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Unser Galgo - Der Jagdhund
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Kira
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Re: Jagen oder nicht jagen das ist hier die Frage

#131 Beitrag von Kira » Mi 1. Aug 2012, 15:49

Galgo-Podenco hat geschrieben: Ich will dir mit Sicherheit nicht deine Kompetenzen in dem Bereich absprechen. Ich bin kein Wissenschaftler und habe sehr viel Respekt vor deinem Wissen, aber Säugetier ist gleich Säugetier? In welchem Verhältnis? Die Phylogense der Spezie Mensch-Hund ist doch ganz unterschiedlich!
Und du kannst doch nicht angeborenen Instinkthandlungen oder auch angeborenen Auslösemechanismen (AAM) sämtlicher Säugetiere zusammenwerfen. Diese Instinkthandlungen und AAMs sind i.d.R. an ihren biologischen Zweck gebunden und müssen nicht eingeübt werden, sondern sind sofort abrufbar und welches unabhängig von der Erfahrung eines Indivduums ist. Natürlich bestimmen niemals nur die Gene das gesamte Verhalten, sondern das Verhalten der einzelnen Spezie entwickelt sich erst aus der Interaktion mit seiner Umwelt (erworbene Auslösemechanismen - EAM). Und so enstanden ja letzlich auch Arten und Zucht von Säugetieren, wie z.B. die Selektion verschiedener Hunderassen auf spezielle Aufgabenbereichen. Und dann sind da noch die kognitiven Fähigkeiten, die nicht bei allen Säugetieren gleich ausgeprägt sind (ich meine nicht unbedingt besser oder schlechter, sondern unterschiedlich!) und das Lernverhalten stark beeinflussen.
Lernverhalten untersteht ja nicht nur einem Konditionierungsprozess, sondern es gibt ja noch weitere Lerntheorien, wie z.B. Unterscheidungslernen, Raumlernen, Zeitlernen, soziales Lernen, Lernen durch Einsicht. Und ich bin überezeugt davon daß auch Hunde ganz sicher ein soziale Intelligenz in einem gewissen Rahmen besitzen unabhängig von den AAMs und EAMs.
Nichtsdestotrotz hat doch die Vergangenheit auch bei uns Menschen gezeigt, daß Lernen nur über positvie Stimulanz nie nur erfolgreich ist/war (man nehme nur mal die 60ziger Jahre Laissez-Faire-Erziehung). In der Tierwelt läuft Kommunikation im allgemein nie nur über positive Verstärkung. Und nur weil wir Menschen nicht gut damit leben können, daß ein souveränes Maß an Aggressionsverhalten - auch um Grenzen zu setzen oder etwas zu verbieten - auch mit zur Kommunikation dazu gehört, müssen wir doch den Tieren unser Unverständis nicht aufbürden.
Danke Kathrin über die weitere Ausführung. Einiges ist korrekt, aber das meiste stammt aus den Jahren
aus denen die Verhaltensstudien stammen die Du aufführst. Deine Ansicht der Verhaltensbiologie stammt
aus den 60iger Jahren und ist heute zum Wohle vieler seit langem überholt und sollte aufgrund von ethischen und rechtlichen Gründen nicht mehr angewandt oder berücksichtigt werden. Insbesondere diese Aussage:
Nichtsdestotrotz hat doch die Vergangenheit auch bei uns Menschen gezeigt, daß Lernen nur über positvie Stimulanz nie nur erfolgreich ist/war

Genau dies wurde in der Vergangenheit gezeigt und ist seit Jahren der Grund, weshalb sogar unsere
schwerfällige Justiz unzählige Gesetzentwürfe verabschiedete, da dieses überholte Wissen eine Gefahr darstellt.

