Wie funktionieren eure Hunde im Freilauf

[JustGalgo]

Nur lesen hier eben auch andere Hundebesitzer, die noch frisch in der Materie sind

Ich selbst habe für mich und meine Hunde folgendes entschieden:
Meine Hunde kommen gezielt für ihren Spass von der Leine und dann wieder an die Leine. Für mich mach ich das nicht - Leine ab und habt Spass.
Ich verlasse mich NICHT auf die Möglichkeit und die Erfahrung, dass es BISHER gut geklappt hat.

Für mich ist DIESES 1x wo es NICHT klappt mit viel zu hohen Konsequenzen verbunden. Meine bleiben lieber 3x an der Leine und dafür gesund und munter, als 1x weg und tot.
Viele meinen vielleicht, es ist für den Hund ein MUSS jeden Tag frei zu sein. Nein ist es nicht. Lieber bespaße ich sie anderweitig, haben dann aber enstpannte und erholsame Spaziergänge.

Tierarztrechnungen, Stress mit Förstern, Jägern, anderen Menschen, Versicherungen und und und - das tu ich mir nicht an, wenn es nicht sein muss.

Meine haben ein großes Gelände, wo sie rennen und spielen können - völlig "gewaltfrei" und "unfallfrei" und daher geh ich dieses Risiko des Freilaufes eben nicht täglich ein.

Genauso wie Michaela sehe ich das auch

Und wir haben hier nun mal das Problem, das wir 24 STd. Wild und Hasen haben, da ist nix mit *Mein Hund ist abrufbar* Ist für mich kompletter Schwachsinn, und das ist jetzt bitte kein Angriff gegen irgendjemanden, aber wenn mir wer erzählt, das sein Hund abrufbar ist, wenn neben dem Hund ein Rudel Rehe vorbeiläuft oder Hasen und das egal wann - wow ich bin sprachlos vor Begeisterung, wird sicher auch möglich sein, aber das ist ein Einzelfall !!! weil das sind nun mal Hunde, die alle egal welche Windhunderasse fürs jagen gezüchtet worden sind und bei einem Windhund war nun mal nicht das wichtigste der Gehorsam. Das ist bei einem Jagdhund wieder komplett anders gelagert, die wurden nicht für das selbstständige Jagen gezüchtet.

Und wie Michaela es schon schreibt, es lesen auch Neulinge mit, die dann denken,bei mir funktioniert das dann auch alles so locker...

Ich fahre fast immer zwischen 20-35 km um den Hunden einen gesicherten Auslauf bieten zu können. Oder 15 km um am Inn an der Leine zu spazieren, da gibt es dann nur ein paar Meter wo sie richtig fetzen können.

Zudem mag ich es nicht so gerne, wenn Ausläufe immer schlecht gemacht werden, weil bei einem Auslauf immer es darauf ankommt wer dort ist. Klar habe ich auch wieder den Vorteil ein Rudel zu haben und nicht nur einen einzigen und vielleicht ängstlichen Hund - hier würde das wieder anders aussehen, wenn der immer wieder von anderen gejagt werden würde, würde ich das auch nicht mehr so witzig sehen.

Bin auch glücklich, das meine Hunde jetzt alle älter sind und nicht mehr nur lauter Blödsinn im Schädel haben und ich es jetzt einfach auch geniessen kann, trotzdem wenn sie sich langweilen im Auslauf...dann kanns auch umschlagen.

Ich freue mich wenn alles klappt, nehme es aber nie als selbstverständlich.

[Lara]

Huhu, also ich hab ja alle Hunde im Freilauf, das ist für mich schon wichtig. Ich brauche das Gefühl von Freiheit für mich und für sie. Nicht immer und nicht überall - das ist ja selbstverständlich! Im Sommer ist es schwieriger geeignetes Gelände zu finden als im Winter, aber bisher bin ich noch immer fündig geworden.
Und für zwischendurch gibt es dann den Garten oder das eingezäunte Grundstück.

Windhunde sind für mich i.d.R. genauso ableinbar wie alle anderen Hunde auch, man muss sie nur ein klein wenig erziehen und das geht mit Lob und Lecker und Konsequenz und auch mal einem strengem Wort recht gut! Wildarmes Gelände natürlich vorausgesetzt. Aber mit allem anderen (Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Hunde, Kühe, Pferde, Schafe etc.) haben sie null Probleme, interessiert sie halt nicht sonderlich.

