Ernährung und Verhalten

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JustGalgo
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Ernährung und Verhalten

#1 Beitrag von JustGalgo » Do 9. Jun 2011, 19:40

greycie hat geschrieben:Ernährung und Verhalten

Nahrung kann nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Verhalten unserer Hunde beeinflussen.
Futter minderer Qualität führt häufig zu Mangelernährung. Daraus entsteht im Körper organischer Stress. Schwerverdauliche Nebenerzeugnisse, unverdauliche Füllstoffe, chemische Zusätze wie Konservierungs-, Farb-, Geschmacksstoffe und Vitamine können die Ursache für Allergien, Verdauungs- und Verhaltensstörungen sein.
Verhaltensauffälligkeiten durch Serotoninmangel
In vielen Futtermitteln ist Mais enthalten. Dieser senkt den Serotonin-Spiegel im Gehirn. Serotonin gilt als „Glücksbotenstoff“. Sein Mangel bedingt die Entstehung von Aggression, Impulsivität, unsozialem Verhalten, Hyperaktivität, Angst und Lernschwierigkeiten. Serotonin benötigt zum Aufbau Tryptophan, einen Eiweißbaustein, der über die Nahrung aufgenommen wird. Es ist dessen Vorstufe und wird im Gehirn in den Glücksbotenstoff umgewandelt.
Eiweißhaltige Nahrungsmittel enthalten viel Tryptophan. Kohlenhydrate hingegen enthalten einen Gegenspieler: Tyrosin. Beide konkurrieren an der Blut-Hirnschranke mit weiteren Eiweißbausteinen um Einlass. Und hier kommt es zu einem Paradox. Obwohl eiweißhaltige Nahrungsmittel mehr Tryptophan enthalten, begünstigen kohlenhydrathaltige Nahrungsmittels dessen Aufnahme in das Gehirn.
Bei der Verdauung von Kohlenhydraten wird Insulin produziert, welches alle Eiweißbausteine, außer Tryptophan, von der Bluthirnschranke abzieht. Somit erlangt der Serotoninvorläufer einen Wettbewerbsvorteil und der Zugang zum Gehirn ist nun einfacher.
Der Einfachheit halber stellen sie sich folgendes Beispiel vor:
Wir befinden uns in einem Kino mit mehreren Sälen.
Die Filme beginnen jeweils, wenn das Publikum die Plätze eingenommen hat.
Vor dem Eintritt stellt sich jeder Besucher an die Kasse an, um Eintritt zu zahlen.
Die Kasse bildet die Blut-Hirnschranke.
In Kino 1 läuft ein erfolgreicher Unterhaltungsfilm der viel Freude verspricht. Die Besucher von Kino 1 stehen bunt gemischt mit den Besuchern der anderen Kinosäle in der Warteschlange der Kasse. Die Kino 1 Besucher entsprechen dem Tryptophan, die anderen Kinobesucher beliebigen Eiweißbausteinen.
Zur gleichen Zeit bietet ein Verkäuferstand Waffeln an. Angeregt durch den Duft, verlassen eine Vielzahl der Besucher Ihren Platz in der Warteschlange, um sich eine Leckerei zu kaufen. Die Waffeln entsprechen den Kohlenhydraten. Der Waffelduft wirkt hier wie das Insulin, welches bei der Aufnahme von Kohlenhydraten produziert wird. Die Kino 1 Besucher, bleiben vom Duft der Waffeln unbeeindruckt und wollen sich lieber den Film anschauen. Da die Warteschlange nun lichter geworden ist erhalten sie schneller ihre Eintrittskarte, also treten eher über die “Schranke“ und kommen somit leichter zu ihrem Kinogenuss.
Die Filmvorführung in Kino 1 stellt das Serotonin dar. Die Menge des Publikums auf den Plätzen den Serotoninspiegel.
Was bedeutet das nun für die Praxis?
Um über die Nahrung mehr Tryptophan ins Gehirn zu bringen und damit den Serotoninspiegel zu erhöhen, füttern Sie dem Hund eine, seinem Körpergewicht entsprechende Menge Proteine in seiner Hauptmahlzeit.
Während diese verdaut werden, geben Sie nach 2-3 Stunden eine kleine Menge, leicht verdauliche Kohlenhydrate, wie gekochter Reis oder Kartoffeln, Karotten, Obst und naturbelassene Hundekekse.
So werden andere Eiweißbausteine mit dem Blut in das Muskelgewebe geschwemmt und Tryptophan bleibt an der Hirnschranke annähernd Konkurrenzlos zurück. Nun hat es leichten Eintritt, wird umgewandelt und der Serotoninspiegel wird angehoben.
In schwierigen Fällen kann versucht werden, über einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen, eine den Proteingehalt auf 1 Teil Eiweiß zu 5 Teilen Kohlenhydrate zu reduzieren. Hierbei ist es wichtig ein Fütterungstagebuch zu führen um eventuelle Veränderungen im Verhalten zu dokumentieren. Lassen Sie sich für die Durchführung dieser Diät unbedingt von einem Tierarzt oder Ernährungsberater betreuen, um einer Mangelernährung vorzubeugen.
Eine weitere Möglichkeit bietet die „Ausschlussdiät“. Dabei werden, über den gleichen Zeitraum, ausschließlich 3 Futterkomponenten (zum Beispiel: Reis, Karotten und Hühnerfleisch) gefüttert um mögliche Allergene und Unverträglichkeiten auszuschalten.
Auch hier sollten Sie einen Fachmann zurate ziehen.
Quellennachweis: Die Neuropsychologie des Hundes – James O´Heare

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Schöne Grüsse Petra :-)
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