Liebe Kathin, ich verfolge diese Beiträge zu diesem Thema aufmerksam und es ist auffallend,
dass Du augenscheinlich ein Problem mit Erziehungsmethoden hast, die nicht Deinen Vorstellungen entsprechen.
Sobald das Wort "Positive Bestärkung" erscheint, wird dies vehement angegangen und als unbrauchbar
und uneffektiv dargestellt und mit extremen Fällen in Verbindung gebracht, um Deine Handhabung zu rechtfertigen.
Das erstickt jegliche Bereitschaft zur Diskussion und "bestärkt" unter anderem Menschen wie Gaby sicherlich nicht,
ihre Auffassungen und Erfahrungen hier zu verbreiten. Das ist sehr schade, weil ich darauf neugierig bin.

Es ist sehr auffallend, da sie von sehr sympathischen Ansichten und Erfolgen berichtet und Du Dich dazu
in dieser Form äußerst.
In den letzten Beiträgen wird von Handhabungen und Umstände berichtet, die nicht konform mit geltenden
Tierschutzgesetzen sind und mich zweifeln lassen, ob in diesem Umfeld ich meine erste Erfahrungen
zum Thema Verhalten und Erziehung des Galgos erlangen will.
Nach meiner Auffassung solltest Du als Moderatorin mehr angehalten sein, diese Misstände zu kommentieren,
als bestehende Richtlinien zu attackieren, die von Verbänden und Gesetzgeber zum Wohle der Tiere gegeben sind.

MfG Annika

straßenköter
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Re: Jagen oder nicht jagen das ist hier die Frage

#132 Beitrag von straßenköter » Mi 1. Aug 2012, 16:13

Ich habe es nicht so aufgefasst, als ob Kathrin Gabys Erziehungsmethoden grundsätzlich ablehnt, sondern sie zweifelt lediglich an, dass das so auch bei jedem Hund wirkt. Ich kann da ihre Skepsis auch sehr gut nachvollziehen, denn als Hundeanfänger sind wir damals auch in diese Falle getappt zu glauben, dass diese sympathischen Methoden immer und überall der Königsweg sind, und das war in unserem Fall ein großer Fehler, vielleicht auch zusätzlich schlecht vermittelt durch eine nicht besonders begnadete Trainerin, aber es endete erstmal damit, dass unser sehr unsicherer Hund völlig überfordert war, weil die Grenzen so für ihn einfach nicht klar zu erkennen waren. Als der Karren dann im Dreck war, riet die Trainerin damals übrigens zur Abgabe...
Wir haben das damals nicht beherzigt und dann von anderen Trainern GsD zielführendere Unterstützung bekommen, ich habe (ernüchtert in meinem Glauben an die Trainerkompetenzen) außerdem meinen Hund selbst sehr genau beobachtet, meine Konsequenzen daraus gezogen und mein Umgang mit ihm entsprechend angepasst. Das Problem mit positiv erarbeitetem Alternativverhalten war bei ihm v.a. in den ersten Jahren oft, dass er in Stresssituationen dann nicht mehr in der Lage war das auch abzurufen und auszuführen, er wurde leicht kopflos, überfordert und hat dann das gemacht, was ihm "als erstes einfiel". In solchen Situationen war es dann oft hilfreich, ihn körperaktiv erstmal einfach auszubremsen, nach dem Motto "Du machst jetzt erstmal garnichts!". Ich bin nie mit ihm umgesprungen, wie Cesar Millan, von wegen Umwerfen, grob Herumreißen o.ä., aber Dinge wie dieses "Schscht!", das er oft macht, Zurückdrängen bzw. räumlich Beschränken sehr wohl. Meinem Hund (und nur für ihn kann und will ich da sprechen) hat das sehr viel Halt gegeben, er wusste dann eindeutig: darf ich/darf ich nicht. Und wenn ich im Austausch mit etlichen Haltern von "Problembären" eines gelernt habe, dann dass es DIE Methode für alle Hunde nicht gibt, bei jedem einzelnen muss man wieder individuell schauen, was bei ihm ankommt und was ihm hilft. Und das können manchmal auch recht unorthodoxe Wege sein.

