Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

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JustGalgo
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Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

#1 Beitrag von JustGalgo » Fr 25. Apr 2014, 07:58

Was ist der Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

Sachlich und rechtlich betrachtet erstmal keiner: beide verkaufen ihre Welpen i.d.R. an private Käufer gegen Geld - erstmal nichts Besonderes...

Der Züchter allerdings zieht alle angebotenen Welpen bei sich auf. Sie werden alle bei ihm geboren und er/sie baut zu allen Welpen eine Beziehung auf. So gibt z.B. ein seriöser Züchter nicht einfach so einen Welpen an eine wildfremde Person bei der ersten Gelegenheit bzw. dem ersten Treffen ab. Ein seriöser Züchter ist daran interessiert, dass seine kleinen Racker ein schönes und liebevolles Zuhause finden und nicht beim nächsten Urlaub im Tierheim landen oder ausgesetzt werden könnten.

Und genau daran sind die Vermehrer meistens zu erkennen. Diese einzig auf den Gewinn orientierten Personen handeln mit Tieren wie mit Kartoffeln. Die Zukunft des Tieres ist ihnen sch...egal. Für sie zählt nur das Geld. Ganz oft kennen die Vermehrer ihre "Ware" auch garnicht - sie kaufen sie billig im Ausland aus sogenannten Vermehrungsfabriken und geben sie dann für ihre Eigenen aus. Meistens zu tollen Preisen: Labrador-Welpe eines Weltsiegers mit Papieren, Impfung, Mikrochip und Entwurmung - wow, klingt wie das absolute Schnäppchen. Und natürlich zeitbegrenzt. Wer zuerst kommt, malt zuerst. Zukunft egal...

Warum ich als Tierarzt diesen Artikel schreibe?
Weil es nicht angehen kann, dass manche Familien solche Machenschaften über Jahrzehnte durchführen können und sie niemand stoppt und täglich neue "Opfer" auf ihre Masche reinfallen. Denn mit dem Kauf eines solchen Welpen wird die nächste Generation mitfinanziert... Und wir reden hier von Umsatzsummen "erfolgreicher Vermehrer" von teilweise über 250.000 € pro Jahr (sprich 400-500 Welpen pro Jahr).
Daher denke ich, dass Aufklärung und Prävention wichtig ist.

Aktuell habe ich 2 Welpen aus 2 verschiedenen Würfen (Labrador und Golden Retriever) aus einem solchen "Betrieb" aus dem Osten NRWs nahe der A45 in Behandlung. Beide mit Durchfall +/- Erbrechen, Apathie und Inappetenz.
Und was die Sammelkotproben da ergaben war schon wirklich erschreckend:
Campylobacter jejuni, Campylobacter coli, Giardia intestinalis, Coronaviren, Hefepilze, Isospora canis und Clostridium perfrigens incl. Toxin A im Überfluss! Einige dieser "Schätzchen" sind ohne Weiteres auf Menschen übertragbar und dann dreht auch das zuständige Gesundheitsamt mächtig am Rad...

Die Antwort des Verkäufers: "... Naja, das kriegt man doch ruckzuck wieder hin und außerdem können sie mir ja das Tier zurückbringen - dann kriegen sie ein gesundes Ersatztier ..."
Was mit dem zurückgegebenen Tier passiert sollte wohl jedem klar sein => die umgehende "Entsorgung" da unrentabel.

Aber woran erkenne ich denn nun den Vermehrer konkret???
Online-Börsen sind für Waren - nicht für Tiere! Seriöse Züchter sollten sich meiner Meinung nach dort (zwischen all dem Gesindel) nicht rumtreiben und inserieren.
Das Tier erstmal anschauen fahren - wenn alles passt - reservieren lassen (auch ggf. gegen eine quittierte Anzahlungsgebühr). Wenn aber der Verkäufer am Telefon schon sagt: "Klar. Kommen sie vorbei. Machen wir direkt. Sie können den auch sofort mitnehmen." FINGER WEG.
Zumindest die Mutterhündin MUSS da sein und gesehen werden! Wenn da irgendwelche Ausflüchte kommen, ist da was faul.
Ein Vertrag darf niemals fehlen. Bei seriösen Züchtern immer mit vorrangigen Rückkaufsrecht, damit der Welpe im Zweifelsfall zurück zum Züchter kann und kommt.
Und tolle Papiere von dubiosen Zuchtvereinen kann heutzutage so ziemlich jeder 0815-Drucker auf Photopapier herstellen.
Rechtschreibfehler sind zwar nicht schlimm, aber die Rassenangabe sollte eigentlich fehlerfrei sein (Bsp. Schihuha oder Kernterria).
Wenn der Haustierarzt zum Impfen auch mal so gerade eben 90km Anfahrt hat würde ich auch stutzig werden.
Und den Namen des Verkäufers mal so zum Spaß googlen, bevor man hinfährt, kann auch nicht schaden.
Wenn da z.B. beim Verkäufer Herrn Alt schon so einige Anzeigen und Gerichtsverfahren bezüglich des Welpenhandels anstehen bzw. schweben, würde ich mir schon überlegen ob ich nicht unter Umständen die doppelte Anfahrt zu einem etwas entfernteren Züchter in Kauf nehme.
Schließlich sieht man den Tieren ihre Krankheiten nicht unbedingt an. Außerdem soll das neue Familienmitglied ja auch am besten die nächsten 20 Jahre mit im gleichen Haus wohnen...
Die Tipps dürfen gerne noch in den Kommentaren ergänzt werden.

Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit
Schöne Grüsse Petra :-)
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Re: Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

#2 Beitrag von Berlinerluft » Fr 25. Apr 2014, 12:12

Was mir dabei etwas fehlt, ist die Tatsache, dass man vom Züchter Rassehunde bekommt - beim Vermehrer bekommt man nicht nur sehr oft kranke und verhaltensgestörte Hunde, sondern eben auch keine Rassehunde - sie sehen oft wie Rassehunde aus - mache haben sogar fantasievolle "Märchen-Papiere"! - Zu dem Thema passt mein alter Artikel einfach zu gut - wer ihn schon kennt, muss es ja nicht lesen - aber - ich bekomme nach wie vor Schnappatmung, wenn solche Individuen immer wieder als "Züchter" bezeichnet werden .......

Zucht, Züchter und Tierschützer
Sobald Menschen sich für etwas einsetzen, scheint es, als bräuchten sie dringend auch ein Feindbild!
Für Tierschützer ist das – allem Anschein nach – der Züchter! –
Wie bei allen Vorurteilen ist es auch hier:
Unkenntnis der wahren Zusammenhänge, Ausnahmen werden zur Regel erklärt und – DAS vor allem Anderen – es wird nicht zu Ende gedacht (falls überhaupt gedacht wird!).
Geradezu reflexartig feindselig werden die Reaktionen von selbsternannten „Tierschützern“, sobald es jemand wagt, einen Hund vom Züchter besitzen zu wollen
Aber – bitte schön – gäbe es irgendeine Haus- oder Nutztierrasse OHNE ZÜCHTER??
Was ist nun Zucht?? –
Wie sind all die vielen unterschiedlichen Nutz- und Haustierrassen
entstanden? –
Sie sind entstanden, weil der Mensch eine ganz bestimmte Leistung eines Wildtieres für seine
Zwecke optimieren und Unerwünschtes ausmerzen wollte.
Für ihr Leben in der Wildnis waren alle diese Tiere optimal ausgerüstet –
die Raubtiere für ihre Aufgabe, sich die Nahrung erjagen zu müssen – die Fluchttiere, denen zwar die Nahrung praktisch ins Maul wuchs, die jedoch ständig wachsam sein mussten, um nicht zur Nahrung eines Räubers zu werden. –
Es ist sicher, dass Hunde (Wölfe) die ersten domestizierten Tiere bei den Menschen wurden.
Sie wurden zu den ersten Helfern bei der Jagd – lange bevor Menschen sesshaft wurden und
dann auch begannen, Nutztiere (Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine – usw.) zu domestizieren und zu züchten. –
Ohne das Geschick und die Kenntnisse all dieser ZÜCHTER würden wir Menschen noch immer nomadisierend über unsere Erde wandern – auf der Suche nach Nahrung!
Zucht hat immer ein „Zuchtziel“ - bedeutet also immer eine Auslese der erwünschten und Ausmerzung der unerwünschten Eigenschaften.
Es war und ist – genau genommen – Genmanipulation – und das auch schon lange bevor Menschen die DNS entschlüsselt hatten.
Obwohl sich, wie bei Allem, was Menschen tun, natürlich auch immer wieder die Frage stellt, ob man alles tun darf (Qualzuchten), nur weil man es kann – aber – das ist ein anderes Thema.
Bei allen Hunderassen ging es ausschliesslich um die von Menschen erwünschte Leistung – das Aussehen interessierte niemanden. –
Und trotzdem sehen wir in den Darstellungen über die Jahrtausende ein erstaunlich homogenes Erscheinungsbild bei den reinen „Arbeitshunden“:
Die Auslese durch eine konsequente Leistungszucht hat das zustande gebracht.
Unsere Hunde sind also das Produkt einer Jahrtausende alten züchterischen Auslese.
Rassestandards (also u.a. auch eine Beschreibung des äußeren Erscheinungsbildes) entstanden für die meisten heutigen Rassen erst Ende des 19. Jahrhunderts.
Ein Züchter kennt also die Entstehungsgeschichte und Verwendung „seiner“ Rasse so gut wie irgend möglich. –
Er muss die Linien kennen, in denen Hunde mit den erwünschten Eigenschaften möglichst ausgeprägt vorkommen und er muss konsequent alles vermeiden, was in seiner Rasse als „Fehler“ gilt. –
Heutzutage haben viele Hunderassen ihre ursprüngliche Aufgabe verloren und trotzdem werden noch immer Hunde gezüchtet – auch solche, für die es keine „ursprüngliche“ Verwendung mehr gibt.
Erst wenn Haustier- und/oder Wildbestände vom Aussterben bedroht sind, besinnt sich der Mensch und versucht dann zu retten, was noch zu retten ist.