Und dann darf man nicht vergeßen, jeder Hund ist anders, jeder Mensch und auch jedes Gelände. Ich find es schon schön, wenn ich die Hunde stromern lassen kann, mäuseln, riechen, sich vergeßen. Deswegen hauen sie ja nicht ab. Im Vergleich zu anderen Hunden und Rassen find ich meine Hunde relativ leicht zu erziehen.

[Galgo-Podenco]

Danke Michaela ! Das sehe ich genauso.
Und abgesehen davon, daß hier nicht nur erfahrene Windhundhalter anwesend sind, finde ich es ebenfalls grenzwertig, zu sagen, Fachbücher lesen oder Hundeschule sind eigentlich überflüssig. So manchem (Windhund-)Hundehalter würde ich wünschen, entweder das eine oder das andere gemacht zu haben. Wäre auch manchmal für das Umfeld angenehmer . Was ich leider in den letzten Jahren immer mehr festellen muß, ist, daß viele Hundebesitzer eben kein gutes Bauchgefühl haben, bzw. sich nicht trauen, darauf zu hören. Bei dem vielschichtigen Informationsfluß zu dem Thema Hunde und Erziehung ist das ja auch kein Wunder. Und so mancher Ersthunbesitzer glaubt, es gäbe ein Patenrezept zur Erziehung seines Hundes und dann klappt das auch die nächsten zehn Jahre.

Ich nehme keine Schleppe und keine Flex. Viel zu gefährlich für schnelle Windis. Kurze Leine oder Freilauf - mehr gibt es nicht.

Ich arbeite viel mit der Schleppleine. Das ist ein super Trainingsmittel - auch für Galgos! Allerdings bleibt diese dann in der Hand. Und anfangs auch nur drei, vier Meter bis man den Hund besser einschätzen kann. Aber zwischen "kurzer Leine oder Leine ab", wie du geschrieben has, können Welten liegen! Und das finde ich gefährlich.


Freilauf haben meine Hunde täglich. Allerdings lebe ich auch in einem sehr wildarmen Gebiet. Und damit stehen und fallen eben auch die Chancen auf Freilauf bei einem Windhund. Und ohne Erziehung und Training geht gar nichts ( es sei denn man hat eine Ausnahme). Wobei es mir nicht darum geht, daß der Hund Hundertfünzig Hörzeichen kennen muß, sondern daß die wenigen, die ich in meinem Alltag draußen mit meinen Hunden benötige, funktionieren. Das wären Rückruf, Steh/Stopsignal, Weiter, Auf dem Weg bleiben. Und die wichtigste Grundlage: eine grundsätzliche Orientierung an mir (Beispiel: Bekommt der Hund überhaupt mit, wenn ich die Richtung wechsel oder latscht er einfach seiner Wege). Das bedeutet z.B. auch in der Mehrhundehaltung, kommt ein neuer Hund dazu, mache ich die erste Zeit zusätzlich täglich Trainingseinheiten mit dem neuen Hund alleine und lasse die anderen Zuhause.

Windhunde sind für mich i.d.R. genauso ableinbar wie alle anderen Hunde auch, man muss sie nur ein klein wenig erziehen und das geht mit Lob und Lecker und Konsequenz und auch mal einem strengem Wort recht gut! Wildarmes Gelände natürlich vorausgesetzt.

Da werden wir wohl nie einer Meinung sein, Tina . Das mag bei dem einen oder anderen Windhund zutreffen, ist aber sicher nicht unbedingt die Regel. Denn erstens ist Windhund nicht gleich Windhund (ein Afghane oder Saluki tickt z.B. ganz anders als ein Galgo oder Greyhound) und zweitens bringen Hunde aus Arbeitslinien mit speziell selektierten Verhaltensweisen, wie eben das Jagdverhalten bei den Windhunden, schon besondere Bedürfnisse mit und sind aufgrunddessen i.d.R. keine einfachen Hunde!

Aber mit allem anderen (Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Hunde, Kühe, Pferde, Schafe etc.) haben sie null Probleme, interessiert sie halt nicht sonderlich.

Beziehst du diese Aussage jetzt nur auf deine Hunde oder allgemein?