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Re: Jagen oder nicht jagen das ist hier die Frage

#133 Beitrag von Galgo-Podenco » Mi 1. Aug 2012, 17:14

Kira hat geschrieben:Liebe Kathin, ich verfolge diese Beiträge zu diesem Thema aufmerksam und es ist auffallend,
dass Du augenscheinlich ein Problem mit Erziehungsmethoden hast, die nicht Deinen Vorstellungen entsprechen.
Sobald das Wort "Positive Bestärkung" erscheint, wird dies vehement angegangen und als unbrauchbar
und uneffektiv dargestellt und mit extremen Fällen in Verbindung gebracht, um Deine Handhabung zu rechtfertigen.
Das erstickt jegliche Bereitschaft zur Diskussion und "bestärkt" unter anderem Menschen wie Gaby sicherlich nicht,
ihre Auffassungen und Erfahrungen hier zu verbreiten. Das ist sehr schade, weil ich darauf neugierig bin.
Entschuldige bitte Annika, aber du scheinst meine Postings nicht wirklich gründlich zu lesen! Ich habe immer (und mehrfach!) gesagt und möchte das auch nochmal ausdrücklich betonen, dass ich KEIN Problem mit positiver Verstärkung habe - auch nicht damit, daß ein anderer hier andere Erziehungsvorstellungen hat, sondern mit der Ausschließlichkeitstheorie derjenigen, die darauf schwören!!! Mir ist das einfach zu undifferenziert!

Ich vertrete meine Meinung aufgrund meiner ganz persönlichen Erfahrungen, die ich über Jahre gemacht habe, aber natürlich auch durch Literatur und Seminarbesuche bei unterschiedlichen Verhaltensbiologen, Kynologen und Hundetrainern. Ich habe "meine Theorie" also nicht "erfunden" und setze auch nicht voraus, daß jeder sie teilt. Und ich hinterfrage meine Trainingsansätze durchaus immer wieder und höre gerne Referenten/Leuten, die anders denken. Bis auf eine Ausnahme konnte ich immer etwas mitnehmen. Auch in der Verhaltensbiologie gibt es nach wie vor unterschiedliche Thesen sowie es eben unterschieldiche Thesen in der Hundeerziehung gibt. Und alles aus der Verhaltensbiologie des Menschen läßt sich sicher nicht auf alle anderen Spezie ableiten wenngleich es berechtigte und nachgewiesene Vergleiche gibt!

Interessant finde ich - und leider bestätigt das auch immer wieder meine Erfahrung - daß diejenigen, die sich auf eine Lern- und Verhaltenstheorie eingschossen haben, immer dann krabitzig werden, wenn man mal etwas genauer nachhakt. Ich habe hier niemanden diffamiert oder blöd angemacht. Ich nehme mir das Recht zu hinterfragen genauso, wie du meine Erziehungsansätze hinterfragst. Für mich war hier nie ausschlaggebend zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen, sondern sich auszutauschen. Für mich ist das auch immer mal wieder eine Anregung in ein paar Bücher zu gucken und mich mit der Thematik wieder auseinanderzusetzen.

Kira hat geschrieben:In den letzten Beiträgen wird von Handhabungen und Umstände berichtet, die nicht konform mit geltenden
Tierschutzgesetzen sind und mich zweifeln lassen, ob in diesem Umfeld ich meine erste Erfahrungen
zum Thema Verhalten und Erziehung des Galgos erlangen will.
Nach meiner Auffassung solltest Du als Moderatorin mehr angehalten sein, diese Misstände zu kommentieren,
als bestehende Richtlinien zu attackieren, die von Verbänden und Gesetzgeber zum Wohle der Tiere gegeben sind.
Ich bitte dich, das näher zu erläutern, was genau du unter Missstand und "bestehenden Richtlinien attackieren" verstehst!