Gerade auch mit unseren Rassehunden haben wir ein derart altes Kulturgut der Menschheitsgeschichte vor uns, dass es zu respektieren gilt.
Ich finde, wir können nicht einfach alles „aussterben“ lassen, nur weil wir es im Augenblick nicht mehr brauchen.
Aus der Vielzahl an Rassen und Eigenschaften allerdings den bequemen, in jeder Hinsicht an unsere Umwelt angepassten „Einheitshund“ zusammen zu mischen, wie es so einige „Erfinder von „Designer-Dogs“ vorhaben, halte ich für reichlich kurzsichtig, schädlich und unnütz!
Es gibt also viele gute Gründe, weshalb auch weiterhin gezüchtet werden sollte – aber auch sehr viele Gründe, die niemals dazu führen sollten, Tiere einfach nur zu vermehren!!
Dazu gehört auch die von Tierschützern seltsamerweise bevorzugte „Rasse“ – der Mischling.
WAS aber sind Mischlinge?? –
Es sind Hunde verschiedener Rassen, die sich unkontrolliert untereinander verpaart haben. –
Ein Unding zu Zeiten, als es beim Hund ausschliesslich um die Leistung ging. –
Es sei denn, ein Züchter wollte gezielt die Eigenschaften einer anderen Rasse „einkreuzen“ – aber genau DAS gehört IMMER in die Hand verantwortungsvoller ZÜCHTER!
Auf unsere heutige Zeit bezogen, entstehen „Mischlinge“, weil die Hundebesitzer keine Lust
und/oder kein Interesse haben, darauf zu achten, mit WEM sich ihre Hunde verpaaren.
Oder es sind die „Blau-Äugigen“, die es einfach süß finden, wenn ihre Hündin einmal Babies
vom Nachbarhund bekommt. - Oder sie lassen sich – was unerklärlicherweise noch immer hin und wieder geschieht – vom Tierarzt einreden, es wäre besser für die Gesundheit der Hündin, wenn sie einmal einen Wurf hätte.
DAS stammt übrigens noch aus einer Zeit, bevor man den Erreger der Tollwut kannte – da
wurde behauptet, Hündinnen würden „tollwütig“, wenn sie nicht gedeckt werden (gelesen in einem Hundebuch von 1856!).
Das allerschlimmste, was einem Rassehund jedoch geschehen kann, ist, wenn er zum Modehund wird! –
KEIN wirklicher ZÜCHTER wird, kann und darf sich einem solchen TREND anschließen – DA sind dann ausschliesslich VERMEHRER am Werk!! –
Die haben weder Kenntnisse über die Geschichte, noch die ursprüngliche Verwendung „ihrer“ Rasse – geschweige denn von Genetik und Sozialisation von Hunden - deren einziges Interesse besteht darin, den „Markt“ zu befriedigen – also möglichst schnell, möglichst viele Exemplare der „Moderasse“ zu produzieren und zu kassieren!! – Sie verpaaren wahllos irgendwelche Hunde, die aussehen, wie die gerade angesagte „Moderasse“ – beuten die Hündinnen als reine Gebärmaschinen aus – trennen die Welpen viel zu früh von ihren gefolterten Müttern ………
Und – es sind die „Produkte“ solcher Vermehrer, die dann in den Tierheimen landen! –
Woher stammen denn all diese vielen – in den letzten Jahren gehäuft vorkommenden verhaltensauffälligen und gestörten Hunde, die nun ganze Heerscharen an Trainern beschäftigen und ernähren?? –
Gewiss nicht von seriösen Züchtern, die sorgfältig darauf achten, dass ihre Welpen im Familienverband mit der Mutter, anderen Hunden – und Menschen aufwachsen, um dann als gut sozialisierte Hunde zu ihren neuen Besitzern zu wechseln.
Seriöse Verbandszüchter haben sehr viele Kriterien zu erfüllen, bevor auch nur der erste Deckakt vollzogen werden kann! – Und – diese Kriterien stehen JEDEM im Web zur Verfügung (Zucht- und Körordungen der Rasseclubs!), der qualifiziert diskutieren und nicht nur dumme Vorurteile verbreiten will!
Hunde, die im Tierschutz landen, stammen nur in den allerseltensten Fällen von einem „Züchter“, sondern, falls sie wie „Rassehunde“ aussehen, von „Vermehrern“ – oder es sind, wie das meistens der Fall ist, Mischlinge!! –
Sollen Züchter es deshalb aufgeben, Rassehunde zu züchten, weil so viele Mischlinge die Tierheime bevölkern??? –
Was für eine seltsame Logik ist DAS denn??? –
Und – so ganz nebenbei bemerkt – würde es vielen Tierschützern (und den zu vermittelnden Tieren!) sicher nicht schaden, wenn sie sich genauere Kenntnisse über die jeweiligen Rassen, die in ihren Mischlingen stecken, aneignen würden (z.B. bei Züchtern, Rassehundekennern, Verbänden, usw.!).
Liebe Grüsse von
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Akilus
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Re: Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

#3 Beitrag von Akilus » Fr 25. Apr 2014, 15:11

Diesem letzten Teil möchte ich etwas beifügen, teilweise aber auch wiedersprechen, zur besseren Übersicht zwischen den Zeilen in blau.

