Die ersten Tage im neuen Heim...

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JustGalgo
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Die ersten Tage im neuen Heim...

#1 Beitrag von JustGalgo » Mo 4. Apr 2011, 12:13

Hi :-)

diesen Beitrag hab ich aus dem Exracer Forum http://www.info-hz.de/greyhound/index.php
zu uns rüberkopiert, daher betrifft natürlich einiges den Exracer, ich finde aber auch, das man einiges auch sehr gut für den Galgo gebrauchen kann.

Es gibt ja auch genauso Galgos, die in den Zwinger z.b. gehalten werden...

Zur Diskussion im Forum gehts hier weiter:
http://www.info-hz.de/forum/viewtopic.php?f=8&t=6768

greycie hat geschrieben:Die ersten Tage!

Da zieht er ein, der lang ersehnte Traum .... endlich ist es geschafft, ein Grey (Ex-Racer) wird unser neues Familienmitglied.

Wie kann man dem Grey die ersten Tage so angenehm wie möglich gestalten? Immerhin stellt sich sein Leben gerade völlig auf den Kopf.
Alles Bisherige, alles ihm vertraute, bekannte, ist nun weg, er muss sich von jetzt auf gleich mit einem ganz anderen Leben auseinandersetzen.

Viele der Ex-Racer kommen aus Kennelhaltung. Die wenigsten leben in familiären Verhältnissen.

Was bedeutet Kennelhaltung?
Die Greys werden meist zu zweit/zu dritt in Zwingern gehalten. Damit sie sich nicht gegenseitig verletzen, haben sie sogenannte Kennelmaulkörbe auf.
24 Stunden am Tag. Die Kennel, wenn sie gut ausgestattet sind, haben leicht erhöhte Liegeplätze, damit die Hunde bequem liegen können.
Viele Kennels haben jedoch auch "nur" Streu, Papierstreifen oder ähnliches, auf dem die Hunde ihre Geschäfte erledigen, sowie auch liegen müssen.

In einem Kennel gibt es strikte Regeln. Wann werden die Hunde gefüttert, wann bewegt, wann trainiert.
Hier kann man nachlesen, wie es zumindest dieser Kennel hier handhabt.

http://info-hz.de/greyhound/viewtopic.p ... lit=kennel

Nun kommt also der Ex-Racer, im "direktesten" Fall, direkt aus Kennelhaltung/Tierheimzwinger in unsere Familie.

Auf einmal muss er Stufen laufen, er hat mehrere Räume zur Verfügung, viele verschieden Bodenverhältnisse (Teppiche, Fließen, Laminat etc), welche ganz unterschiedliche Empfindungen in ihm auslösen, einerseits durch das ungewohnte "anfühlen" unter den Pfoten und auch, wie es sich anhört, wenn sie darüber laufen.
Bei zu glatten Oberflächen haben manche Greys auch Schwierigkeiten, normal zu laufen. Sie "fahren" dir Krallen aus, laufen wie auf Spikes, rutschen dadurch dann aus und können sich böse Muskel,Bänder, Sehnenverletzungen zuziehen.
Am sichersten ist es, die ersten Tage die glatten Untergründe mit Läufern etc. auszulegen.
Sichern sie ihn mit Geschirr, wo sie ihn gut festhalten können, wenn sie ihn mit den ersten Treppenstufen vertraut machen.

Manche Greys haben es schnell kapiert, andere wiederum benötigen einfach ein wenig Zeit, die langen Beine zu koordinieren, wenn sie nun Treppenstufen überwinden müssen. Dabei ist es wichtig, nebem dem Hund herzugehen, ihm Sicherheit zu geben, ihn festhalten, wenn er unsicher wird.
Gut ist es immer, wenn bereits ein Hund vorhanden ist, der vor dem Grey die Stufen hoch und auch runter läuft, da können sie sich schon vieles dabei abschauen.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Treppen hoch meist schneller erlernt ist, als Treppen runter.

Offene Treppen stellen generell eine Gefahr da, da die Greys beim ausrutschen in die offenen Zwischenräume rutschen und sich so schwer verletzten könnten.
Da ist besondere Vorsicht geboten. Zusätzlich haben viele Greys/Hunde vor offenen Stufen Angst, da sie hindurch schauen können.
Da kann man Abhilfe schaffen. Kleben sie die Zwischenräume der Treppenstufen einfach die ersten Tage mit Zeitungspapier oder Kartonage zu, damit keine offenen Zwischenräume ersichtlich sind. Dies ist nur eine Visuelle Hilfe für ihren Grey.
Danach können sie, wenn er sicherer im Treppenlaufen ist, nach und nach die Beklebungen entfernen. So gewöhnt er sich langsam dran.

