Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

Für alle neuen Welpen bzw. Junghundbesitzer gibts hier wertvolle Tipps und Tricks, damit sich die Kleinen rundherum wohlfühlen
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Gibbi
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Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

#1 Beitrag von Gibbi » Mi 15. Jan 2014, 18:21

Es gibt hier ja einige, die sich mit der Aufzucht von Welpen beschäftigen und Erfahrung haben.
Für mich war das Thema immer weit weg. Durch eine Begegnung mit einer Schäferhundbesitzerin (Schweizer Schäferhund) habe ich mich nun damit einwenig auseinander gesetzt.

Wie seht ihr das?

Ein Junghund ab 3 Monate war bis zum Alter von 7 Monaten jeden Tag in einer Hundetagesstätte, wo er den ganzen Tag in Bewegung war durch Spielen, Rennen und Toben. Ausgenommen ca. 1-1,5 Stunden, wo er mittags gefüttert wurde und dann alleine in einem Raum zur Ruhe gebracht wurde.

Dieser Rüde lahmte plötzlich auf einem Vorderbein - Untersuchungen ergaben, dass er an beiden Vorderbeinen ED hat und wurde direkt auch an beiden Beinen operiert, weil die Entzündungen so stark waren, dass durch Ruhestellung nichts mehr wegging.
Wie ich auch dann erfuhr, war die Mutter ED- und HD-Ok - der Vater hatte an einem Vorderbein eine ED.

Ich habe mir daraufhin einen Text im Internet rausgesucht, wo über die Bewegung für Welpen in der Aufzucht berichtet wurde. Dies habe ich der Besitzerin des Schäferhundes zum Lesen geschickt. Sie sagte daraufhin nur, es sei nicht erwiesen, wenn ein Hund an so einer Sache erkrankt, ob die Ursache die Gene, die Bewegung oder die Ernährung ist...

Ich bin aber durchaus der Ansicht, dass mit richtiger Beaufsichtigung z.B. in der HuTa der inzwischen 8 Monate alte Rüde nicht diese Probleme zurzeit hätte. Oder liege ich da falsch?
Viele Grüße

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india
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Re: Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

#2 Beitrag von india » Mi 15. Jan 2014, 18:31

VIEL zu viel Bewegung ! ist ein Welpe / junghund allein oder auch mit erwachsenen eigenen Hunden
daheim und bewegt sich nach eigenem belieben wird immer mal eine halbe stunde gespielt , der Großteil des tages wird verpennt oder Sachen " untersucht " oder was gekaut.
den ganzen tag auf den beinen geht gar nicht , gleich gar nicht bei so einer doch großen , schweren rasse.
sicher ist ein wenig Veranlagung dabei - aber mit so einem bewegungsprogramm machst du auch den gesündesten Hund kaputt. mit drei Monaten ist der Zahnwechsel noch nicht abgeschlossen , in dieser zeit sind knochen / Knorpel besonders wenig belastbar.
viele grüße jean mit zwei terror - arabern , einer arabischen prinzessin und FROSCHI ! "daumen-hoch"

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Gibbi
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Re: Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

#3 Beitrag von Gibbi » Mi 15. Jan 2014, 18:38

Habe hier mal ihre Antwort kopiert. Bin doch einwenig erschrocken - klingt für mich nach 'Vogel-Strauss-Taktik':
Hi Kerstin, danke dir für deinen Artikel. Über die Ursache von möglichen Gelenkserkrankungen zu diskutieren, ist müßig, denn da scheiden sich die Geister. Der eine sagt, es liegt an der Bewegung, der nächste führt die Ernährung an, der Dritte meint es seien ausschliießlich die Gene für die Entwicklung der Gelenke zuständig. Lange Spaziergänge hatte er auf jeden Fall nicht. Aber auf jeden Fall liegt er mit seiner Größe heute schon außerhalb des Standards und ist auch noch nicht ausgewachsen. Und das obwohl beide Elternteile nicht so groß waren ... da steckt man einfach nicht drin...
Viele Grüße

Kerstin mit Encina
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filou007de