Berlinerluft hat geschrieben:6!).
Das allerschlimmste, was einem Rassehund jedoch geschehen kann, ist, wenn er zum Modehund wird! –

ja

KEIN wirklicher ZÜCHTER wird, kann und darf sich einem solchen TREND anschließen – DA sind dann ausschliesslich VERMEHRER am Werk!! –

nein! man beachte z.B. die Auswüchse der des British kennel club angehörigen "Züchter", z.B.KingCharlesspaniel. oder alle Rassen die zunächst , von "Züchtern" zu Krüppeln gezüchtet wurden, bevor, häufig durch TS erst bekanntgemacht, sich in den Zuchtlinien etwas änderte.
Beispiele für diesen Züchterwahn gibt es massenhaft, sei es Deutscher Schäferhund, Dalmatiner, Belgischer Schäferhund (Zitteraal) Pekinese, Französiche und andere Bulldoggen, und zig andere mehr, oder die Definition des Rassestandarts, wer macht denn Die? doch wohl die Züchterverbände, da war das wilde herumkupieren ja auch an der Tagesordnung, komm mir bloß nicht mit der grundsätzlichen Serösität der Züchter, da kann ich nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte, um das mal klar zu sagen. Es ist aber, und daß muß ebenso gesagt werden, nicht überall so, und auch oft HEUTE nicht mehr so. Aber ich wehre mich vehement dagegen, hier ein einseitiges Loblied auf die Züchter zu singen, das ist einfach falsch. auch diese orientierten und orientieren sich logischerweise kommerziel an den Vorlieben des Marktes, mehr oder weniger.


Die haben weder Kenntnisse über die Geschichte, noch die ursprüngliche Verwendung „ihrer“ Rasse – geschweige denn von Genetik und Sozialisation von Hunden - deren einziges Interesse besteht darin, den „Markt“ zu befriedigen – also möglichst schnell, möglichst viele Exemplare der „Moderasse“ zu produzieren und zu kassieren!! – Sie verpaaren wahllos irgendwelche Hunde, die aussehen, wie die gerade angesagte „Moderasse“ – beuten die Hündinnen als reine Gebärmaschinen aus – trennen die Welpen viel zu früh von ihren gefolterten Müttern ………
Und – es sind die „Produkte“ solcher Vermehrer, die dann in den Tierheimen landen! –
Woher stammen denn all diese vielen – in den letzten Jahren gehäuft vorkommenden verhaltensauffälligen und gestörten Hunde, die nun ganze Heerscharen an Trainern beschäftigen und ernähren?? –
neenee, das ist Populismus. Die meißten Beißvorfälle verzeichnet z.B. der Deutsche Schäferhund.
Gewiss nicht von seriösen Züchtern, die sorgfältig darauf achten, dass ihre Welpen im Familienverband mit der Mutter, anderen Hunden – und Menschen aufwachsen, um dann als gut sozialisierte Hunde zu ihren neuen Besitzern zu wechseln.
Seriöse Verbandszüchter haben sehr viele Kriterien zu erfüllen, bevor auch nur der erste Deckakt vollzogen werden kann! – Und – diese Kriterien stehen JEDEM im Web zur Verfügung (Zucht- und Körordungen der Rasseclubs!), der qualifiziert diskutieren und nicht nur dumme Vorurteile verbreiten will!
Hunde, die im Tierschutz landen, stammen nur in den allerseltensten Fällen von einem „Züchter“, sondern, falls sie wie „Rassehunde“ aussehen, von „Vermehrern“ – oder es sind, wie das meistens der Fall ist, Mischlinge!! –
Sollen Züchter es deshalb aufgeben, Rassehunde zu züchten, weil so viele Mischlinge die Tierheime bevölkern??? –
Was für eine seltsame Logik ist DAS denn??? –
Und – so ganz nebenbei bemerkt – würde es vielen Tierschützern (und den zu vermittelnden Tieren!) sicher nicht schaden, wenn sie sich genauere Kenntnisse über die jeweiligen Rassen, die in ihren Mischlingen stecken, aneignen würden (z.B. bei Züchtern, Rassehundekennern, Verbänden, usw.!).
sorry, aber das erscheint für mich offensichtlich ein zu einseitiges Loblied auf die Züchter zu sein.

Grundsätzlich sollte es so wie beschrieben sein, verantwortungsvoll und fair, mit ausgewogenem Ergebnis.
Leider aber ist es nicht so, schon deshalb nicht, weil Mensch leider immer noch nicht wirklich erkannt hat, daß Gott spielen bei der Auswahl der Zuchtexperiment oft mal daneben geht, natürlich auf Kosten der "Objekte".

