Wie funktionieren eure Hunde im Freilauf

[Burkhard]

Hallo,

jeder hatte mal seinen ersten Hund und ist vielleicht damit zu Pontius und Pilatus gelaufen - Trainer hier, Trainer da - Hundeschule hier - Hundeschule da. Darum geht es mir aber nicht. Bei den Hunden, die danach kamen - hat da jemand wirklich noch einen Trainer gebraucht oder habt ihr das dann selbst gemacht? Also ich mache das selbst. Ich brauche da auch keine Tips mehr. Ich lese auch keine Hundebücher mehr - weil es gibt nichts Neues. Höchstens Altes neu verpackt. Ich habe ja nun meinen neuen Grey Pup. Er macht sich gut. Ich lasse ihn, überfordere ihn nicht und laber ihn nicht zu. Ich nehme keine Schleppe und keine Flex. Viel zu gefährlich für schnelle Windis. Kurze Leine oder Freilauf - mehr gibt es nicht. Im Freilauf ist Pup noch nicht. Galina und Bianca ja. Ich habe meinen Hunden beigebracht, auf Wegen zu bleiben und nicht wahllos ins Feld zu laufen. Ihr kennt das sicher auch - man stellt sich 200 Meter (die sollten es schon sein damit der Hund sein Laufbedürfnis befriedigen kann) auseinander und ruft dann nach Auswahl, wer der erste sein soll, die Hunde ab. Meine halten dann die Spur, kommen in den Highspeed und finden sich bei mir oder der zweiten Person wieder ein. Die Hunde werden einzeln abgerufen und laufen alleine. Sie machen keinen Stop zwischendurch sondern laufen durch. Sowas ist mehr als die halbe Miete. Lasse ich nach Auswahl mal welche zusammenlaufen, dann geht es natürlich in einem Kreis oder einer Acht mal durchs Feld. Ich werde demnächst versuchen, meinen Pup abzurufen, um zu beobachten, wie er sich verhält. Rennt er durch oder stoppt er zwischendurch, verläßt den Weg und rennt ins Feld. Wichtig ist mir erstmal, daß er durchläuft und nicht irgendwo anfängt zu schnuppern. Meine kennen das Abrufen und ich hoffe, daß Pup sich das abguckt. Er läuft als letzter. Jeder Windi gibt gerne Vollgas und das nutze ich fürs Abrufen oder halt zu mir rufen. Und ich habe die Erfahrung gemacht, daß dieses Abrufen ja nichts anderes ist als ein "Hier". Ich rufe jedoch lediglich den Namen des Hundes und feuere ihn verbal ein wenig an. Dieses Abrufen überträgt sich automatisch auf das Gassigehen ohne Leine und ohne daß sie Speed geben. Die Hunde sind also "abrufbar".

Drückt mir die Daumen - läuft er durch und findet sich bei mir ein - dann ist er für mich zumindest unter Berücksichtung des Geländes und all der anderen Risiken (darüber müssen wir nicht mehr sprechen) ableinbar. Alles andere wie Richtungswechsel, bei Fuß laufen usw. ergibt sich dann von selbst.

Hoffentlich hat man mein Geschreibsel verstanden.
LG
Burkhard

[greycie]

Jein - ganz so einfach würde ich das nicht sehen.

Wir machen das, was du sagst, auch. ABER (und das kommt jetzt) steckt bei dem Sprint eine ganz andere Intension dahinter.
Die Aufgabe für den Grey ist - von Ziel A zu Ziel B zu kommen.
Da wartet jemand auf mich, dann ist meine Aufgabe erledigt.

Ich sag dir jetzt: In der Regel wird dein Pub durchlaufen!
Weil es seine Aufgabe ist, dies zu tun. Sie ist zeitlich begrenzt und zwar vom Start zum Ziel. Darauf fokusiert und darauf wird er auch drauf hinarbeiten.

ABER, wenn das Ziel B nicht vorhanden ist, wenn du dann den Freilauf machst, wird ER SICH möglicherweise sein Ziel B selber suchen.
Denn seine Aufmerksamkeit liegt eben nicht mehr fokusiert auf Ziel B sonder ... "schauen wir doch mal, wo mein neues ziel sein könnte"

Jeder Hund ist da anders - ich habe welche, die kann ich super gut in den Sprint schicken. Mehrmals hintereinander, ohne das er sich von etwas ablenken lässt.
ABER niemals nie ableinen und ihn so laufen lassen, ohne Aufgabe.
Er ist weg in nullkomma nix!

Daher würde ich nicht diesen Vergleich anstellen (wollen), dass das EINE mit dem ANDERE gleich zu setzen ist.

