Die Hunde, die um ihr Leben rennen - Greyhounds in China !

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Die Hunde, die um ihr Leben rennen - Greyhounds in China !

#1 Beitrag von JustGalgo » So 22. Mai 2011, 10:00

Die Hunde, die um ihr Leben rennen

Irish Daily Mail
Spezielle Nachforschungen durch Simon Parry
Samstag, den 7. Mai 2011

(Übersetzung v. Myriam Wälde-Behning)


In einem schmuddeligen Vorort einer Stadt in Süd-China genießt eine Gruppe von Rennhunden ein paar wenige beglückende Atemzüge frischer Luft, als sie in Gruppen à 6 um eine verlassene Rennstrecke geführt werden, bevor sie in Reihen angebunden, gemustert und dann der Reihe nach in kleine Stahlkäfige weggeschlossen werden.

Abgeführt von finsteren Wärtern mit grauen Gesichtern in ein zerfallenes Betonlager mit hohen Wänden und Stacheldraht, sehen die schnittigen grazilen Tiere wie Gefangene im Todestrakt aus, welchen während ihres täglichen Hofganges ein aufreizender Blick in die Freiheit gewährt wird.



Die Realität dieser Greyhounds auf Chinas einziger legaler Rennbahn, einer schäbigen und armselig besuchten Bahn in dem Glücksspiel-Resort von Macau, ist wohl noch trostloser; denn wenn sie in vier Stunden aus ihren Käfigen gelassen werden, werden sie buchstäblich um ihr Leben rennen.



Wenn sie in atemberaubender Geschwindigkeit aus ihren Startkästen springen, um einen mechanischen Hasen zu jagen, stehen ihre Chancen zu überleben, schon sehr schlecht; sind sie unter den ersten Drei, bleiben sie für das nächste Rennen am Leben. Sind sie nur wenige Male nicht unter den ersten Drei, ist ihr Preis eine Todesspritze.Die einzig sichere Wette ist, dass jeder dieser Greyhounds während der ersten ca. drei Jahre nach seiner Ankunft in Macau tot sein wird. Gesund, unverletzt aber einfach nicht schnell genug, um zu gewinnen, stirbt jeden Tag mehr als ein Hund pro Tag auf diesem kleinen Rundkurs in China. Alleine letztes Jahr wurden 383 Hunde vernichtet.



Die Chancen, nach ihrer Rennzeit wie in anderen Ländern als Familienhund von einer Familie adoptiert zu werden, sind exakt NULL. Alles, was sie nach ihrem letzten Rennen erwartet, ist der Tod, gewöhnlich im Alter von nicht mehr als 5 Jahren - weniger als die Hälfte ihrer natürlichen Lebenserwartung.

Dies sind Greyhound-Rennen nach chinesischer Machart, und dies ist die erbärmlich grausame Industrie, die Irlands Rennbehörde „Bord na gCon“

strittigerweise in Städte in ganz China expandieren will.

Diese Woche wurde enthüllt, dass die halbstaatliche Agentur die Regierung darum ersucht, einen neuen internationalen Zweig aufzubauen. Die geplante Zweigstelle würde mit der Entwicklung von fünf Hundebahnen in China beginnen (Vertragslaufzeiten über 25 Jahre). Mit dabei die „Bord na gCon“, die die Rennen, die Wetten, das Sponsoring sowie die Medienrechte und sogar das

Catering kontrolliert. Nach einem heftigen Aufschrei von Tierschutzorganisationen, wurden Pläne, Greyhounds von Irland nach China auf die neuen Bahnen zu exportieren, fallen gelassen.

Es ist eine Ironie, dass das grauenvolle Schicksal der Greyhounds in Macau, das von Tierschützern zitiert wird, besser ist als das der Hunde in der Warteschleife, falls die Rennen auf andere Teile Chinas ausgeweitet würden. In dieser früheren portugiesischen Kolonie mit ihrer eigenen kleinen Verfassung und einem groben Entwurf für ein Tierschutzgesetz , werden die Hunde zumindest gnädig einen schmerzlosen Tod durch die Todesspritze sterben.