Re: Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

#4 Beitrag von filou007de » Mi 15. Jan 2014, 19:20

wenn ich die Antwort lese, denke ich mal die Dame möchte keine Hilfe, aus welchen Gründen auch immer

zur Belastung von Welpen und Junghunden

ich kenne es so:
der Hund ist z.B. 10 Wochen alt, dann max. 10 Minuten am Stück, dann wieder Ruhe

der Hund ist 20 Wochen alt, dann max 20 Minuten am Stück, dann wieder Ruhe
etc


zur Größe, wenn er jetzt schon viel zu groß ist, dann kann es sein, daß sie viel zu recihhaltiges Futter gegeben hat,
muß aber nicht stimmen

ich kenne es so, daß große Rassen "großgehungert" werden, d.h. der Hund bekommt eher etwas weniger zu Fressen als die Futtermittel vorgeben
der Hund soll natürlich nicht verhungern, aber keine XXXl Portionen am Tag bekommen
Viel Gewicht geht auf die Knochen

aber dies sind Alles nur Vermutungen von Außen

Gelöschter Benutzer 700

Re: Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

#5 Beitrag von Gelöschter Benutzer 700 » Mi 15. Jan 2014, 22:08

Die Besitzerin des Schäferhundes hat meiner Meinung nach keine Ahnung oder ist Lernresistent, leider wird wieder einmal der Beweis erbracht, das es immer noch Klugscheißer gibt die ihre Welpen und/oder Junghunde "Kaputt durch zu viel Spielen" machen.

Ich schließe mich den Aussagen im unten (Zitat) stehenden Bericht einfach an, den ich hätte nichts anderes Geschrieben oder Gesagt,....es ist aber schon alles gesagt, nur noch nicht von allen ;o))


ZITAT:
Ausgehend vom Urahnen Wolf sollte man sich vor Augen halten, dass der Junghund erst etwa im Alter von 8 bis 9 Monaten beginnt, das Rudel auf größeren Streifzügen zu begleiten.
Bis dahin besteht der Tagesablauf aus kurzen Bewegungsintervallen mit größeren Schlaf- und Ruhepausen.

Unsere Welpen hingegen werden (ganz anders als der Wolf) mit hochkalorischem (sehr energiereichem) Futter ernährt und geraten daher oft in einen erheblichen Energieüberschuss und Bewegungsdrang, den der Besitzer nur mit ausgiebigen Spaziergängen zu befriedigen können glaubt.
Dies führt in einen Teufelskreis, da der Junghund durch viel Bewegung natürlich immer bessere Kondition erhält, sprich, immer längere Spaziergänge benötigt, damit er endlich mal müde ist.

Es gibt tatsächlich Hundebesitzer, die mit einem 6 Monate alten, 30 kg schweren Junghund täglich 3 Mal eine Stunde spazieren gehen und zusätzlich eine Stunde "Spielgruppe" erlauben (damit sich der Kleine auch ordentlich sozialisiert).

Die Kombination "gute" Fütterung (häufig gleichzusetzen mit Übergewicht) und viel zu starke körperliche Beanspruchung sind allerdings - natürlich neben einer genetischen Disposition - mit ein Grund dafür, dass sich bei großwüchsigen Rassen in diesem Alter degenerative Gelenksprobleme (HD/ED/OCD) entwickeln können, die dem Hund u. U. ein Leben lang Probleme bescheren.

Hier das richtige Maß zu finden, stellt für viele Besitzer ein großes Problem dar. Natürlich gibt es auch keine Pauschalregeln wie 5, 15 oder 30 Minuten. Schon gar nicht kann man auf den Hund hören nach dem Motto "der weiß schon, wann er genug hat..."; denn die meisten Welpen werden durch ihren Spieltrieb, ihr Temperament u. a. dazu getrieben, sich weit über ihre eigentliche Belastungsgrenze hinaus anzustrengen.

In jedem Falle gilt aber, dass man einen Hund (großwüchsiger Rassen mit Tendenz zu Gelenksproblemen) bis zu 12 Monaten eigentlich nicht zu wenig, sondern nur zu viel bewegen kann.

