Alter antrainiert worden. Mit Nunu hätte ich niemals Probleme gehabt sie mit 18 Monaten laufen zu lassen, was aber gesundheitlich nicht drin war. Duni wird mit 18 Monaten auf keinen Fall irgendwo laufen, sie ist hinten und vorne noch nicht soweit und ich lasse ihr auch mit der Lizenz soviel Zeit wie sie eben braucht.

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