Schließlich und endlich ist den "Vermehrern" das alles ohnehin wurscht, da geht es nur um Kohle und die Ethik steht zwischen Putzeimer und Papierkorb.

Das soll aber bitte jetzt nicht heissen, daß es nicht auch verantwortungsvolle und sehr bemühte Züchter gibt, und es schließlich auch den Idealfall darstellt, daß Zucht und Vermehrung in den erfahrendsten und verantwortungsvollsten Händen liegt.

Es ist jedoch unbedingt notwendig, auch eine Überprüfung und Aufsicht zu gewährleisten, die unbedingt auch Tierschutz relevante Kriterien aufweist.

Es macht definitiv keinen Sinn, beide Lager zu trennen, sondern einen Konsenz zu finden sollte das Ziel sein, denn eines ist sicher......

ein "guter Züchter" ist sicher Tierschützer.
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Julchen
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Re: Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

#4 Beitrag von Julchen » Fr 25. Apr 2014, 15:24

Sogar bei einem VDH Züchter in unserer Gegend würde ich ja eher von Vermehren sprechen, bei 5 Würfen hintereinander, jedes Jahr einer, mit derselben Hündin und nur 2 verschiedenene Rüden...mittlerweile hat er wohl zwei Hündinen aus eigener Nachzucht, die die Mama endlich mal entlasten (allerdings auch denselben Vater haben)...
Liebe Grüße,
Julia & Co

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Re: Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

#5 Beitrag von Gelöschter Benutzer 700 » Fr 25. Apr 2014, 17:53

Ich schließe mich da absolut der Meinung von Klaus an, ich würde jetzt hier auch nicht anders auf Monikas post Antworten.
Klaus schreibt:
Zitat:

Sorry, aber das erscheint für mich offensichtlich ein zu einseitiges Loblied auf die Züchter zu sein.

Grundsätzlich sollte es so wie beschrieben sein, verantwortungsvoll und fair, mit ausgewogenem Ergebnis.
Leider aber ist es nicht so, schon deshalb nicht, weil Mensch leider immer noch nicht wirklich erkannt hat, daß Gott spielen bei der Auswahl der Zuchtexperiment oft mal daneben geht, natürlich auf Kosten der "Objekte".

Schließlich und endlich ist dem "Vermehrer" das alles ohnehin wurscht, da geht es nur um Kohle und die Ethik steht zwischen Putzeimer und Papierkorb.

Das soll aber bitte jetzt nicht heißen, daß es nicht auch verantwortungsvolle und sehr bemühte Züchter gibt, und es schließlich auch den Idealfall darstellt, das Zucht und Vermehrung in den erfahrensten und verantwortungsvollsten Händen liegt.

Es ist jedoch unbedingt notwendig, auch eine Überprüfung und Aufsicht zu gewährleisten, die unbedingt auch Tierschutz relevante Kriterien aufweist.

Es macht definitiv keinen Sinn, beide Lager zu trennen, sondern einen Konsenz zu finden sollte das Ziel sein, denn eines ist sicher......

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Re: Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

#6 Beitrag von Berlinerluft » Fr 25. Apr 2014, 17:56

Da muss ich mich – wieder – selbst zitieren: „Geradezu reflexartig feindselig werden die Reaktionen …......“ - Aber – wie immer in solchen Fällen ohne sachlichen und fachlichen Zusammenhang.

Leider haben die meisten Menschen erst im Zusammenhang mit den „Qualzuchten“ und dem „Dortmunder Appell“ überhaupt Kenntnis vom VDH bekommen – da hapert es leider an einer wirksamen Öffentlichkeitsarbeit – auch für die seriösen Züchter gesunder Hunderassen.
Und – deshalb hapert es auch am Wissen nicht informierter „Betroffenheits-Tierschützer“um die Zusammenhänge in einer kontrollierten Hundezucht.
Dazu müsste man sich nämlich die Mühe machen, Rassestandards, Zucht- und Körordnungen der dem VDH angeschlossenen Vereine tatsächlich zu lesen. -
Und – genau DAS scheint viel zu viel verlangt! - Nun werden weiter Vorurteile verbreitet, die praktisch implizieren, alle VDH-Züchter wären Züchter von „Qual-Hunderassen“. -
Da wird dann einfach völlig übersehen, dass es unter den über 300 Hunderassen sehr wohl gesunde Rassen gibt, bzw. dass es sehr umfangreiche Vorschriften zur Gesundheitsvorsorge bei solchen Rassen gibt, wo es gehäuft zu genetisch bedingten Krankheiten gekommen ist.
An all diese Bestimmungen und Regeln haben sich Züchter zu halten – das wird kontrolliert noch bevor der erste Deckakt vollzogen ist – und später bei der Wurfabnahme! - Bevor nicht alle Kriterien erfüllt sind, bekommt kein Rassehunde seine Abstammungsurkunde. -

All diese Dinge fallen bei Vermehrern völlig weg – eben WEIL es keine Institutionen gibt, die irgend etwas kontrollieren.