Den Einwand, ein Welpe müsste sich schließlich sozialisieren und hierfür wären ausgiebige Welpenspielstunden geradezu ideal, kann man mit Blick auf die Entwicklungsphasen eines Welpen getrost vergessen, da sich in puncto Sozialisierung nach der 16. Woche nicht mehr viel tut.

Das Einschränken dieser auf Hundeplätzen weit verbreiteten "Tobe-Orgien" muss auch nicht bedeuten, dem Junghund jeglichen Kontakt mit anderen Hunden zu verbieten. Allerdings sollte dieser dosiert und durchdacht erfolgen und nicht hauptsächlich dazu dienen, dass Herrchen und Frauchen in Ruhe den neuesten Klatsch austauschen können.

Umfangreiche wissenschaftliche Studien zum Thema HD/ED haben gezeigt, dass man bei genetisch schlecht veranlagten Hunden durch strikte Bewegungseinschränkung in Kombination mit entsprechender Fütterung die Entwicklung von Gelenksproblemen verhindern oder zumindest stark reduzieren kann.

KURZ: Die meisten Welpen großwüchsiger Rassen werden von ihren Besitzern im 1. Lebensjahr in puncto Bewegung unwissentlich massiv überbeansprucht.
Ich persönlich halte einen 20-minütigen, flotten Spaziergang im ersten Lebensjahr schon eher für lang.

Dr. med. vet. Susanne Wisniewski
Kleintierklinik in Iffezheim
An der Rennbahn 16a
76473 Iffezheim

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Re: Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

#6 Beitrag von edda » Mi 15. Jan 2014, 23:03

Wir haben Carlos auch nach dem Motto lieber weniger als zu viel Bewegung aufgezogen.

Mulato hat geschrieben: ZITAT:
Ausgehend vom Urahnen Wolf sollte man sich vor Augen halten, dass der Junghund erst etwa im Alter von 8 bis 9 Monaten beginnt, das Rudel auf größeren Streifzügen zu begleiten.
Bis dahin besteht der Tagesablauf aus kurzen Bewegungsintervallen mit größeren Schlaf- und Ruhepausen.
Habe die letzte Zeit öfter mal daran gedacht, mal nach Wolfsliteratur zu suchen. Wer wohl die Bewegungsintervalle in einem Rudel kontrolliert ? Welpen im Hunderudel raufen, rennen und düsen doch auch viel durcheinander. Kurzer Schlaf und wenn sich was bewegt - los geht's... Klar sind die Bewegungsintervalle wahrscheinlich eher kurz aber wenn man das über den Tag summiert, kommt wahrscheinlich auch ziemlich was zusammen ?

LG
Edda

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Re: Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

#7 Beitrag von Tay-Santa » Do 16. Jan 2014, 06:31

Hallo,

da wir ja bereits 2 Galgos als Welpen einmal im Alter von 4 Monaten und einen im Alter von 10 Wochen bei uns aufgenommen haben, kann ich aus Erfahrung unsererseits sprechen.

Wir haben eigendlich keine direkten Regel angewandt, ausser dass wir darauf geachtet haben, dass sie nicht zu viel gerannt sind und keine zu hohen Sprünge gemacht haben.

Unsere Spaziergänge haben wir entsprechend angepasst und haben die Hunde zur Not, wenn der Weg doch länger als geplant wurde, auch schon mal getragen.

Ich denke man sieht es den Hunden an, wenn es genug ist, das ist wie mit kleinen Kindern, "die rennen bis sie umfallen," da muss man auch vorher stopp sagen.

Ich kann keine Zeitangaben machen, wir haben es einfach nach Gefühl gemacht und ich muss sagen beide haben heute eine sehr gute Kondition.

Aber jemand der denkt, der Hund wird mir schon anzeigen, wenn er nicht mehr kann, oder die Anzeichen übersieht, tut seinem Hund nichts gutes und anscheinden ist sie wirklich "Lernresistent" ansonsten hätte sie gut gemeine Ratschläge schon angenommen und in diesem Fall, kann einem ihr Hund nur leid tun.

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Re: Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

#8 Beitrag von Lara » Do 16. Jan 2014, 09:19

Mir fehlt hier das Augenmass und das Bauchgefühl. Junge Hunde, die ich strikt in ihrer Bewegung einschränken muss, empfinde ich aber auch nicht als normal. Das andere Extrem ist natürlich das ganztägige Toben in der Huta...

