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Sandmücken verbreiten sich nordwärts

Verfasst: Sa 16. Aug 2014, 11:04
von Akilus
Sandmücken verbreiten sich nordwärts.

http://www.wetter.de/cms/sandmuecken-in ... 00336.html

Re: Sandmücken verbreiten sich nordwärts

Verfasst: So 17. Aug 2014, 11:45
von Gibbi
Oh neeee..... :?

Re: Sandmücken verbreiten sich nordwärts

Verfasst: So 17. Aug 2014, 16:38
von Akilus
Tja, leider ist es so. Am Mittelrhein ist das Tierchen ja schon länger etabliert.

Aber, und das ist das eigentliche Problem:

die Sandmücken ist zwar Überträger der Leishmaniose, dazu müßten aber erst mal Leischmanioseinfizierte Individuen gestochen werden können, bevor die Mücke als Zwischenwirt diese weiterverbreiten kann.
Die Anzahl an vom Mittelmeerraum eingewanderter Mücken, die bereits Träger der Leishmanien sind, dürfte sehr gering und eher ein zu vernachlässigender Wert sein.
Interessanter ist dann schon, (das führt übrigens die nicht zu Ende gedachten Recherchen a la Doggennetz, Karin Burger ad absurdum, siehe Eintragen von Mittelmeerkrankheiten durch TS :blah: :blah: ) WER denn hier die Träger der Leishmanien sind, oder ob es sie hier überhaupt gibt.

Und es gibt sie.

Erstens die gewisse Anzahl an TS Hunden, die infiziert sind, aaaaaaaber ALLE seit Jahrzehnten im Mittelmeerraum umherspringenden Touristen könnten potetielle Leishmanienträger sein.
Wenn dann die Mücke hier ist, halleluhja.

Hier ist sehr genau abzuleiten, daß mal wieder nicht die TS Hunde, welche so gern von Gegnern an den Haaren herbeigezogen werden, die wesentlich Schuldigen sind, sondern gerade auch die Gegner selbst( also mal wieder die Menschen), die ja auch meißt mal Urlaub im Mittelmeerraum machen oder gemacht haben. "ugly"

Re: Sandmücken verbreiten sich nordwärts

Verfasst: Mo 18. Aug 2014, 09:19
von Lara
Und was kann man bei Parasitus ex lesen?

"Die Sandmückenart Phlebotomus mascittii

Phlebotomus mascittii wurde von Grassi 1908 beschrieben. Er sammelte sowohl männliche, als auch weibliche Ph. mascittii in Italien, mitten in Rom in der Via Panisperna.

Geographische Verbreitung

Phlebotomus mascittii kommt in Europa in Deutschland, Frankreich (incl. Korsika), Griechenland, Italien, Spanien, in der Schweiz und auf Zypern vor. In Nordafrika findet man Ph. mascittii in Algerien, sowie in der Türkei und in Ex-Jugoslawien.

Vektorkompetenz

Über eine Vektorkompetenz von Phlebotomus mascittii ist nichts bekannt.


Verhalten

Phlebotomus mascittii ist:

anthropophil (den Menschen als 'Opfer' bevorzugend),

photophil (wird durch Glühlampenlicht angelockt), dann

endophil(in beleuchtete Räume hineinfliegend) und endophag (in Räumen Blut saugend), sonst

exophag (im Freien Blut saugend)."

Hier nachzulesen: http://www.parasitosen.de/23-Sandmucken ... uropa.html

Diese Sandmückenart übertragt gar nichts auf die Menschheit, geschweige denn Leishmaniose. Wie ich diese unausgegorenen und panikverbreitenden Zeitungsartikel hasse!

Re: Sandmücken verbreiten sich nordwärts

Verfasst: Mo 18. Aug 2014, 10:10
von Akilus
Äh, Lara.
Wie kommst du zu dem Schluß???

Sandmücken (aus der Familie der Schmetterlingsmücken) übertragen die Infektion. In den 1950er-Jahren dezimierte der Einsatz von Insektiziden (hauptsächlich DDT) gegen Malaria-übertragende Anophelesmücken auch die Sandmücken (Phlebotominae) stark. Inzwischen haben sich die Sandmückenpopulationen wieder auf das ursprüngliche Niveau vermehrt, sodass im Mittelmeerraum die Zahlen der Leishmanioserkrankungen von Mensch und Tier zunehmen.

Das zur Goethe-Universität Frankfurt und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung gehörende Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) hat im Sommer 2014 bei Gießen anhand einer Sandmücke der Art Phlebotomus mascittii den bisher nördlichsten Nachweis einer Sandmücke geführt.[3]

Leishmaniose ist in 98 Staaten endemisch und verursacht jährlich geschätzte 1,5 Millionen kutane Infektionen und 0,5 Millionen viszerale Infektionen.[4]

Die Infektionsrate von Hunden mit Leishmaniose ist insbesondere im Mittelmeerraum stellenweise sehr hoch: In Andalusien sind bis zu 42 % der Hunde infiziert, auf Sizilien bis zu 80 %. Die Infektionsrate bei Menschen und Hunden hängt von der lokalen Sandmückenpopulation, deren Durchseuchung und Stechgewohnheiten ab.