[Burkhard]

Hallo Michaela,

klar - so einfach, wie es schrieb sehe ich es auch nicht. Es war ja nur ein Ansatz. Ich weiß ja auch nicht, wie euer Gelände aussieht den Freilauf betreffend. Das mit dem Ziel selber suchen - das stimmt. Setzt aber voraus, daß auch ein Ziel vorhanden ist. Meine ticken so, daß sie fast Fuß laufen. Dann werden sie von mir animiert und kommen in den Sprint. Mache ich nichts, dann kann es vorkommen, daß sie ihrem Sprintbedürfnis nachkommen und holen sich das was sie brauchen ohne ein Ziel vor Augen zu haben - sie strecken sich halt mal. Weißt du was ich meine. Sie reagieren noch lange nicht auf alles, was sich draußen bewegt. Ich werde noch berichten, wie Pup sich verhält. Drück mir trotzdem die Daumen - bis dato habe ich noch jeden Hund in den Freilauf bekommen. Sollte es bei Pup Schwierigkeiten geben - dann fällt mir schon was ein. Ich bin ein guter Beobachter und in der Lage zu reflektieren. Es muß nicht sein, daß Pup sich so verhält wie meine anderen zwei. Ich teste und entscheide dann, wie ich weiter vorgehe.

Liebe Grüße
Burkhard

[Gelöschter Benutzer 700]

Ich sehe das ähnlich wie Michaela, denn bei den Greys, die zb. von der Bahn kommen oder zumindest "Antrainiert" waren, sieht das ganze nicht mehr so einfach aus mit dem Abrufen.

Ich habe als junger Mann immer Greys gehabt, es gab nur eine einzige Grey Hündin, die wirklich Abrufbar war, aber nur weil ich diesen Grey schon als Welpen hatte bzw. dieser Grey nie eine Bahn oder ähnliches erfahren hat, und mit "Abrufbar" meine ich nicht "Hoffentlich geht das gut" sondern Abrufbar im wildesten Rennen auch mit anderen Hunden, einmal "get here" und der Hund war in Sekunden neben mir, die ist auch nicht erst an mir vorbeigelaufen und erst nach weiteren 20-30 Metern zurück gekommen, wie es fast 90% der Galgos machen ..ja, sicher, die kommen fast alle wenn man ruft, aber erst mal mit Karacho an einem vorbeisausen

Dennoch und insbesondere weil ich viele Jahre Erfahrung mit Grey und Galgo habe, ich bin sehr zufrieden wenn meine Hunde zu 70% sofort zurück kommen wenn ich im offenen Gelände am Rhein unterwegs bin, die restlichen 30% ist "HOFFENTLICH" geht das wieder gut,..und da darf man nicht Leichtsinnig werden, nur weil das mit dem "Abrufen" ein paar mal toll Funktioniert hat, die "Leichtigkeit des Seins" ist schneller beendet als man Glauben möchte

Es gibt sicherlich jede menge Greys und Galgos die "Abrufbar" sind, auch bei meinen Hunden ist das so, dennoch bin ich immer sehr aufmerksam und beobachte das Umfeld, weil ich genau weiß, das bei der geringsten Kleinigkeit ZB. Karnickel oder Fasan, meine Hunde hinterher gehen, denn auch ich habe Lernen müssen, das es unterschiede gibt bezüglich "Abrufbarkeit",..mich wird kein Grey oder Galgo mehr beeindrucken wenn er sofort neben mir steht wenn ich Rufe, das mag 100x gut gehen, kann allerdings bei der nächsten Gelegenheit nach hinten losgehen und dann ist nichts mehr so wie es war, denn wenn sie einmal Abgehauen sind, und das ist das höchste an "Selbstbelohnung" die ein Jagdhund erleben kann, und das ist sehr schwer als Mensch zu Toppen, werden sie es wieder tun sobald sich die Gelegenheit bietet !!!

[Burkhard]

Hi zusammen,

alles richtig. Nur ich habe vorausgesetzt, daß ihr mich als erfahrenen Windhundhalter seht. Da brauch ich doch jetzt nicht die Eigenschaften von Galgo und Grey "zerkleinern". Ist doch alles bekannt. Freilauf lernt der Hund nur im Freilauf - und durch nichts anderes. Ist von mir der Spruch - siehe den Uraltthread "Gedanken zum Freilauf".

Und ich finde es auch gut, daß es gesicherte Wiesen gibt, wo die Windis sich mal strecken können. Gerade in Gebieten, wo die Besitzer kaum ne andere Chance haben, ihre Windis frei laufen zu lassen. Für mich ist das nichts. Kenn ich alles. Windis hetzen sich gegenseitig und haben Spaß - tun was für ihre Kondition. Nur - machen halt was sie wollen. Das ist nicht mein Ding. Ich kenne genug Leute, die sich außschließlich auf eingezäunten Ausläufen aufhalten. Wenn du das lange machst - dann ist es vorbei mit Freilauf draußen (nur Hund und Besitzer/kein anderer Hund). Auf einer Wiese lernen Hunde nichts. Nicht böse sein - viele sind froh, daß es sowas gibt. Für mich ist es halt nichts.