Ausserdem hatte ich von „ verhaltensauffälligen und gestörten Hunden“ Hunden geschrieben – und NICHT von Beissvorfällen, mein lieber Klaus (aber Du liebst es ja, gegen mich und meine Meinung und Kenntnisse zu oppunieren!).

Die Hunde, die ich meine stammen definitiv von Vermehrern – eben WEIL sie dort nicht sozialisiert werden.

Und – Julia – WENN es sich in dem von Dir geschilderten Fall um eine VDH-Zucht handelt, würde es sich sicher lohnen, die Zuchtordnung für die Rasse zu lesen – und – wo Missstände und Missachtung dieser Ordnungen vorkommen, wäre es zielführender, den Rasseverein zu informieren, anstatt einfach weiterhin alle Züchter zu diffamieren.
Liebe Grüsse von
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Re: Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

#7 Beitrag von Julchen » Fr 25. Apr 2014, 19:24

Berlinerluft hat geschrieben: Und – Julia – WENN es sich in dem von Dir geschilderten Fall um eine VDH-Zucht handelt, würde es sich sicher lohnen, die Zuchtordnung für die Rasse zu lesen – und – wo Missstände und Missachtung dieser Ordnungen vorkommen, wäre es zielführender, den Rasseverein zu informieren, anstatt einfach weiterhin alle Züchter zu diffamieren.
Liebe Monika,

ich sprach von genau einem Züchter, also bitte lies du doch auch genau. Die Zuchtordnung habe ich gelesen, anscheinend ist dieses Vorgehen durchaus erlaubt. Gut finden muss ich aber trotzdem nicht.
Liebe Grüße,
Julia & Co

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Re: Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

#8 Beitrag von Akilus » Sa 26. Apr 2014, 08:51

Berlinerluft hat geschrieben:Da muss ich mich – wieder – selbst zitieren: „Geradezu reflexartig feindselig werden die Reaktionen …......“ - Aber – wie immer in solchen Fällen ohne sachlichen und fachlichen Zusammenhang.

Leider haben die meisten Menschen erst im Zusammenhang mit den „Qualzuchten“ und dem „Dortmunder Appell“ überhaupt Kenntnis vom VDH bekommen – da hapert es leider an einer wirksamen Öffentlichkeitsarbeit – auch für die seriösen Züchter gesunder Hunderassen.
Und – deshalb hapert es auch am Wissen nicht informierter „Betroffenheits-Tierschützer“um die Zusammenhänge in einer kontrollierten Hundezucht.
Dazu müsste man sich nämlich die Mühe machen, Rassestandards, Zucht- und Körordnungen der dem VDH angeschlossenen Vereine tatsächlich zu lesen. -
Und – genau DAS scheint viel zu viel verlangt! - Nun werden weiter Vorurteile verbreitet, die praktisch implizieren, alle VDH-Züchter wären Züchter von „Qual-Hunderassen“. -

Unsinn, steht in meinem Post in keinem Wort, zitiere bitte richtig ! das Ergebnis der Zuchten in meinem Post beschrieben lief sehr wohl und verbandlicher Ornung und unter Zuchtaufsicht ab. Und das kennen wir alle hier, erzähl nicht so einen Quatsch! Und was interessiert mich irgendeine Körordnung, wenn ich die Ergebnisse Krüppelhaft krummstehender, niemals Schmerzfreier DSH noch vor Augen habe, aber n' Pokal auf'm Treppchen.

PS: mein Onkel (t) hat auch einen, Pokal mein ich, der war nämlich DSH-Züchter.


Da wird dann einfach völlig übersehen, dass es unter den über 300 Hunderassen sehr wohl gesunde Rassen gibt, bzw. dass es sehr umfangreiche Vorschriften zur Gesundheitsvorsorge bei solchen Rassen gibt, wo es gehäuft zu genetisch bedingten Krankheiten gekommen ist.

Steht sinngemäß in meinem Post.

An all diese Bestimmungen und Regeln haben sich Züchter zu halten – das wird kontrolliert noch bevor der erste Deckakt vollzogen ist – und später bei der Wurfabnahme! - Bevor nicht alle Kriterien erfüllt sind, bekommt kein Rassehunde seine Abstammungsurkunde. -

Jo....aber von wem bitte, und wer segnet die Qualzuchten bei einigen immer noch weitergezüchteten Rassen ab, und wer tat das bitte in der Vergangenheit auch immer mal wieder???

All diese Dinge fallen bei Vermehrern völlig weg – eben WEIL es keine Institutionen gibt, die irgend etwas kontrollieren.

Ausserdem hatte ich von „ verhaltensauffälligen und gestörten Hunden“ Hunden geschrieben – und NICHT von Beissvorfällen, mein lieber Klaus (aber Du liebst es ja, gegen mich und meine Meinung und Kenntnisse zu oppunieren!).