Falls Irland Greyhound-Rennen in den Rest von China bringt, warnt die Tierschutzorganisation „Animal Asia Foundation“, könnten Greyhounds auf die gleiche Weise zu Tode geknüppelt werden wie Hunde während eines Tollwut-Massengemetzels ! im Jahre 2009. Sie könnten auch so enden, dass sie an Chinas riesige Hundefutter- und Pelzindustrien verkauft werden.

Die „Irish Daily Mail“ reiste Donnerstag nach Macau zu einer von nur vier wöchentlichen Rennnächten für Asiens einzigen Rundparcours für Hunde, das Canidrome, um die Bahn zu sehen, die als Entwurf für eine neue Greyhound-Industrie in China dienen könnte - unter der Projektierung von „Bord na gCon“.

Das Macau Canidrome, welches in den 30er Jahren erbaut wurde, als Macau portugiesische Kolonie war, ist Teil des Herrschaftsgebietes von Stanley Ho, einer Asiens reichster Männer und Eigentümer einiger der noblen Casinokomplexe, die jedes Jahr Milliarden an Profit erwirtschaften.

Obgleich es nur eine Meile von Macaus glitzerndem Vegas-ähnlichen Casinostreifen entfernt ist, scheint das Canidrome eine Galaxis entfernt zu sein - versteckt zwischen Sozialbauten in einem der ärmsten Viertel des Resorts.

Eine gespenstische Kakofonie von Geheule hallt in dem Distrikt wider, wenn die 800 Hunde, die in ihren kurzen Leben in Käfigen eingepfercht sind, die gerade hoch und groß genug für sie sind, dass sie sich drehen können, für wenige wertvolle Minuten freigelassen und zum Trainieren und Wiegen auf die Bahn gebracht werden.In jeder Renn-Nacht gibt es 18 Rennen mit 6 Hunden in jedem Wettkampf - beobachtet von den Tribünen von einer kläglichen Menge meist älterer Männer, die ein Eintrittsgeld von weniger als 1€ zahlen.



Die meisten Leute machen sich nicht die Mühe, anwesend zu sein sondern wetten auf Rennen, falls sie sich eine Handvoll abgelegener Zentren rund um Macau aussuchen, in welchen die nächtlichen Rennen live ausgestrahlt werden. „Kaum jemand kommt noch hierher“, gibt ein müder Offizieller zu. „Sie platzieren ihre Wetten lieber im Internet oder vor einem Fernseher.“

Natürlich dreht sich alles um Glücksspiel. Greyhound-Rennen in Macau erzielten letztes Jahr 28 Millionen € Bruttoeinnahmen, hochgeschnellt von gerade mal 5,6 Millionen vier Jahre zuvor - aber nach wie vor wurden lediglich 1 % der gewaltigen Beträge von den Kasinos in Macau abgesahnt.

Es wurde spekuliert, dass der nun 90jährige Stanley Ho die Bahn teilweise aus sentimentalen Gründen aufgrund ihres skurrilen Ranges in Macaus Kolonialgeschichte geöffnet ließe aber sein Unternehmen die Bahn nach seinem Tod schließen würde.In der Zwischenzeit sind es viel mehr die Hunde als Ho‘s Glücksspiel-Imperium, die den höchsten Preis zahlen. Aus Australien importiert (ca. 30 pro Monat), verlassen die Hunde das Canidrome niemals und verbringen ihre kurzen Leben auf den Rennbahnen, auf welchen ihre Platzierung ihre endgültige Lebensdauer bestimmt.



Dr. Choi U Fai, der die Aufsichtsbehörde für Tiere der Regierung leitet und die Einfuhr und Zerstörung jedes einzelnen Hundes im Canidrome beaufsichtigt, beschreibt die Notlage der Greyhounds als „schrecklich“ und sagte, jeder Hund, der aus Australien nach Macau importiert wird, innerhalb von etwa drei Jahren tot sei.

„Sie schläfern jeden Monat ca. 30 Hunde ein“, sagt Dr. Choi und legte Regierungsunterlagen vor, die zeigten, wie die Anzahl der notierten Hunde von 322 im Jahre 2009 auf 383 im letzten Jahr anstieg. Alleine diesen März wurden 45 Hunde legal mit der Todesspritze hingerichtet, bevor sie in die Verbrennungsanlagen geschickt wurden.