@ Lara/Tina: Sorry, da habe ich dich verwechselt!
Liebe Grüße

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Re: Jagen oder nicht jagen das ist hier die Frage

#134 Beitrag von Akilus » Mi 1. Aug 2012, 23:30

Galgo-Podenco hat geschrieben:



Akilus hat geschrieben:"....deshalb meine Frage nach Reizauslösern durch Konditionierung, die evtl ohne dieselbe gar nicht zum Tragen kämen."
Und da wären wir wieder bei den angeborenen und erworben Auslösemechanismen, welches beim Windhund das Hetzverhalten bei Wildsichtung ist. Das ist ein AAM. EAMs wären: Taktik und Schnelligkeit (Reaktion und Tempo). Die AAMs können nicht gemindert werden, es sei denn du betreibst über viele, viele Generationen Selektion darauf! Was man fördern kann über Konditionierung ist Aufmerksamkeit, weniger Bewegungsfreiheit, einen gewissen Gehorsam, was dazu führt, daß ich meinen Hund besser kontrollieren kann. Was ich bei einem Galgo durch Konditionierung sicher mindern, bzw. besser kontrollieren kann, ist die Erwartungshaltung auf einen AAM. Heißt: Die Erwartung des Hundes auf einen Schlüsselreiz (Kaninchen) indem er schon mal losläuft OHNE das ein tatsächlicher Schlüsselreiz da ist. Blanca und auch Sidney hatten das sehr gut drauf (sehr auch zu Zweit :wink: ). Einfach mal auf Verdacht losdüsen, nach dem Motto, da war doch vor Wochen mal was...wir gucken einfach mal ob jetzt auch wieder was da ist.
Daran kann man sicher arbeiten.
Das war nicht gemeint, das ist das leider das Problem mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten. Was ich meinte war die Reizverstärkung, das Erlernen von Jagdsimulation die zu Gewöhnug und Begehren führen wenn es mal nicht angeboten wird, Ohne diese Konditionierung oder Gewöhnung würde evtl. gar kein Begehren und somit Manko auftauchen. Der Trieb wird ja nicht abtrainiert, ohne die Art von Konditionierung, sondern nicht aktiviert. Das war als Hypothese zu verstehen.


@ Tina/Lara : Von Cesar Milan bin ich nicht überzeugt. Er hat das Rad ja auch nicht neu erfunden. Und mit Todesasngst des Hundes arbeiten ist für mich indiskutabel.

geht mir exakt genauso. Ich lehne das ab.
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Re: Jagen oder nicht jagen das ist hier die Frage

#135 Beitrag von Lara » Do 2. Aug 2012, 09:11

Mir fällt auch noch ein bißchen was ein, z.B. zu den Hirschen.
Also, Soco und Lori gehen da bestimmt nicht hinterher, die hatten nämlich schon leinenlosen Kontakt. Hirsche sind aber wirklich mächtig gross und majestätisch, kein vernünftiger Hund legt sich damit an! :lol: Zumindest nicht lange... 8)

Zu Millan auch noch, was heisst denn Todesangst? Ich hab mir, glaub ich, fast alle seine Filme angeschaut, wo ist da Todesangst zu sehen? Klar, es gibt Härtefälle, aber eben auch ganz ganz viele andere, bei denen von Härte oder gar Gewalt nichts zu sehen ist! Ihn nur auf Gewalt zu reduzieren finde ich nicht angebracht.

Zum einen redet er doch ununterbrochen davon, dass die Hunde fast alle total unausgelastet sind und erstmal Bewegung und Training brauchen, zum anderen finde ich eben, dass man die Auswirkungen der inneren Einstellung hier gnadenlos gut sehen kann. Millan betont ja auch immer, dass er Hunde resozialisiert, aber die Halter trainiert!

Und bei den Härtefällen handelt es sich doch um Hunde, die wirklich zupacken, sorry, aber würde ein Hund so gegen mich oder gegen einen meiner Hunde vorgehen, wäre es mir auch Wurscht, ob der danach Todesangst vor mir hätte. Sowas geht nunmal gar nicht! Solche wirklich gefährlichen Hunde sieht man doch hier nicht, höchstens weggesperrt hinter Tierheimgittern und keiner traut sich mehr ran (Selbst gesehen, Hund wird von draussen festgebunden und bekommt dann von innen Maulkorb an. Was ein Leben!)!