[greycie]

in Bezug auf unerfahrene Hundehalter

...und dann kommt noch meist die Aussage von den Vermittlungen hinzu: "er war für die Jagd ungeeignet und wurde aussortiert."
und
"er ist jetzt froh, nicht mehr jagen zu müssen...."

Was gleichgesetzt wird mit; oh super, ein Hund ohne Jagdtrieb, den kann ich hier ja super ableinen!

oha .. da haben sich schon einige ganz schön in die Nesseln gesetzt

[Gelöschter Benutzer 700]

in Bezug auf unerfahrene Hundehalter

...und dann kommt noch meist die Aussage von den Vermittlungen hinzu: "er war für die Jagd ungeeignet und wurde aussortiert."
und
"er ist jetzt froh, nicht mehr jagen zu müssen...."

Was gleichgesetzt wird mit; oh super, ein Hund ohne Jagdtrieb, den kann ich hier ja super ableinen!

oha .. da haben sich schon einige ganz schön in die Nesseln gesetzt

da bist du mir gerade zuvor gekommen

[greycie]

in 12 Jahren und äh ....(15-18 Hunden (eigene plus Pflegis)) war genau EINER dabei, den ich so einfach mal ableinen und weiter laufen konnte.

EINER!

Er war ein Ausnahmehund. Alle anderen konnte ich sporadisch und unter gezielter Beschäftigung ableinen, aber ansonsten nicht.

Wir haben hier auch sehr wildreiches Gebiet und dicht besiedelt und hier wimmelt es von allem möglichen.

[straßenköter]

...und meinen könntest du in wildreichem Gebiet gar nicht gezielt beschäftigen! Hätte ich nicht hier dieses wirklich annähernd wildfreie Gebiet zur Verfügung - ich könnte ihn niemals ableinen.
Im wildarmen Gebiet ist er sehr brav und folgsam, da kann ich ihn super ableinen (was nicht heißt, dass ich meine Aufmerksamkeit nicht bei ihm haben sollte, aber das ist auch nicht schwer, weil ich sowieso meistens alleine mit ihm gehe), er zieht seine Runden, verweilt hier und da, fällt schnuppernd zurück, braust an mir vorbei, merkt aber auch immer sofort, wenn ich z.B. kommentarlos die Richtung wechsle und reagiert gut, ich merke auch, dass er mir in regelmäßigen Abständen Seitenblicke zuwirft. Man kann - je nach beiderseitiger Lust und Laune - Suchspielchen machen, bestimmte Fertigkeiten üben (z.B. "Heranrufen" ohne Ruf und Handzeichen ), oder auch gar nichts und einfach nur zusammen spazierengehen.

In der Gegend meiner Mutter bin ich mir sicher, dass ich ihn nie-nie-nie-nie ableinen würde. Man sieht nicht dauernd was, aber er zeigt mit wechselnder Intensität eigentlich immer, dass da was ist, er scannt, er ist angespannt, nur sehr unzuverlässig ansprechbar, er ist nicht gestresst, sondern schlichtweg ganz geschäftig im Arbeitsmodus.

Der kann wirklich absolut beides, harmloser Bummelhund und Profi-Jäger.
Und im Profi-Jäger-Modus sehe ich nicht was ich da noch mit Training groß erreichen könnte... das ist einfach so, da bleibt eben die Leine dran und fertig.

[Lara]

Windhunde sind für mich i.d.R. genauso ableinbar wie alle anderen Hunde auch, man muss sie nur ein klein wenig erziehen und das geht mit Lob und Lecker und Konsequenz und auch mal einem strengem Wort recht gut! Wildarmes Gelände natürlich vorausgesetzt.

Da werden wir wohl nie einer Meinung sein, Tina . Das mag bei dem einen oder anderen Windhund zutreffen, ist aber sicher nicht unbedingt die Regel. Denn erstens ist Windhund nicht gleich Windhund (ein Afghane oder Saluki tickt z.B. ganz anders als ein Galgo oder Greyhound) und zweitens bringen Hunde aus Arbeitslinien mit speziell selektierten Verhaltensweisen, wie eben das Jagdverhalten bei den Windhunden, schon besondere Bedürfnisse mit und sind aufgrunddessen i.d.R. keine einfachen Hunde!