Das nächste Problem könnte sich an der Stubenreinheit ergeben. Die Greys in Kennelhaltung können/machen ihre Geschäfte meist in ihren Kennels.
Sie werden eher selten ausgeführt, um ihre Geschäfte zu machen. Somit sind sie es gewohnt, ihre Geschäfte dort zu machen, wo sie sich auch aufhalten.
Im neuen Umfeld also nun in der Wohnung und gern auf weichen Unterlagen wie Teppiche.
Die Stubenreinheit haben wir immer so in den Griff bekommen, dass wir mit ihnen umgehen, wie mit einem Welpen.
Dieser muss auch sofort nach dem Schlafen, sofort nach dem Fressen und zwischendurch mehrmals täglich in den Garten oder ins Freie gebracht werden.
Werden dort die Geschäfte verrichtet, loben loben loben ..... Geht mal ein Geschäft daneben, wird dies einfach ignoriert, ohne Kommentar weg gewischt.
Erwischt man sie gerade dabei, kann man sein "Missfallen" darüber mit einem klaren, deutlichen NEIN kenntlich machen.
Ihn dann sofot in den Garten/ins Freie bringen, wird dort das Geschäft erneut erledigt, loben loben loben.
Bei einigen hartnäckigen "fellen" hat es sich bei mir bewährt, ruhig auch mal die Zähne zusammen zu beißen und die Situation auszusitzen.
Sprich, es geht erst dann rein, wenn der Hund auch gemacht hat. Was mitunter doch auch mal ne Zeitlang dauern kann.
Danach ist jedoch kräftiges Belohnen ein absolutes MUSS!.
Dies hat natürlich nur Sinn, wenn man weiß, dass es eigentlich Zeit wäre, die Geschäfte zu erledigen, nicht, wenn er gerade schon auf den Wohnzimmerteppich sein Geschäft erledigt hat.
Bei manchen dauert es auch lange, bis sie verstehen, dass Spaziergänge genau dafür gedacht sind. Somit werden die Geschäfte so lange gehalten, bis man wieder im "sicheren" Umfeld des Hauses ist und sich dort erleichtert. Manche sind auch beim Spaziergang noch so von den ganzen Eindrücken überfordert, dass sie schlicht gar nicht ihre Geschäfte erledigen KÖNNEN.
Ich hab dies bisher so gehandhabt, das ich sofort nach den Spaziergängen immer noch mal erst in den Garten geh, bevor es ins Haus geht.
Somit wird zumindest verknüpft, dass man RAUS ist und da die Geschäfte erledigt.

Das "Alleinsein" eines Ex-Racers funktioniert meistens problemelos, wenn sie zu Zweit gehalten werden, da sie dies auch schon so im Kennel hatten.
Manche Greys haben aber auch alleine keine Probleme, "allein" zu sein!
Dies kommt ganz auf den Grey an und ein Alleinsein Problem muss ganz unterschiedlich angegangen werden, je nachdem ob es sich um Verlustangst, oder um Kontrollverlust handelt.

Bei manchen Greys ist es auch sinnvoll, die ersten Nächte einen oder zwei Räume mit sogenannten Notlichtern zu versehen.
In manchen Kennels ist dies auch so. Da ist es nie stockdunkel. Es leuchtet immer irgendwo ein kleines Licht.
So können sie verhindert, dass ihr Grey in den ersten Nächten unsicher wird, vielleicht noch auf einen anderen Hund tritt, die Treppe herunterfällt etc.pp.

Generell ist es wichtig, die ersten Wochen äußerst ruhig und besonnen mit ihrem neuen Freund umzugehen. Seien sie nicht ungeduldig, aber auch nicht inkonsequent.
Wenn der Grey sehr unsicher ist, braucht er gerde jetzt ihre Stärke, ihr Vertrauen, ihre Konsequenz um sich mit seinem neuen Leben anzufreunden.
Stellen sie sich vor, ihr gewohntes Leben würde völlig auf den Kopf gestellt werden.
Einfach ist es für ihn, wenn sie von Anfang an, die nun für ihn geltende Routine durchziehen. Machen sie keine Sondersachen mit ihm, die er später, wenn sich alles eingespielt hat, wieder vergessen soll.
Führen sie ihn von Anfang an genau so in ihr Leben ein, wie sie sich das weitere Leben mit ihm vorstellen!
Sie werden feststellen: die Ex-Racer gliedern sich unheimlich schnell in unser Leben mit ein, ihr Wesen, mit dem Menschen zu agieren, vereinfacht vieles.

Schenken sie ihrem neuen Freund Vertrauen, Sicherheit und Ruhe und sie werden sehr schnell einen wahren Schatz an ihrer Seite haben!
Schöne Grüsse Petra :-)
mit Galgos, Whippet, Saluki & Chinesen


"Man hat nicht ein Herz nur für Tiere oder nur für Menschen
Entweder man hat ein Herz für alle oder keins"

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