20 Minuten spazieren gehen als viel zu bezeichnen... na, ich weiss nicht! Vielleicht sollte man eher dazu übergehen Hunde zu züchten, die sich noch normal bewegen können! :zeitung:
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Re: Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

#9 Beitrag von india » Do 16. Jan 2014, 10:57

@ lara - sorry , aber du hast wirklich keine Ahnung ! "sport_05" :shocked:
hast du schon mal ( erfolgreich ) einen Welpen aufgezogen ?
einen Welpen muß man nicht ununterbrochen an der Bewegung hindern. sie teilen sich das
schon richtig ein. AUSSER !! - mensch bildet sich ein den wurm schon kräftig beschäftigen zu müssen, überall hinschleppt und ständig andere , sehr spielfreudige Hunde auf ihn losläßt.
dann bewegt sich der Welpe mehr als ihm gut tut.
ich habe keinen meiner vier Welpen in irgendeiner art ruhigstellen müssen.
und ja - 20 Minuten Spaziergang sind in diesem alter absolut angemessen und ausreichend.
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Re: Wieviel Bewegung darf ein Welpe/Junghund haben?

#10 Beitrag von Gibbi » Do 16. Jan 2014, 11:59

Ich hatte der Frau folgenden Link zum Lesen geschickt - wie gesagt, daraufhin kam ihre Antwort:
Wieviel Bewegung braucht ein Welpe wirklich?

Bei Welpen will natürlich jeder alles „richtig“ machen. Doch es ist gar nicht so einfach, dabei das richtige Maß zu finden. Und so werden die Youngsters leider häufig unter- und sehr oft überfordert. Ewelina Zmyslowska hat dazu mit der Tierärztin und Stress-Expertin Gabrielle Scheidegger-Brunner ein Interview geführt.

Wie viel Bewegung ist gut für Welpen und Junghunde bzw. was kann schon zu viel sein?

Gabrielle Scheidegger-Brunner:
Wie beim menschlichen Baby und Kleinkind ist dies sehr individuell. Beim Hund spielt natürlich die Rasse eine große Rolle. Bei schnell- und großwüchsigen Rassen wie Deutscher Schäferhund oder Deutsche Dogge muss man noch mehr aufpassen als bei kleinen Hunden. Zwergrassen sind vom Knochenapparat her viel früher reif.
In den ersten Wochen sind mehrere Sequenzen am sinnvollsten. Nicht die Gesamtdauer ist das Wichtigste, sondern wie viel am Stück belastet wird. Der Auslauf sollte langsam gesteigert werden, beginnend mit zehn Minuten am Stück, dafür ca. sechs bis acht Mal täglich. Erst mit sechs Monaten sollte man ab und zu alle paar Tage einmal eine Stunde spazieren gehen. Auf eine Einheit Belastung sollte mindestens das Drei- bis Vierfache an Ruhe kommen. Das heißt: Eine Stunde Action bedeutet drei bis vier Stunden Ruhe. Dies ist aber nur über den Daumen gepeilt, beobachten Sie Ihren Hund. Er wird signalisieren: Ich bin wieder fit und munter!

Und was ist mit Hundesport?

Die körperliche Belastung soll minimal gehalten werden. Ich empfehle nur ganz kurze Konzentrationsübungen und mehrere Koordinationsübungen. So kann man z.B. Agility-Hindernisstangen auf den Boden legen und den Hund darüberlaufen, aber keinesfalls -springen lassen. Wanderungen empfehle ich erst ab einem Jahr. Dann natürlich anfangs leichte Touren mit vielen Pausen, die man über die Monate langsam steigern kann. Zunächst auf keinen Fall mehr als Halbtagestouren ohne extreme Steigungen. Und grundsätzlich gilt: Bergauf ist besser als bergab. Natürlich sollten solche Touren auch nicht täglich gemacht werden, sondern Ruhetage eingelegt werden.
Beobachtet man seinen Welpen genau, ist ein Hundesachverständiger dabei, lässt sich schnell beurteilen, wie lange der Hund freudig und konzentriert mitmacht. Aber weniger ist meist mehr! Und: Die Welpen sollen erst mal gut geprägt und sozialisiert werden. Meiner Meinung nach ist eine gut geführte Welpenspielstunde wichtiger!