Ich habe null gegen Dich, aber ich hasse Polemik. Du ziehst ewig nur irgendwelche, angeblich bereits veröffentlichte Artikel aus dem Hut, 1. was besagt das überhaupt, 2. werden sie dadurch richtiger? 3. wo denn veöffentlicht, kann ja jeder sagen oder?

Und jetzt mal ehrlich, Beißvorfälle fallen bei dir also nicht unter die Kategorie "Aufffälligkeiten und Störungen"????


Die Hunde, die ich meine stammen definitiv von Vermehrern – eben WEIL sie dort nicht sozialisiert werden.

achso, und bei Züchtern meinst du, es gibt dann keine.... das ist eben die Schwarz-weiß Denkerei, es gibt sicher ebenso nicht sozialisierte Hunde bei Züchtern, natürlich, und das soll die Vermehrer in keinstem Maße verteidigen oder wünschenswert machen, ist der allgemein Zustand bei Vermehrern deutlich schlechter, aber hauptsächlich in gesundheitlicher Hinsicht.
Die Züchter rundweg über den grünen Klee zu loben, sicher sehr einseitig. Das ! ist der Kritikpunkt an deinem Post.

Und was alles unter Züchteraufsicht am Tier versaut wird, wissen wir alle hier, ich seh noch Generationen von Collies mit tränenden Augen, hör das Röcheln der Bulldoggen, sehe Pekinesen denen die Augen rausfallen, oder die bei einigen Grad Wärme keinen Temperaturaustausch in der nicht vorhandenen Nase schaffen, vor Arbeitseifer zitternde Belgische Schädferhunde, Bassets die sich auf die blutigen Ohren treten usw...usw...alles unter Züchterhand, toll oder ?

man könnte ja noch weiterdenken, nur mal so.....welcher Hunde sind denn die meißt am besten sozialisierten und genetisch gesundesten Hunde?......kommen da nicht plötzlich irgendwelche Strassenmixe in den Sinn ??? Und wenn Gesundheit ein Züchterziel sein soll/muß......na dann.....


Und – Julia – WENN es sich in dem von Dir geschilderten Fall um eine VDH-Zucht handelt, würde es sich sicher lohnen, die Zuchtordnung für die Rasse zu lesen – und – wo Missstände und Missachtung dieser Ordnungen vorkommen, wäre es zielführender, den Rasseverein zu informieren, anstatt einfach weiterhin alle Züchter zu diffamieren.

Ach, hat sie??
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Re:"Unterschied zwischen einem Züchter und einem Vermehrer?"

#9 Beitrag von Berlinerluft » Sa 26. Apr 2014, 11:00

Das Thema heisst: "Unterschied zwischen einem Züchter und einem Vermehrer?" -

Mir erschien es lediglich etwas dürftig, was der TA dazu zu berichten hatte - genau deshalb habe ich es gewagt diesen Artikel einzustellen, der genau diese Unterschiede etwas deutlicher hervorhebt - lediglich um klarzumachen, dass es eine Unsitte ist, jeden, der zwei Tiere miteinander verpaart, als Züchter zu bezeichnen.

Hier zum Schluss noch eine Definition von Zucht:

Zucht – eine Definition:
Als Zucht wird in der Biologie die „kontrollierte Fortpflanzung mit dem Ziel der genetischen Umformung bezeichnet. Dabei sollen gewünschte Eigenschaften verstärkt und ungewünschte Eigenschaften unterdrückt werden. Um die Ziele zu erreichen, wird durch den Züchter oder die Züchterin zum Beispiel nach einer Leistungsprüfung eine Zuchtwertschätzung durchgeführt, um dann gezielt Individuen mit gewünschten Eigenschaften durch Selektion zu wählen und miteinander zu kreuzen oder zu verpaaren. „ (http://de.wikipedia.org/wiki/Zucht)
Liebe Grüsse von
Monika mit Jimmy + Milagro


"Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen." (Galileo Galilei)

Gelöschter Benutzer 700

Re: Unterschied zwischen einem ZÜCHTER und einem VERMEHRER?

#10 Beitrag von Gelöschter Benutzer 700 » Sa 26. Apr 2014, 19:53

Es gibt da noch andere "Definitionen", die folgenden Definitionen der verschiedenen Arten von Hundezüchtern wurden unter http://www.rassehunde.de gefunden:




ZB.
Züchter

Züchter sind Personen, die gewerblich oder interessehalber die Zucht von Pflanzen oder Tieren betreiben. Ursprünglich bedeutet das Wort Züchter „Lehrer“ oder „Erzieher“ und kommt aus dem Mittelhochdeutschen.
Züchter gibt es seit Beginn der Landwirtschaft und vermutlich hat es schon früher unter den Nomaden Züchter gegeben. Auch die Bibel spricht von Züchtungen, etwa bei der Geschichte von Abraham und Lot im Alten Testament.

Heutzutage sind viele Züchter Wissenschaftler, deren Tätigkeiten von der Gentechnologie bis zum Transfer von Embryonen reichen.