LG
Burkhard

[greycie]

Nur lesen hier eben auch andere Hundebesitzer, die noch frisch in der Materie sind

Ich selbst habe für mich und meine Hunde folgendes entschieden:
Meine Hunde kommen gezielt für ihren Spass von der Leine und dann wieder an die Leine. Für mich mach ich das nicht - Leine ab und habt Spass.
Ich verlasse mich NICHT auf die Möglichkeit und die Erfahrung, dass es BISHER gut geklappt hat.

Für mich ist DIESES 1x wo es NICHT klappt mit viel zu hohen Konsequenzen verbunden. Meine bleiben lieber 3x an der Leine und dafür gesund und munter, als 1x weg und tot.
Viele meinen vielleicht, es ist für den Hund ein MUSS jeden Tag frei zu sein. Nein ist es nicht. Lieber bespaße ich sie anderweitig, haben dann aber enstpannte und erholsame Spaziergänge.

Tierarztrechnungen, Stress mit Förstern, Jägern, anderen Menschen, Versicherungen und und und - das tu ich mir nicht an, wenn es nicht sein muss.

Meine haben ein großes Gelände, wo sie rennen und spielen können - völlig "gewaltfrei" und "unfallfrei" und daher geh ich dieses Risiko des Freilaufes eben nicht täglich ein.

[Burkhard]

........... und daher geh ich dieses Risiko des Freilaufes eben nicht täglich ein.

Ich auch nicht - man man - diese Mißverständnisse.

LG
Burkhard

[greycie]

ich wollte damit nur sagen; meine kommen von der Leine um KURZ mal sprinten auspowern zu können.
Da sind sie gezielt beschäftigt - zeitlich streng geregelt.
Ein Freilauf in dem Sinne von; ableinen und mal so vor sich hin laufen und Hunde "machen lassen ..."
DAS mache ich nicht !

Und das gezielt beschäftigen in Form von "Sprint zwischen zwei Menschen" - das geht mit den Windis sehr gut, auch ohne den "Gehorsam" speziell gefördert oder trainiert zu haben.

[Akilus]

Jaja, der "Freilauf..."

Wir haben ja bekanntermaßen fünf.
Nr1. der Akil.
Auf der (freien) Wiese Leine ab, dann geht er los, am liebsten zu mehreren, einige Runden (3-5, er ist ja bald 11), dann kommt er wieder und bleibt dabei.
Außer er sieht was zum jagen......dann isser unabrufbar weg.

Nr.2 der Tomy.
rennt immer um einen rum, gern mit Akil, kommt auf Abruf 95% sofort wieder, wenns zum Jagen geht, 80% nicht abrufbar.

Nr.3 Caldera
einmal los, sofort weg.......nix geht.

Nr. 4 die Nieve.
trappelt und hüpft wien Känguruh sofort los, Ohren nach vorn geklappt, (=Mäusemodus) hört woanders hin fast null, kommt ohne Schlüsselreiz nach 15 x Rufen meißt wieder.
Unter Wildsichtung =futsch

Nr. 5 Geisha
rennt mit Akil und Tomy, kommt dann auch, zögerlich, aber doch....jedoch unter Wildsichtung 0.00%

so sieht es aus, danach richten wir uns.
Wir haben aber auch 2000m² mit 2m hohem Wildzaun umzäuntes Grundstück, ohne einen angrenzenden Nachbarn, Hundeklappe im Haus, da besteht den ganzen Tag Freiheit nach draussen.

[Ohrenhund]

ich wollte damit nur sagen; meine kommen von der Leine um KURZ mal sprinten auspowern zu können.
Da sind sie gezielt beschäftigt - zeitlich streng geregelt.
Ein Freilauf in dem Sinne von; ableinen und mal so vor sich hin laufen und Hunde "machen lassen ..."
DAS mache ich nicht !

Und das gezielt beschäftigen in Form von "Sprint zwischen zwei Menschen" - das geht mit den Windis sehr gut, auch ohne den "Gehorsam" speziell gefördert oder trainiert zu haben.

So mache ich es auch. Also ableinen und dann machen lassen is nicht oder nur in einem bestimmten Auslaufgebiet. Ansonsten wird nur kurz abgeleint für die Zeit in der gesprintet wird. Rapido darf dann ein Plüschtier jagen, Lucas darf den Futterbeutel jagen (oder den Rapido) und danach gehts wieder an die Leine. Ausnahme ist bei uns die eine Stelle an der Mosel, da dürfen sie im Umkreis von 20 Meter um mich herum auch einfach machen. Buddeln und so was. Diese Stelle ist aber auch sehr sicher. Das ist okay, da klinke ich nicht sofort wieder die Leine dran.