Warum bilden Hunde ein Rudel ?

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JustGalgo
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Warum bilden Hunde ein Rudel ?

#1 Beitrag von JustGalgo » Mi 28. Mai 2008, 17:37

Hi,

hab mich schon oft gefragt, warum bilden Hunde eigentlich ein Rudel ? Das, sie sich stärker fühlen gemeinsam ? Oder kommt es noch aus der Zeit des Wolfes, das sie gemeinsam jagen ? Oder ist es auch genetisch bedingt ? Ist wirklich nur der Grund, das sie gemeinsam jagen ???

Wie verhält sich ein Rudel ? Gibt es bestimmte Strukturen im Rudel ?

Die nächste Frage stellt sich, stellt auch der Mensch mit seinem Hund schon ein Rudel dar ? Akzeptiert es der Hund *als Rudel* Oder ist für den Hund nur ein Rudel mit einem anderem Hund ?

Was passiert nun, wenn der Mensch ist das hundische Rudel eingreift ?

Es gibt ja sehr viele Rudeltheorien und jede ist auf ihre Art und Weise interessant - wie steht ihr zu dem Thema *Rudel* Welche Erfahrungen habt ihr ?

Freu mich schon auf eine sehr interessante Diskussion mit vielen verschiedenen Meinungen

Lg
Petra
Schöne Grüsse Petra :-)
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Galgo-Podenco
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Re: Warum bilden Hunde ein Rudel ?

#2 Beitrag von Galgo-Podenco » Sa 31. Mai 2008, 14:58

Hallo Petra,
hab mich schon oft gefragt, warum bilden Hunde eigentlich ein Rudel ? Das, sie sich stärker fühlen gemeinsam ? Oder kommt es noch aus der Zeit des Wolfes, das sie gemeinsam jagen ? Oder ist es auch genetisch bedingt ? Ist wirklich nur der Grund, das sie gemeinsam jagen ???

ist einfach ein recht komplexes Thema :wink: .
Rudelbildung erfüllt ja mehrere Funktionen, die ganz klar noch aus der Vorgeschichte und genetischen Disposition der Urahnen, des Wolfes stammen. Wobei der Haushund sich in seinem Verhalten und auch den genetischen Veranlagungen nicht ein zu eins mit dem Wolf vergleichen lässt (siehe auch Günter Bloch's Studien zu den Pizza Hunden)!!!

Funktionen der Rudelbildung:

1. Nahrung - erfolgreichere Beute machen
2. Schutz des Rudels - gesicherter Bestand
3. Aufzucht von Welpen (daher kommt auch die Scheinschwangerschaft - mit Milcheinschuss - bei Hündinnen, da in einem Wolfsrudel sich nur die ranghohen Tiere verpaaren und die Tanten die Welpen mitversorgen)
4. Verteidigung der Territorien
5. Komfortverhalten

Darüber hinaus sind Hunde als auch Wölfe überaus soziale Wesen mit einem ausgeprägten Sozialverhalten und keine Einzelgänger wie z.B. Schakale. Bei Hunden hat dies durch Zuchteinflüsse (z.B. zuchtbedingte eingeschränkte Mimik, kupierte Ruten, und Trennung von Aufgabebereichen für die einzelnene HUnderassen) und somit durch den Einfluss des Menschen natürlich gelitten. Deshalb gibt es z.B. oft Missvertändnisse im Ausdrucksverhalten zwischen Möpsen (und auch anderen "plattschnäuzigen" Hunden) und anderen Hunden.

Was die Strukturen in einem Hunderudel in unserem Hausstandanbetrifft, so können diese ganz unterschiedlich sein. Manchmal gibt es eine ganz klare Hierarchie, machmal nur zwischen zwei Hunden und manchmal gar keine. Das kann auch wiederum durchaus abhängig von der jeweiligen Hunderasse sein. Aber auch nicht immer. Oft gibt es eine durch den Menschen manipulierte Struktur/HIerarchie, die sich wiederum negativ auf die Interaktionen im Hunderudel auswirken kann.
Die nächste Frage stellt sich, stellt auch der Mensch mit seinem Hund schon ein Rudel dar ? Akzeptiert es der Hund *als Rudel* Oder ist für den Hund nur ein Rudel mit einem anderem Hund ?
Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Meine Meinung dazu:

Nein! Wir bilden definitiv kein Rudel mit dem Hund. Für wie dämlich halten wir eigentlich unsere Vierbeiner - als ob er uns von einem Artgenossen nicht unterscheiden könnte :wink:. Aufgrund der Jahrtausende währenden Domestikation des Hundes gibt eine Beziehung zwischen Hund und Mensch (na ja, manchmal auch nicht :wink: ) und Hunde sind in der Lage ein soziale Bindung zum Menschen einzugehen, vorausgesetzt, der Mensch strebt dies ebenso an und stellt nicht einfach nur eine "Funktionstüchtigkeit" seines Hundes voraus.