Ich bin doch ganz bei dir, ich denke, du hast mich falsch verstanden. Ich hab ja auch nicht geschrieben, dass Windhunde einfache Hunde sind oder Hunde für jedermann. Es gibt so viele unterschiedliche Rassen (siehe auch was ich weiter unten geschrieben habe: "Und dann darf man nicht vergeßen, jeder Hund ist anders, jeder Mensch und auch jedes Gelände!") und Glück hat ja der, der den zu ihm passenden Hund hat!

Fakt ist aber (das wirst du als Trainerin ja auch wissen), dass sehr viele Hunde jagen gehen (würden) oder auch sonstigen Blödsinn machen... Meine Hunde sind dagegen echt easy, sie folgen keiner Spur, sie wachen nicht, sie schützen nicht, sie pöbeln nicht, ich muss keine Sorgen haben, dass sie andere Hunde ernsthaft attackieren oder Kinder beißen usw usf., sie gehen nicht streunen. Selbst mit meinem Geflügel gibt es keine Probleme. Und ehrlich, ich habe in den letzten 10 Jahren auch mit verschiedenen Windhunden zusammengelebt und bisher war keiner dabei, der nicht frei laufen konnte. Wie gesagt, alles steht und fällt natürlich mit dem wildarmen Gelände. Ich gehe kein Risiko ein, in den Wildgebieten bleiben meine auch an der Leine, logisch!

Aber mit allem anderen (Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Hunde, Kühe, Pferde, Schafe etc.) haben sie null Probleme, interessiert sie halt nicht sonderlich.

Beziehst du diese Aussage jetzt nur auf deine Hunde oder allgemein?

Natürlich nur auf meine Windhunde! Ich habe ja u.a. einen Dobermann dabei und dieser reagiert auf ALLES! Wie auch viele andere Rassen und Mixe, die ich kenne! Das ist ja das Schöne, deshalb bin ich mit meinen Hunden ganz zufrieden und glücklich

[Lara]

Ich sehe das ähnlich wie Michaela, denn bei den Greys, die zb. von der Bahn kommen oder zumindest "Antrainiert" waren, sieht das ganze nicht mehr so einfach aus mit dem Abrufen.

Ich habe als junger Mann immer Greys gehabt, es gab nur eine einzige Grey Hündin, die wirklich Abrufbar war, aber nur weil ich diesen Grey schon als Welpen hatte bzw. dieser Grey nie eine Bahn oder ähnliches erfahren hat, und mit "Abrufbar" meine ich nicht "Hoffentlich geht das gut" sondern Abrufbar im wildesten Rennen auch mit anderen Hunden, einmal "get here" und der Hund war in Sekunden neben mir, die ist auch nicht erst an mir vorbeigelaufen und erst nach weiteren 20-30 Metern zurück gekommen, wie es fast 90% der Galgos machen ..ja, sicher, die kommen fast alle wenn man ruft, aber erst mal mit Karacho an einem vorbeisausen

Du bist aber streng, Marvin! Ich kenne doch viele Greys aus Irland, die freilaufen und das klappt meistens besser wie bei den Galgos So unterschiedlich kann das sein! Allerdings kenne ich keinen Windhund, der so abrufbar ist, wie du das beschreibst. Muss er aber auch nicht.
Manchmal lass ich meine Galgos auch nur getrennt freilaufen, dann hab ich das Problem mit dem Abrufen aus dem Hetzspiel schon mal nicht (was wirklich schwierig ist!) Das Ganze pontenziert sich natürlich mit der Anzahl der Hunde... darum bin ich auch nicht unglücklich "nur" noch mit zwei Windhunden unterwegs zu sein... Und wenn sie 20 Meter an mir vorbeiflitzen und dann drehen und zu mir kommen, ist mir das auch Recht!

[Lara]

Und ich will wirklich keinem Windhundneuling anraten seinen Hund frei laufen zu lassen. Wie, wo, wann, was - das muss jeder für sich selber entscheiden. Aber irgendwo laufen muss der Hund ja... daher sollte man sich das schon vor dem Erwerb gut überlegen.

Ich glaube aber auch nicht, dass viele Windhunde beim Freilauf entwischen. Lese ich mir die Suchanzeigen durch, kommt doch meistens dasselbe: Abgehauen durch die offene Haustür, Gartentür, Autotür und beim Spaziergang entflohen mit Leine oder gar Flexi. Hier besteht nach wie vor scheinbar ein sehr sehr hoher Aufklärungsbedarf...