Viele Züchter sehen ihre Tätigkeitsschwerpunkte vor allem in der Erziehung der gezüchteten Tiere und nicht nur in den rein biologischen Aspekten. In diese Sinne werden viele Hundeschulen von Züchtern betrieben.

Der Begriff der Züchter wird auch so definiert:

„Beeinflusser von Populationen, Linien, Rassen und Sorten durch Auslese, gesteuerte Kreuzung und künstlich erzeugten Mutationen.“



ZITAT:
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In der Rassehundezucht wird unterschieden zwischen
•Wohnstubenvermehrer und Hinterhofvervielfältiger
•Hobbyzüchter
•Hundezüchter
•Rassehundezüchter, die staatlich kontrolliert werden, gewerberechtlich angemeldet und tierschutzrechtlich genehmigt sind

Wohnstubenvermehrer und Hinterhofvervielfältiger

Die Wohnstubenvermehrer und Hinterhofvervielfältiger besitzen in den meisten Fällen nur ein bis zwei Zuchttiere und verfügen über sehr geringe Zuchterfahrung. Über Vererbungslehre, Zuchtziele, Rassestandards, Anatomie des Hundes und selektive Zuchtregeln besitzen sie kein fundiertes Wissen. Ihren Hund lassen sie von „irgendwem“ decken und das möglichst ohne Kosten dabei zu haben.

Wohnstubenvermehrer sind in keinem Verein organisiert, geben sich gerne als Liebhaberzüchter aus und schimpfen oft über erfolgreiche Hobby- und Hundezüchter, sowie gewerbliche Rassehundezüchter.

Diese „Züchter“ verkaufen die Welpen oft ohne Papiere.

Hobbyzüchter

Ein Hobbyzüchter hat höchstens drei Hündinnen und betreibt seine Züchtung oft sehr aufwendig. Für ihn spielen die Gewinne und der Zeitaufwand eine sehr untergeordnete Rolle. Ein Hobbyzüchter arbeitet eher kostendeckend. Es ist eben sein Hobby, welches Kosten verursacht, jedoch wird er Welpen trotzdem niemals über dem üblichen Preis verkaufen. Hobbyzüchter stecken oft sehr gut in der Materie und betreiben eine tierschutzgerechte Zuchtanlage. Oft sind Hobbyzüchter Spezialisten einer Rasse und präsentieren ihre Hunde auf Ausstellungen. Außerdem bietet ein Hobbyzüchter einen Welpen nie ohne Ahnentafel an. Ist ein solcher Hobbyzüchter gefunden, kann ihm problemlos vertraut werden.

Hundezüchter

Ein Hundezüchter hat diverse Zuchttiere und meistens einige Deckhunde. Züchterische Erfahrungen kann man einem Hundezüchter nicht absprechen, jedoch hat er es nicht so mit Steuerehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft.

Der Hundezüchter betreibt seine Zucht inklusive Verkauf nicht mit Gewerbeschein. Diese Hundezüchtungen sind weder amtstierärztlich noch züchterisch kontrolliert und nicht tierschutzrechtlich genehmigt.

Der Grund für diese inoffizielle Züchtung liegt in der Regel in der Angst vor dem Versagen bei der Sach- und Fachkenntnisprüfung durch den Amtsarzt oder der Züchter möchte einfach die eingenommene Mehrwertsteuer veruntreuen.

Meistens verstecken sich kommerzielle Hundezüchter hinter dieser Fassade und bieten die Welpen ohne Papiere an. Einen Amtstierärztlichen Kontrollbericht können sie ohnehin nicht vorweisen. Ein Welpenkauf bei einem solchen Hundezüchter sollte nicht erfolgen, da nicht sicher gewährleistet ist, woher der Welpe kommt.

Rassehundezüchter

Rassehundezüchter sind zu unterscheiden in
•gewerbliche Nebenerwerbszüchter
•gewerbliche Vollerwerbszüchter

Beide unterscheiden sich hauptsächlich in der Anzahl der gehaltenen Zuchttiere.

Die gewerbliche Rassehundezucht ist gerade in der Anfangszeit mit einem ernormen Investitionsaufwand verbunden. Es gibt sehr wenige Rassehundezüchter, die ihre Zucht hauptberuflich betreiben, da die hohen Investitionskosten selten wieder herausgearbeitet werden können. Dies gelingt in der Regel nur durch den zusätzlichen Verkauf von Futter und Hundezubehör oder durch das Anbieten eines speziellen Seminarangebotes für Hund und Halter.

Ein Rassehundezüchter hat meist als Hobbyzüchter sehr viele Erfahrungen gesammelt und ist Profi auf seinem Gebiet, bevor er aus seinem Hobby einen Beruf macht.

Der Rassehundezüchter hält seine Tiere artgerecht und beachtet sämtliche, ihm als autorisierten Züchter auferlegte Zuchtbestimmungen.
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Ich enthalte mich allerdings einer pos. oder negativen Bewertung dieser Definitionen :wink:

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