Klar hat er das Rad nicht neu erfunden. Ich hatte schon vor 25 Jahren meinen ersten eigenen Hund, da war z.B. der Stachler noch recht normal... den benutzt er aber auch nicht!

Was mich mehr erschüttert ist vielmehr wie die Hunde im geheiligten Land leben müssen. So viele in Zimmerkennels, Hinterhöfen, ohne Spaziergänge, ohne Erziehung, mein Gott! Und fast alle tragen Stachelhalsband.

"Wie oft gehen Sie mit Ihrem Hund spazieren?" "Oh, so drei bis vier Mal."
In Deutschland ist damit am Tag, in den USA ist damit in der Woche gemeint!
Wobei ich hoffe, dass die Sendungen keinen Querschnitt zeigen, sondern eben die Problemhunde und ihren Alltag.
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Re: Jagen oder nicht jagen das ist hier die Frage

#136 Beitrag von Akilus » Do 2. Aug 2012, 09:50

Lara hat geschrieben: "Wie oft gehen Sie mit Ihrem Hund spazieren?" "Oh, so drei bis vier Mal."
In Deutschland ist damit am Tag, in den USA ist damit in der Woche gemeint!
Wobei ich hoffe, dass die Sendungen keinen Querschnitt zeigen, sondern eben die Problemhunde und ihren Alltag.
Also, ich muß arbeiten, 3-4 mal am Tag schaff ich nie, und halt ich auch nicht für nötig, dafür hab ich auch nen großen Garten.

Zu C.M. der macht ein paar Sachen die find ich nun mal gar nicht gut, und kämen für mich nicht in Frage, Problemhunde (Beißer) hab ich aber nicht, außer Tomy vielleicht, der war Angtsbeißer, das ist durch vertrauensbildung und Bindung an uns, durch positive Aspekte völlig gegen null reduziert und die Dinge die Ihn zu Beißen brachten, wie drüberbeugen, an die Beine fassen, ist völlig verschwunden.
Wenn ihm heute was zuviel wird, warnt er durch das ganze repertoire vor, hat sich prima sozialisiert.
Er geht weg wenns Ärger mit anderen Hunden gibt, er beißt nicht mal zurück, sondern kommt zu uns.
Ich sehe die größeren Vorteile bei Positiver Betärkung, allerdings finde ich auch, daß unangebrachtes Verhalten angezeigt und sich auch durchgesetzt werden muß.
"Bestrafung" als solches ist ein Thema für sich, ohnehin hat das mit dem Ursprungspost jetzt nicht mehr viel zu tun.
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Re: Jagen oder nicht jagen das ist hier die Frage

#137 Beitrag von straßenköter » Do 2. Aug 2012, 10:04

Lara hat geschrieben:Zum einen redet er doch ununterbrochen davon, dass die Hunde fast alle total unausgelastet sind und erstmal Bewegung und Training brauchen, zum anderen finde ich eben, dass man die Auswirkungen der inneren Einstellung hier gnadenlos gut sehen kann.
(...)
Was mich mehr erschüttert ist vielmehr wie die Hunde im geheiligten Land leben müssen. So viele in Zimmerkennels, Hinterhöfen, ohne Spaziergänge, ohne Erziehung, mein Gott! Und fast alle tragen Stachelhalsband.

"Wie oft gehen Sie mit Ihrem Hund spazieren?" "Oh, so drei bis vier Mal."
In Deutschland ist damit am Tag, in den USA ist damit in der Woche gemeint!
"up_2" "up_2" "up_2"