Bild

Re: Sandmücken verbreiten sich nordwärts

Verfasst: Mo 18. Aug 2014, 11:30
von Lara
Klaus, das steht doch alles oben in dem Link, schon seit Jahren.
Es gibt 23 Sandmückenarten in Europa und die Sorte Mascittii (in dem Link Nr. 19), um die es immer wieder in D geht, übertragt rein gar nix (Vektorkompetenz unbekannt).

Re: Sandmücken verbreiten sich nordwärts

Verfasst: Mo 18. Aug 2014, 23:36
von Akilus
Hi Lara.
unbekannt heißt nicht, daß es nicht möglich wäre.
In Wirklichkeit ist es so, daß für Ph. mascitii eine gesicherte Vektorkompetenz nicht ausgesprochen wurde, sondern nur sehr wahrscheinlich ist. Während die andere in Deutschland ansässige Sandmückenart, Ph perniciousus sicher in ihrer Vektorkompetenz für Leishmaniose anerkannt ist.

Noch nicht bekannt ist, ob Phlebotomus mascittii (bevorzugte Wirte: Mensch, Hund) ebenfalls Leishmaniose überträgt. Eine Vektorkompetenz wird für diese Art schon lange angenommen, u.a. wegen ihres anthropo-und zoophilen Verhaltens und weil sie mit denjenigen Untergattungen von Phlebotomus eng verwandt ist, aus denen die meisten Arten als Überträger vermutet werden oder gesichert sind. Ph. mascittii konnte außerdem als einzige Sandmücken-Art in Regionen gefunden werden, in denen zuvor autochthone Leishmaniose-Fälle beschrieben wurden (z.B. in den Vogesen; Pehu, 1931). Die Vektorkompetenz von Ph. mascittii ist Gegenstand aktueller eigener Untersuchungen.


Aber lies selbst:

ORIGINALIEN
Tierärztl.Umschau 62,495-500 (2007)
Institut für Zoologie, Universität Hohenheim und Institut für Medizinische Mikrobiologie,
Immunologie und Parasitologie,
Universitätsklinikum
Bonn


http://www.laboklin.de/pdf/de/fachbeitr ... naucke.pdf

Re: Sandmücken verbreiten sich nordwärts

Verfasst: Di 19. Aug 2014, 09:52
von Lara
Solange nicht nachgewiesen worden ist, dass diese Art Leishmaniose übertragen kann, sollte man keine reisserischen Zeitungsartikel veröffentlichen. Das wird aber ständig getan, es wird Angst geschürt und wer schuldig ist, wissen wir ja auch alle... Das mag ich ganz einfach nicht.

Re: Sandmücken verbreiten sich nordwärts

Verfasst: Di 19. Aug 2014, 18:17
von Akilus
Lara hat geschrieben:Solange nicht nachgewiesen worden ist, dass diese Art Leishmaniose übertragen kann, sollte man keine reisserischen Zeitungsartikel veröffentlichen. Das wird aber ständig getan, es wird Angst geschürt und wer schuldig ist, wissen wir ja auch alle... Das mag ich ganz einfach nicht.
Das mag ich auch nicht.

Nur, ....ich finde der Artikel ist gar nicht reisserisch, sondern meinem Empfinden nach einfach und sachlich, keine DICKENÜberschriften, uns es steht auch drin, daß z.Z. noch nicht klar ist, daß Sandmücken überträger sind, was also ist falsch daran?

Zunächst ist es doch nur eine Info.

Ich habe einen ähnlichen Artikel veröffentlicht, allerdings ging es um eine Nachfalterart, deren Raupe auf Königskerze lebt, und soweit im Bergland bei uns noch nicht aufgetaucht war....dann eben doch vor meinem Haus im Vorgarten.

Bild

Bild

Re: Sandmücken verbreiten sich nordwärts

Verfasst: Mi 20. Aug 2014, 08:01
von india
ich setze noch einen drauf - und das ist auch nicht reißerisch sondern Realität.
bei uns wird offiziell von behördenseite gewarnt und aufgeklärt.
neben den sandmücken haben wir hier auch die asiatische tigermücke welche das west-nil- Virus , Gelbfieber und Denguefieber überträgt.
ich lebe leider in einer " Zone rot " , also höchstes aufkommen.
und - seit einigen jahren wird diese mücke auch immer wieder in deutschland entdeckt und nachgewiesen.
also - eigentlich sollte man nur noch im neoprenanzug rumlaufen :shock:

das man TS Hunde für die Verbreitung der Krankheiten verantwortlich macht ist zum teil richtig - es gänge aber auch ohne den Hunden.
schon immer wurden fremdartige Schädlinge per schiff , Flugzeug..... eingeschleppt.
nachdem mensch ja immer globaler wird , sich selbst und seine Bedarfsgüter immer mehr durch die welt karrt erledigt sich eine solche Verbreitung auch ohne TS- Hunde.