„Wenn sie importiert werden, sind die Hunde zwischen zwei und drei Jahre alt. Die längste Zeit, die sie im Rennzentrum bleiben, beträgt drei Jahre. Sie sterben alle nach drei Jahren“, sagt Dr. Choi. „Nur wenige von ihnen werden aufgrund von Verletzungen eingeschläfert. Die meisten trifft es, weil sie nicht rennen und nicht gewinnen können.“

Die importierten Greyhounds werden versteigert und können bis zu 50000 Hong Kong Dollar (4400€) bringen. Das Canidrome nimmt eine Provision auf Hundeimport und -verkauf ein und schafft damit einen Anreiz, den Erlös -und die Todesrate- der Greyhounds hoch zu halten.

Mittlerweile können die Besitzer die Hunde niemals außerhalb des Canidrome mitnehmen und müssen Zwinger- und Trainingsgebühren zahlen, was keinen Raum für Emotionen lässt, wenn das Tier beginnt, langsamer zu werden.

„Wenn sie dort länger bleiben, muss der Besitzer für Unterkunft, Futter und Training zahlen“, sagt Dr. Choi. „Die Besitzer lassen sie lieber einschläfern, als weiter zahlen zu müssen“. Sie würden lieber einen neuen Hund kaufen. Dies ist das Problem, und es ist wie überall. Aber in anderen Ländern gibt es Programme für ausgeschiedene Hunde - sie finden Menschen, die bereit sind, sie als Haustiere zu adoptieren. Wir können dies in Macau nicht tun.

„Das Hunde-Rennzentrum wird nicht erlauben, dass diese Hunde in Macau zur Adoption freigegeben werden. Macau ist ein kleiner Ort, und sie wollen keine Beschwerden bekommen, weil Hunde Probleme oder Schäden verursachen. Aber es gibt keine Einwände, sie irgendwo anders hingehen zu lassen, und diese Möglichkeiten werden wir erkunden.“



Die traurige Notlage der Greyhounds in Macau verursacht umfassendere Bedenken, was mit Hunden in China geschehen würde, falls das Bord na gCon dort eine Greyhound-Rennindustrie etabliert.



David Neale, der britische Tierschutzdirektor der Animals Asia Foundation, sah während einer Dienstreise nach China zu Beginn dieses Jahres eine inoffizielle Greyhound-Rennbahn in einem Safari Park in Shanghai. Er beschreibt den gesundheitlichen Zustand der dortigen Tiere als „grauenhaft“.

„Es war ein Park, in welchem immer noch lebende Hühner zur Unterhaltung verfüttert wurden. Sie hatten auch Live-Vorführungen mit Bären, Tigern und Löwen, die keine Zähne mehr hatten“, sagt er. „Das Wohlergehen der Hunde würde auf einer Bahn wie dieser keine Berücksichtigung finden. Wir sind prinzipiell gegen Greyhound-Rennen, aber diese in ein Land auszuweiten, das keine Tierschutzgesetze hat, ist etwas, das sich das Irish Greyhound Racing Board ernsthaft überlegen sollte“.

In einer Erklärung, die diese Woche gegenüber der Dail bzgl. des Vorhabens des Bord na gCon abgegeben wurde, betonte der Staatsminister des Landwirtschaftsministeriums, Shane McEntee, die Verpflichtung des Bords sowie der Regierung gegenüber dem Tierschutz. Jedoch sagt Mr. Neale, die irische Gesetzgebung habe keinen Einfluss auf China.

„Sie werden keinerlei Kontrolle über das Wohlergehen der Hunde haben, wenn sie erst einmal in China sind, und es wird nichts geben, was man auf auf legalem Wege tun könnte, um ihr Wohlbefinden zu verbessern“, erklärt er. Die Leute könnten die Hunde auf jegliche Art und Weise umbringen. Falls dies in einem Land mit entsprechender Gesetzgebung geschieht, kann etwas getan werden, aber in China gibt es keine.“

„Während einer Tollwut-Hysterie in Chinas Provinz Shaanxi im Jahre 2009, sagt Mr. Neale, wurden Tausende von Hunden in den Strassen von Offiziellen zu Tode geprügelt.“ „In etwa 30.000 Hunde wurden zu Tode geprügelt“, sagt er. Solange so etwas in China geschieht, gibt es keinen Grund zu glauben, dass Greyhounds nicht das gleiche passieren würde. Eine Industrie, die nur auf Profit aus ist, wird wohl kaum Medikamente importieren, um Tiere human einzuschläfern.