Bei den "undramatischen" Fällen, also da, wo einfach die Halter 0,00 Hundeverstand haben, macht er doch eigentlich nichts, was ein halbwegs vernünftiger Hundehalter nicht auch tun würde.
Erschreckend fand ich auch mal, wie wenig Ahnung eine Tierärztin von Hunden hatte, die hat den Hund in der Klinik mit so einem völlig überdrehten Getue (sie nannte es "Spielen") erstmal kirre gemacht und sich dann gewundert, warum er schnappt. Könnte ihr bei meinem auch passieren, und ich fände es völlig normal von ihm, wenn ihm in einer eh schon doofen TA-Situation nicht nach "Spielen" mit einer Fremden ist. Erst als CM die Kreischtante mal ausgebremst hat, konnte sie den Hund erstmals nach Jahren abhören, Fieber messen, Blut abnehmen. Und das nennt sich dann Tierärztin! "conf45"
Man hat den Eindruck, als ob dort noch viel mehr als hier eine Erwartung herrscht, dass der Hund so sein muss, wie Mensch ihn gerne hätte, und wenn das mit der Hundenatur kollidiert, wird gnadenlos zurechtgestutzt (ich sach nur: Stimmbänder durchtrennen... :evil: )

@Akilus: Unabhängig, wie oft du jetzt am Tag mit deinen Hunden rausgehst oder auch nicht: du kämest doch trotzdem sicher nicht darauf, das in Wocheneinheiten zu beziffern, oder?
Und ich denke da auch an eine Folge mit drei Kleinhunden, die gingen NIE spazieren, weil sie ja im Haus genug herumlaufen konnten...

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Re: Jagen oder nicht jagen das ist hier die Frage

#138 Beitrag von Lara » Do 2. Aug 2012, 10:49

Ja, der Hund scheint dort noch viel mehr als Mensch gesehen zu werden als es bei uns der Fall ist, und das ist schon teilweise schlimm.

Von wegen Beissen, Millan redet bei den Härtefällen von der red zone, das siehst du hier nicht in den Strassen. Zumindest nur seeeehr selten. Mein Freund ging lange mit einem Dogo Argentino spazieren, der brauchte auch Leine plus Stahlmaulkorb, Hund kam aus dubiosen Verhältnissen und war dann bei dem jungen Paar, wo er heute lebt, auch noch der Ersthund. Der Hund ist m.M. nach dominant sowie unsicher und für mich richtig gefährlich. Sowas kann man mit unseren Angstbeissern aus Spanien nicht vergleichen. Hunde, die richtig packen, kommen aus Spanien nicht raus, die kriegen sogleich die Spritze.
Um bei meinem Beispiel zu bleiben, ich wollte so einen Hund nicht haben und das junge Paar wird sich nach ihm auch keinen mehr zulegen (obwohl sie ihn heiss und innig lieben... vermutlich zu sehr!). Statt Führung und Grenzen bekommt der Hund ängstliche Besitzer (sie rennt z.B. bei Hundesicht weg und versteckt sich), darf aber im Bett schlafen. Das Tier ist nicht ohne, auch nicht gegenüber Menschen!
Solche Hunde sitzen auch im Tierheim, Hunde, die z.T. Menschen schwerst verletzt haben.
Nochmal, ich würd mir sowas nicht ins Haus holen.
Was ich bei Millan auch so faszinierend finde ist wie der solche Hunde auch und gerade in sein grosses Rudel holt. Wie schnell er die Hunde checkt und entsprechend agiert, das find ich schon umwerfend. Wer von uns kann Hund so schnell beurteilen? Und ganz toll fand ich natürlich Daddy! "heart"
Aber natürlich, ich will ihn jetzt nicht über den grünen Klee loben, er ist auch nur ein Mensch und es gibt bestimmt viele Wege nach Rom. Gott sei Dank hatte ich noch nie einen Hund, bei dem ich so massiv werden musste (wobei ich Lori auch mal zackig umgelegt habe, er konnt's vertragen und hat's auch sogleich verstanden... 8) ). Aber das liegt bestimmt auch daran, dass alle wissen wie sich hier benommen wird! Dafür dürfen sie dann auch auf die Couch und in's Bett! :grin:
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Orfeo

Re: Jagen oder nicht jagen das ist hier die Frage

#139 Beitrag von Orfeo » Do 2. Aug 2012, 11:29

Lara hat geschrieben:Ja, der Hund scheint dort noch viel mehr als Mensch gesehen zu werden als es bei uns der Fall ist, und das ist schon teilweise schlimm.