Darf ein Welpe mit zum Stadtbummel?

Zum einen kommt es darauf an, was der Züchter bereits gemacht hat. Zum anderen ist auch hier die Dauer entscheidend. Zehn oder 15 Minuten sind kein Problem, aber alles, was über eine halbe Stunde geht, ist sicher zu viel. Mental würde dies den Welpen völlig überreizen. Wenn es denn sein muss, dann unbedingt eine geeignete Welpentasche besorgen, worin der Hund sich zurückziehen und ausruhen kann.

Gibt es Unterschiede bei den Rassen?

Temperament und Belastbarkeit variieren deutlich mit der Rasse, also muss jeder Fall einzeln beurteilt werden. Besonders vorsichtig muss man bei schnell- und großwüchsigen Hunden sein, da diese schnell Gelenkschäden entwickeln. Die Muskeln und Bänder sind zu schwach, und so müssen die noch unreifen Knochen und Gelenke die Hauptbelastung tragen. Dies führt schnell zu Schäden und Entwicklungsstörungen. Verhaltenstechnisch gesehen kann ein Spiel von übermüde-
ten Welpen schnell ausarten und in Aggression kippen. Die Hunde lernen nichts Positives mehr zur Sozialisierung, sondern lernen nur noch Negatives.
Es gibt natürlich auch Rassen, die vor lauter Temperament nie merken würden, dass sie genug belastet sind, z.B. viele Terrier-Arten, Malinois und Border Collie & Co. Diese Hunde muss man dann zur Ruhepause zwingen. Das Naturell eines Hundes ist so ausgelegt, dass er mit dem Rudel mithalten möchte. Das Verlangen nach Ruhe würde ihm als Schwäche ausgelegt. Schwache Rudelmitglieder stellen eine Gefahr für die Gemeinschaft dar.

Was bedeutet Stress wissenschaftlich gesehen?

Die Stressreaktion ist eine Reihe von Nerven- und Hormonreaktionen auf einen sogenannten „Stressor“ (Auslöser). Sie ermöglicht es dem Individuum, im richtigen Moment bereit zu sein. Der Körper bereitet sich auf Flucht oder Kampf vor, das heißt, die Muskelspannung steigt, die Atem- und Herzfrequenz steigt, der Hund ist „bereit“, sich gegen die Überforderung zu wehren oder zu fliehen. Stress ist allerdings nicht gleich Stress. Man unterscheidet zwischen leistungsförderndem positivem Eustress und dem blockierenden negativen Distress. Ob Stress schädliche Folgen hat, hängt von der Dosis und Dauer ab.

Wie merkt man, dass ein Welpe überfordert ist?

Die meisten überforderten Welpen ziehen sich übermäßig zurück, versuchen Ruhe zu finden. Häufig verknüpfen sie die Überforderung mit dem Menschen, das heißt, sie ziehen sich auch von ihren Bezugspersonen zurück. Andere Welpen, häufig solche von stressanfälligen Rassen mit dünnem Nervenkostüm, werden gerne aggressiv, da sie sich nicht anders zu helfen wissen.

Was mache ich, wenn ich meinen Hund unwissentlich überfordert habe?

Wenn ich merke, dass ich ihn überfordert habe, ist dies schon mal gut. Ich werde es nicht mehr wiederholen, und Einzelfälle sind auch nicht tragisch für einen normalen, gesunden und bisher gut entwickelten Hund. In diesem Einzelfall werde ich ihm genug Rückzugsmöglichkeit gönnen. Ich renne nicht nervös hin und her und spreche mit ihm über diese missglückte Stressituation, biete ihm unzählige Kauknochen oder Spielsachen an vor lauter schlechtem Gewissen, denn dies würde es verschlimmern. Lassen Sie ihn sich zurückzuziehen, er wird signalisieren, wenn er wieder zu Unternehmungen bereit ist!

Datenquelle: http://www.partner-hund.de/unterhaltung ... welpe.html
Viele Grüße

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