„In China gibt es auch einen riesigen Handel mit Hundefleisch. Wenn es überzählige Hunde gibt, gibt es keinen Grund anzunehmen, die Leute würden sie nicht einfach zu den Fleischmärkten ausliefern. Sie wären billig und verfügbar. Jedes Jahr könnten Tausende von Hunden verfügbar sein, die für die Fleischmärkte bestimmt wären, und es gäbe keine Kontrolle über die Art und Weise, wie sie umgebracht oder transportiert würden. Es ist Besorgnis erregend. Ich denke, das Irish Greyhound Board sollte bei seinem Handeln die ethischen Folgen bedenken.“



Rebecca Chiu, die in Hong Kong für den Interessenverband „Menschen für die ethische Behandlung von Tieren“ arbeitet, sagt, ein weitere potentielles Schicksal für die Greyhounds sei, für ihr Fell verkauft zu werden - etwas, das bei anderen Hunderassen gang und gäbe sei.

„Sie leiden unermesslich“, sagte sie. „Sie werden während des Transportes in Säcke gesteckt. Ermittler haben lebende Hunde gefunden, die vor Kälte in ungeheizten Räumen gezittert haben, umgeben von den Leichen anderer Hunde, die an Haken aufgehängt wurden. Ihnen wird oft bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen. Und dennoch ist dies immer noch legal in China.“

Miss Chiu sagt, die PETA habe sich erfolgreich dafür engagiert, den Export von Greyhound-Rennen in die Philippinen zu stoppen. Mit Chinas schon armseligen Bilanz bzgl. Tierschutzthemen, sind Tiere in der Greyhound-Industrie zu einem Leben in der Not bestimmt.



In Macau hatten die Greyhounds im Canidrome letzte Nacht eine Nacht frei. Heute Abend jedoch erwartet der Ausführungsort die größte Anzahl von Besuchern diese Woche - und die größten Wetteinnahmen - für die Samstag-Nachtrennen.

„Falls es beim Durchschnitt des letzten Jahres bleibt, werden zwei weitere Greyhounds umgebracht worden sein, seit wir Donnerstag dort waren, und zwei weitere werden aus Australien importiert worden sein, um brutal kurze Leben neben der Bahn zu leben.“

Dr. Choi hat ohne Frage zu viel von dem tödlichen Einfluss der Industrie in einem kleinen Teil Chinas gesehen, um sehen zu wollen, wie Irland Hunderennen in den Rest des Landes bringt.

„Hunderennen sind kein Sport“, sagt er. „Es geht um Glücksspiel, und das ist alles. Es gibt für sie keine zweite Chance im Leben, wenn sie aus dem Rennsport ausscheiden. Sie werden einfach alle eingeschläfert, und das ist sehr traurig. Falls die Rennindustrie sich auf China ausweitet, wird die Industrie immer mehr Hunde züchten. Aber falls die Rennen aufhörten, würden diese armen Tiere nicht gezüchtet werden. Sie wären nicht zur Welt gekommen, nur um zu rennen und dann zu sterben.“

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Zu den Kommentaren geht es hier weiter:

http://www.info-hz.de/greyhound/viewtop ... f=52&t=851

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Originaltext:

http://www.greytexploitations.com/resou ... heir-lives

Bilder:

http://s428.photobucket.com/albums/qq1/ ... ages-1.jpg


Please sign and share this important petition asking the Irish Government not to support the IGB’s proposals to develop greyhound racing in China – thank you.

http://www.thepetitionsite.com/1/ask-ir ... proposals/
Schöne Grüsse Petra :-)
mit Galgos, Whippet, Saluki & Chinesen


"Man hat nicht ein Herz nur für Tiere oder nur für Menschen
Entweder man hat ein Herz für alle oder keins"

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