Zu dem andeern schreibe ich morgen. Muß gleich noch weg.
Liebe Grüße

Kathrin mit Ginger, Blanca, Santos, Klein Elmar & Jaroff
Sidney & Raoul für immer in meinem Herzen


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Chubais

Re: Warum bilden Hunde ein Rudel ?

#3 Beitrag von Chubais » Sa 31. Mai 2008, 18:32

Hallo,
also ich hab mich nie gefragt, warum Hunde ein Rudel bilden, das ist halt so. :lol:

Wenn ich es erklären müßte, würde ich mich Katrins Ausführungen anschließen.

-"Wie verhält sich ein Rudel ? Gibt es bestimmte Strukturen im Rudel ?"

Ich kann dir sagen wie meine sich verhalten und alle die ich bisher hatte. Erst einmal halten sie zusammen, egal gegen was oder wen. Das ist das Gefährliche, wenn man mehr als einen Hund hat und darunter noch welche mit Schutztrieb. Einer allein ist immer gut zu händeln, bei mehr als 2 wird das schon "Kunst". Denn wenn die sich ein Opfer ausgesucht haben, bremst man sie nicht mehr. Einer der Gründe, warum ich prinzipiell immer nach einander meine Hunde andere begrüßen lasse. Stürzen die sich zu dritt auf andere und der hat im schlimmsten Fall angst und läuft weg, dann garantiere ich für gar nichts mehr. Dann ist auch das Schäferlein taub :wink:
-"
Andersrum ist es auch nicht prickelnder. Ich halte meine bei mir und es springt ein Fremder Hund dazwischen. Das wird auch zumindest sehr laut.

Fremde Hunde haben sich artig vor zu stellen und wenn meine ihn dann für "ok" befunden haben, dann und erst dann darf er sich nähern.

Strukturen sind auch erkennbar. Es gibt hier "den Wächter" eine Aufgabe die Alka übernommen hat. Sie ist diejenige welche aufpasst und anschlägt. Erst daraufhin reagieren Parah und Chub und gehen gucken, was da los ist.
Die Verteidigung aber überlässt sie Chub und /oder Parah. Das kommt darauf an, gegen was zu verteidigen ist.
In Streiterein mit Rüden mischen sich die Mädels nicht ein.
Alka sortiert inzwischen die Hündinnen. Da darf noch lange nicht jede zu Chub . Nur wenn ich attackiert werde, dann gehen alle Drei drauf.

Futterbeschaffung fällt weg, dafür bin ich da :wink:

Ansonsten leben die Drei recht locker miteinander. Die Fronten sind klar und müssen nicht mehr "diskutiert" werden. Man sieht nur selten "Dominanzgesten" es läuft eher "Kameradschaftlich".

-"Die nächste Frage stellt sich, stellt auch der Mensch mit seinem Hund schon ein Rudel dar ? Akzeptiert es der Hund *als Rudel* Oder ist für den Hund nur ein Rudel mit einem anderem Hund?"

Hunde sind zumindest, wenn man sich als guter Cheffe darstellen kann, gerne bereit sich uns anzuschließen. Bei manchen muß man auch mal körperlich nachhelfen, andere haben gar nicht den Drang mit uns zu streiten. Als Hund sehen sie mich sicher nicht, aber doch als Teil von dieser Gruppe ich gehöre halt dazu. Warum sollten sie sonst tun, was ich sage oder gehen wohin ich gehe? Sicher nicht, weil ich so schöne Haare habe :lol:

-"Was passiert nun, wenn der Mensch ist das hundische Rudel eingreift ?"

Das kommt darauf an in welcher Form unsereins eingreift. Mal etwas schlichten, einen Hund bremsen, Zuneigung/Futter/Lecker verteilen ohne sich an die Rangordnung zu halten, da passiert hier gar nichts. Dafür sind die Drei untereinander zu klar/zu einig in ihrer Position. So etwas bringt keine Unruhe ins Rudel.
In Rudeln aber, wo sich die Hunde noch nicht so einig sind, da kann so etwas zu bösen Streitereien führen.

Ich bin bisher ganz gut damit gefahren mich nicht ein zu mischen, wenn sie streiten. Das passiert natürlich auch, spätestens wenn ein neuer Hund dazu kommt. Was ich tue ist gelegentlich einen Hund bremsen, wenn er es übertreibt. Doch im großen und ganzen klären die selber, was zu klären ist.

Gruß Iris

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