Von wegen Beissen, Millan redet bei den Härtefällen von der red zone, das siehst du hier nicht in den Strassen. Zumindest nur seeeehr selten. Mein Freund ging lange mit einem Dogo Argentino spazieren, der brauchte auch Leine plus Stahlmaulkorb, Hund kam aus dubiosen Verhältnissen und war dann bei dem jungen Paar, wo er heute lebt, auch noch der Ersthund. Der Hund ist m.M. nach dominant sowie unsicher und für mich richtig gefährlich. Sowas kann man mit unseren Angstbeissern aus Spanien nicht vergleichen. Hunde, die richtig packen, kommen aus Spanien nicht raus, die kriegen sogleich die Spritze.
Um bei meinem Beispiel zu bleiben, ich wollte so einen Hund nicht haben und das junge Paar wird sich nach ihm auch keinen mehr zulegen (obwohl sie ihn heiss und innig lieben... vermutlich zu sehr!). Statt Führung und Grenzen bekommt der Hund ängstliche Besitzer (sie rennt z.B. bei Hundesicht weg und versteckt sich), darf aber im Bett schlafen. Das Tier ist nicht ohne, auch nicht gegenüber Menschen!
Solche Hunde sitzen auch im Tierheim, Hunde, die z.T. Menschen schwerst verletzt haben.
Nochmal, ich würd mir sowas nicht ins Haus holen.
Was ich bei Millan auch so faszinierend finde ist wie der solche Hunde auch und gerade in sein grosses Rudel holt. Wie schnell er die Hunde checkt und entsprechend agiert, das find ich schon umwerfend. Wer von uns kann Hund so schnell beurteilen? Und ganz toll fand ich natürlich Daddy! "heart"
Aber natürlich, ich will ihn jetzt nicht über den grünen Klee loben, er ist auch nur ein Mensch und es gibt bestimmt viele Wege nach Rom. Gott sei Dank hatte ich noch nie einen Hund, bei dem ich so massiv werden musste (wobei ich Lori auch mal zackig umgelegt habe, er konnt's vertragen und hat's auch sogleich verstanden... 8) ). Aber das liegt bestimmt auch daran, dass alle wissen wie sich hier benommen wird! Dafür dürfen sie dann auch auf die Couch und in's Bett! :grin:
"daumen-hoch"

Orfeo

Re: Jagen oder nicht jagen das ist hier die Frage

#140 Beitrag von Orfeo » Do 2. Aug 2012, 12:03

Ich kenne einen Galgo der sehr nahe an die Red Zone herankommt, geht Menschen an wenn ihm jemand nicht paßt, und andere Hunde werden gestellt und er verbeißt sich übelst in ihnen, ich unterstelle ihm sogar Tötungsabsicht. Das passiert mit völlig fremden Hunden, aber genauso mit Hunden aus dessen eigenem Rudel.

Schon als Junghund benötigte er eine starke und sichere Führung, zu welcher der Besitzer leider nicht in der Lage war/ ist , da er das Verhalten des Hundes nicht interpretieren kann und kein Gefühl für das richtige Timing besitzt. Zudem fehlt es an körperlicher Auslastung für diese Art Hund. Mit Liebe, Verständniss und possotiver Verstärkung allein kommt man hier nicht weiter.

Eigentlich ist der Hund sehr lernwillig, und ich empfand ihn als gut einzuordnen, man muß ihm halt nur verständlich machen was geht und was unerwünscht ist.

Ich beobachte die Situation nun seit 2 Jahren, und es wird immer heftiger mit zunehmendem Alter. Es ist ein Teufelskreis, je heftiger sein Verhalten wird, desto mehr wird er eingeschränkt in puncto Freilauf/ Auslastung, und entsprechend erhöht sich sein Energielevel... ( extra nicht Triebstau benutzt ;-) )

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